Bohle: wie anfangen?
Anspruch, Lernkurve und Erfahrung
Hallo Friedrich,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich habe bei meinem ersten Tisch die Beine auch zusammengeleimt. Dadurch das es amerikanischer Ahorn war, tritt die Maserung nicht so in Erscheinung. Ein befreundeter Holzwerker machte mich anschließend auf diesen "Makel" aufmerksam. Das mit der diagonalen Maserung habe ich wieder etwas später gelernt. Grundsätzlich hat mich bei dem Ahorntisch geärgert, dass ich den "Fehler" aus Unwissenheit gemacht habe und natürlich prägen einen solche Dinge.
Heute geht bei mir der Blick von der Tischplatte "zwangsgeführt" direkt zu den Beinen....
Ich wollte dem Fadeneröffner meine "Lernkurve" ersparen, denn meinen Ahorntisch werde ich bestimmt noch einmal ersetzen.
Zu dem Verschnitt, ja er kann hoch sein, wenn man nicht das richtige Ausgangsholz zur Verfügung hat. Deshalb suche ich unter Umständen mehrere Wochen oder spreche rechtzeitig mit meinem Holzhändler. Gerade bei europäischer Kirsche hatte ich Schwierigkeiten, diese in geeigneter Stärke zu bekommen. Da ich generell mit 50% Verschnitte plane, hält es sich noch in Grenzen, zumal der Rest noch thermisch verwertet wird.
Ob man es jetzt so machen "muss" - keine Ahnung. Ich kann es nur noch "so" machen und wenn man Möbel von "Fachleuten" wie Becksvoort oder Hack sieht, wird man bestätigt.
Viele Grüße
Bernhard
Re: Bohle: wie anfangen?
[In Antwort auf #138346]
Die von Dir benötigten Minibauteile (die sicherlich keine prüfenden Blicke auf sich ziehen werden, im Gegensatz zu Tischbeinen) sind doch eine ideale Verwendungsmöglichkeit von Restholz, in Deinem Fall von den Holzanteilen im Rißbereich.
Ich würde mir schnell eine Pappschablone mit den Maßen der Füße machen, auflegen, wo's paßt, mit Überstand aussägen, und dann erst ebnen und auf Dimension hobeln. Wozu sich an der ganzen Bohle quälen?
Gruß, Philipp
aus der Bohle (europ. Kirsche) muß ich mehrere Füße (160mm x 55mm x 55mm) für Kommoden sägen.
Wie auf dem Bild zu sehen ist, ist die Bohle (1400mm x 230mm x 100mm)
Die von Dir benötigten Minibauteile (die sicherlich keine prüfenden Blicke auf sich ziehen werden, im Gegensatz zu Tischbeinen) sind doch eine ideale Verwendungsmöglichkeit von Restholz, in Deinem Fall von den Holzanteilen im Rißbereich.
Ich würde mir schnell eine Pappschablone mit den Maßen der Füße machen, auflegen, wo's paßt, mit Überstand aussägen, und dann erst ebnen und auf Dimension hobeln. Wozu sich an der ganzen Bohle quälen?
Gruß, Philipp
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Re: Aber.....?
[In Antwort auf #138357]
Optisch sicher richtig, aber was ist mit den kurzen Holzfasern an zwei Ecken? Ist das nicht der Stabilität abträglich?
Gruss
Rolf
Die Überlegung mit den Jahresringen diagonal im Bein ist mir neu, aber sicher richtig, da hab ich wieder was gelernt.
Optisch sicher richtig, aber was ist mit den kurzen Holzfasern an zwei Ecken? Ist das nicht der Stabilität abträglich?
Gruss
Rolf
Nö
Hallo Rolf,
wo bitte sind denn da kurze Fasern? Die Fasern laufen doch entlang des Beins.
Der Zusammenhalt der Fasern ist rechtwinklich zu den Jahresringen am Stärksten.
Die Jahresringe verbinden die Fasern nicht. Auch wenn es irgendwie so aussieht.
Liebe Grüße
Pedder
Sehr gut beschrieben, Pedder
augenscheinlich wird dieses Thema in Deutschland ein wenig stiefmütterlich behandelt. Bei genauem Hinschauen erkennt man im Spannagel bei den Zeichnungen die Maserung. Aber detaillierter wird leider nicht darauf eingegangen (oder ich habe es überlesen).
Bei FWW wird dies erheblich besser beschrieben. Ebenso die Holzauswahl bei Türrahmen.
Zu der Bemerkung von Philipp: Ich finde gerade wenn bei kleineren Bauteilen die Holzauswahl nachlässig ist, nimmt man einen (unnötigen) Qualitätsverlust hin. Man würde vielleicht nichts sagen, aber sicherlich denken, jetzt hat er sich die ganze Mühe gemacht und dann an dem letzten bischen gespart.
Viele Grüße
Bernhard
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Re: Dann muss ich mal fragen...
...was man denn genau als "Kurzes Holz" bezeichnet?
Gruss
Rolf
kurzes Holz *MIT BILD*
Hallo Rolf,
in meiner Welt gibt es ein Beispiel dafür:

(und im Netz auch immer mal wieder Bilder von Sägen, die genau an der Stelle gebrochen sind)
Liebe Grüße
Pedder
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Re: kurzes Holz
Danke für die bebilderte Antwort!
Das ist kein Unterschied zu dem Bauteil mit diagonalem Faserverlauf. Die untere linke Ecke hat exakt das gleiche Problem. Zugegeben - nicht so spitzwinklig wie an dem Sägegriff, trotzdem aber gleichwertig. Ich kenne das auch, wenn ich Bögen fräse, das Holz bricht leicht weg. Es ist eine eher schlechte Lösung.
Gruss
Rolf
Re: kurzes Holz
Das ist kein Unterschied zu dem Bauteil mit diagonalem Faserverlauf.
Hallo Rolf,
sieh noch mal genau hin: In Benrhards Bild laufen nicht die Fasern diagonal, sondern die Jahresinge.
Die Fasern laufen so lange parallel wie das Werkstück lang ist. Du siehst auf das Hirnholz.
Liebe Grüße
Pedder
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Re: kurzes Holz
sieh noch mal genau hin: In Benrhards Bild laufen nicht die Fasern diagonal, sondern die Jahresinge.
Die Fasern laufen so lange parallel wie das Werkstück lang ist. Du siehst auf das Hirnholz.
Danke Pedder,
jetzt ist die Sache klar!

Gruss
Rolf