Seit einiger Zeit strukturiere ich meine gesamte Werkstatt um. Vor allem weil ich mich ständig mit meiner Werkstatt verkleinere (von 100qm auf 65 qm auf nunmehr 16 qm Kellerwerkstatt).
So wird die Benutzung von Handwerkzeug immer wichtiger für mich. Nun habe ich mehrere Bestoßhobel gebaut und meine alten Hobel mal wieder überholt und mich wieder mehr daran versucht.
Dummerweise habe ich durch den beengten Raum meine Werkbank an die Wand geschraubt und so hört man die Hobelei durch das ganze (Reihen-)Haus.
Da ich ein "Schärfmuffel" bin, habe ich möglichst in allen Hobeln Eisen aus HSS. (Meine Drechseleisen sind auch meist HSS und ich schärfe mit Dia-Scheibe).
In Zukunft möchte ich auf meinem Zentralen Werkbereich in der Raummitte eine "Hobelbank" nach Japanischem Muster benutzen. Diese Hobelbank wurde zur Probe schnell gebaut - ich habe aber keine Japanhobel und auch noch nie welche benutzt!
Also habe ich mich auf die Suche nach dicken HSS-Eisen gemacht. Trotz vorheriger Nachfragen nach der Lieferbarkeit von HSS-Eisen (Ja, wir können alles liefern was im Online-Katalog steht...) konnte mir niemand weiterhelfen. Erst Forumskollege Gerd Fritsche konnte unkompliziert und freundlich "unter die Arme greifen".
Also habe ich meine eigenen Hobel, erst einmal "zur Probe" gebaut. Die Hobelkästen sind aus Reststücken Kambala verleimt. Die Hobel haben ein nachstellbares Hobelmaul aus Stinkholz. Ob sich das bewährt muß die Zeit zeigen. Der Aufwand das zu bauen hält sich ja in Grenzen.
Ich wollte das alles natürlich wieder ganz toll machen und habe die Klappen aus Metall mit Gewindelöchern für Rändelschrauben gefertigt. Letztendlich fliegt das wohl in die Schrottkiste und ich kehre zum Keil aus Holz zurück. Diese ganze "fiddelei" mit Schrauben macht mich verrückt. Ein Hammer reicht zur Einstellung eines Hobels aus...
Da ich gerade so "in Fahrt" war habe ich dazu noch einen Kleinen Hobel auch Buchsbaum gemacht. Das Eisen ist ein Abstecher von der Drehbank (Eisenbreite 25mm /Dicke 5mm). Bei dem kleinen Hobel bleibt vielleicht die Rändelschraube dran - der Hobel hat auf Anhieb funktioniert!
Die Großen Hobel waren bös`am Stopfen mit den Eisenklappen. Nun, mit Weißbuchenkeil geht es besser.
Die ersten Versuche waren dann ganz schön ungewohnt, hobel ich doch seit mehr als 25 Jahren von mir weg! Die Eisen von Hr. Fritsche sind genau in der richtigen Stärke - da "flattert" nichts! Vielen Dank für die Unterstützung! Über die Standzeit kann ich natürlich noch nichts sagen.
Mal sehen wie sich meine Hobel so weiterentwickeln. Als nächstes wird ein Falzhobel gebaut - eine zerrissenen Ulmia-Hobel habe ich schon ersteigert. Dann brauche ich keine Anschläge bauen.Ich werde berichten.



