Veritas-Hobel winkeltreu?!?!

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Tom B.
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Registriert: Mi 20. Mär 2019, 14:18

Re: Rechtwinkligkeit und Planheit bei Hobeln

Beitrag von Tom B. »


Hallo Manfred,

? es ist doch schon ein Bild von der rechten Seite / Flanke mit dabei - alles gerade?

Viele Grüße

Tom

Dieter Schmid
Beiträge: 668
Registriert: Di 25. Sep 2018, 21:10
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Re: Rechtwinkligkeit und Planheit bei Hobeln *MIT BILD*

Beitrag von Dieter Schmid »

[In Antwort auf #137551]
Ich hatte den Hobel auf die rechte Wange gelegt und dann den Winkel zur Sohle gemessen - das ist ja auch auf meinen übermittelten Bildern zu sehen. Da wird die Winkelabweichung viel deutlicher - und das ist ja auch das Problem bei Einsatz in der Stoßlade.


Hallo Manfred

Für diese Meßvorgänge hat sich die Veritas-Methode inzwischen als Standard etabliert, da die externe Referenzfläche, die die Hobelsohle im gesamten berücksichtigt und die Seiten in Bezug auf diese Referenzfläche mißt, praxisnah ist. Innerhalb der Hobelsohle selbst können sich immer Abweichungen ergeben, aber diese sollen ja keine Rolle spielen. Je nach Anordnung findet man immer was: wie Friedrich in einem anderen Beitrag dieses Threads schon sagte: die absolute Rechtwinkeligkeit gibt es nicht.

Ich bin Deinem Wunsch nachgekommen und habe den Hobel in der gleichen Lage mit Winkel nochmals fotografiert:

Man sieht einen Spalt, jedoch ist es nicht möglich, einen 0,04 mm Fühler (nochmals: das ist 1/25 mm!!) zwischen Winkelschenkel und Hobelsohle dazwischen zu bringen. Einen dünneren Meßfühler habe ich nicht, sonst hätte ich das probiert.

Wenn das nicht reicht, muß man selbst Hand anlegen, das was man mit vertretbarem Aufwand machen kann zu diesem Preis hat Veritas gemacht.
Für einen geübten Metaller kein Problem, für alle anderen schwierig.

Gruß
Dieter

Rolf Richard
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Re: Rechtwinkligkeit und Planheit

Beitrag von Rolf Richard »


Ggf. könnte ich mit Lehren bis zu 0,01 mm aushelfen, aber ich denke, das Bild zeigt deutlich - es ist nicht notwendig!

Gruss

Rolf

Bernhard
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Toleranzen

Beitrag von Bernhard »

[In Antwort auf #137537]
Hallo Friedrich,

Es gibt immer nur eine (ggf. zugesicherte) Toleranz, nur leider ist das ein sehr schwieriges Feld wenn man tiefer einsteigt.


das erinnert mich an ein vor Jahren geführtes Telefonat mit einem amerikanischen Hobelbauer. Dort wurden auch Toleranzen zugesagt, die aber nicht eingehalten wurden (was allerdings keinen Einfluss auf die Leistung des Hobels hatte).
Er hatte mir erzählt, dass man diese Toleranzen angebe, weil die Konkurrenz das auch täte. Ausserdem kann der Benutzer diese Toleranzen sowieso nicht nachmessen. Zu diesem Zeitpunkt kamen aber ganz brauchbare und bezahlbare Haarlineale auf und ich hatte eins. Heute sind die Toleranzen bei dem Hersteller etwas anders formuliert.

Grüße
Bernhard

MarkusB
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Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re: Rechtwinkligkeit und Planheit bei Hobeln

Beitrag von MarkusB »

[In Antwort auf #137543]
Hallo Dieter,

Danke für die hervorragende Aufklärung.

Beste Grüße

Markus


Pedder
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Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Re: Rechtwinkligkeit und Planheit bei Hobeln

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #137554]
Hallo Dieter,

die Planheit der Sohle kann man mit Platte und Winkel aber nur messen, wenn man den Hobel
auf die Seite legt, sonst sieht man etwaige Dellen ja nicht. Ein konkaves Maul würde ja einfach verschluckt.

Was die Seite angeht: Vielleicht sollte man lieber seinen Veritas Hobel nehmen, um den Winkel zu justieren? :o)

Liebe Grüße
Pedder

Manfred B.
Beiträge: 10
Registriert: Mi 20. Apr 2016, 09:42

Re: Rechtwinkligkeit b.Hobeln - Prüfung akzeptiert

Beitrag von Manfred B. »

[In Antwort auf #137554]
Hallo Dieter,
jetzt bleibt mir nur, für Deine sorgfältige und vorbehaltlose Prüfung zu danken. Wenn der Hobel jetzt zurückkommt, weiss ich jedenfalls, warum. Tut mir leid, dass ich Kollegen verunsichert habe, aber das hast Du überzeugend ausräumen können.
Jetzt sitze ich hier und grübele, wo das Problem liegt. Meinen Anschlagwinkeln (ich nehme immer 2) muss ich trauen, aber vielleicht habe ich die Toleranzen unterschätzt ... ich werde hier nochmal akribisch nachforschen und muss jedenfalls meine Stoßlade so unterfüttern, dass ich auf den realen rechten Winkel am Werkstück komme.
Also schick mir den Hobel zurück, gern auch auf meine Kosten.
Danke! und Gruß
Manfred



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3189
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Dieters Messmethode

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #137543]
ist das Beste was man mit "Bordmitteln" machen kann. Die Granitplatte ist dann "Hilfsbezugselement" (heißt wirklich so), muß natürlich weitestgehend fehlerfrei sein, eine Granit- Meßplatte erfüllt diese Anforderung sicher, ein gefräster oder plangeschliffener Maschinentisch geht zur Not auch.

Genau so einen Winkel wie Manfred eingesetzt hat besitze ich auch, meiner ist nicht wirklich rechtwinklig und darf nur noch auf dem Bau ran.

Eine wirklich vollständige und eindeutige Messung des Winkels zweier Flächen zueinander ist nur auf einer Messmaschine möglich, die die Flächen scannt. Damit fangen wir hier aber besser nicht an ;-)

Eine schöne und für Alle lehrreiche Diskussion, finde ich.

Friedrich



Jens Peter Pauly
Beiträge: 194
Registriert: Fr 17. Jan 2014, 07:30

Re: Dieters Messmethode

Beitrag von Jens Peter Pauly »


Hallo alle miteinander!
Ich vermute mal die Fehlerquelle bei den Veritas, Hobeln wird in der Kombination von Ungenauigkeiten im Promillebereich liegen. Im Normalfall heben sie sich gegenseitig weitestgehend auf. Wenn es dumm läuft, addieren sie sich aber zu einer sichtbaren Größe.
Ich habe da drei mögliche Fehlerquellen ausgemacht.
1. Die Lateraleinstellung.
2. Fehler beim Schleifen von Hobeleisen.
3. Fehler im Promillebereich bei der Rechtwinkligkeit von der Hobelseite zur Hobelsohle.
Wenn diese 3 Punkte sich addieren, dann könnte es eventuell zu sichtbaren Ungenauigkeiten kommen. Dass diese Fehler bei der Arbeit gegen das Stirnholz zutage treten, liegt wohl auch daran das bei dieser Funktion die Belastung am Höchsten ist.
Herzlichst
Jens


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