Vorteile einer klassischen Hinterzange *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Bernhard
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Re: Vorteile einer klassischen Hinterzange *MIT BILD*

Beitrag von Bernhard »

[In Antwort auf #137488]
Hallo Uwe,

vielen Dank für die Anregung. Ich bin nicht sicher, ob ich das mit dem Bankknecht richtig verstanden habe. Für mich ist das ein Bankknecht:





Bei Deinem schaut es so aus, als müsse immer das Schraubrad angezogen werden. Für mich sieht es nach einer Mischung aus Bankknecht und Feilkloben aus. Auch bei Deinem Beispiel ist die Ablagefläche rechts des Knechts von Vorteil. Mein selbstgebauter Bankknecht ist eigentlich ausrangiert. Ich komme meistens mit einem eingespannten Klotz aus.

Zur Roubo:

Nein, die interessiert mich überhaupt nicht, weil

- Vorderzange zu schmal
- keine klassische Hinterzange
- unförmiges Gestell, Hirnholz direkt mit Bodenkontakt.

Allerdings ist der Mechanismus von Benchcraft toll. Aber der trägt durch die angesetzte Kurbel ebenfalls stark auf.

Übrigens, Deine Werkzeugklappen finde ich astrein. Die wären nichts für mich, aber für Deine Werkstatt ist sie eine klasse Lösung.

Viele Grüße
Bernhard

Rolf Richard
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Re: Twin - Einbau

Beitrag von Rolf Richard »


Der Einbau einer klassischen Hinterzange dürfte kaum komplexer sein als der Anbau eines Twin Vises. (Hats hier schon mal jemand ausser mir gemacht?) Das hängt u.a. damit zusammen, dass beide Spindeln in horizontaler und gleichzeitig(!) vertikaler Achse genau parallel laufen müssen. Weicht einer der Winkel auch nur gering vom anderen ab, wird die Zange nach einen gewissen Weg, der von der Grösse der Abweichung abhängt, klemmen. (Es ist aber noch mehr zu beachten.)

Durchhängen entsteht erst bei sehr weit ausgefahrener Zange. Da ist die Gefahr aber grösser, dass einem das Teil auf die Füsse fällt, wenn man die Spindeln aus den Muttern dreht. Um davor gewarnt zu werden habe ich die letzten Zentimeter der Gewindetnuten mit roter Signalfarbe gefärbt. Sobald Rot aus der Mutter ragt - Stop!


Rot =Stop!


Die Führungsrohre verhindern zuverlässig ein Abkippen der Spindeln und halten teils den Dreck ab. (Sorry - unscharfe Aufnahme!)

Das Helle ist der ausziehbare Beiladen-Boden.

Gruss

Rolf

Bernhard
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Zwei Beispiele habe ich noch *MIT BILD*

Beitrag von Bernhard »

[In Antwort auf #137474]
Angeregt durch Uwe habe ich noch einmal gesucht und gefunden. Es ist ein kleiner schnuckeliger Schraubstock, der aus der guten alten Ulmia Zeit stammt und genau in die Hinterzange passt. Er ist bei mir etwas in Vergessenheit geraten, aber für manche Dinge hilfreich.

Hier beim Hobeln von kleinen Teilen.



Hier beim Ablängen von kleinen Teilen:





Wieder besonders wertvoll der Ablageplatz auf der rechten Seite.

Hier ist die gute alte Ulmia Stoßlade im Einsatz. An einem Stirnholz wird mit einem LN Flachwinkelputzhobel gearbeitet. Der guten Ordnung halber, dieses Foto habe ich gestellt, da ich die Stoßlade ausrangiert habe. Mein Bestoßbrett ist genauso gut und viel schneller einsatzbereit.



Rechts die Ablagefläche und man kann schön von vorne arbeiten. Sollte man sich für eine Endzange entscheiden, ist es hilfreich, wenn man auch von der Seite arbeiten kann. Auf den Fotos kann man erkennen, mir fehlt der Platz dafür.

Viele Grüße
Bernhard

Bernhard
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Re: Twin - Einbau

Beitrag von Bernhard »


Das hängt u.a. damit zusammen, dass beide Spindeln in horizontaler und gleichzeitig(!) vertikaler Achse genau parallel laufen müssen.


Wo ist denn da die Herausforderung? Beide Teile zusammengespannt in einer Führung unter die Bohrsäule und die Messe ist gelesen. Die Führung der klassischen Hinterzange ist da deutlich herausfordernder.

Durchhängen entsteht erst bei sehr weit ausgefahrener Zange.


Bei der Ulmia hängt auch ganz ausgefahren nichts durch.

Grüße
Bernhard

Rolf Richard
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Re: Noch nie eine verbaut?

Beitrag von Rolf Richard »


Wo ist denn da die Herausforderung? Beide Teile zusammengespannt in einer Führung unter die Bohrsäule und die Messe ist gelesen. Die Führung der klassischen Hinterzange ist da deutlich herausfordernder.


Schätze mal, Du hast noch nie eine verbaut, sonst kämest Du nicht zu einer solchen Aussage.

Gruss

Rolf

Pedder
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Was ich aus diesem Thread mitnehme

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #137481]
Hallo ihr Beiden,

vielen Dank, dass Ihr uns an den Vorzügen der Bänke teilhaben lasst! Das ist sehr informativ.
Man sieht, dass an beiden Bänke viel möglich ist. Das eine an der einen Bank leichter, das andere an der anderen.
Ich denke wie für alle Werkzeuge gilt auch für die Bänke ersteinmal, dass man sich an das Werkzeug gewöhnen muss.
Man könnte auch von üben sprechen. Ohne mich an Arbeitsabläufe zu gewöhnen werde ich weder an der einen noch der
anderen Bank vernünftig arbeiten können, das ist nicht anders als mit Sägen oder Hobeln. Und ich werde das Werkzeug
an meinen Bedürfnisse anpassen - sowie die Zusatzgeräte bei der Ulmia.

liebe Grüße
Pedder


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Uwe.Adler
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Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Vorteile einer klassischen Hinterzange

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #137497]
Hallo Bernhard,

nennen wir ihn dann "Knecht nach Uwe". Er ist aus dem Bedarf lange Teile zu spannen entstanden. Dann kam ich zu einer Trapezspindel und so entwickelte sich ein multifunktionales Spannwerkzeug, das um 180 Grad gedreht noch eine weitere Spannmöglichkeiten, bzw. eine Auflage besitzt.

Ich stelle einmal die Fertigstellung des Knechts ein. Da sind die Halterungen auf der Gegenseite zu erkennen. http://holzpassion.blogspot.de/2013/10/bankknecht-fertigstellung.html

Vielen Dank für die anerkennenden Wort zu den Klappläden. Mittlerweile möchte ich sie nicht mehr missen. Die Fertigstellung der linken Seite ist in Arbeit und ich berichte weiter darüber. Das Plus in meiner Werkstatt ist, dass ich wenig Platz habe und ich mir immer wieder optimierende Lösung einfallen lassen muss. Hinzu kommt, dass die Lernkurve immer weiter steigt und die Erfahrungen auch zu Änderungen der Arbeitsweisen führt.

Zur Roubo: ich bin von der Baudurchführung in Bild und Video begeistert. Es kommt vielleicht auch daher, dass ich bei Guido einige Kurse gemacht habe und seine Ausführungen immer mit großer Wertschätzung aufgenommen habe.

Herzliche Grüße

Uwe

MarkusB
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Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re: Vorteile einer klassischen Hinterzange

Beitrag von MarkusB »

[In Antwort auf #137480]
Hallo Bernhard,

vielen Dank

Beste Grüße

Markus

Bernhard
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Sehr gerne Markus,

Beitrag von Bernhard »


der Vollständigkeit möchte ich festhalten, dass dies eine Möglichkeit ist. Ich verfolge den angelsächsischen Weg. Wobei es dort auch unterschiedliche Ansätze gibt. Z. B. Rob Cosman, der mittels Zirkel anzeichnet und Chris Becksvoort, der das Lineal nutzt.
Der klassisch deutsche Weg wird im Spannagel beschrieben.

Wieder einmal ein schönes Beispiel, dass es verschiedene Wege zum Ziel gibt.

Schöne Grüße
Bernhard

Bernhard
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Vorteile einer klassischen Hinterzange

Beitrag von Bernhard »

[In Antwort auf #137503]
Hallo Uwe,

danke für den zusätzlichen Hinweis.

Zur Roubo: ich bin von der Baudurchführung in Bild und Video begeistert.


Volle Zustimmung. Das war eine gute Arbeit von Guido. Die Beschreibung in Wort und Bild ist erstklassig und vorbildlich. Wir beide können auch durch unsere Blogs einschätzen, welche Arbeit dahinter steckt.

Viele Grüße
Bernhard

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