Frankenstein's Kluepfel (Wotan)

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Joerg Bullmann
Beiträge: 228
Registriert: So 16. Feb 2014, 15:12

Frankenstein's Kluepfel (Wotan)

Beitrag von Joerg Bullmann »


Hallo zusammen,

Neulich beim Holzwerkerwochenende war Joerg so freundlich, mir zu helfen, aus einem fetten Stueck Buche (meine ich), das Helle zuvorkommenderweise in nassem Zustand einfach zylindrisch vorgedrechselt, eine Zeit lang gelagert und dann nach Darmstadt mitgebracht hatte (Helle, wann war das Holz frisch?) zu einem Kluepfel zu drechseln. Er sollte so schwer wie moeglich bleiben, weil ich ihn zum Stemmen von Schlitzen benutzen will. Rausgekommen ist das hier (Wotan, im Bild rechts):



Er wog vor drei Wochen 845 g und liegt mittlerweile bei 823 g. Auf dem Bild links im Vergleich dazu der bei Dieter erhaeltliche Bildhauerkluepfel ( http://www.feinewerkzeuge.de/ham1.htm #304284 ) -- das abgebildete Exemplar wiegt 410 g.

Zugegeben, der Neue sieht ein bischen wuest aus (die meisten, die ihn auf dem Treffen sahen haben ihn auch milde belaechelt), aber er tut genau das, was ich wollte. Habe ihn mittlerweile ein wenig benutzt und bin sehr sehr zufrieden. Man kann ungefaer in der Mitte des Kopfes Dellen sehen, die durchs Benutzen entstanden sind. Wenn mann den Beitel dort in der Naehe des Schwerpunkts des Kluepfels trifft, ist es sehr angenehmes Arbeiten.

Wegen des Trocknens hatte sich nach wenigen Tagen am Uebergang vom Griff zum Kopf ein feiner Riss gebildet, der sich aber seither nicht vergroessert hat. Ich denke, ich ignoriere den jetzt erstmal. Falls er groesser werden sollte, kann ich ihn dann mit PU-Leim oder so auffuellen?

Schoene Gruesse
Joerg

Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: Frankenstein's Kluepfel (Wotan)

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Jörg,

einfach aber zweckmässig. Sozusagen die Eleganz der Schlichtheit.

Vor 2 Jahren hat mir Jockel einen Klüpfel aus Weißbuche gedrechselt. Auch eine rein zweckgerichtete Form. Es ist der meistbenutzte Klüpfel, den ich keinesfalls missen möchte. Da das Holz beim Drechseln noch relativ grün war, habe ich alle Hirnholzteile noch in Darmstadt mit Kerzenwachs versiegelt. Das Wachs ist noch dran, weil ich zu bequem war, es zu entfernen. Bislang nicht die geringste Rissbildung:-)

Viel Spaß mit dem Werkzeug.
Klaus

Helle

Re: Frankenstein's Kluepfel (Wotan)

Beitrag von Helle »


Hallo Joerg,

das Holz wurde vor zwei Jahren im Winter eingeschlagen. Nachdem wir (Vater und ich) kein Interesse an dem großen Holzpolter (10FM) mitten im heimischen Wald hatten, bleib es zwei Jahre !!! liegen (O-Ton: BM, Förster und dessen Chef (Dr.) - alles Studierte - "Wenn ihr es nicht haben wollt, verkaufen wir es als Industrieholz lang - das kriegen wir schon fort - zu einem guten Preis"). Mein Nachbar hat es dieses Jahr zu einem Dumpingpreis total verstickt und angefault aufgekauft ... ;-> Dein Stückchen war noch das Beste aus dem Großen Haufen Brennholz. Da ich mir zum Drechseln ab und zu was holen darf - habe ich mal zwei, drei Stück "rund" gemacht und mit Weißleim versiegelt. Das würde ich in deiner Stelle auch oben und unten machen.

Ansonsten Danke für's Erwähnen als Holzlieferant - Andere sehen das "Selbstverständlicher" ...

Zur Form: Ich habe einen in einer konkaven Form und im Stil kegelig erweitert nach hinten - ist mir lieber - aber wie schon der Affe sagt, als er in die Seife biss:"Ist alles Geschmacksache ..."...

Viel Spaß mit deinem Werkzeug und lasse es dir nicht im Sommer auf deine "Sicherheits-Sandalen" fallen ....

Viele Grüße aus der Kurpfalz, Helle


Jockel
Beiträge: 484
Registriert: So 7. Aug 2016, 10:50

Re: Frankenstein's Kluepfel (Wotan)

Beitrag von Jockel »


Hallo zusammen,
na da habe ich ja mal etwas richtig vernünftiges und nachhaltiges beim Holzwerkertreffen eingeführt.
Wie ich sehe funktioniert die Klüpfeldrechselei auch gut ohne mich.
Jörg, ich hätte lediglich den Übergang von Schlagfläche zum Griff steiler gestaltet, dann würde der Griff ein wenig an Länge gewinnen.

Frohes klüpfeln äh klopfen...
Gruß Jockel

Joerg Bullmann
Beiträge: 228
Registriert: So 16. Feb 2014, 15:12

Re: Frankenstein's Kluepfel (Wotan)

Beitrag von Joerg Bullmann »


Hi Jockel,

na da habe ich ja mal etwas richtig vernünftiges und nachhaltiges beim Holzwerkertreffen eingeführt


Jau! :-)

Übergang von Schlagfläche zum Griff steiler gestaltet


Ich glaube es war Hauke, der beim Halten des Kluepfels auch sowas sagte. Muss allerdings sagen, dass mir bei der Benutzung so nichts Nachteiliges aufgefallen ist. Passt prima. Ausserdem war ich sehr drauf versessen, dass so viel Material wie mogelich dran bleiben sollte wegen der Masse!

Tschoe
Joerg

Joerg Bullmann
Beiträge: 228
Registriert: So 16. Feb 2014, 15:12

Re: Frankenstein's Kluepfel (Wotan)

Beitrag von Joerg Bullmann »

[In Antwort auf #135798]
Hi Helle,

"rund" gemacht und mit Weißleim versiegelt. Das würde ich in deiner Stelle auch oben und unten machen


Der Weissleim ist noch drauf. Die beiden Enden sind so geblieben, wie sie waren. Mitsamt den Loechern, wo er eingespannt war. So kann man ihn noch nachbessern, falls das notwendig sein sollte.

Ansonsten Danke für's Erwähnen als Holzlieferant


Logo!

lasse es dir nicht im Sommer auf deine "Sicherheits-Sandalen" fallen


Auch logo! :-)

Schoene Gruesse
Joerg


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