Mein Schärfplatz: Danke an Friedrich!

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Mario Zimmermann
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Mein Schärfplatz: Danke an Friedrich!

Beitrag von Mario Zimmermann »


Ich habe jetzt endlich meinen Schärfplatz fertig gestellt. Er entspricht eigentlich in allen Punkten dem Schärfplatz, den Friedrich in seiner Anleitung vorgestellt hat. Habe eigentlich keinen Anlass gesehen, daran irgend etwas zu verändern, Friedrich hat seine lange Erfahrung darin einfließen lassen.

Bisher hatte ich auf meiner Hobelbank geschärft, mit der Veritas MK II Schleifführung. Schärfsteine auf einer Granitfliese mit Schleifpapier abgerichtet. Das war immer eine ziemliche Panscherei und das verwendete Schleifpapier war ruckzuck stumpf. Das Schärfen war damit ein notwendiges Übel, das ich immer lange vor mir her geschoben hatte. Wenn es nicht mehr ging, habe ich dann die Utensilien aufgebaut und mehrere Eisen nacheinander geschärft. Alles sehr unbequem und viel zu umständlich.

Die Anleitung von Friedrich kannte ich schon lange, hatte mich aber nie so recht an das freihändige Schleifen herangetraut. Als dann das erste Schärfvideo von Friedrich bei Holzwerken TV erschien, habe ich es einfach mal versucht und siehe da: Mit ein wenig Übung klappt das erstaunlich gut.

So ging ich dann daran, den Schärfplatz nachzubauen und auch die kleinen Helferlein wie Winkelschablone und Eisenhalter. Heute schärfe ich einen Stechbeitel oder ein Hobeleisen innerhalb weniger Minuten, das geht schneller, als die Veritas MK II überhaupt einzurichten.

Die wichtigsten Erfahrungen, die ich dabei gemacht habe:

1. Der Schärfplatz muss in der Werkstatt ständig einsatzbereit sein, dann wird das Schärfen zur angenehmen Nebentätigkeit zwischendurch. Wenn man erst alles umständlich aufbauen muss, schiebt man das Schärfen nur vor sich her.

2. Plane Steine. Die Panscherei mit der Granitfliese und dem Schleifpapier war ein Graus. Heute mache ich das auf Kanalklinkern, das geht sauber innerhalb von Sekunden.

An dieser Stelle daher ein Riesen-Dankeschön an Friedrich, seine Anleitung und speziell die Videos haben aus mir einen Freihandschärfer gemacht. Das hätte ich schon vor Jahren versuchen sollen.

Hier jetzt noch ein paar Bilder:

Der Schärfplatz steht jetzt an einer Wand links neben meiner Hobelbank. Ob ich ihn da endgültig stehen lasse, werde ich noch sehen. Wichtig ist nur, dass er praktisch ständig einsatzbereit ist.

Schärfplatz

Die Steinauflage ist mit 1,5mm starkem Gummi aus dem Dachdeckerbedarf belegt.

Schärfplatz

Meine Halterung für kurze Eisen. Im vorderen Bereich 2 starke Neodym-Rundmagnete, hinten wird das Eisen von einem 5mm starken, verschiebbaren Aluprofil gehalten. Das Aluprofil habe ich an der Vorderkante um 45 Grad abgeschrägt.

Schärfplatz

Hier mit einem sehr kurzen Eisen aus einem Schweifhobel (Anschlag ganz vorn):

Schärfplatz

Und hier mit einem etwas längeren Eisen aus einem Einhandhobel (Anschlag ganz hinten):

Schärfplatz

Schärfplatz

Ich kann nur jedem, der noch nicht nach Friedrichs Methode schärft nur raten, es einfach mal zu versuchen :-)

Viele Grüße,
Mario


Klaus Kretschmar
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Re: Mein Schärfplatz: Danke an Friedrich!

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Mario,

ich finde es mehr als richtig, sich bei Friedrich zu bedanken. Er ist einer der Holzwerker (und Mitglieder hier), der wirklich etwas bewegt hat und der seine -zum großen Teil hervorragenden- Erkenntnisse gerne weiter gibt ohne an Profit zu denken. Das ist schon gelegentlich ein dickes "Dankeschön" wert.

Dein Schärfplatz sieht wirklich einladend aus. Ich kann mir gut vorstellen, dass das auch von mir wenig geliebte Schärfen an so einem Arbeitsplatz deutlich mehr Spaß macht. Das Ergebnis gefällt mir ebenfalls, das frisch geschärfte Blatt sieht zumindest auf dem Bild rattenscharf aus :-)

Einzig die Magnete in der Halterung wecken bei mir keine Begeisterungsstürme. Das Blatt wird magnetisiert, zuerst nur während des Schärfens, später dauerhaft mit dem Ergebnis, dass die beim Schärfen entstehenden Eisenpartikel dort hängen bleiben. Statt der Magnete kann doch ein einfacher Klemmmechanismus verwendet werden, der das Blatt auch viel fester halten kann als Magnete, oder?

Viele Grüße
Klaus

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Mario Zimmermann
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Re: Mein Schärfplatz: Danke an Friedrich!

Beitrag von Mario Zimmermann »


Hallo Klaus,

das mit der Magnetisierung könnte sein. Ich habe mich bei diesem Halter von dem Halter für kleine Eisen von Veritas inspirieren lassen, der prinzipiell genau so aufgebaut ist.

Ich werde das beobachten.

Viele Grüße,
Mario

J.Wagner
Beiträge: 77
Registriert: So 12. Aug 2012, 11:01

Re: Mein Schärfplatz: Danke an Friedrich!

Beitrag von J.Wagner »


Glückwunsch! Ist richtig klasse geworden.
Sind die Bilder aufgehellt oder ist der Raum auch noch hervorragend beleuchtet?
Gruß
Jürgen

Uwe Wessels
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Re: Mein Schärfplatz: Danke an Friedrich!

Beitrag von Uwe Wessels »

[In Antwort auf #135758]
hallo

Na' das hört sich doch direkt nach meinem Vorgehen beim Schärfen an - Ungeliebt, nur dann und wann und eine unglaubliche Panscherei.
Daher werde ich es Dir wohl gleichtun.
Wo kann ich mir solche Kanalklinker besorgen ?

Gruss
Uwe



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Mario Zimmermann
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Re: Mein Schärfplatz: Danke an Friedrich!

Beitrag von Mario Zimmermann »


Hallo Uwe,

Kanalklinker gibt's beim Baustoffhändler, da wo man auch Zement, Kies usw. bekommt. Die heissen auch so (Kanalklinker).
Kosten etwa 1-2 Euro pro Stück.

Gruß,
Mario


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Mario Zimmermann
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Re: Mein Schärfplatz: Danke an Friedrich!

Beitrag von Mario Zimmermann »

[In Antwort auf #135769]
Hallo Jürgen,

die Bilder sind nicht aufgehellt, meine Werkstatt ist tatsächlich so gut ausgeleuchtet.
Ich habe unter der Decke 2 Doppel-Leuchtstoffröhren mit je 2x36W und eine Arbeitsplatzleuchte über der Hobelbank.

Trotzdem fluche ich bei der Arbeit ständig über das schlechte Licht...

Gruß,
Mario


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