Ich habe jetzt endlich meinen Schärfplatz fertig gestellt. Er entspricht eigentlich in allen Punkten dem Schärfplatz, den Friedrich in seiner Anleitung vorgestellt hat. Habe eigentlich keinen Anlass gesehen, daran irgend etwas zu verändern, Friedrich hat seine lange Erfahrung darin einfließen lassen.
Bisher hatte ich auf meiner Hobelbank geschärft, mit der Veritas MK II Schleifführung. Schärfsteine auf einer Granitfliese mit Schleifpapier abgerichtet. Das war immer eine ziemliche Panscherei und das verwendete Schleifpapier war ruckzuck stumpf. Das Schärfen war damit ein notwendiges Übel, das ich immer lange vor mir her geschoben hatte. Wenn es nicht mehr ging, habe ich dann die Utensilien aufgebaut und mehrere Eisen nacheinander geschärft. Alles sehr unbequem und viel zu umständlich.
Die Anleitung von Friedrich kannte ich schon lange, hatte mich aber nie so recht an das freihändige Schleifen herangetraut. Als dann das erste Schärfvideo von Friedrich bei Holzwerken TV erschien, habe ich es einfach mal versucht und siehe da: Mit ein wenig Übung klappt das erstaunlich gut.
So ging ich dann daran, den Schärfplatz nachzubauen und auch die kleinen Helferlein wie Winkelschablone und Eisenhalter. Heute schärfe ich einen Stechbeitel oder ein Hobeleisen innerhalb weniger Minuten, das geht schneller, als die Veritas MK II überhaupt einzurichten.
Die wichtigsten Erfahrungen, die ich dabei gemacht habe:
1. Der Schärfplatz muss in der Werkstatt ständig einsatzbereit sein, dann wird das Schärfen zur angenehmen Nebentätigkeit zwischendurch. Wenn man erst alles umständlich aufbauen muss, schiebt man das Schärfen nur vor sich her.
2. Plane Steine. Die Panscherei mit der Granitfliese und dem Schleifpapier war ein Graus. Heute mache ich das auf Kanalklinkern, das geht sauber innerhalb von Sekunden.
An dieser Stelle daher ein Riesen-Dankeschön an Friedrich, seine Anleitung und speziell die Videos haben aus mir einen Freihandschärfer gemacht. Das hätte ich schon vor Jahren versuchen sollen.
Hier jetzt noch ein paar Bilder:
Der Schärfplatz steht jetzt an einer Wand links neben meiner Hobelbank. Ob ich ihn da endgültig stehen lasse, werde ich noch sehen. Wichtig ist nur, dass er praktisch ständig einsatzbereit ist.

Die Steinauflage ist mit 1,5mm starkem Gummi aus dem Dachdeckerbedarf belegt.

Meine Halterung für kurze Eisen. Im vorderen Bereich 2 starke Neodym-Rundmagnete, hinten wird das Eisen von einem 5mm starken, verschiebbaren Aluprofil gehalten. Das Aluprofil habe ich an der Vorderkante um 45 Grad abgeschrägt.

Hier mit einem sehr kurzen Eisen aus einem Schweifhobel (Anschlag ganz vorn):

Und hier mit einem etwas längeren Eisen aus einem Einhandhobel (Anschlag ganz hinten):


Ich kann nur jedem, der noch nicht nach Friedrichs Methode schärft nur raten, es einfach mal zu versuchen :-)
Viele Grüße,
Mario