Nagler/Tacker für die Holzbearbeitung

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Bernhard Kühnen

Re: Nagler/Tacker für die Holzbearbeitung

Beitrag von Bernhard Kühnen »

[In Antwort auf #13549]
Hallo Christian,

ich habe einen günstigen Bauhauskompressor genommen und eine Prebena Klammereinheit und eine seperate Nageleinheit. Reicht mir völlig.
Mit E-Naglern (Marke Bosch) bin ich verzweifelt.

Vorteil Kompressor: Man kann bequem Ausblasen z.B. Filterpatronen der Absauggeräte.

Gruß
Bernhard

MaxS
Beiträge: 1555
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Nagler/Tacker für die Holzbearbeitung

Beitrag von MaxS »

[In Antwort auf #13567]
Hallo Christian

Zum Thema Kompressor: Bigger is Better ist wirklich die richtige Formulierung! Wir haben einen Schneider 650-90D (500l/min Liefermenge, 90l Kessel, 4,0KW). Wenn du irgendwo noch einen Quadratmeter Platz frei hast, an den genug Luft hinkommt (Kühlung), dann würde ich dir auf jeden Fall zu einen größeren Gerät raten, vor allem wenn du ab und zu mal wirklich hochwertige Lackierungen machen willst. Mein Vater hat viel lackiert mit einem kleineren Kompressor mit Einhell - Verdichter und Motor (2,2KW/400V). Der Verdichter ging vor einigen Jahren kaputt, dann haben wir uns gesagt, dass jetzt ein etwas größerer her muss. Dann fiel eben die Entscheidung auf diese Maschine. Aber Vorsicht: Man braucht 16A träge Sicherungen. Selbst 20A flink fliegen beim Anlaufen raus!

Fazit: Nimm den Kompressor möglichst groß, dann hältst du dir alle Möglichkeiten offen und (Wenn möglich) verlegt in deiner Werkstatt eine feste Leitung.

Zum Thema Tacker: Ich habe nur einen alten Bosch Elektrotacker, weil gute Druckluttacker eben eine Stange Geld kosten und bei mir nicht oft zum Einsatz kommen. Da ich aber ab und zu bei einer Schreinerei mitarbeite und auch schon größere Mengen Denkmalschutzfenster mit verglasen durfte, habe ich durchaus etwas Erfahrung mit Tackern. GANZ WICHTIG: Je kleiner die Stifte oder klammern sind, die verarbeitet werden, desto wichtiger ist eine saubere Verarbeitung des Geräts. Sonst wirst du nur Ärger haben. Meines Wissens sind die "Patronen" beim Prebena mit Luft gefüllt. Wenn du irgendwelche Verbindungen zu einem Schützenverein mit Hochdruckkompressor oder zu einer Feuerwehr mit Atemluftkompressor hast, dann könnte dieser Tacker für dich sich noch finanziell im Rahmen halten, wenn du dort diese Flachen wiederbefüllen kannst. Ansnsten halte ich das Gerät für unwirtschaftlich.

MfG
Maximilian Schreiegg

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Nagler/Tacker für die Holzbearbeitung

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo, Maximilian,

danke für deine umfassenden Ausführungen.

Richtig, die Prebena Kartuschen sind ausschließlich mit Luft gefüllt und können lt. Prebena auch nur von Prebena befüllt werden.

Mit dem Lackieren ist es so eine Sache:
Grundsätzlich möchte ich mich damit eines Tages schon befassen, das größere Problem als die Anschaffung von Kompressor und Lackierpistole ist der Platz. Ich habe nämlich keinen separaten Raum zum Lackieren zur Verfügung und in der "normalen" Werkstatt ist es einfach nicht sauber genug, um wirklich hochwertige Flächen zu erzielen, so meine Befürchtung.
Eine feste Leitung brauche ich auf gut 10 m² Raum nicht, da wird es wohl reichen, einen DL-Schlauchroller mit ca. 10 m Schlauchlänge in der Mitte des Raumes an die Decke zu hängen:-))
Was weiters gegen einen großen Kompressor spricht, ist die Tatsache, dass ich keinen Drehstromanschluss in der Werkstatt habe. Dieser ließe sich aber immerhin mit einigem Aufwand nachrüsten, da ein Leerrohr in den Keller führt, das allerdings nicht in der Werkstatt mündet.
Tja, und einen riesigen Kompressor zum Befestigen von Sesselleisten oder Paneelen in das 1. oder 2.OG zu schleppen, ist sicher kein Vergnügen.

Bzgl. DL-Tacker dachte ich an ein Produkt von HolzHer, Variotech oder Reich, z. B. HolzHer 3409.

Herzliche Grüße

Christian


MaxS
Beiträge: 1555
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Nagler/Tacker für die Holzbearbeitung

Beitrag von MaxS »


Guten Tag

Da hast du wohl recht. Kompressoren können ganz schön schwer sein. aber Drehstrom würde ich dir für einen Kompressor dringend empfehlen, da du sonst auch bei kleineren Maschinen schon Probleme mit dem Anlaufstrom bekommen kannst. Deinen Ausführungen entnehme ich, dass du noch nicht über viele Laufmeter Schlauch nachgedacht hast. Einerseits kosten Druckluftschläche durchaus eine Stange Geld, andererseits lernt man schnell den Vorteil von vielen Metern Schlauch kennen. Geschätzt würde ich sagen, dass wir ca. 30m - 40m normalen Schlauch haben und zusätzlich noch eine Trommel mit dem Gleichen an PU-Schlauch. Du siehst, worauf ich hinaus will: Mit genügend Schlauch hast du keine Probleme mit Montagen in den bereb stockwerken deines Hauses.

Lackiert wurde bei uns bisher immer im Freien, was aber zur folge hatte, dass man manchmal länger auf einen entsprechenden Tag warten musste. Falls du wirklich hochwertige Möbeloberflächen (zB MDF Weißlack) erstellen willst, brauchst du einen eigenen Lackierraum. Denn wenn du in der Werkstatt lackierst, kann der Nebel nicht weg und legt sich dann auf deine Ausstattung und die Oberfläche des Werkstücks genauso wie der Staub, der sich evtl noch in der Luft befindet. Im Freien hast du zwar kein Staub - und meistens auch kein Farbnebelproblem, jedoch können dir bestimmte Insekten den letzten Nerv rauben, wenn sie sich auf die frisch lackierte Oberfläche setzten. Somit empfiehlt sich bei höherem Lackieraufkommen ein beheizter (kein Ofen. sondern Heizkörper) Raum mit einer Absaugung. Geeignete Gebläse lassen oft für wenig Geld beim großen Versteigerer erstehen. So etwas wäre aber dann ein schon ein eigenes Projekt.

Ich hoffe dich nicht zu arg verunsichert zu haben und wünsche noch einen Schönen Sonntag!

Maximilian Schreiegg

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Nagler/Tacker für die Holzbearbeitung

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo, Maximilian,

nein, nein, du hast mich nicht verunsichert, ich bin dir für deine Erläuterungen dankbar.
Die Sache läuft auf jeden Fall darauf hinaus, dass vernünftiges Lackieren selbst mit einem großen, leistungsfähigen Kompressor in meiner Situation kaum möglich wäre. Und wenn es nur eine "Verlegenheitsanwendung" sein könnte, verzichte ich besser ganz darauf. Die Probleme mit den Insekten, die man beim Lackieren im Freien hat, kenne ich schon von der Arbeit mit dem Pinsel. Wirklich ärgerlich!
Weißlack und ähnliche Oberfläche möchte ich aus heutiger Sicht nicht herstellen, sondern hauptsächlich würde ich Klarlack verarbeiten.

Herzliche Grüße

Christian

Siegrist Michel
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Nagler/Tacker f�r die Holzbearbeitung *MIT BILD*

Beitrag von Siegrist Michel »

[In Antwort auf #13569]
Hallo Christian,

war schon lange her, dass ich hier das letzte Mal gepostet habe.

Also ich hab 2 Jahre Zimmermann gelernt und der Lehrbetrieb war sehr gut mit solchen Naglern und Klammergeräten ausgerüstet. Die meisten waren von Haubold und HolzHerr. wobei die von HolzHerr meines erachtesn die besseren Geräte waren, eindeutig weniger bis gar keine Reperaturenund die Geräte waren bei uns manchmal tagelang im Einsatz.

Auch hatten wir solche die mit Gas betrieben wurden, aber wurden kaum gebraucht, einerseits die hohen Betriebskosten und anderseits wäre es lästig einen Patronen weches auf dem Dach durch zuführen.

Als Kompresoren verwendeten wir ähnliche Kopmpresoren wie diese (sh. Bild)

Hersteller: ABAC
Beschreibung: Fahrbarer ABAC Kompressor 10-157 mit V-Antrieb, Kesselinhalt 24 Liter, Ansaugleistung 350 Liter-min., Maximaldruck 9 bar, 3 PS Motorleistung, Versand per CAMION

Lieferumfang: -
Listenpreis: 770.00 CHF
Rhynerpreis: 598.00 CHF
Empfohlen für: - Heimwerker
- Professionelle Heimwerker
- Handwerker

und wir hatten nie einen Luft Engpass, selbst mit 160mm Naglern konnte man zügig arbeiten.

Was das Spritzen von Oberflächen angeht, gehst du besser zu einem Maler der auch lackiert (und auch geüb darin ist)Wir hatten in unserem Betrieb auch eine Lackieranlage mit speziellem Lakierraum, aber dennoch ist dies nicht dasselbe, wie wenn ein Profi dies lackiert. Die Oberflächen sind Welten ob man selber alle paar Monate etwas lakiert, oder wenn es jemand macht, der davon eine Ahnung hat. Nicht gegen Hobbylakierer, aber ein Maler undLakierer hat eine 3 jährige Lehre und das nötige Werkzeug (welches gerade im Profibereich sehr teuer ist)

mfg Michel Siegist


Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Nagler/Tacker f�r die Holzbearbeitung

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo, Michel,

ich dachte schon, dir wäre etwas zugestoßen, weil du auf meine E-Mails und einen Aufruf im Forum nicht reagiert hast.
Es freut mich, dass du wieder etwas von dir hören lässt!

Danke für deine Tipps, werde mich einmal nach den ABAC Kompressoren umsehen.
Du hast sicher Recht, "auf die Schnelle was lackieren", das dürfte kaum möglich sein, wenn man ein ordentliches Ergebnis möchte. Und für eine professionelle Ausführungen fehlen mir Werkzeug, Raum und Können.

Herzliche Grüße

Christian

Siegrist Michel
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Nagler/Tacker für die Holzbearbeitung *MIT BILD*

Beitrag von Siegrist Michel »

[In Antwort auf #13570]
Hallo Christian,

ja wenn man 10 Monate Militärdienst am Stückleisten muss, bleibt da am Wochenende kaum Zeit, um noch in Dieter`s Forum die neuen Beiträge nachzulesen und sich Gedanken über eine sinnvolle Antwort zu machen. Letztens hatte ich wieder einmal einen grööseren Urlaub und da dachte ich ich schau hier wieder einmal rein.

Also, es muss nicht unbedingt der gleiche Kompressor sein, wenn ein anderes Fabrikat +/- die selben Daten hat, bist du damit besten bedient. Auch ein Kompressor aus dem Bauhaus kann gute Dienste leisten, nur beim obigen Modell hast du sicherlich genügend reserven und das ganze ist noch transportabel. Den glaub mir, sobald deine Verwandschaft davon Wind bekommt, wirst noch so manchen Auftrag ausserhaus erledigen.

Zu den E- Tackern kann ich nur wenig sagen. Wir hatten auch so ein Ding von Bosch (grün). Also dies ist mit abstand der grösste Mist der mein damaliger Chef gekauft hat!!! Denn glaub mir, wenn der was gesesen wäre hätten wir kaum jedesmal den Kompressor, Schlauchrolle und Nagler bei Umbauten in den 5-6 Stock geschleppt, wenn man mit dem E-Tacker hätte arbeiten können, dies wärte schliesslich weniger anstrengend gewesen. Was diese Maschiene unter chronischer Verstopfung und die mangelde Schlagfertigkeit in umgang mit Tackerklammern und es waren die Original-Klammern im Schacht. Dann lieber noch mit einem Handtacker!!!

mfg Michel

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Nagler/Tacker für die Holzbearbeitung

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo, Michel,

wenn es "sonst nichts" ist, ich habe 2003/04 acht Monate "dienen dürfen":-))
Den gleichen Kompressor würde ich wahrscheinlich nicht kaufen, aber da die Fa. Agre, die zum ABAC-Konzern gehört, hier quasi um die Ecke liegt, könnte es sein, dass ich zu einem "Verwandten" des von dir erwähnten Kompressors komme.

Vom E-Tacker werde/muss ich wahrscheinlich absehen, weil mir 30 mm Nagel-/Klammernlänge zu wenig erscheinen, mit 40-50 mm wäre ich zufrieden.

Eine allgemeine Frage habe ich noch:
Ist es möglich, Schmalrückenklammern, wie sie z. B. mit den Holz Her, Reich und Variotech Kombinaglern verarbeitet werden können, zum Heften/Polstern zu benutzen?
Oder braucht man dazu unbedingt Klammern mit ca. 12 mm Rückenbreite?

Herzliche Grüße

Christian



Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Nagler/Tacker für die Holzbearbeitung

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #13570]
Danke, Bernhard.
Ein Gerät zum Nageln und eines zum Klammern - das wäre sicher eine interessante Option, zumal man dann einen Tacker kaufen könnte, mit dem sich breite Klammern verarbeiten lassen, und einen Nagler, der sich zum Schießen von Stiften und Stauchkopfnägeln eignet.

Herzliche Grüße

Christian

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