Hallo Uwe,
das Bild in Deinem Link ist im Prinzip richtig, aber etwas mißverständlich. Ich hab mal eins gemacht:

oben sieht man das Eisen mit Fase unten, gebettet unter dem "Bettungswinkel". Die Bewegungsrichtung v des Eisens entspricht der Sohle des Hobels.
Die technisch bestimmenden Winkel an der Schneide sind die, die ganz vorn gegeben sind. also ggf. gar nicht die der geschliffenen Fase und der Spiegelseite, die man bei auf den ersten Blick oben sieht, sondern die der winzig kleinen Mikrofase usw. Diese Winkel werden zu einem geradflächigen Keil verlängert, das ist der "Schneidkeil" unten. Kann man sich auch als eine extreme Vergrößerung des Bereiches an der Schneide vorstellen.
Bezug ist die Bewegungsrichtung v bzw. das Lot darauf. Man sieht: Freiwinkel alpha und Keilwinkel beta. Der Schnittwinkel delta ist die Summe alpha + beta, er wird gern bei der Beschreibung des Schnittvorganges am Handhobel verwendet. Die Metaller benutzen dagegen zur Charakterisierung des Schnittorganges den Spanwinkel gamma (auf das Lot bezogen). Der kann bei der Metallbearbeitung positiv oder negativ sein.
Der Bettungswinkel und der Schnittwinkel sind bei einem planparallelen Eisen dann verschieden, wenn an der Spiegelseite ("von oben") eine 2. Fase angebracht wurde. Dann gilt: Schnittwinkel = Bettungswinkel + Winkel zwischen 2. Fase und Spiegelseite. Die Eisendicke hat keinen Einfluss auf die Winkel.
Friedrich