neu hier und gleich eine Frage ...
-
- Beiträge: 592
- Registriert: Do 30. Aug 2018, 08:37
- Kontaktdaten:
Vorderzange
Hallo Chris,
auf dem Bild scheint eine Deutsche Vorderzange zu sein. Es fehlt aber die Spindel und das Druckstück. Falls du eine Skizze brauchst mail mich doch an.
Gruss
Gerd.
Re: Vorderzange
Hallo Gerd,
vielen Dank für die Info, das ist also eine deutsche Zange.
Ich bin davon ausgegangen, dass dies eine französische sei; war mir aber zuletzt ziemlich unsicher. Wieso mein Irrtum? Mein Großvater hat viel mit Holz gearbeitet und der hatte an seiner Bank die andere Zangenform, bei meinem Vater stand auch eine Bank mit der anderen Zangenform, da beide (bis auf Kriegsereignisse) kaum aus dem Mittelhessischen Raum herausgekommen waren, bin ich davon ausgegangen, dass die französische Zange eine deutsche sei und umgekehrt.
Die Spindel habe ich noch; hatte ich zwecks Bearbeitung der Oberfläche herausgeschraubt, weil ich stets dran hängen blieb;
Aber, die Druckplatte fehlt. Ich weiß auch nicht wie sie mal aussah.
Mach es Sinn sich beim Hausherren eine neue (französische!) Vorderzangenführung zu kaufen und die Bank umzubauen?
Vielleicht muss man nur ein wenig mit dieser Zange arbeiten; vielleicht lehrnt man sie dann auch schätzen. Probehalber habe ich mal mit einem Stück Restholz ein potentielles Werkstück festgeklemmt; grundsätzlich ging das auch ganz gut.
Wie sieht denn so eine Druckplatte aus und vor allem wie wird sie befestigt?
Gruß aus Berlin
Chris
Re: Vorderzange
Hallo Chris,
deine Hobelbank sieht sehr schick aus. Meine Hobelbank hat eine französische Vorderzange. Allerdings finde ich eine deutsche, wie in deinem Fall, oftmals besser.
Bei der deutschen Vorderzange hast du keine Mechanik "im Weg".
Ich würde die Druckplatte neu anfertigen. Eine Vorlage kann ich dir nicht liefern, aber dafür gibt es ja das WWW.
Viele Grüße
Timo
Re: Vorderzange
hallo Chris,
ja, das ist eine deutsche Vorderzange.
Ich habe seinerzeit an einer Hobelbank mit deutscher Vorderzange (Holzgewinde!) gelernt und finde sie heute noch besser und vielseitiger als die üblichen französischen Vorderzangen. Sei froh, dass Du eine hast und baue die Bank nicht um!
Meine Vermutung ist, dass Bänke mit französischen Vorderzangen für die Hersteller einfacher und damit billiger zu produzieren sind und deswegen werden sie heute überwiegend gebaut. Man spart sich das 5. Bein und man braucht nur eine (ausser Haus) vorgefertigte Zange an die Platte zu schrauben.
Zu Deinem Problem: Die Druckplatte ist ein einfaches Brett, das an passender Stelle ( bei Deiner Bank links unten) eine schmale Verlängerung hat, die in einen Schlitz im Zwischenstück der Zange eingreift, bei Deiner Bank unter das Verbindungsstück, den Druckbalken zwischen Bank und Zange. Es ist eine ganz einfache Konstruktion, sozusagen L-förmig.
Bei den alten Zangen mit Holzgewinde waren die Druckplatte und die Spindel nicht verbunden, die neueren, eisernen Spindeln haben meist eine kleine Druckplatte, die mit der grösseren hölzernen Druckplatte verschraubt werden kann. Ist etwas bequemer beim Arbeiten.
Noch eine Bemerkung : die meisten Schreiner haben Bänke, die stellenweise ziemlich uneben sein können. Alles unter einem Millimeter Abweichung ist sehr gut! Unebenheiten im 1/10-Millimeter-Bereich sind akademisch und kommen in der Praxis wohl kaum vor. Der Schreiner verdiente früher sein Geld dadurch, dass er an der Bank hobelte und nicht dadurch , dass er die Bank hobelte. Wird heute auch nicht anders sein.
Gruss !
reinhold