Ulmia Hobel Metallsohle

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Antworten
david

Ulmia Hobel Metallsohle

Beitrag von david »


Hallo!

Ich wollte mal fragen, ob jemand von euch erfahrungen mit einme Ulmia Hobel mit Metallsohle und Schraubkeil gemacht hat.

Ich habe gehört, dass er sehr schön gehen soll...
Hat jemand konkretere Erfahrungen?

Ach ja, und wenn jemand selbigen Hobel besitzt, und er nur in der Werkstatt verstaubt, bitte melden!!

Danke!

Mfg
David



Johannes M
Beiträge: 1641
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: Ulmia Hobel Metallsohle

Beitrag von Johannes M »


Hallo David,

ja, ich habe so einen Hobel. Ich bekam ihn wärend meiner Ausbildungszeit geschenkt. Er war leider in dürftigem Zustand und die Eisensohle sehr verrostet. Ein Kollege hat mir dann eine neue Stahlsohle gemacht. Trotzdem habe ich den Hobel nur selten benutzt. Er wurde mir als Sonderhobel zum Bearbeiten von Resopal-Kanten vorgestellt, und meine Möglichkeiten ein HSS-Messer zu schärfen war seinerzeit sehr begrenzt. Für eine aktuelle Bewertung muß ich ihn mir bei Gelegenheit nochmal vornehmen.

Es grüßt Johannes



Bert Wallraff
Beiträge: 308
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Ulmia Hobel Metallsohle

Beitrag von Bert Wallraff »


Hallo David,

dieser Hobel ist fester Bestandteil meiner Werkzeugkisten, arbeitet besonders gut auf Multiplex.

Grüße Bert



Jörg Ed. Hartge
Beiträge: 270
Registriert: Do 14. Aug 2014, 06:02

Re: Ulmia Hobel Metallsohle

Beitrag von Jörg Ed. Hartge »

[In Antwort auf #128338]
Der Hobel ist halt ein Zwitter: einerseits Holzhobel andererseits Stahlsohle. Er ist darüber hinaus mit HSS-Eisenausgestattet und für stark abrasives Kantenmaterial gedacht: Hirnholz, Resopal, Sperrholz u. ä. Im Original heißt er dementsprechend "Bestoßhobel für Kunststoffkanten". Ohne HSS-Eisen heißt er "Bestoßhobel für Hirnholz".

Ich habe zwar nicht den von ULMIA, sondern das Äquivalente von ECE. Also, wie gesagt es ist ein Zwitter oder Spezialist. Wer auf das volle Holzhobel-Feeling steht, nimmt lieber einen "richtigen" Holzhobel. Der flutscht irgendwie angenehmer (ist Gefühlssache und ich kann es nicht besser ausdrücken). Andererseits hat der Spezialist bei den kritischen Materialien seine Berechtigung und da nutze ich ihn auch gern und mit Erfolg.

Grüße
Jörg


david

Re: Ulmia Hobel Metallsohle

Beitrag von david »


hallo!

danke für die schnellen antworten.

ich habe den hobel heute zufällig bei nem kumpel ausprobieren können.

das wort zwitter triffts ganz gut. ich finde das aber genau das interessante daran. ein holzhobel, mit den eingenschaften eines metallhobels. druch die schwere metallsohle gleitet er viel besser über das holz.

anfangs hat er auch ein bisschen gehakt, aber dann hab ich die metallsohle mit gleitmittel eingeschmiert, jetzt gleitet er wirklich gut!

ich denke ich werde mir so einen hobel anschaffen, wenn ich ihn irgendwo gebraucht und günstig bekomme!

grüße
David


Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
Kontaktdaten:

Re: Ulmia Hobel Metallsohle

Beitrag von Rolf Richard »


Ich besitze so einen Hobel von der nach 1970 eingegangenen Firma Steiner.

Es ist wirklich ein Zwitter, der wohl nur durch das aufkommende Resopal erklärbar ist. Dessen Kanten hätten wohl den Holzsohlen zu sehr zugesetzt.

Meines Erachtens gleitet er wesentlich schwerer als ein Hobel mit Weissbuchen- oder Pockholzsohle, was ja auch den Bedingungen bei einem Metallhobel entspricht. Dort muss man ja auch regelmässig mit Paraffin, Silbergleit o.ä. nachhelfen.

Diese Hobel sind für mich historisch interessant, aber technisch längst überholt - eigentlich sinnlos geworden. Jeder Metallhobel mit A2-Eisen tut den gleichen Job und dann wahrscheinlich besser.

Gruss

Rolf



Andreas Winkler
Beiträge: 1137
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Ulmia Hobel Metallsohle

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo David,

mit dem Modell von Ulmia habe ich noch nicht gearbeitet.

Habe aber mittlerweile zwei ältere, ganz normale Hobel mit einer Sohle aus Stahlblech "nachgerüstet". Das ist nicht schwierig und vieleicht kostengünstiger als eine Neuanschaffung.
Stahlblech besorgen und zuschneiden; bis etwa 1,5 mm läßt sich übliches Stahlblech noch mit der Blechschere zuschneiden. Wenn Du stärkeres Material wünschst, gleich vom Flaschner oder Schlosser auf Maß schneiden lassen, mit der Eisensäge dauert das sonst ein wenig und ist doch recht mühsam.
Löcher für Schrauben bohren und senken, Sohle aufschrauben und das Maul anreißen und ausbohren/-feilen; das Ganze noch etwas gefälligt verputzen - fertig.
Arbeitszeit wenn das Material vorhanden ist, ca. eine 3/4 Std. (inkl. Abrichten der Holzsohle). "Besohlen" klappt natürlich auch mit Messing.



Die Stahlsohle macht den Hobel widerstandsfähiger bei gröberer Beanspruchung (häufiges Anfasen, Einpaßarbeiten, Plattenmaterial oder auch holz"fremdes" Material).
Daß ein Holzhobel mit Metallsohle sinnlos geworden ist, mag ich bezweifeln, da mir die hölzerne Variante unter Baustellenbedingungen wesentlich geeigneter erscheint, als die komplett aus Metall. Ganz abgesehen von den persönlichen Vorlieben.
Holzhobel mit Metallsohle werden/wurden von den Werkzeugfirmen schon
lange vor der Erfindung von Resopal angeboten.

Viele Grüße, Andreas



Antworten