fiel eine Disston D8 auf den Betonboden.....

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
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fiel eine Disston D8 auf den Betonboden.....

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


und sah dann so aus:



so'n Schiet! Glücklicherweise war es die etwas neuere mit Buchenholzgriff, den ich vor Jahren nach Beseitigung des bröckeligen Originallackes nachgearbeitet, schwarz gebeizt und geölt hatte. Also: Neues Stück Buche mit PU- Expressleim (ein teuflischer Stoff!) aufgeklebt, nach Aushärten beigearbeitet, geschliffen, gebeizt, geölt. Zuletzt mit etwas Stahlwolle geglättet. Nach einer Stunde:



Etwas kräftiger ist das Horn geworden, aber das soll so.

Eigentlich ist dieser betrübliche Rückschlag aber nur ein Anlass, von meiner aktuellen Arbeit mit meinen beiden D8 zu berichten. Das sind ja Fuchsschwänze für richtige Männer. Zum Tischlern und in der Werkstatt eigentlich zu groß, zu unhandlich. Aber beim Zimmern, ein Gedicht!

Ich hatte vor Jahren zuletzt ein Fachwerk gebaut, damals mit einer japanischen Tamagotchi- Säge (oder irgendwie ähnlich, jedenfalls eine ziemlich große für Zimmerarbeiten, die mich nervte wegen ihrer Labberigkeit; ich konnte damit nie richtig plane Schnittflächen sägen). Jetzt das Rahmenwerk für einen Geräteschuppen im zukünftigen Garten. Ganz einfaches Kantholz aus dem Baustoffhandel, 8x6 bis 8x12, teils ziemlich nass. Die Eckverbindungen als Einzinker, also mit trapezförmigen Zapfen, ansonsten normale Zapfenverbindungen und Überblattungen. Alles von Hand gesägt und gestemmt, die Verbindungen mit PU geleimt und nachträglich genagelt. Es entstehen transportable noch mit Profilbrettern zu beplankende Wandelemente, die vor Ort miteinander verschraubt werden sollen.

Alles habe ich von Hand gesägt mit einer D8 für Längsschnitte (rip) und einer für Querschnitte (cross). Unglaublich, wie genau und schnell man damit arbeiten kann, wenn sie scharf und angemessen geschränkt sind (nasses Weichholz!) und gut geradeaus laufen!

Bilder vom Bauen? Hab ich nicht. Aber mein Lob auf diese Sägen musste ich loswerden.

Friedrich



Thomas Schuermann
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Beitrag von Thomas Schuermann »


Hallo Friedrich,
schön hier ein solches Lob zu lesen. Ich kann Dir voll zustimmen. Die D8 ist eine tolle Säge! Manchmal bin ich traurig, dass ich nur eine habe!

Liebe Grüße
Thomas



Klaus Kretschmar
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Hattu gut gemacht, Friedrich ... :-)

Beitrag von Klaus Kretschmar »


... nicht das Runterwerfen, sondern die Reparatur! Wirklich sehr gelungen, man sieht die Flickstelle fast nicht mehr. Zweifellos war die Säge den Aufwand auch wert, ein schönes Stück von einem guten Werkzeug ... wie früher halt!

Klaus



Pedder
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Re: Hattu gut gemacht, Friedrich ... :-)

Beitrag von Pedder »


Hallo Friedrich,

schön, dass sie ihren Dienst wider tut. Ich tendiere eher zu ältern Modellen mit geraden Rücken, aber diese ist auch sehr schön. Das mit der schwarzen Beize finde ich ein ganz hübsche Kombi, vor allem, wenn die Messingteile vernickelt sind. :o)

Liebe Grüße
Pedder


Rolf Lüder
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Re: fiel eine Disston D8 auf den Betonboden.....

Beitrag von Rolf Lüder »

[In Antwort auf #127893]
Hallo Friedich,

könntest Du mir diese Säge genauer beschreiben, Länge des Sägeblattes
usw..
Gibt es diese Säge noch zu kaufen, oder ist es ein älteres Modell.
Nach Deiner Beschreibung könnte ich so eine Säge gut gebrauchen.

Habe bisher immer mit einer Zweimann - Schotsäge gearbeitet, aber mein Passmann kann nicht mehr mittun.
Wollte mir eine Einmann - Schrotsäge kaufen, aber die Beschreibung Deiner Säge
gefällt mir.

Gruß
Rolf


Friedrich Kollenrott
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Re: fiel eine Disston D8 auf den Betonboden.....

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Rolf,

das ist ein alter Fuchschwanz des amerikanische Herstellers Disston, das war mal der grösste und bekannteste Hersteller von hochwertigen Sägen dieser Art. Die Säge, um die es geht, ist schätzungsweise 50 Jahre alt, ich habe eine zweite die ist sicher erheblich älter und auch noch bei mir im Gebrauch.

Die Sägen haben eine Blattlänge von 65 cm, es gibt sogar noch längere aber auch kürzere.

Diese Sägen werden so meines Wissens nicht mehr industriell hergestellt. Die alten Disstons werden von Leuten die mit solchen Sägen arbeiten sehr geschätzt wegen ihrer hohen Qualität.

Friedrich



Rolf Richard
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Re: fiel eine Disston D8 auf den Betonboden.....

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #127893]
Hallo Friedrich,

wenn jeder Zahnarzt so gekonnt Füllungen machen würde........!

Gruss

Rolf


Pedder
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Luxus Disstons

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #127897]
Hallo Rolf,

es gibt sie zu kaufen. Außer den üblichen Adressen für gebrauchte Artikel aller Art gibt es in den USA ein paar Menschen, die diese Sägen aufarbeiten, schärfen und dann verbreiten:

Einer von Ihnen ist Daryl Weir, der auch eine eigene Seite dafür hat:

http://home.grics.net/~weir/Old_SAWS_Restored.html

Daryls Sägen dürften besser sein, als sie es vorher waren. Und wenn man nicht Wert auf ein bestimmtes Model legt, ist das gar nicht so teuer.

Das ist eine von drei Adressen, wo ich Sägen kaufen würde.

Liebe Grüße
Pedder



Hutmacher Beat
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Registriert: Mo 21. Apr 2014, 18:40

Friedrich ! ...

Beitrag von Hutmacher Beat »

[In Antwort auf #127893]
Guten Tag Friedrich und alle Andern,

Friedrich, hat Dir keiner gesagt dass man einen Betonboden mit Holzplanken bewehren darf ? :-)

Die Reparatur hast Du fein gemacht, Friedrich.

Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Beat!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


doch, doch. Und das hab ich ja auch in meiner (Keller-) Werkstatt so gemacht, jedenfalls im Bereich der Hobelbank. Aber diese Teile sind nicht mehr über die Kellertreppe transportierbar, darum mach ich das im Carport. Und der ist mit Beton gepflastert :-((

Grüße und beste Wünsche in die Schweiz

Friedrich



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