"Megawood" / "Alwetterholz"

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Besser als Tropenholz

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Peter,

auch wenn der Tread nun schon älter ist und Gerhards Terasse schon seit einiger Zeit in Benutzung ist, möchte ich dennoch was dazu schreiben, da ich auch gerade eine Terasse baue und wir im Betrieb einige Versuche mit Megawood gamcht haben. Außerdem liegen ja nun auch erste Erfahrungen mit diesem Material vor.

1. Megawood nimmt Wasser auf. Wir haben ein Stück mehrere Tage im Wasser gehabt und es wurde 0.3mm dicker. Es hat also Wasser aufgenommen und ist gequollen. Das Wasser wurde braun, also wurde auch irgendetwas aus dem Probestück ausgelöst.

2. Megawood vergraut auch mit der Zeit. Dies ist ja nun nach einigen Jahren bekannt.

3. Wie Entsorgt man das Zeug irgendwann? Verbrennen geht nicht, verrotten wird lange dauern. Also die ganze Terasse zum Wertstoffhof bringen und für die Entsorgung zahlen.

3. Die Splitter,von denen bei Holzterassen immer wieder die Rede ist, entstehen hauptsächlich durch zwei Dinge: Die feine Riffelung, die in meinen Augen absolut unnötig ist und durch nicht richtig gesenkte Schrauben.

De einzige vernünftige Alternative zu solchen Werkstoffen, wäre Naturstein. Der kann problemlos entsort werden und ist Pflegeleicht, wenn er richti verlegt wurde.

Mittlerweile gibt es neben Megawoold auch noch weitere künstliche Beläge für Terassen. Ich hebe neulich einen Belag gesehen, der in Bahnen, mit Abschlußprofilen verlegt wird und eine Steinoptik haben soll.

Naja, wems gefällt.

Ich bin nur der Meinung, dass man solche Werkstoffe wie Megawood nicht gleich in den Himmel loben sollte, auch hier gibt es Nachteile.

Gruß

Heiko



Peter Thiel

Re: Besser als Tropenholz

Beitrag von Peter Thiel »


Hallo Heiko,

ich habe meine Terrasse jetzt fertig und bin total begeistert. Tolle, einfache Verarbeitung. Angenehmes Gefühl beim Gehen. Sehr schöne, natürliche Optik. Ich hoffe das Material hält 40 Jahre und die Entsorgung kann dann mein Sohn organisieren (ich bin dann schon 85). Kunststoffe (ausgenommen PVC) sind außerdem entsorgungstechnisch gar nicht so problematisch. Granit habe ich auch schon im und rund ums Haus. Ist sicher auch schön. Ich wollte aber auf der Terrasse ursprünglich Holz (nur FSC). Dann haben mir mehrere Personen mit Holzterrassen abgeraten. Der Holzhändler!! bei dem ich dann trotzdem Bankirai kaufen wollte hat mir auch abgeraten und dann megawood empfohlen. Jetzt hoffe ich nur, dass es wirklich 40 Jahre hält. Dann hat es für mich seinen Zweck erfüllt. Bis dahin ist wahrscheinlich alles, wo sich noch etwas Öl drin befindet ein wahnsinnig wertvoller Rohstoff und ich werde durch den Verkauf meiner alten Terrasse reich!! (grins)
Mein Nachbar hat übriens den von Dir beschriebenen Steinoptikbelag auf dem Balkon und ist begeistert!
Freundliche Grüße
Peter


Petra

Re: Besser als Tropenholz

Beitrag von Petra »


Hallo Peter!
Ich habe deinen Beitrag von deiner Terrasse gelesen und habe nun eine Frage: wie sieht deine Terrasse nach zwei Jahren aus? Ist die Farbe verblasst oder hast du sonst irgendwelche Probleme bekommen? Wir wollen nun auch unsere Terrasse mit WPC auslegen und suchen noch nach mehr Vorteilen gegenüber dem Holz!
Ich würde mich sehr über eine Antwort von dir freuen! :)
Petra



Carsten Griewatsch
Beiträge: 54
Registriert: So 8. Mär 2015, 21:00

Re: Besser als Tropenholz

Beitrag von Carsten Griewatsch »


Moin allerseits!

Eigentlich lese ich bislang nur in diesem Forum, es hat mir beim letzten Projekt, Gartenhaus als Fachwerkkonstruktion in Handarbeit, auch richtig gut geholfen --> Stemmeisen und Stichaxt richtig gschleifen!

Zum Thema Holz als Terrassen-Belag muß ich aber nun doch meinen Senf dazu geben:

WPC mag seine Vorzüge haben, die Frage stellt sich aber schon, geht es nicht auch viel einfacher? Eventuell sogar mit einheimischen Hölzern?

Ich habe vor vier Jahren ein Holzdeck ums Haus gebaut, fast 3/4 um genau zu sein.
Ich würde es immer wieder so machen, das Holzdeck hat sich 100%ig bewährt. Ich hatte mich im Vorfeld ausgiebig informiert, dieses Forum kannte ich damals leider noch nicht, und bin dann auf das Thema "konstruktiver Holzschutz" gestoßen. Wie leider noch immer nicht viele wissen, ist dies das A & O, wenn man eine Holzkonstruktion der Witterung aussetzen möchte. Wird dies berücksichtigt, geht viel mehr als man üblicherweise glauben sollte. Die uralten Holzhäuser zeugen davon.

Ich hatte mich dafür entschieden Douglasien-Dielen zu verwenden und zwar als Sonderanfertigung 30mmx120mm ohne Nuten an der Oberfläche, das ist in meinen Augen totaler Quatsch. Das ganze natürlich unbehandelt.
Die Dielen habe ich mit einer Unterkonstruktion von unten! zu Rahmen verschraubt, und zwar so, daß man sie gerade noch bewegen und auf Balken legen kann. Auf diese Weise kann zu Wartungs- oder Säuberungsaktionen das ganze hochgehoben werden. Gleichzeitig hat man an der Oberfläche keine Holzverletzungen durch Schraubenköpfe. Sieht einfach toll aus und das Holz verwittert nicht so leicht, da das Wasser schneller abfliessen kann und nicht stehen bleibt.
Wenn es tagelang im Herbst und Winter regnet, bildet sich durchaus eine Algenschicht unter dem einen großen Baum. Es wird rutschig, aber ich bezweifel, daß dies mit Nuten wirklich anders wäre. Wird es dann im Frühjahr trockener ist das ganze kein Problem mehr. Die Oberfläche ist inzwischen grau und es lässt sich prima barfuss darauf laufen.

Über diese WPCs hatte ich auch kurz mal nachgedacht, allerdings nur als Sockelverkleidung für das Gartenhausprojekt. Für ein Holzdeck würde ich immer wieder richtiges Holz nehmen. Wenn ich mir anschaue, wie das Holz nach 4 Jahren aussieht, dann werde ich selber da wohl nicht mehr ran müssen.

Man sollte sich genau informieren und unbedingt einheimische Douglasie statt einheimischer Lärche nehmen, denn letztere wird leichter windschief und neigt wohl auch eher dazu an der Oberfläche Splitter zu bilden. Bei unserem Holzdeck haben wir überhaupt kein Problem mit Holzsplitter. Das liegt natürlich auch daran, daß es keine Nuten gibt und das Holz somit eine geschlossene
Oberfläche bildet. Übrigens haben nicht genutete Dielen den weiteren Vorteil, daß man gezielt die "rechte Seite" der Diele nach oben legen kann, so daß sich die Diele im laufe seines weiteren Daseins nach oben hin wölbt und nicht schüsselt, so daß sich das Wasser nicht sammeln kann. Eine leichtes Gefälle weg vom Haus ist ebenfalls eine selbstverständlichkeit.

Bei Interesse kann ich gerne Bilder nachliefern.

Gruß,

Carsten



Wolf. Melloh
Beiträge: 165
Registriert: Di 26. Jan 2021, 09:33

Re: Besser als Tropenholz

Beitrag von Wolf. Melloh »


Hallo Carsten,
es besteht Interesse an Deinen Bildern, stell diese doch bitte ein.
Vorab schon mal herzlichen Dank
Wolf. Melloh



Licht

Re: "Megawood" / "Alwetterholz"

Beitrag von Licht »

[In Antwort auf #106568]
Hallo. Wenn ich so einen spruch lese muß ich echt lachen.
Alles Vorurteile, typisch! Bei megawood handelt es sich um ein Gemisch mit 75% Holzanteil und 25 % Hightech- Polymeren. Nix plastik.

Schönen Gruß von meiner Deponie im eigenen Gartenparadies bei 35 Grad.


Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: "Megawood" / "Alwetterholz"

Beitrag von Gerhard »


Hallo,

Was will uns das Wort "Hightech- Polymer" denn sagen? Die Bezeichnung "Hightech" überantworten wir mal geschwind der Marketingabteilung.

Bleibt "Polymer". Und das ist - man glaubt es kaum - eine schicke, technische Umschreibung für Plastik

Viel Spaß damit,
Gerhard


Heinz Kremers
Beiträge: 2802
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: "Megawood" / "Alwetterholz"

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo,

da wollen wir mal hoffen, daß auf der Deponie jetzt ein großes Licht aufgegangen ist....

Gruß
Heinz


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