Neue Stanley Hobel *Link*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
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;o)

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #124640]
Hallo Andreas,

ich teile mit Klaus nicht nur die Leidenschaft für Sägen, sondern auch den Beruf. Das hindert mich daran, öffentlich Rechtsrat zu erteilen. Ich halte es so, das ich einen Bilderlink setze. Dafür kopiert man die Grafikadresse und setzt sie hier in der Eingabemaske ein. Dann spart man sich auch den Weg auf Heinz Seite und hier können alle sofort sehen, was man meint. Und der Rechtsinhaber kann sein Bild jederzeit von meiner Seite nehmen.

Von welcher Seite sprichst Du denn nun? Kannst Du nicht bitte einen link setzten? (Dazu gehst Du, wenn Du auf der betreffenden Seite bist, in die Adresszeiel und kopierst sie. Hier kannst Du das dann entweder im Text oder in der Eingabemaske "Link einfügen".)

Gruß Pedder



Dieter Schmid
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Chinahobel

Beitrag von Dieter Schmid »

[In Antwort auf #124636]
Hallo,

die Hobel sind schon Anfang dieses Jahres hier angekommen, haben jedoch unsere Wareneingangskontrolle nicht passiert und sind jetzt wieder auf dem Rückweg. Vielleicht klappt es im zweiten Anlauf.

Was gut ausssieht muß nicht zwangsläufig gut funktionieren.

Gruß
Dieter



Andreas Ranogajec
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Re: ;o)

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo Pedder,

wußte gar nicht, daß wir so viele Juristen im Forum haben. Bei Klaus fand ich das im Profil, bei Dir hatte ich keine Anhaltspunkte gefunden, weshalb Du entschuldigen mußt...
Nundenn jetzt hab ich meinen Neulingsstatus überschritten und doch gelinkt. Here we go!

Grüße Andreas R.

PS:So schwer war´s nicht zu finden, oder?



Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
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Re: Chinahobel gleich Wood River Hobel?

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo Dieter,

weiter unten im thread ist bezeichnenderweise nicht mehr die Rede von "Chinahobeln".Den Begriff hat Pedder benutzt; wogegen ich lieber den Markennamen Wood River und den Vertreiber Wood Craft korrekterweise nennen möchte! "Chinahobel" klingt sehr vorurteilsbelastet, wobei ich naturgemäß nicht beurteilen kann, um welche es sich bei Deiner Retourmaßnahme handelt.
Ich hoffe doch es war nicht die gleiche Sache, denn dann würden sich die Beurteilungen sehr widersprechen. Aber selbst das kann daran liegen, daß im ersten Anlauf qualitativ minderwertige Hobel ausgeliefert wurden...?!
Trotzdem würde mich interessieren, ob das wirklich Wood River Hobel waren?

Grüße Andreas R.



Friedrich Kollenrott
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na ja...

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


so übermäßig interessant und informativ ist der verlinkte Artikel nicht. Auf den ersten Blick sehe ich schon etwas, was nicht stimmen kann: Material des Frosches bei Stanley und woodriver: steel? Wohl kaum. Gusseisen oder Sphäroguss.

Viel wichtiger: Kein Wort des Vergleiches der entscheidenen Qualitätsmerkmale: Wie plan ist das Eisen und wie schnitthaltig? Wie viel Spiel in der Verstellung usw. usw.

Trotzdem: Einen LN kann man nachbauen, sicher, und man kann ihn in China sicher billiger bauen als in den USA oder Westeuropa. Weil er selbst im Grunde ein (verbesserter, ja!) Nachbau ist, ist er nicht schützbar.

Für einen dauerhaften Erfolg von Fernostkopien wird entscheidend sein, ob die Chinesen (die den Markt für diese Produkte in eigenen Land gar nicht haben, vermute ich) ein Feedback aus den Anwenderländern bekommen und in die Optimierung des Produktes einfließen lassen. Jetzt kommt der Einwand: Die brauchen keine Produktoptimierung, die kopieren doch einfach ein vorhandenes Produkt! Schon, das ist aber nicht der Punkt. Die Chinesen errichten ja nicht einen Klon der Firma LN, sondern die müssen das Produkt mit eigenen Fertigungsunterlagen auf ihren eigenen Maschinen herzustellen- zu möglichst geringen Kosten, unter Kostendruck sind die auch. Da kommt dann die Frage, wo man enge Toleranzen braucht und wo gröbere zulässig sind, welchen Aufwand man beim Planschleifen treibt, welche Werkstoffe man verwendet usw. Und wer von der Sache nichts versteht, spart sehr schnell am verkehrten Ende. Was aus Produkten wird, deren Hersteller eigentlich gar nichts von der Anwendung wissen, ist gerade im Bereich Hobel nur allzu bekannt. Hätte nicht auch Anant in der Lage sein müssen, den Markt hier aufzurollen? Und jetzt verschwinden sie (zumindestens bei Dieter Schmid).

Ich hätt kein gutes Gefühl, sowas zu kaufen.



Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: na ja...

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo Friedrich,

Wenn ich mich an meinen Englischunterricht entsinne, bedeutet CAST steel doch Gußeisen ,oder?
Ein Testbericht soll doch noch kommen... Aber vielleicht möchtest Du diesen lesen:

W goodguy writes: To Tkarlman... I agree, a real review should include the information you asked for: squareness, type of steel both in the blade and in the body, and of course, how well the plane performs.

A friend bought three of them and asked me to check them out and sharpen them. Here's what I found out...

The blade is advertised as "high-carbon tool steel, RC 60-64" Don't believe it. First of all, the variance from RC 60 to 64 is too wide. Hardened and tempered steel is expected to have a variance of 2 points because of the method of testing and heat-treatment variables. But when they tout a four-point spread in an ad, be wary... it's probably hype. If a seller advertises a four-point hardness spread, that means he is full of BS or the manufacturing tolerances are too wide. So, I took a blade to another friend's machine-shop and tested it on a durometer in three places. The #5 blade was slightly harder near the edge (RC 60) and barely made it RC 59 at the middle and top. My machinist buddy said the slight extra-hardness near the blade could be from work-hardening during grinding and honing the bevel.

Squareness... The planes we looked at were fairly square, within a few thou per six inches... not quite up to LN or Veritas standards

Soles... nicely flat, but improved with some tuning. A few minutes with the old-granite block and some abrasives did the trick.

Sharpness... Not great, but not nearly as awful as the big-box store's planes. Here again, a few minutes on the honing stones brought it into good working condition.

I cannot tell whether the body is ductile ( stress-relieved) without breaking it, so I don't know about that.

Performance...
New??? Just so-so... After tuning and sharpening... very good.
The adjustment mechanism has more "lash-back" and play than LN or Veritas or E.C. Emmerich Primus planes. That didn't bother me much because I am used to old Stanleys anyway. But the cut-quality (for at least a few minutes worth of testing) was as good as any well-adjusted plane of this type.

Just for fun, I stuck one of my Academy Saw Works HSS blades in the number 5. That made it purr like a kitten.

So... bottom line... Woodcraft is trying to sell a look-alike LN plane at half the price. LN had the dignity to say they copied Stanely, and made improvements. WR is copying the copies. Professionals can immediately feel the difference, and we know that without a great blade, the plane will not stay sharp very long. You can upgrade with an LN blade, or Hock Tools blade or make your own blade from Hitachi HSS. After you consider the time tuning, truing, adjusting, and the expense of retro-fitting a quality blade, the savings evaporate.

I'll let others make their decisions based on their needs, proclivities and budget. These are just the facts I know so far.

My feeling is that I would not buy them for personal use. (The three planes we tested belong to a friend.) If I need a less-expensive plane for field work, I carry the Swiss Rali planes with replaceable blades. I keep the LN, Veritas, ECE and other high-end stuff at home, locked in the shop with RFID and GPS devices. Screw the dog, beware of the owner! I've had my fancy tools stolen before and don't want that hassle again.

Some people will buy these planes though because of price. With some tune-up and sharpening, they will get 80 percent of the high-priced spread for half the dough. It is unlikely that a part time user would notice much difference unless he used it everyday and had a great plane to compare it to. I doubt that many pros will embrace them, especially if they hail from Maine.

Grüße Andreas



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3189
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Hallo Andreas,

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


nein, cast steel ist nicht Gusseisen (hoher Kohlenstoffgehalt, Graphitlamellen, brüchig), sondern Gussstahl (niedriger Kohlenstoffgehalt, duktil).

Zu dem langen englischen Text (ich konnte ihn jetzt nur überfliegen): erstens sollte eine Quelle oder ein Autor angegeben sein, sonst macht sich kein vernünftiger Mensch die Mühe darauf einzugehen, und zweitens kann ein großer Teil der Teilnehmer dieses Forums das gar nicht oder nicht mit zumutbarem Aufwand lesen. Ich schlage vor zur Fortsetzung der Diskussion, dass Du Quellenangebe und Übersetzung nachlieferst.

Nichts für ungut!

Friedrich



Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Der "missing link" ist gefunden

Beitrag von Andreas Ranogajec »

[In Antwort auf #124649]
Nun liebe Freunde,

ich darf Euch mit Freude verkünden, daß wir den "missing link" gefunden haben.
Es gibt eine Firma in den Staaten namens Woodcraft, die Bankhobel (No.4-6) ab einem Einstiegspreis von ca. etwas über 100 - 160 $ verkauft. Demnächst wird in Fine Woodworking ein ausführlicher Bericht erscheinen, in dem die Hobel getestet werden. Vorläufige Tests haben nach Laienmeinung ergeben, daß bis auf wenige Ausnahmen fast alle Kriterien erfüllt sind, um den Gebrauchswert eines Lie-Nielsen zu erreichen. Ob er aber bei uns zu kaufen sein wird, steht noch in den Sternen. Wichtig ist jedoch die Tatsache, das endlich ein vernünftiger Hobel zu einem angemessenen Preis auf den Markt kommt und die Preis-Leistungs-Schallmauer geknackt wurde. Wood River sei Dank!

Einen schönen Abend noch, and... mission completed! Andreas



Chris Scholz
Beiträge: 38
Registriert: Fr 20. Feb 2015, 04:54

Re: Der "missing link" ist gefunden

Beitrag von Chris Scholz »


WoodRiver ist ein Markenname der Fa. WoodCraft aus West Virginia. Aenliche Hobel (hoechstwarscheinlich vom gleichen Hersteller) werden von Japanwoodworker.com und einer Britischen Firma vertrieben.

Friedrich, deine Vermutet ist korrekt, ich habe nie einen "Stanley-style" Hobel in China gesehen. Chinsische Hobel sind aus Holz and sehen voellig anders aus als Hobel im Westen. Ausserdem ist Holzarbeit in China heute fast ausschliesslich machinell, Hobbyisten gibt es so gut wie nicht und es gibt sehr sehr wenige Werkzeugsammler.

Chris, Dallas/Fort Worth, TX



Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Hallo Andreas,

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Sinngemäße Zusammenfassung der Übersetzung aus dem FWW Blog "knots", wie sie Friedrich gefordert hat:

F Goodguy schreibt: An T Karlman...
Ich stimme Dir zu eine Besprechung sollte die Informationen haben, nach denen Du fragst: Rechtwinkligkeit, Art des Stahls (des Gußes) des Hobelkörpers und des Schneideisens, und natürlich wie gut der Hobel funktioniert. Ein Freund hat 3 davon gekauft und bat mich sie mal auszuprobieren und zu schärfen. Hier ist was ich herausfand...
Das Hobeleisen wird als "kohlenstoffhaltiger Werkzeugstahl, Rockwellhärte 60-64 RC" angekündigt.Unglaubwürdig, denn zuallererst ist die Abweichung RC 60-64 auch zu weit.
Von gehärtetem und vergütetem Stahl erwartet man eine Abweichung von 2 Punkten, wegen der Variabilität der Testmethode und der Wärmebehandlung.
Wenn also mit einem 4 Punkte Abstand beworben wird, ist es höchstwahr-schein-lich eine Übertreibung, (...)sprich die Vermarktungstoleranzen sind einfach zu weit .
Deshalb nahm ich ein Eisen zu einem befreundeten Schlosser mit und untersuchte es mit einem Härteprüfgerät an drei Stellen. Das 5er Eisen war an der Schneide etwas härter als 60 und erreichte gerade mal in der Mitte und am Ende RC 59.
Mein Freund der Schlosser sagte die leichte zusätzliche Härte an der Schneide komme vom Schleifen und Abziehen der Fase. (?)
Rechtwinkligkeit
Die untersuchten Hobel sind ziemlich rechtwinklig (...) nicht gerade auf LN oder Veritas Standard bzgl. der Sohle; zwar ziemlich plan, aber mit etwas Aufarbeitung verbesserbar.
Ein paar Minuten auf dem Granitblock und das Schleifen tut das Übrige.
Schärfe
Nicht überragend, aber nicht annähernd so schlecht wie Baumarkthobel. Wiederum
bringen ein paar Minuten auf dem Abziehstein ein gutes Arbeitsergebnis.
Ohne den Hobel zu zerbrechen kann ich über die Spannungsfreiheit nichts aussagen.
Handhabung
Im Neuzustand-gerade so...Nach dem Tuning und Schärfen... sehr gut.
Der Einstellmechanismus hat mehr Gewindeflankenspiel als LN oder Veritas oder E.C. Emmerich Primus Hobel. Das berührt mich kaum, weil ich eh die alten Stanleys gewöhnt bin. Aber die Schnittqualität (letzendlich ein paar Minuten Testaufwand wert) war so gut wie bei voreingestellten Hobeln dieser Art.
Spaßeshalber mit A. S. Works HSS-Schneiden bestückt, schnurrte der No. 5 wie ein Kätzchen.
Im Fazit versucht Woodcraft einen nach LN ausehenden Hobel zum halben Preis zu verkaufen. LN waren so ehrlich zuzugeben, eine verbesserte Stanley-Kopie zu machen und Wood River kopiert die besagte Kopie. Profis erkennen den Unterschied unmittelbar und bekanntlich hält ohne gutes Eisen die Schneide nicht lang die Schärfe. Man kann eine Aufwertung durch eine LN oder eine Hock Schneide erzielen, oder durch ein selbstgemachtes HSS Hitachi Eisen. Berücksichtigt man den Zeitaufwand fürs Tuning (...) und den Kostenaufwand für eine Qualitätsschneide relativiert sich die Kaufersparnis.
Ich überlasse es jedem aufgrund der eigenen Erfordernisse,Neigungen und finanziellen Mittel zu entscheiden;- soweit die Fakten.
Ich würde sie für den persönlichen Gebrauch nicht kaufen( die drei getesteten Hobel gehörten einem Freund). Wenn ich einen günstigen Hobel für Außenarbeiten brauche, nehme ich den Schweizer RALI mit auswechselbaren Klingen. Ich behalte LN, Veritas, ECE und anderes Qualitätswerkzeug verschlossen (...) in der Werkstatt.(...)
Einige werden die Hobel nur wegen dem Preis kaufen. Mit etwas Tune-up und Schärfen bekommen sie 80% vom hochpreislichen (Hobel) zu halben Preis.
Unwahrscheinlich, daß ein Gelegenheitsnutzer viel Unterschied feststellen wird
außer er nutzt ihn jeden Tag und hat eine großartige Vergleichsmöglichkeit.
(...)

Anmerkung: Dies ist die Übersetzung eines Blogbeitrags, nicht der angekündigte Test von Woodworking.com

Andreas



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