Schärfservice für Handsägen?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Wolf. Melloh
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Re: Schärfservice für Handsägen?

Beitrag von Wolf. Melloh »

[In Antwort auf #123795]
Hallo alle zusammen!
An einem Schärfdienst der Gestellsägeblätter Schlitz- und Absetzsägen schärft, bin ich auch sehr interessiert.

Falls jemand Interesse bekunden sollte, es handelt sich um ca. 30Stck Absetzsägen Blattlänge 50cm und ca. 25Stck. Schlitzsägen Blattlänge 60cm.

Sägeblätter würden Anfang der Sommerferien per Paket zugestellt und müßten 5Wochen später vor Ende der Sommerferien in Niedersachsen zurückgeschickt werden. Zahlung erfolgt eine Woche nach Schuljahresbeginn (Rechnungslauf dauert eine Woche).

Angebote nur mit Rechnung - da für die Schule... - an meine E-mail.

Bislang haben alle Schärfdienste das Schärfen von Handsägeblättern abgelehnt, aber vielleicht greift ja jetzt jemand die Geschäftsidee auf...

Also Gewerbe anmelden, Angebot schreiben und schon rollt der Rubel (Euro).

Bei guter Arbeit kann der Auftrag jedes Jahr wieder erneut vergeben werden, bis ich in 27Jahren meine Hut nehmen darf und mich an meine private Hobelbank zurückziehe.

Einschränkung: Nachfrage gilt nur für Deutschland, die Rechnungsprüfer werden sonst nervös... bei Zahlungen ins Ausland.

Mit freundlichen Grüßen
Wolf. Melloh



Pedder
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Gedanken

Beitrag von Pedder »


Hallo Wolf,

einerseits freut es mich natürlich, dass Berufsschüler auf nachschärfbaren Sägen unterrichtet werden. Aber wenn es keinen Schärfservice gibt, bedeutet das im schlimmsten Fall, dass die Sägen nicht 100% scharf sind. Da sähe ich dann nur drei Auswege.

- Ständig neue nachschärfbare Blätter kaufen. Blöd, weil die ja nach dem Kauf auch nicht richtig scharf sind.

- den Schülern das Schärfen gleich mit beibringen. Wäre natürlich klasse, wenn die das mal gemacht haben, aber ob der Lehrplan die Zeit lässt, wage ich zu bezweifeln.

- Einwegblätter kaufen. Die sind zwar teurer als die Nachschärfbaren (bei Dieter Schmid ungefähr 2,5facher Preis), aber sind gleich am Anfang richtig scharf und bleiben das auch lange. Und sie machen Spaß beim Handsägen, was ich für das Wichtigste halte.

Liebe Grüße
Pedder


Wolf. Melloh
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Re: Gedanken

Beitrag von Wolf. Melloh »


Hallo Pedder,
gute Idee, hatten wir auch, Problem zeigt sich nach dem dritten Schärfen deutlich. Einige Zähne werden deutliche länger...
Einzelne Sägen kann man von guten Schülern im Schnitt 2 - je Klasse schärfen lassen, den Rest darf der Lehrer feilen.
Alle anderen lernen das Schärfen an ausgedienten Sägeblättern. Es zeigt sich dass die Bereitschaft etwas wirklich gut zu machen bei vielen nicht vorhanden ist. Die Meisten sind damit zufrieden etwas mal gemacht zu haben... mit dem Ergebnis, dass die geschärften Sägen heiß begehrt sind und an allen unmöglichen Orten der Werkstatt versteckt werden.
Aus diesen Gründen wäre ein Schärfdienst der Handsägen gut schärft eine feine Sache, denn das Feilen macht nur gelegentlich Spaß.
Mit freundlichen Grüßen
Wolf. Melloh



Gero Meyhoefer
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Re: Gedanken

Beitrag von Gero Meyhoefer »


Hallo Wolf,

mir würde dazu einfallen die Sägen zu personalisieren. Jeder hat seine Säge und muss sie entsprechend behandeln und eben auch schärfen. Wäre das nicht machbar?

Beste Grüße

Gero



Andreas N.
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Re: Gedanken

Beitrag von Andreas N. »


Keine schlechte Idee. Da reichte doch schon eine Nummer, passend zum Werkplatz.
Die Sägen müssten nur auch sichtbar aufgehänkt werden, damit die nicht doch versteckt werden. Die Schüler könnten dann immer mit der "eigenen Säge" sägen und schärfen üben.
Bei mehreren Kursen, an den selben Werkplätzen, nur machbar wenn wirklich jeder "eigene" Sägen hätte.



Wolf. Melloh
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Re: Gedanken

Beitrag von Wolf. Melloh »


Hallo Gero,
dafür haben wir keinen Platz. Bräuchten dann 80Sägen von jeder Sorte (Schlitzsäge Absetzsäge) und Schränke in denen diese gruppenweise eingeschlossen werden könnten.

Und dann bleibt das Problem :Meine Säge ist jetzt stumpf -nachdem ich Eisen gesägt habe- mach sie wieder scharf...

Aber der Schärfservice bleibt ein Traum. Millionen Arbeitslose und Firmen die jammern, was das Zeig hält -keine Aufträge- und keiner will - kann ich ja verstehen macht ja Arbeit, Rechnung schreiben usw.

Dabei läuft das Geschäft: Dick bietet den Service für japanische Sägen seit Jahren an, aber für popelige deutsche Sägen...
Mit freundlichen Grüßen
Wolf. Melloh



Pedder
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Re: Gedanken

Beitrag von Pedder »


Hall Wolf,

hast Du da mal gefragt, ob sie nicht auch Deine Gestellsägen schärfen? Kann ja ruhig eine japanische Bezahnung sein. Bei rip cut (Schlitz) gibt es eh kaum einen Unterschied und bei crosscut ist japanisch eher besser - nur mit der Hand schwer herzustellen.

Liebe Grüße
Pedder



Pedder
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Re: mehr Gedanken

Beitrag von Pedder »


Hallo Wolf.,

ich glaube, es bleibt ein Traum. Warum? Ich habe dieses Wochenende 5 Sägen geschärft; zwar kleine, aber von der Anzahl der Zähne gibt sich das nicht viel.

Unter 30 Minuten ist das von Hand nicht zu machen, da ist die Zeit zum ein- und auspacken nicht enthalten. Und das setzt schon eine Säge mit gut erhaltenen Zähnen voraus.

Sagen wir, man kann das mit viel mehr Übung auf 15 Minuten reduzieren (was ich mir schon nicht mehr vorstellen kann!). Dann bräuchte man mindesten 20 € pro Blatt und da wäre viel Idealismus dabei. Dann kannst Du aber auch gleich ein Einwegblatt kaufen.

Also käme nur maschinelles Schärfen in Betracht. Und den Bedarf, der die Anschaffung einer teuren Maschine rechtfertigt, sehe ich nicht.

Übrigens: Bei Rückensägen ist das etwas anderes, da gibt es für die westlichen keine Ersatzblätter. Da lohnt es sich dann schon, von Hand zu schärfen.

Liebe Grüße
Pedder



Bernt Steinmetz
Beiträge: 56
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Re: Schärfservice für Handsägen?

Beitrag von Bernt Steinmetz »

[In Antwort auf #123812]
Ich habe die letzten Tage überlegt sowas anzubieten.
Da ich eine Vorliebe für Handwerkzeuge UND Maschinen/Vorrichtungen habe geht mir sowas zu bauen dauernd durch den Kopf...

Ich würde da eine Maschine aufbauen, die eine exakte Teilung macht und recht beliebige Winkel...
Das ginge dann per Eintragung in Formblatt
Man könnte auch - aufwändiger - von Zahn zu Zahn arbeiten um ungleiche Teilung nicht komplett umschleifen zu müssen.
Gleiche Höhe ginge dennoch normalerweise.
aber zu welchem Preis? (pro Zahn?)

5-10 Stück im Monat täten mir glaub´ reichen. Das wäre so zum Spaß nach Feierabend. Im Gschäft bin ich der heimliche Beauftragte für Scheren etc. geworden...
Wer hätte da sonst noch Bedarf?

Schliff würde wohl mit Diamant/CBN erfolgen - später auch anders als 60°-Winkel möglich. Die 60° kann man beliebig neigen...das sollte doch für die meisten Sachen gehen oder?
Achja: Winkel quer zum Blatt kann man variieren - ist halt mehr Aufwand

Grüssle

Bernt

p.s. ich konzipiere grad noch an einer anderen Schärfmaschine herum - Hobeleisen und Stechbeitel etc. würden da auch machbar sein.
Sowas zu planen ist mein Beruf und Leidenschaft.



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Schärfservice für Handsägen?

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Bernt,

erstmal willkommen hier im Forum!

Zu Deinem Posting: Natürlich wäre es verlockend, wenn jemand einen solchen Service anbieten würde. Ich fürchte aber, Du unterschätzt die Schwierigkeiten bei der Umsetzung (soll jetzt keine nörglerische Entmutigug oder Besserwisserei sein!)

Eine Maschine, die in exakter Teilung eine Zahngeometrie mit praktisch beleibiger Neigung (rake) und Schrägung (fleam) schleift, kann ich mir gut vorstellen. In der Produktion von Sägeblättern wird sowas eingesetzt. Um alle auftretenden Teilungen zu realisieren, müsste man heute wohl an eine CNC- Achse für den Vorschub von Zahn zu Zahn denken. Zum Nachschärfen wird es aber erforderlich sein, wie Du es ausdrückst "von Zahn zu Zahn" zu arbeiten, also mit einer Klinke o. Ä. in den vorhandenen Zahnlücken zu positionieren, sonst schleift man eine Säge mit vorhandener ungleichmäßiger Teilung kaputt, da hast Du recht. Nur: Wie soll eine Maschine dann auf eine hinreichend gleichmäßige Höhe der Zähne kommen? Aber da fällt Dir vielleicht was realisierbares ein.
Nebenbei: Was machst Du, wenn Dir einer eine Gurke schickt (die er selbst für eine gute Säge hält!) und meint, Du würdest die für den normalen Preis schärfen?

Schleifen mit Diamantscheiben geht für Stahl nicht, CBN ja. Eine 60°-Profilscheibe, im Winkel frei einstellbar, würde reichen.

Was sowas kosten dürfte? Ich würde für das Nachschärfen einer Säge (die ich ja alternativ selbst feilen kann) sicher nicht mehr als 10 Euro bezahlen wollen, 20 erschiene mir schon erheblich zu viel. Die Säge zu Dir schicken und zurück kostet aber bereits 2 x 3,90 = 7,80 Euro. Wenn ich zur Kostensenkung mehrere Sägen gleichzeitig verschicke, muss ich meine Werkstatt stilllegen, bis die Sägen wieder da sind.

Und: Schau mal nach, was Ersatzblätter für Japansägen kosten. Die halten außerdem viel länger als nachgeschärfte!

Also, ehrlich- ich glaube nicht dass das ein gutes Geschäftsmodell ist. Eine brauchbare Schärfmaschine zu bauen, dürfte einiges kosten, da muss dannn auch das Schärfen einen guten Preis bringe. Und den wird man Dir nicht zahlen.

Noch ungünstiger sind die Verhältnisse, wenn Du das Schärfen von Hobel- oder Stecheisen anbietest. Die werden im Betrieb so schnell stumpf und schärfbedürftig, dass wer nicht selbst schärfen kann schnell den Spass an der Sache verliert und Du einen Kunden. Und die Einen würden Dir unglaublich verhunzte Dinger zum Schärfen schicken (da kommen einem die Tränen, glaub es mir, ich habe auch schon aus Nettigkeit für andere geschärft), mit Anderen hättest Du ständig Ärger weil Du von ihren kostbaren Eisen mit der Maschine zuviel wegschleifst.

Das Einzige, was ich mir vorstellen könnte, wäre ein Feilservice für Sägen (von Hand!). Da verdienst Du auch nichts oder wenig, aber Du brauchst Dich nicht mit dem Bau einer Maschine und den Kosten für sie belasten.

Friedrich



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