Werkzeugkiste

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Recai Riemer
Beiträge: 85
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Multihobel - Nuthobel

Beitrag von Recai Riemer »

[In Antwort auf #122540]
Es scheint da doch einige Unstimmgigkeiten hinsichtlich der Modellnummern zu geben. Anant stellt keinen 55er-Klon her sondern eine Reproduktion des 45er, genauso übrigens wie Clifton, obwohl Hausherr Dieter Schmid vom Anant 45er seinerzeit gar nicht so begeistert war und diesen vielleicht auch deshalb nicht ins Sortiment aufgenommen hat. Das Record-Äquivalent zum Stanley 45 ist der Record 405. Ein guter Nuthobel ist der Stanley 50er auf alle Fälle, obwohl viele Galloots den etwas kleineren Record 044 bevorzugen. Alle Combination Planes gibt es auch günstig. Eine Suche auch bei englischen Seiten für Gebrauchtwerkzeuge läßt einen schnell fündig werden.
Herzliche Grüße
Recai Riemer



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Danke für die konstruktive Kritik!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #122542]
Also,

- Holzstärke: Ja, die Wandstärke ist eigentlich ein bißchen zu dick. Ich war aber zu faul, von den vorgegebenen 18mm was runterzuhobeln. Ganz so schwer wie es aussieht ist das Ding aber nicht, das Fichtenhoz ist ziemlich leichter Plunder.
-Befestigung der "Griffhalter" mit Schlossschrauben: Ich habe mich zu einer Dübelverbindung nicht getraut, weil Kasten und Halter von der Faser her "über Kreuz" angeordnet sind. Bei einer geleimten Dübenverbindung würde ich befürchten, dass der Kasten irgendwann reisst, eine Schraubverbindung kann etwas arbeiten.
- Schrauben innen: Ich habe die Scheiben und Muttern versenkt und die Schrauben genau auf Maß abgesägt, so dass sie nicht gegenüber dem Holz vorstehen. Was davorleimen würde ich nicht, die Schrauben sollten nachgezogen werden können.

Was ich bei der nächsten Kiste anders machen würde: Doch etwas abhobeln, um Gewicht zu sparen. Griff und Griffhalter etwas zierlicher, ja. Und vor allem: Die Kiste schmaler machen, damit sie sich besser tragen lässt (ggf. dafür etwas länger). Aber ich denke, eine zweite werde ich nicht machen. Diese muss mich überleben, und ich traue es ihr zu. Ist ja auch nicht so schwierig, ich bin jetzt 61.

Friedrich



Jochen Budke
Beiträge: 52
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Danke für die konstruktive Kritik!

Beitrag von Jochen Budke »


Hallo Friedrich,
wie wär's denn dann mit 'ner neuen Kiste zum 70 sten Geburtstag, einer weiteren zum 80 sten usw?
Das wären doch die schönsten "Belohnungen"!
Jochen Budke



Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Nut-, Falz- und Kombinationshobel *MIT BILD*

Beitrag von Marc Waldbillig »

[In Antwort auf #122537]
Hallo Torsten,

Einen kleinen Nuthobel habe ich in der Zwischenzeit von Rapier für wenig Geld gekauft, d.h. um die 35 €. Er ist speziell für kleine Nuten wie bei Schubladen sehr gut.

Dann habe ich schon länger die beiden #45 und muss sagen für große Nuten sind sie gut, aber aufwendig, um sie einzustellen. Preislich wirst du am besten mit einem alten Record #405 bedient sein. Ein Freund hat einen gekauft vor ein paar Monaten und ich durfte ihn in Augenschein nehmen.

Ich meinerseits bin immer noch fasziniert vom Veritas Falzhobel und habe erwogen, mir auch den kleinen Nuthobel zu holen. Überragend ist die Einstellung des Breitenanschlags, der immer und das will ich betonen, immer an beiden Enden gleich viel Abstand zum Hobelkörper hat. Das ist ein Manko aller anderen Kombinations- Falz- und Nuthobel, seien sie aus Metall oder Holz und soweit sie einen beweglichen Anschlag haben.

Einen # 55 mochte ich auch schon immer haben, da mit dem einige Profile mehr gehen als nur mit dem # 45. Ich stelle mich aber schon auf endlos lange Einstellungsarbeiten ein, wenn ich mit dem Gedanken spiele.

Gruß ;-)

Marc



TorstenKüpper
Beiträge: 687
Registriert: Mo 26. Apr 2021, 20:44

Vielen Dank....

Beitrag von TorstenKüpper »


... an euch Reinhold, Recai und Marc für die informativen Erläuterungen zu den Kombinations-Hobeln. :-)

Ich denke, ich werde mich mal auf die Suche nach einem Record 043 oder Rapier machen, der sollte fürs Erste meinem Anforderungen genügen.

Grüße
Torsten



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Werkzeugkiste

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #122522]
Hallo Friedrich,

eines will mir bei der Sache einfach nicht in den Kopf:
Warum ärgerst du dich so mit dem billigen Leimholz herum?

Du steckst sehr viel Arbeit in minderwertiges Material. Ein bischen vernünftiges Eiche, Buche oder feinjährige Kiefer wären doch hier angebrachter gewesen.

Gruß

Heiko


Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Werkzeugkiste, Leimholz

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Heiko,

So richtig Dein Einwand auch ist- für mich mit meiner Kellerwerkstatt ist das eben schwierig. Ich kann eigentlich dünne Bretter nur als Leimholz herstellen. Ich habe keinen Abricht- und keinen Dickenhobel, und die Bandsäge läuft noch nicht. Das heißt: handelsübliche breite / dickere Bretter herzurichten (planzumachen und auf die geringe Dicke zu bringen) ist für mich sehr aufwändig. Bei Möbeln mach ich sowas. Für diese Kiste nicht. Da stört mich des sichtbar geringwertige Material auch wirklich nicht, eigentlich passt es sogar dazu.

Zur Veranschaulichung: Der Holzvorrat (Sägeware), den ich in meinem Keller habe und unterbringen konnte, sind ein paar schöne Bohlen gedämpfte Rotbuche (52mm), etwas Ahorn (52 und 35mm) und ansonsten diverse Reste.

Als nächstes baue ich mir eine Werkbank. Da ist dann die Buche dran. Und kein Leimholz, ganz sicher nicht.

Friedrich



Sue
Beiträge: 43
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Werkzeugkiste

Beitrag von Sue »

[In Antwort auf #122522]
Hallo Friederich,

also ich finde die Kiste toll. Ich persönlich hätte die Holme zwar nach aussen verlegt weil innen kann man nie genug Platz haben aber trotz allem gefällt sie mir sehr gut und ich kriege so langsam einen Komplex. Ich habe bis vor zwei Jahren das Werkzeug immer in zwei schwarzen Eimern durch die Gegend getragen und mir dann mal an einem Samstag eine Kiste zusammengeschustert. Aufwand 1,5 Stunden aus Restholz und mit deiner nicht zu vergleichen, aber wie ich finde ein deutlicher Fortschritt zu der Eimertechnik.

Gruß
Sue





Carsten Rödiger
Beiträge: 139
Registriert: Fr 26. Okt 2018, 16:39

Re: Nut-, Falz- und Kombinationshobel

Beitrag von Carsten Rödiger »

[In Antwort auf #122557]
Tjaaaaa....

ich habe einen #55er, seit etwa 3 Jahren. Den hatte ich damals in den USA bei einem Antik-Werkzeughändler gekauft für , ich glaube, +-€300,-, guter Zustand, fast alle Profileisen unbenuzt.
Ich benutze ihn leider sehr selten weil:

Ich derzeit nicht viel Zeit habe überhaupt zu werken.
Die Griffe für meine Hände viel zu klein sind.
Die (saubere!) Einstellung des #55 (wenn es nicht nur Nuten, sondern Profile sind) sehr aufwendig ist.

Aber es ist ein schwerer Hobel mit Durchsetzungsvermögen, und wenn die Spantiefe nicht zu groß eingestellt ist, komme ich damit gut zurecht. Ich habe aber noch lange nicht alle Möglichkeiten des #55er ausgeschöpft.

Das einzige echte Problem all dieser Multi-Profilhobel ist das Schärfen der Hobeleisen. In der Original-Anleitung von Stanley steht, daß man das Schärfen der Hobeleisen am besten vermeiden sollte(!!!!!) Da hätten sie auch gleich sagen können: "Kaufen erlaubt, Hobeln verboten!".
Das Schleifen IST sehr schwierig, da sich bei gekrümmten Schneiden ständig die Keilwinkel ändern, und geht, meines Erachtens, nur mit kleinen Formsteinen. Vorher die Originalform auf ein Stück Alublech übertragen und die Hauptkeilwinkel eintragen damit man nach öfterem Schärfen eine Kontrolle hat.

Marc, das mit den mehr Profilen ist kein Problem. Wenn Du Profileisen schärfen kannst, kannst Du Dir auch aus Rohlingen neue machen. Überleg`Dir nur gut, wie und wo die Keil- und Freiwinkel verlaufen müssen.
Auf diese Weise kann man auch ganz neue Profile bekommen.

Ich setze in letzter Zeit immer mehr Handwerkzeuge ein, da diese leise sind und meine Werkstatt derzeit in einer (ungeheizten, aber trockenen) Stahlbetongarage ist, in der schon eine Handbohrmaschine einen furchtbaren Lärm macht, weil die ganze Garage als Resonanzkörper wirkt.

Cheerio,

Carsten


Johannes M
Beiträge: 1638
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: Werkzeugkiste

Beitrag von Johannes M »


Hallo Sue,
so eine Kiste hatte ich früher auch. Allerdings waren 2Seiten unten ca. 6cm länger und ich hatte dazwischen eine Schublade für Kleinteile.
Wenn Du oben am Griff jeweils einen Holzdübel reinmachst, der 5-8mm raussteht, hast Du eine gute Auflage mit Anschlag zum Zuschneiden von Leisten.
Inzwischen habe ich mein "mobiles" Werkzeug in einem selbst eigerichteten Systainer, da hat jedes Werkzeug einen festen Platz. Seitdem habe ich kaum noch Werkzeug auf Montage "verloren".

Es grüßt Johannes



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