Baum zum Kantholz behauen
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Re: Baum zum Kantholz behauen
[In Antwort auf #120678]
Hallo Mark,
ich muss jetzt mal doof fragen, willst Du so etwas machen, wie es auf der Seite der Werkstattbilder oben zu sehen ist? Wenn ja, vielleicht weiß ein Forenurgestein von wem das Foto dort stammt und kann so weiterhelfen.
Gruß
Uwe
Hallo Mark,
ich muss jetzt mal doof fragen, willst Du so etwas machen, wie es auf der Seite der Werkstattbilder oben zu sehen ist? Wenn ja, vielleicht weiß ein Forenurgestein von wem das Foto dort stammt und kann so weiterhelfen.
Gruß
Uwe
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Re: Baum zum Kantholz behauen
Hi,
wie Walter schon sagte war das der Thomas Paulke,
mehr siehe Werkstattbilder No 042
http://www.woodworking.de/werkstattbilder/042.html,
oder unter SUCHEN, Beiträge von ebendem, ca. Nov. 2004
lG, Daniel
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Re: Baum zum Kantholz behauen
[In Antwort auf #120697]
Hallo Marc,
nicht daß ich rumnörgeln möchte - die Praktiken/Techniken unserer Vorgänger interessieren mich ebenfalls sehr und Deinen angestrebten Erkenntnisgewinn teile ich diesbezüglich auch voll und ganz - jedoch geht man beim Beschlagen eines vollkantigen Kantholzes aus einem Stamm sehr viel verschwenderischer mit dem Rohstoff um, als etwa beim Sägen. Man produziert massenhaft Abfall (bestenfalls Brennholz) und keine Bretter, wie sie beim Sägen anfallen würden. Und das bei einem Erdstamm von einem 3/4 m Durchmesser. :-(
Beschlagen wurde früher m.W., weil es schneller ging als Sägen. Oder weil es billiger/weniger aufwendig war, vor Ort zu beschlagen anstatt das Holz zum Sägewerk zu bringen.
Beschlagen hat man auch nicht immer volkantig, eher das Gegenteil. Habe schon beschlagene Sparren gesehen, die waren im Fußpunkt (an der dicksten Stelle) einigermaßen recheckig, in der Mitte verdienen sie bestenfalls das Prädikat "sägegestreift" und am First sind es mehr oder weniger noch Rundhölzer. Man hat früher verwendet, was vorhanden war, da war halt das Holz nicht durchgehend maßhaltig sondern etwas "konisch". Das läßt sich mit der Säge nicht oder nur schwierig herstellen.
An Walter :
mit meiner Gewichtsangabe bin ich vom ferigen Kantholz 45/45 ausgegangen.
Gruß, Andreas
Hallo Marc,
nicht daß ich rumnörgeln möchte - die Praktiken/Techniken unserer Vorgänger interessieren mich ebenfalls sehr und Deinen angestrebten Erkenntnisgewinn teile ich diesbezüglich auch voll und ganz - jedoch geht man beim Beschlagen eines vollkantigen Kantholzes aus einem Stamm sehr viel verschwenderischer mit dem Rohstoff um, als etwa beim Sägen. Man produziert massenhaft Abfall (bestenfalls Brennholz) und keine Bretter, wie sie beim Sägen anfallen würden. Und das bei einem Erdstamm von einem 3/4 m Durchmesser. :-(
Beschlagen wurde früher m.W., weil es schneller ging als Sägen. Oder weil es billiger/weniger aufwendig war, vor Ort zu beschlagen anstatt das Holz zum Sägewerk zu bringen.
Beschlagen hat man auch nicht immer volkantig, eher das Gegenteil. Habe schon beschlagene Sparren gesehen, die waren im Fußpunkt (an der dicksten Stelle) einigermaßen recheckig, in der Mitte verdienen sie bestenfalls das Prädikat "sägegestreift" und am First sind es mehr oder weniger noch Rundhölzer. Man hat früher verwendet, was vorhanden war, da war halt das Holz nicht durchgehend maßhaltig sondern etwas "konisch". Das läßt sich mit der Säge nicht oder nur schwierig herstellen.
An Walter :
mit meiner Gewichtsangabe bin ich vom ferigen Kantholz 45/45 ausgegangen.
Gruß, Andreas
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Re: Baum zum Kantholz behauen
[In Antwort auf #120700]
Hi,
@Daniel: danke für den Hinweis-mit mühe hab ich den thread gefunden ~Seite 111
"Statik"
@Andreas Meisel: wenn du das Buch dein eigen nennst- kannste mir den Inhaltindex zukommen lassen ?!
habe übrigens das Buch "Alemannische Holzbaukunst"Hermann Phleps-ebenfalls sehr empfehlenswert!
@an Alle: kann man alternativ zur Bundaxt(gibts noch andere Bezeichnungen dafür?) auch was anderes nehmen?
ein Rechtshänder Zimmermann-breitbeil ist bereits meins-mußt nur neuen Stiel anbringen.
was für wassersteinkörnungen brauch ich? für kl.Scharten und endschliff
Gruß Marc
Hi,
@Daniel: danke für den Hinweis-mit mühe hab ich den thread gefunden ~Seite 111
"Statik"
@Andreas Meisel: wenn du das Buch dein eigen nennst- kannste mir den Inhaltindex zukommen lassen ?!
habe übrigens das Buch "Alemannische Holzbaukunst"Hermann Phleps-ebenfalls sehr empfehlenswert!
@an Alle: kann man alternativ zur Bundaxt(gibts noch andere Bezeichnungen dafür?) auch was anderes nehmen?
ein Rechtshänder Zimmermann-breitbeil ist bereits meins-mußt nur neuen Stiel anbringen.
was für wassersteinkörnungen brauch ich? für kl.Scharten und endschliff
Gruß Marc
Re: Baum zum Kantholz behauen
Hi Marc,
mit einem Zimmererbeil kannst Du kleinere Stücke auf jeden Fall bearbeiten. Ich nehme an, es ist eines mit einseitiger Fase? Wenn ich Dir noch einen Rat geben darf: Mach keinen geraden Stiel sondern einen von oben auf das Beil gesehen sich nach rechts wegdrehenden Stiel (wenn du Rechtshänder bist). Deine Fingergelenke werden dankbar sein. So kannst Du auch mal in einer Fläche oder an einem größeren Bauteil etwas bearbeiten, ohne daß Du Dir die Hand anschlägst. Und beim nageln hat man sich auch schnell an den gedrehten Stiel gewöhnt.
Gruß
Jochen
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Re: Baum zum Kantholz behauen
Hi Jochen,
mit einem beschlagbeil solltest du niemals naegel einschlagen, es auch niemals als hammer missbrauchen. sei froh, wenn du ein vernuenftiges altes modell hast und versau es nicht.
diese beile sind nur an der schneide gehaertet und du verziehst die wangen am auge, wenn du damit haemmerst.
gruss
helmut
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Re: Baum zum Kantholz behauen
[In Antwort auf #120678]
Hi Marc,
dein problem wird der ankauf eines passenden stammes sein, incl. transport.
das behauen ist dabei das geringere problem, es ist halt "nur" richtige arbeit.
bin gerade aus schweden zurueck, von meinem blockhausbaukurs.
dort wollten auch einige teilnehmer wissen, wie ein balken geschlagen wird.
wir haben dann mal nebenbei einen balken "gehackt". geht viel schneller, als mit der hand zu saegen, ist auch nicht so schweisstreibend.
bin gerade auf der flucht zur arbeit, kann aber mit einigen bildern und auch kurzen videos dienen.
auch infos zum passenden werkzeug und zu den entsprechenden techniken.
das buch von hermann phleps (ist die eigentliche biebel zum thema blockhausbau) gibt da schon sehr gute hinweise, etwas besseres ist mir bei meinen langjaehrigen literaturrecherchen nicht unter gekommen.
wo soll dein baum sein vierkantiges ende finden? denke aber du scheiterst an der beschaffung des baumstammes.
gruss
helmut
Hi Marc,
dein problem wird der ankauf eines passenden stammes sein, incl. transport.
das behauen ist dabei das geringere problem, es ist halt "nur" richtige arbeit.
bin gerade aus schweden zurueck, von meinem blockhausbaukurs.
dort wollten auch einige teilnehmer wissen, wie ein balken geschlagen wird.
wir haben dann mal nebenbei einen balken "gehackt". geht viel schneller, als mit der hand zu saegen, ist auch nicht so schweisstreibend.
bin gerade auf der flucht zur arbeit, kann aber mit einigen bildern und auch kurzen videos dienen.
auch infos zum passenden werkzeug und zu den entsprechenden techniken.
das buch von hermann phleps (ist die eigentliche biebel zum thema blockhausbau) gibt da schon sehr gute hinweise, etwas besseres ist mir bei meinen langjaehrigen literaturrecherchen nicht unter gekommen.
wo soll dein baum sein vierkantiges ende finden? denke aber du scheiterst an der beschaffung des baumstammes.
gruss
helmut
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Re: Baum zum Kantholz behauen
Hi,Helmut
Das mit dem Beschaffen und bearbeiten könnt schon klappen , mein Arbeitskollege fällt nebenbei Bäume auf Bestellung und macht sie hauptsächlich zu Brennholz.großen trecker hat er jedenfalls.
zum Üben könnt ich mir ja schon mal Böcke bauen aus handgehackten Balken. in welchen Dimensionen sollte ich diese gestalten ,damit Baumstämme max. 40cm durchmesser max. 4m bearbeitet werden können.
taugen die Bundhaken von Dick ?gibts Alternativen?
wär schön, wenn Du mir einige Informationen zukommen läßt.im voraus schon mal Danke.
Gruß Marc
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Re: Baum zum Kantholz behauen
Hi Marc,
zu den bundhaken:
die von fa. dick sind in ihrer laenge mit 25 cm sehr kurz, alternativ die von gransfors, die sind 49 cm. beide varianten mit um 90 grd versaetzten, gehaerteten spitzen. die der fa. dick sind massiver, was man aber nach meiner erfahrung nicht benoetigt. es gibt auch weitere alternativen... restbestaende der bundeswehr / NVA fallen immer wieder bei billig-anbietern an. da waren sie bei den pionieren im einsatz (habe da auch mal 'ne ganze kiste gekauft, sichere damit meine hozpolter fuer spielende kinder.
wenn du boecke bauen moechtest, aus handbehauenen balken, solltest du bei den kanthoelzern nicht unter 4" (10 cm) gehen. das wird sonst zu duenn und federt sehr stark beim behauen.
die arbeitshoehe haengt sehr von deiner koerperhoehe und deiner bevorzugten haltung ab und du solltest beim beschlagen immer auf der einen seite des stammes stehen und auf der anderen seite beschlagen. heisst im klartext, wenn du mal einen abpraller landest, ist immer holz zwischen der axt und deinem koerper...
die boeckke sollten im oberen bereich eine entsprechende kerbe haben, die ein weg rollen des rundstammes verhindert, da brauchst du dann auch keine bauklammern zur sicherung einsetzen.
ich bevorzuge arbeitshoehen so um mitte oberschenkel, schlage dann aber auch eine schraege flaeche, so ca. 30 grd geneigt von meinem koerper weg abfallend.
als werkzeug hat sich fuer mich (habe alle gaengigen beile in gransfors probieren koennen, gekroepft, gerade, einseitig oder beidseitig angeschliffen) die gerade zimmermannsaxt, symetrisch geschliffen, als optimum herausgestellt.
der anriss, den ich bevorzuge, geht so:
balken fixieren, mit der wasserwaage, besser lot, auf beiden stirnseiten in der mitte senkrecht eine markierung anbringen. davon ausgehend nach beiden seiten die senkrechte balken-aussenkante anzeichnen. diese striche treffen dann auf den kreis des rundstammes. von diesen schnittpunkten an einer stirnseite wird der schnurschlag zur anderen stirnseite (gleiche schnittpunkte) gemacht.
so bekommst du auf dem rundstamm 4 linien, die die kanten des fertigen balkens markieren.
nun wird auf dem rundholz gekerbt. entweder mit einer saege (was mit einer handsaege sehr gut geht) oder mit der axt. die kerben sollen die linien des schnurschlages verbinden, aber nicht tiefer ins holz gehen. besondere beachtung musst du dabei den vorhandenen aesten widmen. ich kerbe vor und nach einem ast, so im abstand von ca. 3-5 cm. bei dickeren aesten auch astmittig.
dann beginne ich mit dem abspalten der gekerbten schalen, indem ich schraeg zur laengsrichtung des stammes, an einem strinende beginne. am anfang etwas ruhiger, bis die axt auf dem grund "laeuft" die erste gerade geschlagene flaeche bietet einen guten startpunkt fuer die nun kraeftigeren hiebe. du kannst bei einer symetrisch geschliffenen axt sehr exakt den schneidwinkel vorgeben und oft eine gesamte schale vollstaendig mit einem hieb abspalten, da du ja immer zwischen den aesten astfreie bereiche von ca. 30-40cm laenge hast. dann schlaegst du wieder den bereich eines astes ab, der aber nur so 10-15 cm breit ist, dann wieder eine grosse astfreie schale.
nach dem ersten stamm verlierst du die erfurcht vor dem fertigen balken...
es ist eigentlich ganz einfach und du findest deine eigene technik beim schlagen sehr schnell.
es sollte aber keiner in der naehe stehen, die schalen fliegen recht weit und du erzeugst eine groessere menge brennholz.
hier mal ein link zum thema bock...
ein foto vom beschlagen eines, mit der saege gekerbten, rundstammes

die kerben solltest du immer nur fuer eine seite anbringen, dan beschlagen.
sollten groessere fehler auftreten, kannst du ja beim kerben der naechsten seite einen teil der fehler korrigieren. der balken wird dann sicher etwas duenner als geplant, aber gerade...
gruss
helmut
Re: Baum zum Kantholz behauen
[In Antwort auf #120720]
Hi Helmut,
in meinem Beitrag habe ich mich auf ein normales Zimmererbeil bezogen, weil Marc ja danach gefragt hatte. Mit dem Beschlagbeil habe ich noch nicht versucht, einen Nagel einzuschlagen.
Gruß
Jochen
Hi Helmut,
in meinem Beitrag habe ich mich auf ein normales Zimmererbeil bezogen, weil Marc ja danach gefragt hatte. Mit dem Beschlagbeil habe ich noch nicht versucht, einen Nagel einzuschlagen.
Gruß
Jochen