Frage zur Veritas Bevel Up Jointer

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
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Frage zur Veritas Bevel Up Jointer

Beitrag von Pedder »


Hallo Holzwerker,

Bernhards Dickenhobel hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Löcher in einen Gusshobel zu bohren, würde ich mir nicht zutrauen, dafür reicht
meine Bohrwinde nicht. ;o)

Also habe ich an einen Holzhobel, beispielsweise eine Rauhbank gedacht, da kann
auch ich Schrauben reindrehen.

Und dann (ja, jetzt gleich kommt die Frage zum Titel) habe ich heute mal wieder
die Veritas Rauhbank (kurz BUJ) gesehen. Die hat Löcher. Aber man sieht immer
nur die linke Seite des Hobels. Daher meine Frage an die BUJ-Besitzer:

Sind auch auf der rechten Seite Löcher?

Wenn ja, könnte man daraus ja ganz schnell einen Dickenhobel bauen.

Liebe Grüße
Pedder



Bernhard Loos

Re: Frage zur Veritas Bevel Up Jointer

Beitrag von Bernhard Loos »


Hallo Pedder,

ich besitze zwar keinen Veritas BUJ, aber ich hab ihn mir hier mal etwas genauer angesehen:

http://www.feinewerkzeuge.de/G307880.htm

Es sieht so aus, als ob der Hobel auch auf der rechten Seite Gewindebohrungen hat. Das vordere und das hintere Loch scheinen aber nur ca. 95 mm auseinander zu liegen - bei meinem Stanley sind es 143 mm. Je weiter die Bohrungen auseinander liegen, desto besser lässt sich die Vorrichtung natürlich einstellen - prinzipiell müsste es aber gehen.

Diese Dickeneinrichtung ist natürlich keine Erfindung von mir. Toshio Odate nagelt auf seinen Hobel unten rechts und links des Eisens Leisten in Kumiko-Stärke auf.
Im Woodwrights Shop zeigt ein Japanischer Schreiner einen speziellen Dickenhobel mit Andruckwalze im vorderen Teil der Hobelsohle.

http://www.pbs.org/wws/schedule/26season_video.html

Gruß, Bernhard



Friedrich Kollenrott
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Ja! sind rechts und links Gewindebohrungen drin!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Pedder,

Abstand 90mm. Haken dabei: Die Gewinde sind zöllig (Whitworth), dafür kriegst Du hier im Baumarkt keine Schraube.

Bring mir einen eisernen Hobel vorbei, ich mach Dir da ordentliche (metrische) Gewinde rein, nicht diese Indianergewinde...brrrr...

Friedrich



Jürgen zur Horst

Re: Ja! sind rechts und links Gewindebohrungen dri

Beitrag von Jürgen zur Horst »


Hallo Friedrich,
hallo Pedder,

bist Du sicher, dass das Witworthgewinde sind? Meistens treffe ich UNC oder UNF an. Ich habe sicher noch passende Schrauben rumliegen. Von meinem Moped bin ich Kummer gewohnt, da finden sich fast alle Zollsysteme. Mit einem metrischen Gewinde könntest Du aber Kreuzgriffe verwenden und damit die Höhe schneller verstellen.

Tschüß Jürgen



Friedrich Kollenrott
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Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

OT - Gewindenormen

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Pedder und Jürgen,

Asche auf mein Haupt! Das "Die Gewinde sind zöllig (Whitworth)" war schnell dahingesagt aber so eindeutig nicht richtig. Danke für den Hinweis, Jürgen.

Ich habe ja zu dem Veritas BUJ den Seitenanschlag (gabs in der Einführungsphase für lau dazu) , also auch die Rändelschrauben die in das Gewinde passen. Ich habe nachgemessen. Sicher sind die Schrauben zöllig weil aus Kanada. Aber genauso sicher sind sie nicht Whitworth, weder Standard noch Fein. (Das Whitworth- Gewinde findet man an den alten Stanleys, es hat verglichen mit metrischem Regelgewinde eine auffallend größere Steigung, ist also viel gröber als ein metrisches Gewinde gleichen Durchmessers.

Da ich keine Gewindelehren habe, hab ich Durchmesser und Steigung gemessen. Es müsste N 10-32 UNF sein (ganz ähnlich M5, aber in Durchmesser und Steigung minimal kleiner).

Zu den internationalen Gewindenormen gibt es übrigens eine tolle Website:

http://www.gewinde-normen.de/

Den Studenten erzähle ich immer gern, dass man ein Kulturvolk am Gebrauch des Metrischen Systems erkennt.

Friedrich



Jürgen zur Horst

Re: OT - Gewindenormen

Beitrag von Jürgen zur Horst »


Hallo Friedrich,
hallo Pedder,

Zollgewinde sind schon nervig, aber dass es dann noch verschiedene Systeme geben muß, die jeweils ein Fein- und ein Grobgewinde beinhalten, läßt verzweifeln. Wer Zoll verwendet, schraubt auch Plus an Masse und fährt auf der falschen Seite. :) Conger wird uns die Vorteile des Zollsystems erklären.

Die gute Nachricht ist, dass es kein Problem sein sollte eine 10/32 UNF Schraube zu finden. Pedder, falls Du bei Deinem Eisenwarenhändler nicht fündig wirst, kannst Du Dich bei mir melden. Ich habe sicher welche.

Ich würde aber Friedrichs Angebot annehmen und das zöllige Gewinde ausbohren und metrisch schneiden.

Tschüß Jürgen


Bernhard Loos

Gewindemeßwerkzeuge - Mit Bild

Beitrag von Bernhard Loos »


Hallo allerseits!

Sehr interessant, wie ein Thread eine Wendung bekommt!

Ich möchte Euch an dieser Stelle Werkzeuge zum Messen und Bestimmen von Gewinden zeigen.
Meßschieber zum Messen von Gewindedurchmessern; Gewindeschablone zum Bestimmen von Gewindesteigungen und ein sogenannter Filetor (das Bild ist selbsterklärend). Das besprochene Gewinde ist gerade eingestellt:



Gruß, Bernhard



Marc Waldbillig
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OMG

Beitrag von Marc Waldbillig »

[In Antwort auf #120121]
Aber Pedder,

Du wirst doch nicht, ts, ts, ts. Bitte denke an deine Kinder und Enkelkinder und... Sie werden dir nur dankbar sein für einen Original BUJointer der ersten Generation, wenn du die Sache so lässt wie sie ist. Sie werden maßlos enttäuscht sein über eine metrische Bohrung. Denk an die vielen malträtierten Stanleys und Millers Falls und Prestons und..., die gelötet, gebohrt, abgesägt und angestrichen wurden. Stell die nur einen vor, wie er nicht geschätzt sondern vertickert wird. Du wirst es sein lassen, bitte, versprich es.

Alternativ kannst du dir ja, wie du selbst schon rausfandest, Holzleisten auf einen alten Holzhobel schrauben. Hab ich mal mit Baumarktware gemacht, funktioniert ganz gut.

Gruß ;-)

Marc

p.s. Pedder, bitte!

p.p.s. oder nimm einen Anant!



Pedder
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Ich glaube,

Beitrag von Pedder »


ich muss da mal was klarstellen.

Hallo Marc, Bernhard, Friedrich, und Jürgen,

in der Tat, dieser Thread nimmt eine lustige Wendung. Nicht jede meiner Fragen beschäftigt sich mit einem aktuellen Problem/Vorhaben. Manchmal frage ich mich nur was und wenn ich es allein nicht geklärt bekomme, frage ich Euch. Um die Verwirrung zu beseitigen: Eine BUJ habe ich leider (noch) nicht und werde mir in absehbarer Zukunft keine anschaffen können. Mit dem Low-Angle-Jack komme ich für das meiste gut zurecht. Und in den werde ich sicher keine Löcher bohren - zumindest nicht an den Seiten. Es ging mir eher um die abstrakte Frage, ob man nicht ohne jede Bohrung aus einem BUJ einen Dickenhobel machen kann, was offenbar möglich ist.

Bevor ich in einen Veritas metrische Löcher bohre, würde ich in jedem Fall versuchen, über Dieter oder Rob Lee passende Schrauben für die ohnehin vorhandenen Löcher zu besorgen.

Also Marc, alle geforderten Versprechen werde ich abgeben.

Und Friedrich und Jürgen: das Zöllige an sich mag ja unpraktisch sein, das dahinter stehende Duodezimalsystem ist es nicht. Das in Amerika verbreitete Bruchrechnen finde ich sehr praktisch. Das ist mit einem Zwölfersystem deutlich leichter, als mit einem Zehner.

Liebe Grüße
Pedder

Und bevor die bewegten Bilder hier womöglich verbannt werden, noch eins allein für Gero:



Marc Waldbillig
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Gott sei Dank! *NM - Ohne Text*

Beitrag von Marc Waldbillig »




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