Ist Esche furchtbar zu Hobeln?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Lugi

Re: Hobeln?

Beitrag von Lugi »


Ja wäre schön,

ich komme aus Bietigheim-Bissingen, so genau zwischen Stuttgart und Heilbronn.

Ich werde auf jeden Fall mal schön fleissig üben, und mir alle Möglichkeiten, wie falsche Einstellung des Hobels, etc nochmal durch den Kopf gehen lassen, und es auch mal an einem "einfacheren" Holz probieren.
Ist nicht so einfach, da sieht man ja wieder warum die Ausbildung so lange dauert.

Es grüsst euch ein Schwabe, der manchmal ein bischen Päb ist

Ludwig



Lugi

Re: Hobeln Neues Eisen

Beitrag von Lugi »


Hallo,

habe jetzt mal eine Probe mit einem Fichtenkantkolz gemacht, 2 Äste drin. Das Erbeniss so wie ich es mir wünsche, also folgere ich, dass die Grundeinstellung des Hobel stimmt. Ich schätze mal dass ein hochwertiges Hobeleisen das beste ist.
Meine Frage Ron Hock und den Spanbrecher von Clifton?
Mir schwebt ja vor mehr in Hartholz wie Eiche oder Esche oder Kirsche zu machen.
Schätze mal ich bin nicht weit vom Ziel weg.

Ludwig



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Hobeln Neues Eisen

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

ich denke die Qualität der Oberfläche wird sich durch ein anderes Eisen kaum beeinflussen lassen. Lediglich die Standzeit würde sich je nach Eisen verlängern.

Ich habe mit meinem Anant Nr.4 auch schon einiges an Buche gehobelt. Mit dem Original Eisen habe ich eine saubere Oberfläche bekommen. Eiche habe ich nur einmal probiert, ging aber auch winderbar. Kirche ist ja nun nicht ganz so hart, sollte also auch gehen

Ich muss aber auch zugeben, dass ich keinen Vergleich habe. Vielleicht findet sich ja jemand, der den direkten Vergleich zwischen Originaleisen und teurerem Eisen hat und was zur Oberflächenqualität sagen kann.

Was hast du denn an deinen Hobeln bisher verändert, im Bezug auf die Rückseite des Eisens und der Anpassung des Spanbrechers. Vielleicht läßt sich da noch was optimieren.

Gruß

Heiko


Lugi

Re: Hobeln Neues Eisen

Beitrag von Lugi »


Hallo Heiko,
vielen Dank für den Tipp, habe mal den Spanbrecher auf ein für mich nicht messbares Mass eingestellt, geht schon wesentlich besser, auch an den problematischen Stellen. Ich muss mir jetzt nur noch das Hobelmaul vornehmen, da stimmt noch nicht alles so, wie es sein soll. Die Inder sind halt mal so, im Frühjahr habe ich 3 Wochen in Sri Lanka Urlaub gemacht. Da habe ich dann im Hochland eine Wanderung auf der Eisenbahn, bzw auf dem Schienenweg gemacht, Ihr könnt euch kein Bild davon machen, Abstand von Schwelle mal mehr mal weniger, alle Nägel drin? brauchst doch nicht, Schwellen noch intakt? macht doch nichts wir fahren auf der kurvigen Bergstrecke eh langsam, was soll da ein fehlender Nagel oder eine durchmodernde Schwelle, die nichts mehr trägt?
Unter diesen Gesichtspunkten sind die Ananthobel ja Hightec.

Ludwig

P.S: falls Interesse an den Bildern: Dann werde ich mal welche zusammstellen


Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Hobeln Neues Eisen

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

am Hobelmaul kann man etwas hinterfeilen, dann fließen die Späne besser ab. ca. 15°

Wichtig ist auch die Auflage des Hobeleisens, also der Frosch. Das Eisen sollte zumindest im unteren Bereich gut aufliegen. Das kann man mit der Feile leicht korrigieren. Der Frosch selbst sollte auch gut auf dem Hobelkörper aufliegen und gerade zur Kante im Hobelkörper sitzen. Geht auch mit weingen Feilenhieben. Oft reicht auch schon das Entfernen des Lackes an diesen Flächen schon aus.

Gruß

Heiko


Lugi

Re: Hobeln Neues Eisen

Beitrag von Lugi »


Danke Heiko,

es geht also auch gut mit low tec, auf jeden Fall werde ich mal noch einen Test mit einem geringen Winkel des Hobeleisens machen, muss ja nicht high tec sein, was ich bisher hier so gelesen habe soll es etwas bringen, geht dann mehr in Richtung Ziehklinge.
Ich dachte mir doch, dass der Hausherr keinen Kruscht anbietet, und für den Anfang super, habe gerade die Fichte und die Esche meiner Frau gezeigt, die meinte super. Ist meistens so, dass ich manche Fehler sehe, wo andere Leute drüber wegsehen und sagen super.
Mein Fazit: Als Anfänger, der das erste Mal seit 4 Wochen Hobelübungen gemacht hat, sind die Teile super, und ich kann es jedem empfehlen, da nicht nur ausgepackt und angefangen werden kann, ich musste mich erstmal hart in die Materie einlesen und einarbeiten.
Auf jeden Fall ist eine gehobelte Fläche so was von schön, das hätte ich früher nicht geglaubt, traumhaft nur.
Und dies ohne ekligen Staub und Lärm, schön dass ich dieses tolle Forum gefunden habe.
(die feinen Späne sind prima zum meinen Ofen anzünden, auch ein schöner Nebeneffet)

Ludwig


Bernhard Loos

Hobelfieber!

Beitrag von Bernhard Loos »


Hallo Luigi,

schön, dass Dich das Hobelfieber gepackt hat!

Deinen Hobel hast Du nun soweit, dass er schöne Späne produziert. Ganz entscheidend dabei ist ein gut geschärftes Eisen mit einwandfreier Geometrie. Sehr empfehlenswert ist das Anschleifen einer Microfase und einer 2. Fase an der Spiegelseite und das leichte Runden der Schneidenecken (üb' das alles erstmal an Deinem Anant-Eisen).
Deine Schleif- und Abziehsteine sollten natürlich eben sein!

Infos dazu: http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/schaerf2.html

Die nächsten Übungen wären das Hobeln auf Ebenheit (nach allen Richtungen), Winkligkeit und auf Dicke.
Such' Dir dafür unproblematische (Kant)-Hölzer mit geradem Wuchs und ohne Äste aus, damit Du Deine Eisen schonst und Du nicht ständig nachschärfen mußt.
Eine weitere Übung wäre das Abrichten und Dickenhobel eines breiten Brettes. Wenn Du schön mit der Faser hobelst, kannst Du den Spanbrecher zurückstellen, den brauchst Du dann nämlich nicht - es hobelt sich leichter und Du hast eine bessere Kontrolle!

Immer darauf achten: Beim Anhobeln das Vorderstück gut aufsetzen mit Druck auf's Horn. Im letzten Brettabschnitt Druck auf' Hinterteil geben - vorne Druck etwas wegnehmen (Ein Stück Holz sollte niemals rund werden, es sei denn, es ist beabsichtigt)! Oder wenn Du eine Strecke in mehreren Sätzen hobelst, das Vorderstück da ansetzen, wo Du vorher aufgehört hast.

Infos dazu: http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/brett1.html

Viel Spaß beim Hobeln wünscht Dir,

Bernhard



reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

bhäb ! *NM - Ohne Text*

Beitrag von reinhold »

Bernhard Loos

Was heißt "bhäb"? *NM - Ohne Text*

Beitrag von Bernhard Loos »




reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Was heißt "bhäb"?

Beitrag von reinhold »


hallo Bernhard,
Ludwig schrieb : "Es grüsst euch ein Schwabe, der manchmal ein bischen Päb ist"
Ich hab die Schreibweis korrigiert : "bhäb"
Das ist Schwäbisch und bedeutet, dass man nicht gerne unnötig Geld ausgibt.
Allerdings : Geiz ist etwas anderes und Sparsamkeit auch. Bhäb sein ist eben typisch schwäbisch.

Gruss
reinhold (auch ein Schwabe)

P.S. Da fällt mir noch einer ein :
Der erste Schotte war ein Schwabe, der wegen Verschwendungssucht aus dem Land gejagt wurde.



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