Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was sonst?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Ottmar
Beiträge: 321
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was son

Beitrag von Ottmar »


Hallo Heiko & Forumsfreunde,

Hier benutze ich seit ca 15 Jahren ein Werkzeug Radi-Plane genannt, es wird unter verschiedenen Firmennamen(Haendler) verkauft. Ich bin damit zufrieden, es geht ruck/zuck. Wichtig ist dabei unbedingt die Faserrichtung beachten, sonst gibt es Ausrisse.

Die Anwendung ist Einfach, die Messingsohle auf die Kante setzen und mit leichtem Druck hobeln. Ich erzielte gute Ergebnisse, beim Durchziehen des Hobels auf die ganze Laenge, bei kurzen Stoessen wird es nicht so genau. Fuer den geringen Aufwand nehme ich kleinere Ungenauigkeiten in kauf, fallen (Ausrisse ausgenommen) kaum auf, man mus schon danach suchen.

Ich besitze die Ausfuehrung mir 1/8 Zoll (3.175mm) Radius, es gibt auch eine Ausfuehrung fuer eine 45° Kante. Der Hobel besitzt zwei Messer, diese habe ich bis jetzt noch nicht geschaerft, sowie einen Satz Ersatzmesser unbenutzt! Am Anfang habe ich die neuen Messer, mit einem Arkansas Oelstein abgezogen. Ich kann mich nicht erinnern dass die Einstellung Schwierigkeiten bereitete. Mit dem Skillevel von Marc kann ich nicht konkurrieren. Ich kann damit spiralig gelockte Spaene erzeugen, neben der Rundung.

Der Hobel von der Seite:



Hobel von Untern.



An meinem besten Abfallstueck Ahorn(fuer das Forum werden keine Kosten gescheut!!!), habe ich die Kanten mit Bleistift geschwaerzt und eine Rundung angezogen. Ca 20-25 Sekunden



Die Bilder sind mit meinem Scanner gemacht und nicht so klar wie mit einer Digitalkamera.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar



Edi Kottmair
Beiträge: 1054
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was son

Beitrag von Edi Kottmair »

[In Antwort auf #118136]
Hallo Heiko,

dieses Veritas Rundungseisen habe ich nicht schnell genug zurück geschickt, deshalb ist es in den Schrott gewandert. Kleine Rundungen an geraden Werkstücken mache ich mit dem ECE Einhandhobel. Das funktioniert sowohl längs als auch quer zu Faser sehr gut. Das Schleifpapier lasse ich weg. Für größere Radien und Rundungen an geschweiften Stücken nehme ich die Kantenfräse oder Oberfräse.

Meinst du mit dem "Münchner Händler" den, der 150 km von München entfernt ist oder einen anderen? :-)

Viele Grüße von
Edi



Ottmar
Beiträge: 321
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Rundungshobel Nachtrag

Beitrag von Ottmar »


Hallo Heiko & Forumsfreunde,

Nachdem fuer die Antwort, auf deine Anfrage, meine Aufmerksamkeit auf den Radi-Plane gelenkt wurde, habe ich diesen gleich mal naeher untersucht. Die Ersatzmesser, hatten keine Spiegelseite, so dass ich diese gleich, Fritz Schaerfanleitung folgend, spiegelplante. Ich entfernte die Originalmesser aus dem Hobel, dabei stellte ich fest dass die Messingsohle nur aufgeklebt war, diese befestigte ich mir 3 Holzschrauben 1.6x8mm am Hobelkoerper.

Die Einstellung der zwei Messer , loeste ich folgendermassen, ich stellte das erste Messer so ein, dass dieses sauber Spaene abnahm. Nun stellte ich das zweite Messer auf die gleiche Hoehe und etwas seitenversetzt. Nach einigen Proben arbeitet der Hobel besser den je. Die Messer lassen sich leicht in Schnittrichtung verstellen, Die Messerblockierung, mittels Madenschrauben, ist zugleich die Seiteneinstellung.

Beim Ansetzen ist es wichtig, mit Gefuehl und weniger mit Kraft zu arbeiten. Bei Weichholz, verstopfen die Spaene leicht die Messer(*), bei Ahorn, Kirsche und Kunststoff kaum. An Ahorn konnte ich Hirnholzkanten runden, an amerikanischer Kirsche funktionierte es nicht.

Ich haenge noch einige Bilder an:

Die Messer Original Zustand und Spiegelseite geschliffen.



Spaene Hartholz

Spaene Hart-/Weichholz und Kunststoff.


(*) Marc wuerde einen Spanbrecher fuer sauberen Spanabfluss einbauen, ich benutze den Hobel selten an Weichholz, so dass ich damit Leben kann/muss.

mfg

Ottmar

PS: Ich kaufte den Hobel damals bei einem Holzhaendler, fuer ca 7 US$ und erwartete nicht viel bezueglich Preis. Ich machte einen Fehler Ersatzmesser zu bestellen, diese kosteten mehr als ein Hobel.Es ist ein kleine Werkzeug, welches seine Aufgaben erfuellt, ohne irgendwelche Anforderungen zu stellen, ist seinen Preis wirklich Wert.



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was son

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Heribert,

danke für das Angebot. Aber ich glaube, nach all den eher negativen Äußerungen im Forum über die Veritas Eisen, lase ich das sein.

Gruß

Heiko

P.S. das heißt aber nicht, dass du nicht trotzdem zu einem Werkstattgespräch willkommen bist, wenn du mal in der Gegend bist. Du kannst dich ja dann mal melden.


Heiko Rech
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Re: Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was son

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #118138]
Hallo Marcus,

wenn das angebot nch steht, würde ich es glaube ich doch annehmen. Der Beitrag von Ottmar hat mich neugierig gemacht.

Alles weitere per Mail.

Gruß

Heiko


Heiko Rech
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Rundungshobel Nachtrag

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #118148]
Hallo Ottmar,

vielen Dank für deine Beiträge. Sie waren wie immer sehr aufschlussreich und detailiert. Du gibt dir immer sehr viel Mühe bei einer Problemlösung. Du hast mir bei der Auswahl sehr geholfen.

Gruß

Heiko


Heiko Rech
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Re: Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was son

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #118143]
Hallo Johannes,

ich weiß ja nicht, ob Marc Hobelkurse abhällt. Aber ich glaube da könnte ich in der Tat noch einiges Lernen.

Gruß

Heiko, der auch immer öfter zum Handhobel greift.


Thomas Jacobi
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was son

Beitrag von Thomas Jacobi »

[In Antwort auf #118155]
Hallo Heiko

Da ist dann auch die Loesung mit dem elektronischen Flohmarkt. Ich habe mir im Laufe der Jahre den einen oder anderen alten englischen Radius-(Profil)hobel an Land gezogen, manchmal kriegt man auch Paerchen (r&h=round &hollows=konkav konvex). Sie sind allenthalben die paar Pfund wert, auch wenn man sie nicht oft braucht, allein schon der schoenen Patina Willen und liebevollen Ausfuehrung, oft noch schoene eingeschlagene Namenszuege alter Vorbesitzer, kurz Werkzeuge einer gewissen ehrenwerten Klasse.
Wie Meister Ottmar so unnachahmlich signiert: als Gedankenanstoss,\
Thomas



Marc Waldbillig
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Re: Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was son

Beitrag von Marc Waldbillig »


Heiko,

Bitte entschuldige, ich wollte nicht den Oberlehrer raushängen lassen. Wie Ottmar bewiesen hat, ist der Radiushobel durchaus ein Werkzeug, das man auch zum Einsatz bringen kann. Von jeglicher Kenntnis ungetrübt hab ich meinen Senf dazugegeben. Einziger Einwand, den ich noch habe, ist, dass laut Ottmar der Hobel nicht gegen die Faser einzusetzen ist. Das würde mich stören, da ich oft mit gegenläufigem Faserwuchs bei Nussbaum zu arbeiten hab. Allerdings kann wohl auch an so kleine Eisen auch eine zweite Fase, sprich Rückenfase angeschliffen werden.

Gruß,

Marc


Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

wieso entschuldigen?

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Marc,

es gibt doch nichts zu entschuldigen, mit Oberlehrer hat das auch nichts zu tun, ganz im Gegenteil. Gerade was die Handwerkzeuge betrifft, gibt es für mich noch so einiges, das ich lernen möchte. Effektives Radiushobeln ist nur ein Beispiel dafür.

Gruß

Heiko


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