Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was sonst?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Heiko Rech
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was sonst?

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

ich habe immer wieder 3mm Abrundungen zu machen. Oftmals lediglich eine Kante. Es ist da manchmal schn nervig die Oberfräse auszupacken, oder eine Rundung mit Hobel und Schleifpapier zu machen. also dachte ich an einen Rundungshobel. Die Frage ist nur, welcher Funktioniert gut.

Ich habe mir die von Veritas angesehen, bin aber sehr skeptisch, was das Ergebnis betrifft. Die Hobel werden ja recht frei geführt, alos besteht die Gefahr des Verwackelns Es scheint auch keine Spandickenbegrenzung in irgend einer Form zu geben. Außerdem traue ich der Sache mit dem Schärfen der Werkzeuge nicht. Ob man auf dieser Schablone mit Schleifpapier eine angemessene Schärfe erzeugen kann, scheint mir fraglich.

Dann gibt es noch einen Rundungshobel, den ein Münchner Werkzeughändler im Angebot hat, der schneidet ein 3mm Rundung in zwei Schritten, mit tauschbaren HSS Messern. Der Hobel scheint mir auch von der Führung an der Kante besser.

Zu guter Letzt gibt es noch die japanische Version, ebenfalls aus München zu beziehen.

Der Hausherr hat wie es aussieht leider nur die Veritas im Angebot, bei denen ich halt sehr skeptisch bin. Vielleicht hat ja jemand von euch Erfahrungen mit einem der genannten Werkzeuge und kann mir bei der Entscheidung helfen.

Gruß

Heiko



Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Re: Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was son

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hm,

Heiko, warum nimmst du nicht einfach einen Blockhobel? Glaub mir, das ist reine Übungssache.

Gruß,

Marc


Markus Kaps
Beiträge: 184
Registriert: Sa 24. Aug 2013, 22:08

Re: Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was son

Beitrag von Markus Kaps »


Hallo Heiko,

ich habe einen von diesen 2-Stufen-Hobeln für 3mm-Kantenrundungen. Mein Kommentar:
Glump!
Verarbeitung schlecht (Holz wie Eisen inclusive Eisenfixierung mit Schrauben). Die Eisen sind schlecht geschliffen, das Ausrichten der Eisen ist eine Schinderei. Das Hobelergebnis: Bei Weichholz bescheiden, bei Hartholz habe ich das nicht mehr ausprobiert.
Willste den Hobel haben (geschenkt)? Ich brauche ihn nicht mehr.

Mit freundlichen Grüßen
Markus


Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was son

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Markus,

wenn er so wenig taugt, ist das Porto vermutlich auch zu teuer :-)

Jedenfalls danke für die Warnung. Er kostet zwar nicht viel, aber unnötig rauswerfen wollte ich das Geld ja auch nicht.

Gruß

Heiko


Heiko Rech
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was son

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #118137]
Hallo Marc,

einen kleinen Blockhobel habe ich und mache auch gelegentlich Rundungen damit, die ich allerdings noch nachschleife. Es wäre halt schön, wenn man mit einigen Hobelzügen gleichmäßige Rundungen hobeln könnte. Größere Mengen werde ich auch in Zukunft Maschinell machen.

Hast du mal mit einem der japanischen Rundungshobel gearbeitet? Die sind ja im Prinzip nichts anderes, als europäische Profilhobel.

Gruß

Heiko


Christoph Schmitz
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Re: Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was son

Beitrag von Christoph Schmitz »

[In Antwort auf #118136]
Hallo Heiko,

ich habe diese Veritas-Kantenabrundungsteile, die ein bißchen aussehen wie Flaschenöffner ;-) Das mit dem Schärfen klappt schon ganz gut, da man die Innenseite (die große Rundung) schärft und die kleine Rundung normalerweise in Ruhe läßt.

Mit der Benutzung hast Du allerdings Recht: ich finde es schwierig, den richtigen Winkel zu halten und einen konsistenten Radius hinzukriegen. Bei gutartigem Holz, wo man gut mit der Faser arbeiten kann, hat man mit den Teilen schon schnell eine Rundung angebracht, auch wenn man am besten erst mit den kleinen Radien vorarbeitet. Sobald allerdings irgendwelche "schwierigen" Stellen da sind, gibt's schnell größere Ausrisse.

Grüße,
Christoph



Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
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Re: Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was son

Beitrag von Marc Waldbillig »


Heiko,

Ich hab noch nie mit japanischen Rundungshobeln gearbeitet. Glaub mir, es ist nur eine Sache der Übung. Du musst dann auch nicht mehr nachschleifen. Eine 45°-Fase hast du mit grober Einstellung schnell gemacht. Dann stellst du den Blockhobel fein ein und "rollst" mit jedem Zug Richtung Kante. Die andere Seite nicht vergessen und fertig. Eine Hand gemachte Rundung gibt einem Möbelstück eine handwerkliche, einzigartige Note, die, wenn eine Maschine sich solch eine Unregelmäßigkeit erlauben würde, als Fehler angeschaut würde. Hingegen gibt's dem Handgemachten einen Mehrwert...

Gruß,

Marc


Heribert Wilhelm

Re: Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was son

Beitrag von Heribert Wilhelm »

[In Antwort auf #118136]
Hallo Heiko, die "Radiushobel" von Veritas habe ich einmal ausprobiert; seit dieser Zeit liegen sie ungenutzt in meiner Werkstatt und ich bin zur herkömmlichen Methode zurück mit kleinem Hobel und Schleifpapier (s. Mark). Da ich demnächst häufiger in den Raum WND komme, kann ich sie Dir zur Erprobung vorbeibringen. Du darfst sie gerne behalten. Falls Dich das Ausprobieren interessiert, kannst Du mir Deine Adresse per e-mail zusenden. Gruß Heribert


Johannes Müllerheim

Re: Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was son

Beitrag von Johannes Müllerheim »


Hallo Heiko,
vielleicht solltest Du mal eine Kurs bei Marc belegen ;o)))

Es grüßt Johannes (der in letzter Zeit auch immer häufiger zum Handhobel greift.)



Friedrich Kollenrott
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Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Rundungshobel Veritas, japanisch, oder was son

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #118136]
Hallo Heiko,

ich habe auch die von Christoph Schmitz angesprochenen flaschenöffnerähnlichen "Rundungshobel". Das ist nix. Es sind ja keine Hobel, sie haben keine Sohle und kein enges Maul. Das heißt: Man ist immer in Gefahr, dass das Holz einreisst (theoretisch soll man mit den Dingern ja nicht gegen die Faser hobeln, aber na ja...) Und wenn man den Radius schneidet, den man haben will,und dann reißt was ein? Genau. Wieder festleimen, denn Fleisch ist nicht mehr drauf. Richtig schärfen konnte ich die Dinger auch nicht, sie zu verticken wär mir peinlich gewesen. Ab in die Tonne.

Ich fertige meine Radien mit einem kleinenn eisernen Blockhobel. Erst eine 45°- Fase, dann die beiden Kanten nochmals brechen, dann hat man drei ungefähr gleiche Fasen, Und dann eine angenäherte Rundung mit einem ganz feinen Span, Schnitt neben Schnitt, den Hobel also vor jedem Schnitt um einen kleinen Winkel weitergedreht. Es geht viel schneller als es hier scheint, das Ergebnis ist nach Augenschein gut und fasst sich gut an und es kann nicht passieren dass was einreisst (dünner Span, enges Maul).

Man sollte dazu einen leichten Einhandhobel haben, mein Veritas ist mir eigentlich zu schwer dabei (man bewegt eigentlich nur seine Masse hin und her, eine nennenswerte Schnittkraft gibt es nicht)

Friedrich



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