Standzeiten europäische Sägen
Re: Griffe
Hallo!
Vor einiger Zeit wurde im Forum berichtet, dass der Griff der Paxsägen (damals ging es um eine Rückensäge) nur schwer abzunehmen sei. Offensichtlich wurde bei der Herstellung Griff und Blatt in einem durchbohrt. Die enstandenen Grate verhinderten eine Demontage.
Hat jemand Erfahrungen, ob das immernoch so ist?
Ist es sehr aufwendig, die "Mischverzahnung" der Rückensägen in reine Lägszahnungen umzufeilen?
Schöne Grüße,
Roland
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- Registriert: Di 23. Feb 2016, 17:41
Re: Griffe
Hallo Roland,
das mit den Graten an den Bohrungen war bei meiner Säge leider auch so, nicht schön. Der Griff war dennoch ganz passabel zu demontieren, evtl. habe ich ja nur Glück gehabt.
Die Frage zum Umfeilen der Verzahnung überlasse ich den Kollegen, die sich damit besser auskennen als ich :-)) - bislang habe ich nur Erfahrung mit dem normalen Schärfen.
Gruß aus HH,
Alex
Bezahnung Umfeilen von Misch auf Längs
Hallo Roland,
Ist es aufwändig eine Mischverzahnung in eine Längsverzahnung zu
überführen? Jein!
Erstmal, was ist Mischverzahnung? Leider gibt weder Dieter Schmidt
noch sein englischer Konkurrent die Winkel (rake=Neigung,
fleam=Schrägung)* an.
Eine typische Längsschnittverzahnung ist Neigung zwischen 0°
und 8° und Schrägung kleiner 5°, meistens O°.
Eine Querschnittbezahnung ist die Neigung größer 12° und kleiner 30°;
die Schrägung liegt zwischen 15° und 35°.
Eine "Mischverzahnung" mittelt wahrscheinlich die Werte, ich würde
mit rake 15° und fleam 15° rechnen - jeweils +-5° - , wenn ich sowas
bestelle.
Das Umfeilen auf Längsschnitt muss also die beiden Parameter hin
zum Längsschnittzahn verändern. Grundsätzlich nach Friedrichs
Schärfanleitung* vorgehen und einfach ausblenden, dass die Säge
vorher anders gefeilt ist. Ruhig am Anfang die Zähne etwas stärker
einebnen, weil Du etwas mehr abtragen musst, als beim
Nachschärfen.
(Exkurs: ich feile Längschnittbezahnungen von einer Seite und dann einfach
von der Spitze zum Griff. Passt besser für mich. 14 inch*11 tpi=20 Minuten.
Friedrichs Weg ist aber sicher auf Dauer besser, weil er eine Systematik für
beide Zahnarten verwendet.)
A B E R:
Eigentlich muss man auch die Zahnweite verändern, wenn man eine
Qs-* zur Ls-Säge* machen will. Aufgrund der unterschiedlichen Winkel
sind die Zahnlücken, die für den Abtransport der Späne sorgen, bei
eine Ls* mit 10tpi* viel kleiner, als bei einer 10tpi* Qs*. Ich habe das
nicht ausgerechnet, schätze aber rund 1/3. Daher sollte man nur grobe
QsS* zu LsS* umfeilen oder gleich ganz neue Zähne setzen.
Daran hatte ich noch nie Spaß.
Hilft Dir das? Wahrscheinlich nicht soviel, weil es so schwierig klingt. Also:
Hol Dir eine billige Feinsäge (keine Hardpoint-Zähne!) aus dem
B**m*rkt (Yippieyahyahyippieyippieyäh), dazu eine Feile vom
Hausherren und für 10 EUR kannst Du üben, soviel Du willst. Übrigens
kann man auch mit so einer Säge, wenn sie richtig geschärft ist,
überraschend gut sägen!
Achso: Jürgen wurde damals von anderer Seite geraten, einfach den Griff in
Kleinteilen runterzuholen. Das würde ich auch machen. (Falls es
jemand auf meine Rat hin macht und bereut: Von Griffen in der Art von
Thomas Flinn habe ich noch ein paar sehr gebrauchte liegen, die ich
gern gegen Porto abgebe. Email genügt.)
Liebe Grüße
Pedder
* zu den Begriffen siehe Friedrichs Anleitung:
http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/saegenschaerfen1.html
**Zum umgekehrten Weg, dem Umfeilen auf Querschnitt, habe ich
neulich kurz meinen Weg beschrieben:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/28119
(nach unten scrollen)
Re: Griffe
[In Antwort auf #117667]
Hallo Roland,
das Problem mit dem Griff hatte ich. Anscheinend werden die Griff und Sägeblatt in einem Rutsch durchbohrt. Der Bohrer hat einen mehrere Millimeter langen Grat im Holz erzeugt. Der Grat hat den Griff wie vernietet festgehalten. Ich war mir damals unsicher, ob die Griffe nicht noch zusätzlich verklebt und vernietet sind. Ich habe den Grat entfernt und gut war.
Ich habe von Pax den Fuchsschwanz und eine Rückensäge. Beide Griffe habe ich abgeschliffen und geölt. Ein Griff ließ sich einfach lösen, der andere machte die beschriebenen Probleme.
Tschüß Jürgen
Hallo Roland,
das Problem mit dem Griff hatte ich. Anscheinend werden die Griff und Sägeblatt in einem Rutsch durchbohrt. Der Bohrer hat einen mehrere Millimeter langen Grat im Holz erzeugt. Der Grat hat den Griff wie vernietet festgehalten. Ich war mir damals unsicher, ob die Griffe nicht noch zusätzlich verklebt und vernietet sind. Ich habe den Grat entfernt und gut war.
Ich habe von Pax den Fuchsschwanz und eine Rückensäge. Beide Griffe habe ich abgeschliffen und geölt. Ein Griff ließ sich einfach lösen, der andere machte die beschriebenen Probleme.
Tschüß Jürgen
Re: Griffe
Hallo!
Vielen Dank für Eure Antworten! Das hilft mir auf jeden Fall schon einmal weiter. Ich überlege schon, ob ich etwas länger spare und mir dann doch eine Adria kaufe, die hoffentlich sofort einsatzbereit ist...
Bei Hobeln war das letztlich auch die richtige Entscheidung.
@ Jürgen:
Wie hast Du denn die Grate entfernt, so dass Du auch den "widerspenstigen" Griff abnehmen konntest?
Schöne Grüße,
Roland
Re: Griffe
Hallo Roland,
das ganze Bohrloch war innen schwarz und es hate etwas gedauert, bis ich kapiert hatte, dass das nicht nur verbranntes Holz ist, sondern auch metallischer Grat. Erst habe ich den Grat mit alten Schraubenziehern abgebogen und zum Teil abgebrochen. Den Rest habe ich mit Dremel und Schleifmitteln abgeschliffen. Dann ging es. Aber wie gesagt, das scheint ein Einzelfall gewesen zu sein. Dieter hatte davon noch nie etwas gehört und auch Hilfe angeboten. Wenn Du sicher sein willst, kannst Du Dieter sicher bitten, dass er sich vor dem Versand versichert, dass sich der Griff problemlos lösen läßt.
Tschüß Jürgen
Ergänzung: Was ist eine Mischbezahnung
[In Antwort auf #117670]
Hallo Holzwerker,
das Thema Mischbezahnung hat mich nicht losgelassen und deshalb habe ich mal bei Dieter Schmid und Thos. Flinn angefragt, was das ist.
Dieter kann als Unterschied zwischen der Längsschnittbezahnung* und der als Mischbezahnung verkauften eine Schrägung* (fleam) bei letzterer ausmachen.
Thos. Flinn schreibt in der Antwort leider nichts zur Schrägung (fleam) bezeichnet die Winkel aber: 90° bei Längschnitt und 75° bei der anderen, die dort als crosscut verkauft wird. Wer jetzt Friedrichs Anleitung zum Sägenscharfen* genau gelesen hat, wird sich als erstes über die Winkelangaben wundern. Offensichtlich wird das auch im anglo-amerikanischen Sprachraum nicht so einheitlich gehandhabt. Ich übersetze das für mich als 0° bzw. 25° Schrägung, ganz normale Werte.
Mit Dieter zusammen gehe ich davon aus, dass die von ihm als Mischbezahnung angebotenen Sägen eher eine klassiche Querschnittbezahnung haben, was aus meiner Sicht grundsätzlich zu begrüßen ist. Den Text will er anpassen. (Die Aussage, dass man mit solchen Bezahnungen auch mal einen Schnitt längs zur Faser machen kann, wird dadurch ja nicht falsch.)
Lieber Dieter, Du solltest Dir überlegen, auch bei den Rückensägen die reine Längsschnittbezahnung ins Programm zu nehmen. Thos. Flinn bietet die ja an. (Und wenn Du schon dabei bist, kannst Du dann auch bitte die "William Greaves" aufnehmen? ;o))
Ach so: Für das Umfeilen ergibt sich natürlich grundsätzlich nichts anderes.
Liebe Grüße
Pedder
* zu den Begriffen siehe Friedrichs Anleitung:
http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/saegenschaerfen1.html
Hallo Holzwerker,
das Thema Mischbezahnung hat mich nicht losgelassen und deshalb habe ich mal bei Dieter Schmid und Thos. Flinn angefragt, was das ist.
Dieter kann als Unterschied zwischen der Längsschnittbezahnung* und der als Mischbezahnung verkauften eine Schrägung* (fleam) bei letzterer ausmachen.
Thos. Flinn schreibt in der Antwort leider nichts zur Schrägung (fleam) bezeichnet die Winkel aber: 90° bei Längschnitt und 75° bei der anderen, die dort als crosscut verkauft wird. Wer jetzt Friedrichs Anleitung zum Sägenscharfen* genau gelesen hat, wird sich als erstes über die Winkelangaben wundern. Offensichtlich wird das auch im anglo-amerikanischen Sprachraum nicht so einheitlich gehandhabt. Ich übersetze das für mich als 0° bzw. 25° Schrägung, ganz normale Werte.
Mit Dieter zusammen gehe ich davon aus, dass die von ihm als Mischbezahnung angebotenen Sägen eher eine klassiche Querschnittbezahnung haben, was aus meiner Sicht grundsätzlich zu begrüßen ist. Den Text will er anpassen. (Die Aussage, dass man mit solchen Bezahnungen auch mal einen Schnitt längs zur Faser machen kann, wird dadurch ja nicht falsch.)
Lieber Dieter, Du solltest Dir überlegen, auch bei den Rückensägen die reine Längsschnittbezahnung ins Programm zu nehmen. Thos. Flinn bietet die ja an. (Und wenn Du schon dabei bist, kannst Du dann auch bitte die "William Greaves" aufnehmen? ;o))
Ach so: Für das Umfeilen ergibt sich natürlich grundsätzlich nichts anderes.
Liebe Grüße
Pedder
* zu den Begriffen siehe Friedrichs Anleitung:
http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/saegenschaerfen1.html
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Re: Ergänzung: Was ist eine Mischbezahnung
Hallo Pedder,
Bei der Neigung (rake) der Zahnwinkel geht Flinn offensichtlich von der Zahnlinie aus, dann sind 90 Grad für Längschnittbezahnungen und 75 Grad für Querscnittbezahnungen natürlich auch korrekt. Friedrich geht in seiner Anleitung von einer rechtwinkligen Linie zur Zahnlinie aus, dann ergeben sich natürlich 0 Grad und 25 Grad. Es kommt auf das Gleiche raus und zusätzlich wird das Hirn etwas trainiert, wenn mit beidem gearbeitet wird.
Die Schrägung (fleam) bei den Flinn-Querschnittsägen (ich werde in Zukunft diese korrektere Beschreibung benutzen) habe ich gerade nachgemessen. Das war so am Rande der Meßfähigkeit mit Winkelmesser und Lupe: es sind 25 Grad, also das Übliche bei Querschnittsägen.
Zur Programmerweiterung: ich denke über Deinen Vorschlag nach, Rückensägen mit Längsverzahnung von Flinn aufzunehmen, ebenso über Rückensägen von Greaves, aber das dauert, weil in letzter Zeit sehr viele neue Artikel dazugekommen (und bezahlt) sind und jetzt erstmal etwas angespart werden muß für neue Projekte.
viele Grüße
Dieter
Re: Ergänzung: Was ist eine Mischbezahnung
Hallo Dieter,
klasse, dass Du noch mal gemessen hast. 25° fleam (Schrägung) bedeutet Querschnittsäge verbunden mit 25° rake (Neigung) ist das flottes Schneiden.
Dass Du nur begrenzt neue Artikel ins Sortiment aufnehmen kannst, ist nachvollziehbar. Zuviele Händler nehmen sich zuviel vor. Bei den Zinken- und Zapfensägen ist die Längsschnittbezahnung nach meiner Meinung aber die entscheidende für Verbindungsschnitte. Außerdem merkt man am Besten den Unterschied zur billigen Hardpoint-Säge.
Die Greaves-Serie ist wahrscheinlich die ideale Einsteigerlösung, gutes Blatt, einfscher Griff mit Nieten (? Vermutung von mir, kann man im Internet nicht erkennen). Pendant zum Anant vielleicht. Aber nur, wenn Du geschickt verhandelst! Viel Erfolg dabei!
Liebe Grüße
Pedder