Lochbeitelhefte selbermachen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
pedder

Re: Lochbeitelhefte selbermachen

Beitrag von pedder »


Hallo Philipp,

hier der Link zu einer englischen Dokumentation, die vor allem auch den optischen Aspekt Deiner Idee unterstützt.

Gruß Pedder



Andreas Meisel
Beiträge: 442
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

ZWINGEN?? & paar Bilder . . .

Beitrag von Andreas Meisel »

[In Antwort auf #113454]
Hallo miteinander!

Ich habe auch ein paar Stechbeitelhefte angefertigt, und kann nur bestätigen dass das sehr viel befriedigender ist, als welche zu kaufen!!!!
Auch wenn die selbst gemachten vielleicht nicht ganz so perfekt wie die Gekauften aussehen . . .

Aber was mich selbst schon oft beschäftigt hat, ist die Frage nach den Zwingen. Bisher habe ich die von Dieter gekauft,- die sind sehr gut (obwohl auch etwas teuer) aber halt nur in wenigen Durchmessern erhältlich. Daher meine Frage: gibt es da noch andere Zwingen- Quellen??

Oder wird mir nichts anderes übrig bleiben, als Messingrohre zu kaufen und diese zu kappen? Wie schneidet ihr diese Rohre, auf dass sie wirklich sauber abgeschnitten sind? Für eine Metallbandsäge habe ich leider keinen Platz mehr . . .

Fragen über Fragen;-))

Schöne Grüße

ANDI

Ein paar Impressionen:

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Andreas Winkler
Beiträge: 1134
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: ZWINGEN?? & paar Bilder . . .

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo Andreas,

würde die Zwingen mit der Eisensaäge abschneiden und ggf. mit der Feile rechtwinkling feilen. nAtürlich auch innen und außen entgraten und leicht anfasen. Messing läßt sich auch mit einem vielzahnigen HM-Blatt kappen, jedoch neigen ja kleine Teile (wie diese Zwingen) immer etwas zum um die Ohren fliegen. Dazu fände sich aber bestimmt eine einfache Lösung.
Habe mal für Zwingen an Griffen eines Ziehmessers im Baumarkt Messing"ringe" (Fittings?) im Zweierpack gekauft (beim Installateurbereich). Gab´s in verschiedenen Durchmessern. Das hat prima geklappt und war nicht teuer. Allerdings waren diese "Ringe" nicht ganz so hoch wie Stemmeisenzwingen. Für meinen Zweck haben sie aber wunderbar funktioniert.

Gruß, Andreas


Heinz Roesch
Beiträge: 1268
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Kontaktdaten:

Re: ZWINGEN?? & paar Bilder . . .

Beitrag von Heinz Roesch »


Hallo Andreas,

also ich habe mir ein schönes Edelstahl-
rohr besorgt und mit einem mit Edelstahl-
schneidern bestückten Rohrschneider die
Zwingen abgeschnitten.

Das geht schnell, sauber und absolut
gerade. Der Rohrschneider ist bezahlbar
und passt auch in die kleine Werkstatt. :-)

Viele Grüße

Heinz



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: ZWINGEN?? & paar Bilder . . .

Beitrag von Gerhard »


Ich habe auf einer Website mal eine amerikanische Lösung gesehen: Die Messingkappen von (abgefeuerten) Schrotpatronen. Sah sogar noch gut aus. Die Größenauswahl ist naturgemäß etwas eingeschränkt.

Viele Grüße,
Gerhard


Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Danke Euch allen...

Beitrag von Philipp »


...für die Hinweise, Links und Ermunterung! Ich werde hoffentlich in Kürze mit der Arbeit anfangen können und bin mal auf das Ergebnis sehr gespannt.
Nur bin ich noch nicht ganz von dem Gedanken, die Dinger aus mehrenen Lagen zu fertigen abgekommen. Denn ich stelle es mir recht schwierig vor, das Loch für die Angel auszustemmen/-bohren. Gerade bin ich wieder dabei, einen Griff für ein Lappenmesser zu bauen, und verzweifel schier beim Versuch hier das schmale und konische Loch für die Messerangel hinzukriegen. Bohren geht nur bedingt und die Stege zwischen den einzelnen Löchern krieg ich weder "fräsend" mit dem Bohrer noch mit Beiteln vernünftig beseitigt. Und ich ärgere mich schon über mich selbst, daß ich den Griff nicht aus zwei Griffhalbschalen geplant habe.

Gruß, Philipp

P.S.: Martin, ja es sind "Deine" Beitel. Was ist denn nun eigentlich aus dem ganzen Piratenschatz geworden? Sein Schicksal würde mich interessieren.



Ludwig Mörl

Eine selbstgebaute Raspel hilft ...

Beitrag von Ludwig Mörl »


... die aus Stichsägeblättern o.ä. gebaut werden kann. Von diesen gibt es ja eine Vielzahl verschiedener Formen (für Blatt und Zähne), mit einem Holzstück als Griff fällt die Arbeit leichter. Die Blattstärke kann vergrößert werden, wenn zwei (oder mehr) Sägeblätter miteinander verklebt werden. Die Zähne so orientieren, dass auf Zug gearbeitet werden kann, dann werden die Späne nach außen befördert. Damit kann man die Stege zwischen den Bohrlöchern entfernen und bekommt schmale Schlitze mit scharfen Ecken hin.
Die Angel kann auch mit Schellackharz (fest, nicht Lack), Heißkleber o.ä. eingeklebt werden, will man den Griff entfernen, erwärmt man das Eisen. Könnte auch mit manchen Epoxidklebern funktionieren, ich glaube, die werden in der Regel ab 90°C flüssig.

Viel Erfolg

Ludwig



Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Re: Eine selbstgebaute Raspel hilft ...

Beitrag von Philipp »


Hallo Ludwig,

ja, das habe ich auch schon versucht, bisher aber nur mit mäßigem Erfolg (Sägeblätter zu kurz, nicht spitz genug gefeilt etc.). Werde aber weiter daran arbeiten, ansonsten wird jeder weitere Messergriff zur nervtötenden und zeitraubenden Arbeit.

Gruß, Philipp


Ottmar
Beiträge: 321
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Danke Euch allen...

Beitrag von Ottmar »

[In Antwort auf #113498]
Hallo Philip & Forumsfreunde.

Ich beobachtete bei einem Schmied in D, welcher Schnitzeisen fuer Holzbildhauer fertigte, wie dieser die Eisen in den "Griff" bekam. In die von einem Stellmacher gefertigten Hefte war von diesem schon ein ca 6 mm Loch gebohrt. Der Schmied hatte verschiedene Eisenstuecke der Angel des des jewiligen Eisens entsprechend. Diese Eisenstueck wurde im Feuer auf Weissglur erhitzt und kurz in den Griff gesteckt, dabei bildete sich eine der Angel entsprechende Oeffnung. Es kann auch sein, dass er das Schnitzeisen direkt dafuer benutze und es erst spaeter haertete, dies ist schon mehr als fuenfzig Jahre her und fiel mir wieder ein als ich dies las. Fuer die Schnitzeisen verwendete er die Angelenden von alten Sensen. Er verwendete vermutlich Pech zur bessern Haltbarkeit der Angel im Griff.

Bei der Herstellung von Zugmessern habe ich gesehen, dass ein hellrot gluehendes Ende durch den Griff gesteckt und dann in diesen umgelegt wurde, nach dem Eintauchen in Wasser sass der Griff wie angegossen. Ich besitze noch so ein von dem Schmied gefertigtes Zugmesser und die Griffe sitzen nach 50+ Jahren immer noch wie angegossen.

mfg

Ottmar

PS: Ich fertige mir selbst Stecheisen/Messer aus stumpfen HSS-Saegeblaettern von Kastensaegen. Diese Messer setze ich in den Griff ein wie der Schmied, ich erhitze ein Abfallstueck mit dem Schweissbrenner und druecke dieses in den Griff, das eigentliche Eisen klebe ich in die eingebrannte Oeffnung mit Epoxy ein.



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