Hartwachs aus Bienenwachs selbst herstellen
Re: Hartwachs aus Bienenwachs selbst herstellen
Hallo Uwe,
vielen Dank für die Anleitung.
Dietrich
Re: Hartwachs aus Bienenwachs selbst herstellen
[In Antwort auf #110457]
hallo,
mein Lieblingsrezept - seit 30 Jahren bei mir bewährt. Ich habs von einem Restaurator:
Im Wasserbad wird Bienenwachs geschmolzen. Ich schmelze es gleich in dem Schraubglas, in dem ich es nachher aufbewahren will. Das Wasserbad ist wichtig, damit nichts anbrennt und damit die Feuergefahr gering gehalten wird. Mit einem Holzstöckchen gelegentlich umrühren.
In das geschmolzene Wachs wird ca 1/10 Carnaubawachs gegeben und ebenfalls geschmolzen. Umrühren.
Ganz vorsichtig in dünnem Strahl wird Balsamterpentin eingerührt.
Kein Terpentinersatz !!!!
Wieviel Balsamterpentin man nimmt ist nicht so kritisch. Nimmt man mehr, wird die Wachsmischung weicher und streichfähiger. Meiner Erfahrung nach ist ein guter Ausgangswert ungefähr gleich viel Balsamterpentin wie Wachs (Volumenbezogen).
Danach die Mischung abkühlen lassen und während dieser Zeit noch ein paarmal umrühren.
Zur Feuergefährlichkeit : sie wird m.E. überschätzt. Natürlich kann sich überhitztes Wachs entzünden und Balsamterpentin ist auch nicht ohne. Aber jede Hausfrau hat schon Pommes Frittes gemacht oder in der Pfanne Öl zum Scharfanbraten erhitzt. Das ist gefährlicher als die Wachszubereitung ! Also ccol bleiben. Solange man bei der Arbeit bleibt und nicht ans Telefon rennt, kann eigentlich nichts passieren.
Und da gibt es noch ein paar sachdienliche Hinweise : http://www.woodworking.de/cgi-bin/wiki/wiki.pl?Oberflaechenbehandlung
Gruss
reinhold
hallo,
mein Lieblingsrezept - seit 30 Jahren bei mir bewährt. Ich habs von einem Restaurator:
Im Wasserbad wird Bienenwachs geschmolzen. Ich schmelze es gleich in dem Schraubglas, in dem ich es nachher aufbewahren will. Das Wasserbad ist wichtig, damit nichts anbrennt und damit die Feuergefahr gering gehalten wird. Mit einem Holzstöckchen gelegentlich umrühren.
In das geschmolzene Wachs wird ca 1/10 Carnaubawachs gegeben und ebenfalls geschmolzen. Umrühren.
Ganz vorsichtig in dünnem Strahl wird Balsamterpentin eingerührt.
Kein Terpentinersatz !!!!
Wieviel Balsamterpentin man nimmt ist nicht so kritisch. Nimmt man mehr, wird die Wachsmischung weicher und streichfähiger. Meiner Erfahrung nach ist ein guter Ausgangswert ungefähr gleich viel Balsamterpentin wie Wachs (Volumenbezogen).
Danach die Mischung abkühlen lassen und während dieser Zeit noch ein paarmal umrühren.
Zur Feuergefährlichkeit : sie wird m.E. überschätzt. Natürlich kann sich überhitztes Wachs entzünden und Balsamterpentin ist auch nicht ohne. Aber jede Hausfrau hat schon Pommes Frittes gemacht oder in der Pfanne Öl zum Scharfanbraten erhitzt. Das ist gefährlicher als die Wachszubereitung ! Also ccol bleiben. Solange man bei der Arbeit bleibt und nicht ans Telefon rennt, kann eigentlich nichts passieren.
Und da gibt es noch ein paar sachdienliche Hinweise : http://www.woodworking.de/cgi-bin/wiki/wiki.pl?Oberflaechenbehandlung
Gruss
reinhold
Re: Hartwachs aus Bienenwachs selbst herstellen
[In Antwort auf #110471]
Hallo zusammen,
angeregt durch die Diskussion hier über Hartwachs und im Maschinenforum über Tungöl habe ich ein paar Versuche gemacht. Weil mir irgendwie nicht wohl dabei war, Terpentinöl oder Terpentinersatz in heisses Wachs einzurühren, habe ich versucht, das Wachs kalt in Terpentinöl (Balsamterpentinöl) bzw Terpentinersatz zu lösen.
Ergebnis:
In Terpentinersatz kann man Bienenwachs ca. im Mischungsverhältnis 1:1 soweit auflösen, dass ein gut zu verarbeitendes Wachs entsteht. Ich habe bei der Verarbeitung festgestellt, dass man am besten kurz bevor das Wachs auf der Oberfäche ganz getrocknet ist mit einem Baumwollappen nachpolieren sollte. Dauert nicht lange, und es entsteht ein seidiger Glanz.
In Balsamterpentinöl war die Löslichkeit von Bienenwachs nicht so gut. Man braucht etwas mehr Lösungsmittel (ca. 3 : 2) aber dafür riecht es besser. Verarbeitung geht genauso gut.
Bis ein normales Marmeladeglas voll verarbeitbares Wachs gelöst ist, dauert es ca. einen Tag.
Behandelt habe ich (hand-)gehobelte Bretter (Eiche und Buche), die einmal mit Tungöl geölt waren.
Das Tungöl feuert recht gut an, und ich konnte auch keine Farbveränderung (Vergilben, wie ich es bei Leinöl schon gesehen hab) feststellen.
Als nächstes werde ich noch versuchen, ein bisschen Öl in die Wachsmischungen einzurühren. Über die Ergebnisse wird wieder berichtet.
Gruß
Robert
Hallo zusammen,
angeregt durch die Diskussion hier über Hartwachs und im Maschinenforum über Tungöl habe ich ein paar Versuche gemacht. Weil mir irgendwie nicht wohl dabei war, Terpentinöl oder Terpentinersatz in heisses Wachs einzurühren, habe ich versucht, das Wachs kalt in Terpentinöl (Balsamterpentinöl) bzw Terpentinersatz zu lösen.
Ergebnis:
In Terpentinersatz kann man Bienenwachs ca. im Mischungsverhältnis 1:1 soweit auflösen, dass ein gut zu verarbeitendes Wachs entsteht. Ich habe bei der Verarbeitung festgestellt, dass man am besten kurz bevor das Wachs auf der Oberfäche ganz getrocknet ist mit einem Baumwollappen nachpolieren sollte. Dauert nicht lange, und es entsteht ein seidiger Glanz.
In Balsamterpentinöl war die Löslichkeit von Bienenwachs nicht so gut. Man braucht etwas mehr Lösungsmittel (ca. 3 : 2) aber dafür riecht es besser. Verarbeitung geht genauso gut.
Bis ein normales Marmeladeglas voll verarbeitbares Wachs gelöst ist, dauert es ca. einen Tag.
Behandelt habe ich (hand-)gehobelte Bretter (Eiche und Buche), die einmal mit Tungöl geölt waren.
Das Tungöl feuert recht gut an, und ich konnte auch keine Farbveränderung (Vergilben, wie ich es bei Leinöl schon gesehen hab) feststellen.
Als nächstes werde ich noch versuchen, ein bisschen Öl in die Wachsmischungen einzurühren. Über die Ergebnisse wird wieder berichtet.
Gruß
Robert