Kunz Putzhobel (länger) *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Bernhard
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Re: Kunz Putzhobel (länger)

Beitrag von Bernhard »

[In Antwort auf #109663]
Hallo Marc,

ich habe diesen test am Samstag mit einem Stanley 9 1/2 gemacht. Der ist ähnlich wie Deiner ausgefallen.
Also nie wieder.
Deine Bemerkung zu den Holzhobel verstehe ich nicht. Gute ECE und Ulmias kosten auch ihr Geld.

Gruß
Bernhard



Marc Waldbillig
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Re: Hobeltuning

Beitrag von Marc Waldbillig »

[In Antwort auf #109676]
Hallo Horst,

Könntest du mal davon berichten? Ich hab nur einen Artikel in einem Buch. Der ist auch schon ganz gut. Ich frage mich, wie man mit bescheidenen Mitteln, wie ich sie hab, einige Flächen ebnen könnte.

Gruß, Marc



Marc Waldbillig
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Re: Kunz Putzhobel

Beitrag von Marc Waldbillig »

[In Antwort auf #109677]
Hallo Wolfgang,

Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Ich bin das Risiko bewusst eingegangen und hab auch damit gerechnet, dass ich den Hobel nicht einsetzen kann. Obschon ich insgeheim gehofft hatte, ihn gangbar zu machen. Die nicht gefrästen Sitzflächen zwischen Frosch und Hobelkörper haben mich eines besseren belehrt.

Ich würde jetzt gerne einen im Preis vergleichbaren Ulmia oder ECE testen und meine Spekulation verifizieren. Allerdings will ich nicht nochmal die gleiche Summe investieren. D.h. nicht, dass meine Hoffnungen gering wären, aber ich denke, ich hab genug Geld ausgegeben für Unfug.

Auch ich denke, man soll Traditionsfirmen fördern und es wär schade drum, aber die bei Kunz müssten etwas tun. Vor allem ECE hat einen guten Namen auch bei unseren amerikanischen Kollegen, ist dort also bekannt und wird geschätzt. Meiner Meinung nach sind die auf dem richtigen Weg, Ulmia wird auch wieder.

Gruß, Marc



Marc Waldbillig
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Re: Kunz

Beitrag von Marc Waldbillig »

[In Antwort auf #109686]
Hallo Gerald,

Ich hab meine Beweggründe doch deutlich beschrieben. Was hast du daran nicht verstanden? Sollte ich mir keinen Kunz zulegen dürfen, weil ich mehr ausgeben könnte? Ich versteh deinen Gedankengang nicht.

Das Eisen zu schärfen ist eines von vielen Dingen, die man tun sollte, bevor man den Hobel benutzt. Vor dem Schärfen des Eisens kommen allerdings all die Sachen, die ich vorher aufgezeigt habe und ohne die man sich das Schleifen sparen kann: Ordentlicher Sitz des Froschs; ebene Auflage des Eisens (auf keinen Fall darf man zwischen Eisen und Frosch durchgucken können); seitliche Verstellung des Eisens und Hobelmaul einstellen, d.h. in diesem Fall schließen. Weil diese Dinge nicht geklappt haben, wollte ich mir überhaupt nicht mehr die Mühe machen, das Eisen zu schleifen. Was hätte das gebracht?

Beim Putzhobel muss der Spanbrecher so nah wie möglich an der Schneide sitzen. Da hast du wohl, was falsch verstanden. Der Spanbrecher verhindert ja das Ausreißen der Faser und das wird beim Putzen ja gerade verlangt, damit das Holz glatt wird. Deshalb muss der Spanbrecher so nah wie möglich an die Schneide. Beim Schlichten, beim Abrichten und beim Schruppen ist das Ausreißen nicht so wichtig, dort kann man den Spanbrecher zurücknehmen.

Gruß, Marc



Christian Aufreiter
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Re: Kunz Putzhobel (länger)

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #109688]
Hallo, Bernhard,

natürlich ist ein neuer ECE oder Ulmia Putzhobel mit einem Preis von rund EUR 60 aufwärts kein "Billigangebot". Aber ob man zu diesem Preis einen qualitativ vergleichbar guten, neuen Metallhobel erwerben kann, halte ich für fraglich. Mir ist durchaus bewusst, dass ein konventioneller Holzhobel nicht den Einstellkomfort eines Metallhobels bietet. Für die Oberflächenqualität ist dieser Faktor allerdings völlig nebensächlich. Und wenn man sich einmal mit dem Einstellen eines klassischen Holzhobels auseinandergesetzt und angefreundet hat, wird man die Mehrkosten, die für einen Holzhobel mit Eisenfeineinstellung oder für einen guten Metallhobel fällig wären, vielleicht gerne sparen und anderweitig investieren.
Sofern man bereit ist, ein wenig Zeit mit dem Herrichten alter Holzhobel zu verbringen, wobei es zweifellos weniger Aufwand ist, eine Holzsohle abzurichten als eine Metallsohle, dann steht einem zusätzlich die Möglichkeit offen, qualitativ sehr gute Hobel zu ausgesprochen moderaten Preisen auf Flohmärkten zu erwerben.

Herzliche Grüße

Christian



Joachim Armbruster

Re: Kunz Putzhobel

Beitrag von Joachim Armbruster »

[In Antwort auf #109684]
na was wohl? Schaus Dir an: Korpus aus abgekantetem Blech, sprich Baumarktware!
gabs die nicht mal vor kurzem im Lidl für 4,95€ ?
Mein Kollege hielt mir das Prospekt unter die Nase und warf mir vor ich hätte mich wohl beim Kauf teurer Metallhobel über den Tisch ziehen lassen...
Meine Reaktion war ein lautes lachen :-)

Bleibt zu hoffen daß Tresselt und Schlüter dieses Forum liest und behertzt eine High End Sparte öffnet
Joachim


Christian Aufreiter
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Einstellung der Klappe

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #109692]
Hallo, Marc,

versteh mich bitte nicht falsch! Ich habe längst nicht deinen Wissens- und Erfahrungsschatz bei Handhobeln, möchte aber nichtsdestotrotz bezweifeln, dass die Klappe und ihre Einstellung für das Hobelergebnis tatsächlich so stark ausschlaggebend sind, wie du es hier darstellt. Vor einiger Zeit habe ich mit einem alten Doppelhobel eine - für meine Begriffe - hervorragende Oberflächenqualität erzielen können. Das Eisen hatte ich zuvor lediglich relativ lustlos auf einer Tormek geschärft, die Klappe in beträchtlichem Abstand zur Schneide eingestellt. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, warum der Hobel "so gut pfiff", deshalb wird es mir wahrscheinlich auch nicht gelingen, diese Bedingungen bewusst zu reproduzieren. Aus diesem Grund eignet sich mein Beispiel sicher nicht dazu, eine umfassende Vergleichsreihe unter konstanten Verhältnissen anzustellen. Aber die Bedeutung der Klappe sehe ich seither in einem etwas anderen Licht.

Herzliche Grüße

Christian



Joachim Armbruster

Re: Kunz Putzhobel (länger)

Beitrag von Joachim Armbruster »

[In Antwort auf #109693]
Hallo Christian,

daß der Aufwand beim Holzhobel kleiner ist möchte ich nicht unterschreiben. Natürlich ist ein Holzwerker mit Holz besser vertraut und wird sich damit dann leichter tun. Im Gegensatz dazu wird ein Mechaniker oder Schlosser im Handumdrehen die Hobelsohle geplant haben. Nimm eine Vernünftige Schlichtfeile etwas Kreide und schlichte die Sohle erst mal eben. Nach höchstens einer halben Stunde ist das Ding plan mit dem Haarlineal. Dann mit Naßschleifpapier und Glasplatte polieren, Aufwand 3Std.
Wer Spaß am Metallwerken hat dem wird das nix ausmachen. Ich bin weder Metaller noch Holzhandwerker, tue mich aber Gott sei Dank mit keinem der beiden Werkstoffe schwer.
Es war hier die Rede von einer Chance die im deutschen nicht als solche gesehen würde. Ich würde die Chance beim Kunz oder Anant darin sehen mit ein bischen Eigenaufwand ein Werkzeug zu erhalten, daß gleiche Ergebnisse liefert wie ein LV. Ich betrachte z.B. den Anant nicht als Qualitativen Schrott sondern eher als Stein der noch veredelt werden möchte. Wo bekommt man schon einen Hobelkörper für 20€? Als mehr darfst Du das nicht sehen.
Mag sein daß die Langzeitstabilität des Gußeisens eines "teuren" Hobels besser ist.
Trotz alledem. Unter 80-100€ bekommt man den Hobel nicht getunt, da muß man sich nix vormachen. Würde man dies bei einem Kunz investieren müssen wäre die Preisdifferenz zum LV nicht mehr signifikant und somit nicht lohnenswert. Wer Beziehungen zu einer Metallwerkstatt hat kann sich vielleicht noch den Spanbrecher aus Esta fertigen lassen und zahlt dafür einen Kaffee. Aber ein gutes Messer werden wohl die wenigsten selbst herstellen können.

Und trotz alledem würde ich auch LV bevorzugen wenn das nötige Kleingeld nicht immer wäre. Das würde den Aufwand zum tunen sparen aber eherlich gesagt scheue ich diesen nicht.

in diesem Sinne:
Es gibt keine Probleme, nur Lösungen

Joachim



Bernhard
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Re: Kunz Putzhobel (länger)

Beitrag von Bernhard »

[In Antwort auf #109693]
Hallo Christian,

ich wollte hier nicht die vielfach erörterte Frage Metall- oder Holzhobel stellen. Jeder hat Vor- und Nachteile und letztendlich ist es eine Glaubensfrage, welchen Hobel man sich kauft. Ich liebe es, etwas Gewicht in der Hand zu halten und bevorzuge deshalb Hobel von LN und Clifton.

Da beide richtig Geld kosten, wollte ich einfach einmal den Vergleich haben und kaufte mir letzten Samstag den 9 1/2 von Stanley. Das Resultat war einfach grausam. Eisen rundherum nicht entgratet, lieblos angemalt, beim Schärfen brach ein Stück an der Schneide heraus!!!! (geschärft habe ich auf einem jap. Wasserstein, damit kein falscher Verdacht entsteht), die Einstellschrauben von minderer Qualität. Sicherlich bin ich nicht Krösus, aber bevor ich jemals wieder so ein Teil für € 45,- kaufe, gebe ich lieber € 200,- für den LN aus.

In diesem Sinne

Gruß
Bernhard



Marc Waldbillig
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Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Re: Einstellung der Klappe

Beitrag von Marc Waldbillig »

[In Antwort auf #109695]
Hallo Christian,

Das hab ich auch immer gedacht. Wozu denn diese Feineinstellungen? Dann hatte ich Nussbaum unter dem Hobel. Es gab viele Ausrisse, weil es wilden Faserverlauf gab. An einem Knoten gab es auf einer Seite auch immer Ausrisse. Das kommt daher, dass die Fasern beim Knoten auftauchen und wenn man bis zum Knoten mit der Faser gehobelt hat, so hat man nach dem Knoten dagegen gehobelt. Zu diesem Zeitpunkt hab ich den schon öfters erwähnten Charlesworth gelesen und meinen Hobel nach seinen Kriterien eingestellt. Spandicke 2 oder 3/100, Eisenecken leicht gehoben (gerundet) und den Spanbrecher poliert, die Kontaktfläche abgezogen und weit nach vorne. Siehe da, es half, die Ausrisse wurden deutlich weniger und nicht mehr so tief. Dann kam noch Friedrichs Anleitung hinzu. Ich spendierte dem Hobel einen 50° Frosch, eine Mikro- und eine Rückenfase. Das machte meinen 4 1/2er perfekt (für meine Begriffe).

Es kann von vielen Faktoren abhängen, warum ein Hobel gut oder schlecht funktioniert. Angefangen beim Holz unter dem Hobel bis zur Rückenfase. Genau weiß man es nicht immer, aber dadurch dass ich ausprobiert und gelesen habe, hab ich viel gelernt. Dort liegt für mich auch der Spaß am Hobeln begraben.

Gruß und noch viel Spaß am Doppelhobel,

Marc



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