Hobeln und Passung
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Hobeln und Passung
Ja Hallo mal wieder :-)
Ich stehe gerade vor zwei Fragen:
Zum einen habe ich den alten Hobel meines Opas wieder aufgetrieben.
Leider weist er einige Schäden auf :-(
Ich habe ich nun abgeschliffen, das Messer gerade gerichtet und neu geschliffen. Ein paar (nicht wirklich gute) Fotos sind unter www.dasross.de/hobel zu sehen.
Nun fehlt mir nur der Umgang damit, mit dem Elektrohobel hab ich ja schon öfter mal - aber mit Hand noch nie so richtig.
Jetzt nehm ich mir mal ein wenig Holz her und mach das mit dem Hobel klein um ein Gefühl für das Werkzeug zu bekommen.
Aber zuvor möchte ich von Euch ein paar Verhaltensregeln haben um gleich ein weniger gebildeter an die Sache heranzugehen :-)
Ja nun zum zweiten Punkt, den Passungen.
Ich habe heute mal ein wenig herumprobiert, da mich die zusammengepassten Stücke des Kutschenrahmens die ganze Zeit mit einiger Bewunderung betrachte und wenn ich denn die Teile ersetze nicht schlechter da stehen möchte.
Als Versuchsstück habe ich dann also mal eine 60Grad Verzapfung versucht.
... grmpf ... OK also mal eine Vorgehensbeschreibung.
der Zapfen sollte 20mm dick werden. Also habe ich das entsprechend angezeichnet. Den 60Grad-winkel dazu. Dann habe ich mit der Bandsäge (100-Produkt) Seitlich soweit eingeschnitten wie ich konnte. Das war natürlich nur die kürzeste Strecke, da die maximale Schnitthöhe von 80mm ein Schrägstellen auf 60Grad nicht möglich war. Den restlichen Schnitt machte ich dann mit einer japanischen Zugsäge, ebenso wie die seitlichen einschnitte zum Abtrennen des Verschnitts.
Das Gegenstück fertigte ich analog. Zeichnete die Maße an, sägte soweit möglich mit der Bandsäge, den Rest mit der Zugsäge und stemmte das Mittelstück mit dem Stemmeisen aus.
Tja - eigentlich hätte das ja nun passen sollen... stattdessen klemmt es an der einen Stelle - und an einer anderen sind 2mm Luft.
So - nachdem ich es nun erstmal falsch gemacht habe die Frage:
Wie macht man es denn richtig ?
Die Passungen an der Kutsche muss man suchen, da sieht man keinen Luftspalt, das sieht auf den ersten Blick aus wie aus einem Stück obwohl es aus lauter kleinen, maximal 40cm langen Stücken besteht die zusammengezapft sind (u.a. im 60Grad Winkel ;-) )
Lang wurds ...
Ich hoffe ihr habt bis hierhin durchgehalten, und freue mich schon auf das laute Klatschen der vielen über dem Kopf zusammengeschlagenen Hände :-) und die vielen Tips :-)
LG
Mathias
Re: Hobeln und Passung
Hallo Mathias,
ich mochet den kaum zu ueberbietenden Beitrag von Christof Hartge empfehlen.
http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/brett1.html, arbeite diesen Beitrag mal sorgfaeltig durch dann kennst du die Theorie und kannst(musst) dir die noetige Praxis erarbeiten.
Viel Spass beim Hobeln!
mfg
Ottmar
Re: Hobeln und Passung
Hallo Mathias,
in den Hobel würde ich nicht übertrieben viel Arbeit stecken. Der Riss am Keilwiderlager ist eigentlich ein Totalschaden. Und die Spiegelseite des Eisens wieder wirklich plan zu bekommen dürfte auch recht schwierig sein.
Wenn Du damit anfangen willst könntest Du dir ziemlich den Spaß an der Sache vermiesen.
Ich halte einen Hobel in gutem Zustand für unerläßlich, am besten mit Eisenfeineinstellung. Sonst hast Du am Anfang zuviele unbekannte Faktoren.
Viele Grüße,
Gerhard
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Re: Hobeln und Passung
Hallo und einen schönen guten Abend :-)
Tja - nachdem ich das in der Firma gelesen hatte und ganz enttäuscht meiner Frau schrieb hab ich nun einen Schlichthobel (kein Doppelhobel) gleicher Bauart und auch von Kirschen. Dazu hat sie mir noch einen Stanley Metallhobel mit Feineinstellung geordert.
Mal sehen wie ich damit zurechtkomme und welcher mit besser in der Hand liegt.
Wie stelle ich eihentlich die Schnittiefe beim Holzhobel möglichst genau ein ?
Ach ja - und die Frage mit der Passung - stelle ich die vielleicht besser im Nachbarforum ?
Danke
Mathias
Re: Hobeln und Passung
Hallo Mathias,
laß Dir das mit dem Einstellen eines Hobels mit Keil mal von jemand erklären, der es NICHT kann ( in diesem Falle also ich).
Du kannst das Eisen vor- und zurückstellen. Entweder du schlägst leicht mit einem eher leichten Hammer auf das Hobeleisen -> die Schnitttiefe nimmt zu.
Oder Du schlägst mit dem Hammer etwas entschlossener auf den Schlagknopf am Hobelende. Wenn Du richtig draufhaust, löst sich das Hobeleisen ganz. Bei leichteren Schlägen stellt es sich tatsächlich zurück. Ich fand bisher leider immer, daß die wirklich exakte Einstellung so nicht gelingt. Aber ich bin da auch eher ein Grobmotoriker.
Eine persönliche Meinung zum Hobel: Ich hätte keinen original Stanley gewählt. Jedenfalls keinen neuen. Entweder eine billige Kopie (Anant) oder eine wirklich gute Kopie/Weiterentwicklung (Veritas, Clifton).
Aber das ist wie gesagt nur meine sehr subjektive Meinung. Was Veritas angeht bin ich vieleicht auch etwas voreingenommen. Um nicht zu sagen "ein Fan".
Mit den beiden Hobeln wirst Du aber sicher arbeiten können. Vermutlich wirst Du dich auch recht schnell für eine Art Hobel entscheiden. Also Holz- oder Eisenhobel.
Ein Thema, das zwangsläufig mit dem ersten Hobel kommt ist das Schärfen der Hobeleisen. Schau Dir dazu am besten mal die Anleitung von Friedrich an:
http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/schaerf2.html
Schlicht und einfach die beste deutschsprachige Dokumentation zum Thema. Vieleicht nicht nur die beste deutschsprachige.
Aber nicht erschrecken, im Prinzip kommst Du da auch mit einfachen Mitteln (z.B. Naßschleifpapier auf Glasplatte) recht weit.
Viel Spaß,
Gerhard
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Kleiner Scherz am Rande
Hallo Gemeinde,
Gerhards Meinung über Friedrichs Anleitung kann ich mich nur vollumfänglich anschließen.
In diesem Zusammenhang wäre es doch sicherlich mal interesant zu eruieren wie oft genervte Baustoffhändler schon den Satz sagten:
"Wie, sie wollen nur DREI Klinker?"
Und es wird der Tag kommen da bekommt man bei Dieter das:
Kollenrott Schleifset
Einen Kombistein, drei Klinker und ein Eimerchen.
Nichts für ungut, ich hab genau das Set ja auch schon :-)
Beste Grüße zum Wochenende und macht was schönes:-)
Gero
Ernste Anmerkung zum kleinen Schert..
Also so ernst auch wieder nicht.
Wichtig bei dem von Dir beschriebenen Kollenrott Schleifset: Auch wenn man am Anfang nur einen Putzhobel/#4 verwendet. Einen BREITEN Stein kaufen, auf den auch Rauhbankeisen passen, also breiter als 60mm.
Viele Grüße,
Gerhard
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Re: Kleiner Scherz am Rande
Hallo Gero,
am Samstag werde ich erstmal einen Amboss abholen gehen - immerhin stehen an der Kutsche auch noch einige Schmiedearbeiten an ...
Wenns dann regnet werde ich gaaaaanz vorsichtig ans Hobelmesser schleifen gehen um danach ein paar Fichtenrahmen klein zu machen.
Mal sehen was ich an Frust und Spänen ernten kann ;-)
Die Äste - die ärgern mich noch am meisten.
Danach versuche ich mich mal in der nächsten Passung. Habe mir mal einen Satz Raspeln und 1er bis 3er Feilen aus dem Werkzeugladen (nicht die in Baumarktqualität) besorgt und gehe da mal mit Schlossermitteln dran.
Sprich - Material stehen lassen und auf Mass feilen. Mal sehen ob das besser wird und welche aufwände es erzeugt. Immerhin hab ich das runde 5 Dutzend mal an der Kutsch vor mir, nur dass es dann keine Fichte sondern Esche ist ...
Viele Grüße
Mathias
Re: Kleiner Scherz am Rande
Hallo,
zumindest wenn es um das Hobeln/Stemmen/Schneiden/Drechseln von Holz geht ist Weichholz, hier insbesondere Fichte mit Ästen so ziemlich das "härteste".
Mit einem Ast in Fichte kannst Du dir die schönste Schneide ruinieren. Hartholz läßt sich besser bearbeiten als Fichte. Viel besser. Äste sind immer ein Problem. Also nicht entmutigen lassen.
Viele Grüße,
Gerhard
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Erste Schritte ...
[In Antwort auf #108246]
Tja - nun mach ich doch gleich mal die Inge ;-)
Ich hatte heute einen seeeeeeehr befriedigenden Tag !
Sowie ich konnte gings runter in den Keller (Ihr wisst schon - die Tropfsteinhöhle) und ran an den Hobel - und zwar an den Alten .
Schliesslich brenne ich ja schon die ganze Zeit darauf das im Schärfeprojekt gelesene umzusetzen - denn : Die Rettung des Hobels heisst Gegenphase.
Ja die Spiegelseite des Messers ist völlig uneben und rauh geworden, auch die Klappe musste ich erst Stundenlang schleifen bis unter dem Rost was Glänzendens zum Vorschein kam. Aber dennoch - aufgeben will ich den alten Knaben doch noch nicht, wenn er auch sicherlich 20 Jahre im feicuchten Schuppen lag.
Auf dem Nass/Trockenschleifer machte ich ersteinmal die Vorarbeit an der Phase und schliff die Vorhanden Anlassfarben weg. (Keine Sorge vor 'zu heiss' - ich musste mir meine Drehstähle früher auch selbst schleifen) Auf der Nassen Scheibe brachte ich das Ganze dann wieder in Form (Als nächstes kommt eine Platikfolie unter die Schleifmaschine) Dann kamen die besorgten Wassersteine zu Ihrer Arbeit (bis zum Grat). Mit dem feinsten Stein entfernte ich nun den Grat und schliff eine etwa 2-3 Grad steile 2Zehntel breite Phase auf der Spiegelseite. Wow - ich bin beeindruckt - das Ding ist rattenscharf. Das mit dem Rasieren klappte tatsächlich (hab nun ne kahle Stelle am Bauch ;-) )
Also ab in den Hobel damit und ein Stück des bekannten Fichtenrahmens hergenommen (diesmal ohne Ast ) und losgelegt.
Nach ein wenig Rumprobieren mit der Länge des Messers kam ich auf eine Spandicke von etwas unter einem Zehntel (halt Schieblehrengenau, Mikrometer hab ich keins) und konnte damit wunderbar Schicht für Schicht von dem Rahmenstück abhobeln.
Nur Viel Zeit blieb mir nicht mehr denn mittlerweile wars halb zehn und meine Süsse will mich ja auch nochmal sehen :-)
Morgen also gehts dran den Rahmen kleinzukriegen - und als nächstes bau ich mir erstmal eine Spänekiste ...
Liebe Grüße
Mathias
Tja - nun mach ich doch gleich mal die Inge ;-)
Ich hatte heute einen seeeeeeehr befriedigenden Tag !
Sowie ich konnte gings runter in den Keller (Ihr wisst schon - die Tropfsteinhöhle) und ran an den Hobel - und zwar an den Alten .
Schliesslich brenne ich ja schon die ganze Zeit darauf das im Schärfeprojekt gelesene umzusetzen - denn : Die Rettung des Hobels heisst Gegenphase.
Ja die Spiegelseite des Messers ist völlig uneben und rauh geworden, auch die Klappe musste ich erst Stundenlang schleifen bis unter dem Rost was Glänzendens zum Vorschein kam. Aber dennoch - aufgeben will ich den alten Knaben doch noch nicht, wenn er auch sicherlich 20 Jahre im feicuchten Schuppen lag.
Auf dem Nass/Trockenschleifer machte ich ersteinmal die Vorarbeit an der Phase und schliff die Vorhanden Anlassfarben weg. (Keine Sorge vor 'zu heiss' - ich musste mir meine Drehstähle früher auch selbst schleifen) Auf der Nassen Scheibe brachte ich das Ganze dann wieder in Form (Als nächstes kommt eine Platikfolie unter die Schleifmaschine) Dann kamen die besorgten Wassersteine zu Ihrer Arbeit (bis zum Grat). Mit dem feinsten Stein entfernte ich nun den Grat und schliff eine etwa 2-3 Grad steile 2Zehntel breite Phase auf der Spiegelseite. Wow - ich bin beeindruckt - das Ding ist rattenscharf. Das mit dem Rasieren klappte tatsächlich (hab nun ne kahle Stelle am Bauch ;-) )
Also ab in den Hobel damit und ein Stück des bekannten Fichtenrahmens hergenommen (diesmal ohne Ast ) und losgelegt.
Nach ein wenig Rumprobieren mit der Länge des Messers kam ich auf eine Spandicke von etwas unter einem Zehntel (halt Schieblehrengenau, Mikrometer hab ich keins) und konnte damit wunderbar Schicht für Schicht von dem Rahmenstück abhobeln.
Nur Viel Zeit blieb mir nicht mehr denn mittlerweile wars halb zehn und meine Süsse will mich ja auch nochmal sehen :-)
Morgen also gehts dran den Rahmen kleinzukriegen - und als nächstes bau ich mir erstmal eine Spänekiste ...
Liebe Grüße
Mathias