Hobeleisen schneller schärfen- mit zweiter Fase *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
CONGER - The Irish diaspora in Munich
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Re: 'Back bevel'

Beitrag von CONGER - The Irish diaspora in Munich »


F,

Mein Lineal (in wirtlichkeit eifache Stück Eisen) ist ung. 2mm dick. Ich kann mein Fasewinkel 'einstellen' in dem ich dieses 'Lineal' näher oder weiter von die Schneide hin stelle.

Mein Spanmbrecher darf nicht auf die Fase sitzen, sondern auf die schon polierte Spiegelseite, oberhalb die Fase.

Übrigens, dieses Tip bringt die beste Ergebnisse mit die Anwendung von 'Scary Sharp' methoden.. also mit Papier.

Einfach, aber wirksam... -g-

Friedrich Kollenrott
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funktioniert! *MIT BILD*

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Gerard,

ich hab es gleich mal ausprobiert, mit einem 2mm- Messingblech als "Lineal", s. Bild. Etwa 60 mm von der Schneide, also Fasenwinkel etwa 2°. Damit der Winkel einigermaßen konstant bleibt, mit nur ganz kurzen Strichen (erkennbar an der Verfärbung auf dem Stein) auf dem 8000er abgezogen.

Ergebnis: sehr gut! Ich werd mir ein 3mm- Blech besorgen, dann kann ich etwas längere Striche machen oder den Winkel ein bißchen vergrößern.

Fazit: Bei sehr kleinen Winkeln deutlich besser als meine bisherige Methode.

Friedrich

Marc Waldbillig
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Re: 'Back bevel'

Beitrag von Marc Waldbillig »

[In Antwort auf #105252]
Friedrich,

Erleichtert wird das Honen, wenn du das Lineal, etwas länger, parallel zur Längsseite des Steins legst. Die Maße, die ich bei D. Charlesworth gefunden habe: Stärke des Lineals 0,5 mm; Stärke der 2. Fase 2 mm; erzeugter Winkel bewegt sich so zwischen 0,25° und 0,5°. Er nimmt auch noch einen Nagurastein zum Erzeugen einer Paste.

Gruß, Marc

Friedrich Kollenrott
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nee, was es alles gibt.....

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Marc, wie soll das gehen: Lineal parallel zur Längsseite des Steines? Dann in Richtung der Längsseite des Steines honen? Müsste ich mal ausprobieren.

Auf jeden Fall muss die 2. Fase sehr schmal bleiben, wenn man weiterhin den Spanbrecher einsetzen will, der soll bei feinen Arbeiten doch sicher deutlich weniger als 1 mm von der Schneide entfernt positioniert sein. Und wenn man trotz dieser Schmalheit die unvernmeidbaren Kratzer auf der Spiegelseite weghonen will, ist m. E. auch ein Winkel von eher 2° als 1° erforderlich, darunter gehts bei mir nicht, ich hab es ausprobiert. Wenn man mal nachrechnet: 2° , Breite der 2. Fase 0,3 mm ergibt einen Abtrag 1/100 mm. Damit sind normale Kratzer weg.

Friedrich

CONGER - The Irish diaspora in Munich
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Nicht mein Patent... und Mehr! *MIT BILD*

Beitrag von CONGER - The Irish diaspora in Munich »

[In Antwort auf #105256]
Diese 'Lineal' Methode ist nicht von mir erfunden... oder auch nicht von Herr Charlesworth un Konsorten... sondern gute alte Schreinerwissen.

Wie sagt man auf Deutsch... 'Not macht erfinderisch'.

Kennt ihr diese 'Erfindung'... schleifen mit Glas, Schmirgelpapier, und Babyöl?
Mit diese Methode bekommt man immer wieder Rasierklongelscharfe Hobelmesser. Zusammen mit moderne Stähle (z.B 'A2' wie von Lie Nielsen oder Lee Valley angeboten) ist diese Methode unschlagbar.

Leider ist die seite von BB auf 'Ausländisch'... aber mit interessante Diagramme und Bilder.

Übrigens, es muss nicht Babyöl sein. Olivenöl geht auch, und ist viel ertäglicher für die Vegetarier.

Viel Spass.. -g-

Friedrich Kollenrott
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Re: nee, was es alles gibt..zum Zweiten:...

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


mir ist noch ein Argu,ment für die sehr schmale 2. Fae eingefallen: Wenn sie breiter wird, dauert es mit dem Abziehstein (8000er, sonst ist die ganze Diskussion sowieso unrealistisch, nur durch dessen geringe Abtragsleistung ist der ganze Zirkus überhaupt erforderlich)einfach zu lange, bis die Schrammen wieder entfernt sind. Es ist das gleich Thema wie das Wiederabziehen der Fase ohne Schleifen.

Friedrich

Marc Waldbillig
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Re:

Beitrag von Marc Waldbillig »


-g-,

Ich hab das auch nicht behauptet, dass der ruler trick von Charlesworth oder Lie-Nielsen sei, sondern nur dass ich dort davon gelesen habe. :-(

Gruß, Marc

Friedrich Kollenrott
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Re: Nicht mein Patent... und Mehr!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #105264]
Hallo Gerard,

Ich hatte das schon mal irgendwo im Net gesehen, da war die Schleiflehre aber ein Klotz und hatte noch nicht das Zusatzteil ("slip") für die Mikrofase und die 2. Fase. Ich find das wirklich gut, es ist ein besonders kreativer Beitrag.

Ich werd es nicht so machen, weil ich weder Öl (auch kein Babyöl) noch Schleifpapier noch einzustellende Führungen einsetzen möchte. Aber ich habe gar keinen Zweifel: Das funktioniert, ganz sicher. Und ist auch wieder ein schönes Beispiel dafür, dass offenbar die 2. Fase (an der Spiegelseite) sehr praktisch ist.

Wär natürlich toll, wenn es jemand übersetzen würde. Nein, ich nicht.

Friedrich



Marc Waldbillig
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Re: nee, was es alles gibt.....

Beitrag von Marc Waldbillig »

[In Antwort auf #105258]
Friedrich,

so wie ich das hier sehe auf der Zeichnung (David Charlesworth's Furniture-Making Techniques, S. 35) wird das Eisen senkrecht zum Lineal über das Lineal geführt. Die Bewegung: Das Eisen wird vor- und rückwärts bewegt in kurzen Zügen, Bereich etwa 1/3 der Breite des Steins. Zusätzlich gibt's aber auch noch eine Auf- und Abwärtsbewegung über die ganze Höhe des Steins.

Die Paste nimmt D. Ch. zum Fixieren des Lineals.

Das Problem mit dem Spanbrecher konnt ich mir auch nicht erklären. Wenn er eine 2. Fase 2 mm breit macht, ist der Spanbrecher zu weit entfernt von der Schneide. D. Ch. sagt aber, er wende dieses Verfahren bei allen Hobeleisen, sogar Schabeisen an. Sollte er seine Spanbrecher hinterschliffen haben und sie auf die Fase auflegen? Keine Ahnung!

Leonard Lee hat eine andere Methode: Er klebt einen Abstandhalter, Holzleistchen, in der gewünschten Dicke an der richtigen Stelle mit doppelseitigem Klebeband unter das Eisen. So kann er fast den ganzen Stein ausnutzen.

Die Freihand-Methode finde ich allerdings immer noch die beste, weil schnellste. Der exakte Winkel ist unwichtig, und es handelt sich ja nur um 3 - 4 Züge.

Gruß, Marc

Gruß, Marc

Friedrich Kollenrott
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Re: nee, was es alles gibt.....

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Marc,

wenn der Winkel der 2. Fase sehr flach ist und der Spanbrecher vorn mit einer leicht gechrägten Kante auf dem Eisen aufliegt (macht man ja sowieso, damit er dicht abschliesst), dann kann das gehen. Trotzdem bleibt das Problem, dass eine rel. breite Fase sich mit dem Abziehstein kaum noch in akzeptabler Zeit nacharbeiten lässt. Ich finde darum eine schmale 2. Fase, egal wie man sie herstellt, vorteilhafter.

Ich verabschiede mich für heute abend aus der Diskussion.

Friedrich

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