Schiff-Nuthobel *MIT BILD*
Re: "Bettladen", "Chopfete" u "Fuessete"
Hallo,
als Germanist schlägt man bei solchen Fragen bei Grimm nach:
BETTLADE, f. sponda, bettgestell: sie schob mit dem borstwisch leise drei strohähren und einige flaumfederspulen unter die bettlade. J. PAUL Siebenk. 2, 7. s. lade.
Vielleicht hilft es weiter!
Gruss aus dem niederländischen Heerlen
Jean Putmans
Re: "Bettladen", "Chopfete" u "Fuessete"
Guten Abend alle, und gleich meine Entschuldigung, dass es ein wenig OT wird.
Man muss als Germanist nicht unbedingt in den Grimm schauen (Trübner tut's auch), um darauf zu stossen, dass hier - tischlerisch nicht uninteressant - zwei Wörter mit vermutlich verschiedener Herkunft konkurrieren:
(1) Lade (zum Verb laden): Behältnis, in das man etwas einfüllt/einfüllen kann.
Vermutlich daher Bettlade als viereckiges Konstrukt.
(2) Laden (etymologisch vermutlich zu Latte): mehr oder weniger stärkeres Brett, Bohle (noch häufig so verwendet im Süddeutschen). (Daher auch Fenster-Laden, Kaufmanns-Laden usw.)
Vermutlich daraus auch die Bedeutung "Bettseite" = Längsverbindung zwischen den "Betthäuptern".
Aus meiner eigenen Erfahrung mit alten Bauernbetten würde kein Tischler im nördlichen Niederösterreich daran zweifeln, dass "Bettladen" (Singular *und* Plural) die Längsteile sind (ob man da rechte und linke unterscheidet weiß ich nicht, sicher unterscheidet man innere und äußere, aber meist gibt's gar keine inneren) und eher den Kopf über die "Bettlade" schütteln.
Bei den Nordlichtern mag das anders - nämlich genau umgekehrt - sein.
Viele Grüße - und Gute Nacht natürlich :-)
Harald
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- Beiträge: 163
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Bettladnuthobel *MIT BILD*
[In Antwort auf #104175]
Hallo Holzwerker,
vielen Dank für die Informationen zu dem Hobel und der/den Bettlade/-laden.
Die von Beat erhaltene Kopie aus dem Lachappelle-Katalog 1912 und eine Kopie aus einem französischen Katalog AUX FORGES DE VULCAIN 1914 in dem ich nun auch noch diese Hobel gefunden habe hänge ich an.
Leider kann kein Französich (Bouvets pour rainures de bandelettes).
Gutes neues Jahr 2005 und interessante Holzprojekte
Eckhard

Hallo Holzwerker,
vielen Dank für die Informationen zu dem Hobel und der/den Bettlade/-laden.
Die von Beat erhaltene Kopie aus dem Lachappelle-Katalog 1912 und eine Kopie aus einem französischen Katalog AUX FORGES DE VULCAIN 1914 in dem ich nun auch noch diese Hobel gefunden habe hänge ich an.
Leider kann kein Französich (Bouvets pour rainures de bandelettes).
Gutes neues Jahr 2005 und interessante Holzprojekte
Eckhard

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Re: Bettladnuthobel
Eckhard,
Bouvet ist wohl ein altes Wort für Rabot (Hobel). Es kann aber auch ein speziellerer Hobel gemeint sein. Mein Wörterbuch und ich, wir kennen's nicht. Rainures steht für Nuten, oder Rille, hier wohl eher ersteres. Bandelettes sind Streifen. Der Hobel setzt also Nuten streifenförmig nebeneinander. So hab ich es verstanden.
Ich hab einen Link angehangen, der verschiedene Schreinerwerkzeuge zeigt, darunter auch ein Bouvet (unten auf der Seite).
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- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Bettladnuthobel
Wenn ich mich nicht täusche, bedeutet "bouvet" wortwörtlich "kleiner Büffel". Exakte Informationen werde ich vielleicht zu späterer Stunde nachliefern können, dazu muss ich noch eine "Expertin" (wengier für Holzbearbeitungswerkzeuge, sondern eher für die französische Sprache) kontaktieren.
Christian
Re: Bettladnuthobel
Hallo,
Babel Fish kennt das Wort:
http://babelfish.altavista.com/babelfish/tr?lp=fr_de&urltext=Bouvet
Bouvet = Federhobel
Mfg
Rainer
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- Beiträge: 1137
- Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21
Bogennuthobel
[In Antwort auf #104221]
Hallo allerseits,
bleibe bei der Meinung, daß es sich bei Eckehards schönem Stück um einen ganz normalen Bogennuthobel handelt. Ich denke, daß diese Teile vor 100 Jahren einigermaßen verbreitet gewesen sein müssen, insbesondere in der Bauschreinerei.
Zu Kaisers Zeiten war es noch nicht ohne weiteres möglich, einen Fenster-, Tür- oder Torsturz waagrecht herzustellen. Eisenbeton war noch neu, teuer, nicht weit verbreitet und auch oft nicht erwünscht, deswegen hat man Stürze gemauert, meist als Segmentbogen. Und das machte dann bogenförmige Bauteile samt bogenförmigen Nuten (z.B. für die Füllungsut eines Tores) erforderlich.
Es gab auch bogenförmige Falz- und Profilhobel.
Gruß, Andreas
Hallo allerseits,
bleibe bei der Meinung, daß es sich bei Eckehards schönem Stück um einen ganz normalen Bogennuthobel handelt. Ich denke, daß diese Teile vor 100 Jahren einigermaßen verbreitet gewesen sein müssen, insbesondere in der Bauschreinerei.
Zu Kaisers Zeiten war es noch nicht ohne weiteres möglich, einen Fenster-, Tür- oder Torsturz waagrecht herzustellen. Eisenbeton war noch neu, teuer, nicht weit verbreitet und auch oft nicht erwünscht, deswegen hat man Stürze gemauert, meist als Segmentbogen. Und das machte dann bogenförmige Bauteile samt bogenförmigen Nuten (z.B. für die Füllungsut eines Tores) erforderlich.
Es gab auch bogenförmige Falz- und Profilhobel.
Gruß, Andreas