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Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
ich habe auf dem Flohmarkt einen Nuthobel mit einer gebogenen Sohle, wie bei einem Schiffhobel, gefunden. In der Literatur habe ich bisher diese Art von Nuthobel nicht entdecken können. Hat von Euch jemand Infos zu diesem Hobel? Weitere Bilder s.Link.
Ich hab auch keine Ahnung, wie man so einen Hobel nennt. Der Hobel hat allerdings keine Vorschneider, so dass man annehmen kann, dass er hauptsächlich für "Längsnuten" eingesetzt wurde. Außerdem ist der Radius sehr groß. Ich würde Böttcher ausschließen und eher Richtung Wagner und Bootsbauer denken.
Die Bettladen sind die zwei Seitenteile eines Bettes. Sie verbinden Kopf- und Fuss-Teil miteinander.
Zu Zeiten unserer Grosseltern waren die Betten insgesamt viel schwerer und höher gebaut. Die Bettladen waren meist Kopf- und Fuss-seitig, etwas nach oben gezogen, also geschweift, um Matratze und Bettzeug zu fixieren. Von daher gut vorstellbar, dass zwecks Anfertigung der Bettladen, eben ein solcher Hobel benutzt wurde.
Bei uns gibt es noch das geflügelte Wort : "Uf em Bettlade hocke, un'e suure Moschtchopf mache" was sinngemäss etwa bedeutet : Sich einzuschliessen, mit sich, und vor allem der Welt unzufrieden zu sein, und darauf zu warten dass man von allen bedauert wird, und sich alles zum besseren wendet !
Einen andern Ausdruck für "Bettladen" ist mir nicht geläufig. Vielleicht kann Alexander aus Wien, etwas dazu sagen ?
vielen Dank für Deine Information. Einen Bettladennuthobel hätte ich nicht vermutet, was es früher alles so gab. Wenn Du mir die Katalogseite, oder einen Ausschnitt daraus mailen kannst, werde ich meine Webseite entsprechend ergänzen.
ich habe mich Uf em Bettlade gehockt , da mich nun natürlich der Bau von Betten interessiert hat und ich habe in den alten Büchern, die ich besitze, nachgeschaut wie die es die Tischler früher so gemacht haben. Dabei habe ich festgestellt, dass über Betten wenig geschrieben wurde, im Vergleich zu andern Möbeln. In den meisten Büchern kam der Begriff Bettlade leider nicht vor.
Krauth und Meyer: Die gesamte Möbelschreinerei von 1902 Hier wird der Begriff Bettlade verwendet, s. auch Bild. Wenn ich es richtig verstanden habe besteht die Bettlade aus den beiden Häuptern und den Seiten, also das gesamte Viereck (wie bei einer Schublade).
Spannagel: Der Möbelbau von 1936 Unter dem Kapitel 'Bettstellbeschläge' verwendet er die Bezeichnung Bettladenhäupter und Bettladenseiten. Daraus schließe ich, dass auch Spannagel das Viereck meint.
Heute würde ich dazu Bettgestell sagen.
Welche Arbeiten nun mit dem Bettladennuthobel gemacht wurden habe ich nicht herausgefunden. Deine Erklärung klingt aber ganz plausibel, ich werde das so in meine Beschreibung aufnehmen.
Bei uns, im Bernbiet wenigstens, wird noch etwas feiner unterschieden, zwischen den einzelnen Bettteilen.
Zu Grossvater's Zeiten war zum Beispiel vielfach die "Chopfete", also das Kopfteil wesentlich höher, als die "Fuessete".( Fussteil) Damals war es auch üblich die "Chopfete u Fuessete" mit schönen aufgesetzten Zierrahmen, Einlege-Arbeiten, gedrechselten Kugeln mit Äquator, (hat Reinhold kürzlich so treffend beschrieben) Schnitzereien usw., zu verzieren, oder zu dekorieren. Vielfach war auch ein angedeutetes Dächlein obendrauf. (ich hab eins, das ist noch sehr schön geschweift) Der obere Teil, der "Chopfete" war vielfach aufgesteckt, (mittels Rundzapfen, also Dübel) und mittels Schrauben oder anderem, gegen herunterfallen gesichert. (so wie das Teil auf dem Bettladen, auf dem Bild von Eckhard)
Die "Fuessete" war also weniger hoch, und weniger aufwendig gestaltet, unterschied sich also, baulich schon sehr von der "Chopfete", (was jetzt aus dem Bild von Eckhard nicht so ersichtlich ist) Zudem wurde die "Chopfete" auf der Bett-Innenseite verziert, die "Fuessete" dagegen auf der Bett-Aussenseite. entsprechend mussten auch die Beschläge montiert werden, usw.
Es gab also genügend Gründe, jedes Teil, unverwechselbar zu bezeichnen. Auch die Bettladen wurden nach linkem und rechtem unterschieden, kann aber jetzt nicht sagen aus welchem Blickwinkel, die Bezeichnung erfolgte.
Das ganze Bettgestell als solches, aber ohne Federkasten und Bettzeug, heisst dann bei uns in Mundart, die "Bettstatt", möglicherweise sinngemäss abgeleitet, von der Statt (Stätte) wo man sich hinbettet ?
Auffällig an den Betten unserer Grosseltern, finde ich, dass sie sehr aufwendig gearbeitet wurden. Das lässt einmal mehr darauf schliessen, dass man sich das Ehebett nur einmal, dann aber für's Leben angeschafft hat. Möglicherweise war es auch ein bisschen ein Statussymbol. Siehe die Himmelbetten der französischen Könige.
Zu dieser Stunde nahm man dann noch das "Bettmümpfeli", schaute nach dem "Nachthafe", der meistens im "Nachttischli" zu finden war, und begab sich zur Ruhe.
@ Eckhard : Das Bild vom "Bettladnuthobel", für Dich, folgt kurzum.
Mit besten Grüssen aus der Schweiz, Beat, ... der sich schon auf's "Bettmümpfeli" freut !
vieleicht "nur" ein gewöhnlicher gebogener Nuthobel um Nuten in gewölbte Teile zu hobeln. Habe soetwas aber auch noch nie in echt gesehen. Im Ott-Katalog von 1900 bei Wolfgangs Werkzeugkatalogen ist so einer erwähnt.