Schraubzwinge oder Einhandzwinge ?
Re: Schraubzwinge oder Einhandzwinge ?
[In Antwort auf #101638]
Hallo Holzwerker,
die genannten Erfahrungen mit den Wolfcraft Einhandzwingen kann ich partiell bestätigen: Hat man mal mit ihnen gearbeitet, findet man sie schnell sehr praktisch und möchte sie einerseits dann nicht mehr missen.
Aber da ist andererseits die Sache mit dem Druck. Ich kann mit diesen Werkzeugen, auch größeren Exemplaren, nur begrenzt Druck ausüben, denn der Spannvorgang endet deutlich fühlbar mit einem Durchrutschen der Mechanik. Ordentliche Schraubzwingen sind diesbezüglich weit überlegen. Vielleicht kann man dies nachjustieren, indem man sich in die Mechanik vertieft, ich hab mich noch nicht an die Innereien gewagt. Angeblich sollen die Einhandzwingen, die beim Hausherrn angeboten werden und die vom Halter des Patents für diese Werkzeuge stammen sollen, dieses Problem nicht haben. Habs selber aber noch nicht ausprobiert.
Bitte beachten: Druck ist Kraft pro Flächeneinheit. Damit ist die Zahl der verwendeten Schraubzwingen ein Parameter, der die Pressung beeinflußt, aber man kann eine schlechte Zwinge nicht unbedingt durch die verwendete Zahl kompensieren. Denn man hat ja eigentlich immer zu wenig und man kann ja nicht beliebig viele Zwingen am Werkstück ansetzen. Außerdem wird der Spareffekt im Falle einer Zwinge aufgehoben, wenn man statt einer teuren zwei, drei billige braucht.
Die Kraft, die eine Schraubzwinge an das Werkstück abgeben kann, ist von der Konstruktion der Zwinge abhängig, weil bei billigen ein erheblicher Anteil der hineingesteckten (Muskel-)Kraft in Verformungsarbeit (der Zwinge) umgesetzt wird. Das kann deutlich sichtbar werden, wenn man mal seitlich draufschaut, speziell bei langen Zwingen. In einem Fall hatte ich sogar eine irreversible Verformung: die Stange brach (zugegeben, das war ein schwächliches Kaufhausteil).
Wie die zur Verfügung stehende Muskelkraft (auch ein nicht zu unterschätzender Parameter) in Preßkraft umgesetzt wird, ist ebenfalls von der Konstruktion abhängig (Form des Handgriffs, Steigung, Qualität, Reibung des Gewindes etc.)
Man kann natürlich auch im Umgang mit Zwingen den Unterschied zwischen billigem und teurem Werkzeug fühlen, letztere liegen bei der Arbeit einfach "satter" in der Hand.
Zwingende Grüße
Ludwig
Hallo Holzwerker,
die genannten Erfahrungen mit den Wolfcraft Einhandzwingen kann ich partiell bestätigen: Hat man mal mit ihnen gearbeitet, findet man sie schnell sehr praktisch und möchte sie einerseits dann nicht mehr missen.
Aber da ist andererseits die Sache mit dem Druck. Ich kann mit diesen Werkzeugen, auch größeren Exemplaren, nur begrenzt Druck ausüben, denn der Spannvorgang endet deutlich fühlbar mit einem Durchrutschen der Mechanik. Ordentliche Schraubzwingen sind diesbezüglich weit überlegen. Vielleicht kann man dies nachjustieren, indem man sich in die Mechanik vertieft, ich hab mich noch nicht an die Innereien gewagt. Angeblich sollen die Einhandzwingen, die beim Hausherrn angeboten werden und die vom Halter des Patents für diese Werkzeuge stammen sollen, dieses Problem nicht haben. Habs selber aber noch nicht ausprobiert.
Bitte beachten: Druck ist Kraft pro Flächeneinheit. Damit ist die Zahl der verwendeten Schraubzwingen ein Parameter, der die Pressung beeinflußt, aber man kann eine schlechte Zwinge nicht unbedingt durch die verwendete Zahl kompensieren. Denn man hat ja eigentlich immer zu wenig und man kann ja nicht beliebig viele Zwingen am Werkstück ansetzen. Außerdem wird der Spareffekt im Falle einer Zwinge aufgehoben, wenn man statt einer teuren zwei, drei billige braucht.
Die Kraft, die eine Schraubzwinge an das Werkstück abgeben kann, ist von der Konstruktion der Zwinge abhängig, weil bei billigen ein erheblicher Anteil der hineingesteckten (Muskel-)Kraft in Verformungsarbeit (der Zwinge) umgesetzt wird. Das kann deutlich sichtbar werden, wenn man mal seitlich draufschaut, speziell bei langen Zwingen. In einem Fall hatte ich sogar eine irreversible Verformung: die Stange brach (zugegeben, das war ein schwächliches Kaufhausteil).
Wie die zur Verfügung stehende Muskelkraft (auch ein nicht zu unterschätzender Parameter) in Preßkraft umgesetzt wird, ist ebenfalls von der Konstruktion abhängig (Form des Handgriffs, Steigung, Qualität, Reibung des Gewindes etc.)
Man kann natürlich auch im Umgang mit Zwingen den Unterschied zwischen billigem und teurem Werkzeug fühlen, letztere liegen bei der Arbeit einfach "satter" in der Hand.
Zwingende Grüße
Ludwig
-
- Beiträge: 136
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
"Leimerfahrungen" und "goldenes" Dreieck
[In Antwort auf #101622]
Hallo Beat und alle anderen,
- (dieser Heissleim fängt sowieso an, mich zu interessieren, werde mich wohl mit diesem noch auseinander setzen müssen)
Ohne jetzt eine Leimdebatte von Zaun brechen zu wollen: Ich liebe den Heißleim, weil er sich wieder lösen läßt und andere schöne Eigenschaften hat. Bei mir "stehen etliche Holzsachen rum" (13 Kirchen, die im Zeitraum vom 1200 - 1950 gebaut/erweitert wurden). Angefangen bei den üblichen Altären über Kirchenbänke, Schränke etc.. Die mit Heißleim geklebten Sachen halten seit Jahrhunderten. Bei den mit Weißleim geklebten Sachen fängt jetzt "schon" nach ca. 20-30 Jahren in Kirchen die "Zersetzung" an. D.h., an den geklebten Stellen fällt die Feuchtigkeit besonders schädigend ein.
Zum Anpressdruck: Ich habe die Frage hier auch schon mal gestellt: Eine einfache Regel damals lautete: Egal welcher Leim: Ziehe von der Druckstelle 2 Geraden, die einen rechten Winkel bilden, und dort wo sie auf die gegenüberliegende Seite treffen, ist die nächste Leimzwinge fällig (bei einem maximalen Abstand der Leimzwingen von ca. 20 cm). Daran habe ich mich gehalten und bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen, so daß ich zum Leimen keine teuren Schraubzwingen mehr verwende, sondern nur noch Gurte, Klemmsia und, wenn´s um Platten geht, die "Rohrzwingen".
Hallo Beat und alle anderen,
- (dieser Heissleim fängt sowieso an, mich zu interessieren, werde mich wohl mit diesem noch auseinander setzen müssen)
Ohne jetzt eine Leimdebatte von Zaun brechen zu wollen: Ich liebe den Heißleim, weil er sich wieder lösen läßt und andere schöne Eigenschaften hat. Bei mir "stehen etliche Holzsachen rum" (13 Kirchen, die im Zeitraum vom 1200 - 1950 gebaut/erweitert wurden). Angefangen bei den üblichen Altären über Kirchenbänke, Schränke etc.. Die mit Heißleim geklebten Sachen halten seit Jahrhunderten. Bei den mit Weißleim geklebten Sachen fängt jetzt "schon" nach ca. 20-30 Jahren in Kirchen die "Zersetzung" an. D.h., an den geklebten Stellen fällt die Feuchtigkeit besonders schädigend ein.
Zum Anpressdruck: Ich habe die Frage hier auch schon mal gestellt: Eine einfache Regel damals lautete: Egal welcher Leim: Ziehe von der Druckstelle 2 Geraden, die einen rechten Winkel bilden, und dort wo sie auf die gegenüberliegende Seite treffen, ist die nächste Leimzwinge fällig (bei einem maximalen Abstand der Leimzwingen von ca. 20 cm). Daran habe ich mich gehalten und bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen, so daß ich zum Leimen keine teuren Schraubzwingen mehr verwende, sondern nur noch Gurte, Klemmsia und, wenn´s um Platten geht, die "Rohrzwingen".
-
- Beiträge: 425
- Registriert: Mo 21. Apr 2014, 18:40
Re: Knochenleim ?
[In Antwort auf #101654]
Guten Tag Christof und alle Andern,
Ich danke bestens für Eure Info's. Ist doch erfreulich, was da wieder alles zu vernehmen war.
Zum Knochenleim : Alles was ich bis jetzt darüber gehört und gelesen habe war nur positiv. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass die Kollegen hier, die effektiv mit Knochenleim arbeiten, wohl eine Minderheit, innerhalb des Forums sind ? An was kann das liegen ?
Sowohl Thomas Jacobi, als auch Christof Hartge und Christoph Rossdeutscher vermitteln den Eindruck als würden sie sehr gern, und überzeugt mit Knochenleim arbeiten. Ich werde mir nun diesen Leim und die notwendigen Apparaturen besorgen. Wenn mir noch jemand einen Tipp geben möchte, auf was genau ich achten sollte, (ich weiss, das Thema wurde hier schon öfter's behandelt) dann wäre ich dankbar.
Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat
Guten Tag Christof und alle Andern,
Ich danke bestens für Eure Info's. Ist doch erfreulich, was da wieder alles zu vernehmen war.
Zum Knochenleim : Alles was ich bis jetzt darüber gehört und gelesen habe war nur positiv. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass die Kollegen hier, die effektiv mit Knochenleim arbeiten, wohl eine Minderheit, innerhalb des Forums sind ? An was kann das liegen ?
Sowohl Thomas Jacobi, als auch Christof Hartge und Christoph Rossdeutscher vermitteln den Eindruck als würden sie sehr gern, und überzeugt mit Knochenleim arbeiten. Ich werde mir nun diesen Leim und die notwendigen Apparaturen besorgen. Wenn mir noch jemand einen Tipp geben möchte, auf was genau ich achten sollte, (ich weiss, das Thema wurde hier schon öfter's behandelt) dann wäre ich dankbar.
Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat
-
- Beiträge: 768
- Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02
Re: Schraubzwinge oder Einhandzwinge ?
[In Antwort auf #101655]
Hallo Ludwig,
du hast völlig recht, die EHZ von wolfcraft beendet den Spannvorgang durch ein - wie du es nennst - Durchrutschen der Mechanik. Genau das soll lt. Aussage von wolfcraft auch so beabsichtigt sein, um den maximalen Druck - der übrigens für den Möbelbau meines Erachtens in den meisten Fällen mehr als ausreichend ist - nicht zu überschreiten und die Zwinge dann zu beschädigen. Es ist also auch absolut unnötig in die Mechanik "vorzudringen" und dort "Veränderungen" vorzunehmen. Zumal man dann sicher die 5 Jahres Garantie!!! verliert und es gibt nur ganz wenige Fa. die auf Ihre Produkte eine solch lange Garantie gewähren.
Was passiert, wenn man Zwingen mit Gewalt "überdreht", hast du ja schon selbst erlebt. Wer einen solch imensen Druck unbedingt benötigt, der wird ohnehin nicht an Qualitätsschraubzwingen oder besser noch an "Türspannern", die über ein rückseitiges, verwindungssteifes T-Profil verfügen, vorbei kommen. Alle anderen sind mit den Einhandzwingen für die meisten Anwendungen gut gerüstet und wer mit dem Druck einer Klemmzwinge (Klemmsia) aus Holz zufrieden ist, der ist es erst recht mit den EHZ.
Bei der EHZ sollte man aber vor allen Dingen die Einhandbedienung und die Schonbacken hervorrheben, denn beides ist für den meist alleine arbeitenden Heimwerker "überlebenswichtig", wenn er nicht bei jedem Leimvorgang die halbe Nachbarschaft zusammen trommeln will.
Gruß Guido
Hallo Ludwig,
du hast völlig recht, die EHZ von wolfcraft beendet den Spannvorgang durch ein - wie du es nennst - Durchrutschen der Mechanik. Genau das soll lt. Aussage von wolfcraft auch so beabsichtigt sein, um den maximalen Druck - der übrigens für den Möbelbau meines Erachtens in den meisten Fällen mehr als ausreichend ist - nicht zu überschreiten und die Zwinge dann zu beschädigen. Es ist also auch absolut unnötig in die Mechanik "vorzudringen" und dort "Veränderungen" vorzunehmen. Zumal man dann sicher die 5 Jahres Garantie!!! verliert und es gibt nur ganz wenige Fa. die auf Ihre Produkte eine solch lange Garantie gewähren.
Was passiert, wenn man Zwingen mit Gewalt "überdreht", hast du ja schon selbst erlebt. Wer einen solch imensen Druck unbedingt benötigt, der wird ohnehin nicht an Qualitätsschraubzwingen oder besser noch an "Türspannern", die über ein rückseitiges, verwindungssteifes T-Profil verfügen, vorbei kommen. Alle anderen sind mit den Einhandzwingen für die meisten Anwendungen gut gerüstet und wer mit dem Druck einer Klemmzwinge (Klemmsia) aus Holz zufrieden ist, der ist es erst recht mit den EHZ.
Bei der EHZ sollte man aber vor allen Dingen die Einhandbedienung und die Schonbacken hervorrheben, denn beides ist für den meist alleine arbeitenden Heimwerker "überlebenswichtig", wenn er nicht bei jedem Leimvorgang die halbe Nachbarschaft zusammen trommeln will.
Gruß Guido
-
- Beiträge: 1258
- Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50
Re: Viel brauchts nicht
Hallo Beat,
es braucht nicht viel, um mit Knochenleim anzufangen, eigentlich ist alles im Haus, abegesehen vom Knochenleim selber.
In irgendeiner Form brauchst du ein Wasserbad, in dem du den Leim schonend erhitzen kannst. Der Leimbehälter darf nicht aus Eisen oder Stahl sein. Zum Beispiel: Schnellkocher + Marmeladenglas funktionieren gut. Wenn der Leim zu kalt wird, Schnellkocher kurz einschalten und gut. Und es braucht einen Pinsel der wiederum kein Eisen enthält. Das ist die Grundausstattung mit der ich zur Zeit noch arbeite.
Besser wäre ein Fläschchenwärmer. Die Fläschchen aus Kunsstoff oder Glas haben genau die richtige Größe und die Warmhalteautomatik hält den Leim auf genau der richtigen Temperatur, denn auch die Kleinen mögen es nicht, wenn die Milch zu heiß ist.
Zwischen dem zweiten und dritten Kind ist uns unser Fläschchenwärmer abhanden gekommen und etwa ein Jahr später habe ich nach dem Ding gesucht um es als Leimwärmer zu gebrauchen. Beim nächsten Kindersachenbasar bin ich dabei!
Natürlich gibt es solcher Leimkocher auch professionell. Ich habe etwas von 100 Euro im Hinterkopf.
Viele Grüße, Christof.
-
- Beiträge: 838
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Knochenleim ?
[In Antwort auf #101679]
Hallo Ihr Lieben,
wenn ich das so lese, könnte ich drauf wetten, dass der Hausherr in der nächsten Zukunft ziemlich viele Knochen auskochen muss, um unseren Wissensdurst mit diesem Wunderzeug befriedigen zu können.
Der Fläschenwärmer ist eine nette Idee. Werde heute abend mal meine Frau fragen, ob wir unseren denn wirklich brauchen.
Bin auf die Erfahrungsberichte gespannt. Und: Der Hausherr schreibt auch einiges dazu.
Viele Grüße
Christoph
Hallo Ihr Lieben,
wenn ich das so lese, könnte ich drauf wetten, dass der Hausherr in der nächsten Zukunft ziemlich viele Knochen auskochen muss, um unseren Wissensdurst mit diesem Wunderzeug befriedigen zu können.
Der Fläschenwärmer ist eine nette Idee. Werde heute abend mal meine Frau fragen, ob wir unseren denn wirklich brauchen.
Bin auf die Erfahrungsberichte gespannt. Und: Der Hausherr schreibt auch einiges dazu.
Viele Grüße
Christoph
Re: Knochenleim ?
[In Antwort auf #101679]
hallo Beat,
ich habe da mal meine Erfahrungen zusammengestellt :
http://members.aol.com/piptanto/heissleim.html
Der Perlleim, den Dieter anbietet, ist sicher gut. Nimm gleich ein Kilo. Der Preis ist nicht hoch, und wenn Du mal Blut geleckt hast, brauchst Du die Menge ganz sicher. Später kannst Du dann mit Hautleim oder Hasenleim experimentieren (gibts aus anderer Quelle).
Der wichtigste Tip ist vielleicht der, bei grösseren oder komplizierten Verleimungen das Holz vorzuwärmen. Bei kaltem Holz geliert der Leim rasch und dann wirds mit dem Verleimen schwierig.
viele Grüsse
reinhold
hallo Beat,
ich habe da mal meine Erfahrungen zusammengestellt :
http://members.aol.com/piptanto/heissleim.html
Der Perlleim, den Dieter anbietet, ist sicher gut. Nimm gleich ein Kilo. Der Preis ist nicht hoch, und wenn Du mal Blut geleckt hast, brauchst Du die Menge ganz sicher. Später kannst Du dann mit Hautleim oder Hasenleim experimentieren (gibts aus anderer Quelle).
Der wichtigste Tip ist vielleicht der, bei grösseren oder komplizierten Verleimungen das Holz vorzuwärmen. Bei kaltem Holz geliert der Leim rasch und dann wirds mit dem Verleimen schwierig.
viele Grüsse
reinhold
-
- Beiträge: 838
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Knochenleim ?
Hallo Reinhold,
habe gleiche einmal Deine Homepage besucht incl. Artikel über Knochenleim. War informativ.
Andere Frage: Wo bekommt man denn so ein Schutzvisier? Normale Brillen haben sich bei mir als Brillenträger nicht bewährt.
Viele Grüße
Christoph
-
- Beiträge: 136
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Knochenleim ?
[In Antwort auf #101679]
Eine kleine Ergänzung habe ich noch zu Christofs Beitrag: Bei mir hat es sich bewährt unter das Glas eine durchstochene Metallplatte zu stellen. Ich habe dazu einfach einmal meine Wut mit der Ahle auf einem Pfeifentabacksdeckel ausgelassen. Dieser bewahrt nun das Glas vor dem Ruckeln, wenn das Wasser köchelt
Eine kleine Ergänzung habe ich noch zu Christofs Beitrag: Bei mir hat es sich bewährt unter das Glas eine durchstochene Metallplatte zu stellen. Ich habe dazu einfach einmal meine Wut mit der Ahle auf einem Pfeifentabacksdeckel ausgelassen. Dieser bewahrt nun das Glas vor dem Ruckeln, wenn das Wasser köchelt
-
- Beiträge: 1054
- Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30
Pressdruck bei Ponal *MIT BILD*
[In Antwort auf #101619]
Habe die Ehre,
Pressdrücke für verschiedene Weißleime habe ich in den technischen Merkblättern gefunden:
Ponal:
Bei Flächenverleimungen
> 7 bar (> 7 kp/cm2),
bei Montageverleimungen
> 5 bar (> 5 kp/cm2).
Ponal Express:
Bei Flächenverleimungen
> 2 bar (> 2 kp/cm2),
bei Montageverleimungen
> 5 bar (> 5 kp/cm2).
Ponal wasserfest D3:
Abhängig von Struktur, Form und
Dicke des Materials mindestens
5 - 8 bar (5 - 8 kp/cm2),, bei
Hartholz 6 - 10 bar (6 - 10 kp/cm2)
und bei HPL-Platten 2 - 5 bar
(2 - 5 kp/cm2)
usw.
In den Schreinerkursen habe ich Folgendes gelernt: Die Leimfuge sollte möglichst glatt sein und der Leim darf keinesfalls eine Schicht zwischen den zu verleimenden Hölzern bilden, denn der Weißleim selbst hat keine Festigkeit (außer spezielle wie z. B. der Zweikomponentenleim Ponal Expert, der zum Fugen Füllen und zum Spachteln gedacht ist). Die langen kettenförmigen Moleküle des Leims sollen zwischen die Fasern der beiden Hölzer eindringen und sie so zusammenhalten. Die Hölzer sollen also möglichst nahe zusammenkommen. Je rauer die Kanten sind umso mehr Leimschicht bildet sich zwischen den Holzspitzen, wenn der Leim nicht herausgequetscht werden kann.
Ich verleime meine Bretter mit möglichst glatten Kanten in der Scheppach Plano mit maximal möglicher Handkraft, wobei die einzelnen Zwingen nicht weiter als 30 - 40 cm voneinander entfernt sind. Dabei tritt der Leim teilweise wieder bei den Fugen aus. Natürlich verwende ich Leisten als Zulagen, um Druckstellen zu vermeiden und um den Druck zu verteilen. Gegen seitliches Verrutschen füge ich manchmal noch Lamellos ein, jedoch nicht, um die Festigkeit zu erhöhen. Mit den abgeschnittenen Hirnholzstreifen mache ich immer Bruchtests. Das Holz bricht praktisch immer neben den Leimfugen, also sind sie genügend fest.
Viele Grüße von
Edi

Habe die Ehre,
Pressdrücke für verschiedene Weißleime habe ich in den technischen Merkblättern gefunden:
Ponal:
Bei Flächenverleimungen
> 7 bar (> 7 kp/cm2),
bei Montageverleimungen
> 5 bar (> 5 kp/cm2).
Ponal Express:
Bei Flächenverleimungen
> 2 bar (> 2 kp/cm2),
bei Montageverleimungen
> 5 bar (> 5 kp/cm2).
Ponal wasserfest D3:
Abhängig von Struktur, Form und
Dicke des Materials mindestens
5 - 8 bar (5 - 8 kp/cm2),, bei
Hartholz 6 - 10 bar (6 - 10 kp/cm2)
und bei HPL-Platten 2 - 5 bar
(2 - 5 kp/cm2)
usw.
In den Schreinerkursen habe ich Folgendes gelernt: Die Leimfuge sollte möglichst glatt sein und der Leim darf keinesfalls eine Schicht zwischen den zu verleimenden Hölzern bilden, denn der Weißleim selbst hat keine Festigkeit (außer spezielle wie z. B. der Zweikomponentenleim Ponal Expert, der zum Fugen Füllen und zum Spachteln gedacht ist). Die langen kettenförmigen Moleküle des Leims sollen zwischen die Fasern der beiden Hölzer eindringen und sie so zusammenhalten. Die Hölzer sollen also möglichst nahe zusammenkommen. Je rauer die Kanten sind umso mehr Leimschicht bildet sich zwischen den Holzspitzen, wenn der Leim nicht herausgequetscht werden kann.
Ich verleime meine Bretter mit möglichst glatten Kanten in der Scheppach Plano mit maximal möglicher Handkraft, wobei die einzelnen Zwingen nicht weiter als 30 - 40 cm voneinander entfernt sind. Dabei tritt der Leim teilweise wieder bei den Fugen aus. Natürlich verwende ich Leisten als Zulagen, um Druckstellen zu vermeiden und um den Druck zu verteilen. Gegen seitliches Verrutschen füge ich manchmal noch Lamellos ein, jedoch nicht, um die Festigkeit zu erhöhen. Mit den abgeschnittenen Hirnholzstreifen mache ich immer Bruchtests. Das Holz bricht praktisch immer neben den Leimfugen, also sind sie genügend fest.
Viele Grüße von
Edi
