Abrichten einer Hobel-Sohle
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Re: "Abziehen" - aber mit Respekt !
[In Antwort auf #100562]
Noch einmal einen Guten Tag von mir, an Claus und alle Andern,
Wie sagt doch der Franzose so schön : "Es ist der Ton, der die Musik macht"
Tut mir leid Claus, aber Du bist mit Deinem schweren Karren dermassen in dieses Forum hinein gerasselt, dass keiner mehr die Musik gehört hat. Aber da es Dein erster Besuch im Forum war, nimmt Dir das keiner übel.
Wenn es mir erlaubt ist, so heisse ich Dich im Forum herzlich willkommen, und freue mich auf Deine Beiträge.
Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat
Noch einmal einen Guten Tag von mir, an Claus und alle Andern,
Wie sagt doch der Franzose so schön : "Es ist der Ton, der die Musik macht"
Tut mir leid Claus, aber Du bist mit Deinem schweren Karren dermassen in dieses Forum hinein gerasselt, dass keiner mehr die Musik gehört hat. Aber da es Dein erster Besuch im Forum war, nimmt Dir das keiner übel.
Wenn es mir erlaubt ist, so heisse ich Dich im Forum herzlich willkommen, und freue mich auf Deine Beiträge.
Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat
Re: Abrichten einer Hobel-Sohle
[In Antwort auf #100553]
Lieber Claus, ich kann Dir nur beipflichten. Hier geht es ja sicherlich um Handwerk. Das heißt für mich auch Tradition und alte Techniken zu erlernen und weiter zugeben. Des weiteren kann aber muß man das Fahrrad nicht neu erfinden.
Ich glaube das die Technik mit dem Schleifpapier und den zurückgesetzten Hobeleisen die einzig vernünftige ist. Mit einer Ziehklinge eine plane Fläche zu erzielen erfordert sehr sehr viel Erfahrung und Geschick. Auf der Abrichte die Hobelsohle abzurichten ? ich hoffe doch nicht auf der laufenden Messerwelle - der Arbeit- bzw. Unfallsschutz lässt grüßen. Lieber Christof, ich glaube Claus wollte wirklich nur die alte Technik, so wie es Tischlergenerationen auch vor uns taten, auf einfache Weise weitergeben. Wenn nun die Frage noch auftauchen sollte, Schleifpapier gäbe es noch nicht lange ...? Im übrigen ist eine ebene Hobelsohle vorrangig mit dem Thema Furnier aufgekommen. Ich hoffe euch auch auf diese Weise einen Denkanstoß gegeben zu haben, um auch mal etwas umfangreicher das Tischlerhandwerk zu betrachten.
Lieber Claus, ich kann Dir nur beipflichten. Hier geht es ja sicherlich um Handwerk. Das heißt für mich auch Tradition und alte Techniken zu erlernen und weiter zugeben. Des weiteren kann aber muß man das Fahrrad nicht neu erfinden.
Ich glaube das die Technik mit dem Schleifpapier und den zurückgesetzten Hobeleisen die einzig vernünftige ist. Mit einer Ziehklinge eine plane Fläche zu erzielen erfordert sehr sehr viel Erfahrung und Geschick. Auf der Abrichte die Hobelsohle abzurichten ? ich hoffe doch nicht auf der laufenden Messerwelle - der Arbeit- bzw. Unfallsschutz lässt grüßen. Lieber Christof, ich glaube Claus wollte wirklich nur die alte Technik, so wie es Tischlergenerationen auch vor uns taten, auf einfache Weise weitergeben. Wenn nun die Frage noch auftauchen sollte, Schleifpapier gäbe es noch nicht lange ...? Im übrigen ist eine ebene Hobelsohle vorrangig mit dem Thema Furnier aufgekommen. Ich hoffe euch auch auf diese Weise einen Denkanstoß gegeben zu haben, um auch mal etwas umfangreicher das Tischlerhandwerk zu betrachten.
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Re: Apropos Ziehklinge
[In Antwort auf #100563]
Es gibt unterschiedliche Arten von Wetzstählen mit unterschiedlichen Aufgaben. In der Küche wird oft einer benutzt, der kleine Riefen hat, die die Schneide sägezahnartig hinterlassen. Für Ziehklingen absolut ungeeignet! Es gibt polierte Stähle, die nur den umgelegten Grad der Schneide wieder aufrichten sollen, diese könnten funktionieren. Der Abziehstahl muß poliert und härter als die Ziehklinge sein.
Über die Planheit einer Hobelsohle sind schon Religionskriege geführt worden, ohne eine endgültige Antwort gefunden zu haben. Aber auch heute gibt es noch Leute, die Darwin ablehnen und glauben die Erde sei wie in der Bibel beschrieben entstanden. Jeder soll da nach seiner Facon glücklich werden. Solange das Brett hinterher vernünftig ist, ist es wohl egal welcher Hobel das vollbracht hat. Erfahrene Handwerker können 'Fehler' des Werkzeugs ausgleichen, aber ein Anfänger (dazu gehöre ich!) tut sich mit einem 'fehlerfreien' Werkzeug sicherlich leichter, da man dann nur mit seinen eingenen Unzulänglichkeiten zu kämpfen hat.
Also seid bitte nich allzu verbissen, sondern seht die Sache mit etwas mehr Humor.
Bis dann,
Oliver
Es gibt unterschiedliche Arten von Wetzstählen mit unterschiedlichen Aufgaben. In der Küche wird oft einer benutzt, der kleine Riefen hat, die die Schneide sägezahnartig hinterlassen. Für Ziehklingen absolut ungeeignet! Es gibt polierte Stähle, die nur den umgelegten Grad der Schneide wieder aufrichten sollen, diese könnten funktionieren. Der Abziehstahl muß poliert und härter als die Ziehklinge sein.
Über die Planheit einer Hobelsohle sind schon Religionskriege geführt worden, ohne eine endgültige Antwort gefunden zu haben. Aber auch heute gibt es noch Leute, die Darwin ablehnen und glauben die Erde sei wie in der Bibel beschrieben entstanden. Jeder soll da nach seiner Facon glücklich werden. Solange das Brett hinterher vernünftig ist, ist es wohl egal welcher Hobel das vollbracht hat. Erfahrene Handwerker können 'Fehler' des Werkzeugs ausgleichen, aber ein Anfänger (dazu gehöre ich!) tut sich mit einem 'fehlerfreien' Werkzeug sicherlich leichter, da man dann nur mit seinen eingenen Unzulänglichkeiten zu kämpfen hat.
Also seid bitte nich allzu verbissen, sondern seht die Sache mit etwas mehr Humor.
Bis dann,
Oliver
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Re: leine Worte
Lieber Rene,
und wie haben die Menschen ihre Hobel vor der Erfindung der Abrichte gerichtet?
Rauhbänke und Putzhobel mußten zu allen Zeiten ziemlich plan sein.(Übrigens eine Frage an die Maschinenfreaks: Seit wann gibt es Abrichten und seit wann haben sie sich in der normalen Schreinerei durchgesetzt?) Da saßen nun die Chippendales, Roentgens und andere große Möbelmacher des 18. und 19. Jahrhindertsund mußten mit ihren krummen Hobeln warten bis die Abrichte erfunden wurde.
Nein im Ernst: Es ist wirklich nicht schwer, seine Hobel mit einer Ziehklinge zu richten. Ich habe mich solange davor gefürchtet, bis ich es mal gemacht habe. Beat kann es, ich kann es und es gibt eine Menge Leute hier, die sicher noch ein wenig geschickter sind als ich. Nun könnte es sein, das meine Hobel deshalb weniger präziser sind als die andere Leute, aber ich bezweifele es.
Es ist mir auch völlig schnurz, wie das am Ende einer macht, ich bin nur empfindlich bei allen Argumenten, die etwa folgenden kleinen Worte enthalten:
"das einzig wahre" "das einzig vernünftige" "alles andere taugt nichts," "ist Quatsch" etc.
Ende des Sermons
Viele Grüße, Christof.
Re: Abrichten einer Hobel-Sohle
[In Antwort auf #100531]
Hallo Joachim, man muesste mal sehen wie rauh die Sohle denn nun eigentich ist, alldieweil die allereinfachste Methode noch gar nicht angesprochen wurde. Ich meine einfach mal loshobeln und fleissig gebrauchen, die rauhe Sohle wird dann nach einiger Zeit glatter als mit irgendwas Schleifigem. Natuerlich muss die Basis einigermassen passen, aber wenn's von 'ner professionellen Abrichte kommt, sollte es wohl reichen.
Gruss Uli
Hallo Joachim, man muesste mal sehen wie rauh die Sohle denn nun eigentich ist, alldieweil die allereinfachste Methode noch gar nicht angesprochen wurde. Ich meine einfach mal loshobeln und fleissig gebrauchen, die rauhe Sohle wird dann nach einiger Zeit glatter als mit irgendwas Schleifigem. Natuerlich muss die Basis einigermassen passen, aber wenn's von 'ner professionellen Abrichte kommt, sollte es wohl reichen.
Gruss Uli
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Respekt!
[In Antwort auf #100559]
Hallo zusammen, Dir lieber Claus Respekt und ich gestehe ein wenig neide ich Deine Erfahrung! Bei dieser Diskussion mußte ich an einen meiner Bekannten denken, Tischler von Beruf. Der schärft seine Hobeleisen perfekt am Schleifbock, im einer Geschwindigkeit von der ich Träume. Wenn der sieht wie ich mit Schärfhilfe, japanischen Wasserstein usw spiegelblanke Hobeleisen erzeuge......
da treffen eben Diletanten und jahrzehntelange Berufserfahrung aufeinander.
Aber eines haben wir gemeinsam, die liebe zum Beruf und zum Werkstoff Holz!
Gruß Volker
Hallo zusammen, Dir lieber Claus Respekt und ich gestehe ein wenig neide ich Deine Erfahrung! Bei dieser Diskussion mußte ich an einen meiner Bekannten denken, Tischler von Beruf. Der schärft seine Hobeleisen perfekt am Schleifbock, im einer Geschwindigkeit von der ich Träume. Wenn der sieht wie ich mit Schärfhilfe, japanischen Wasserstein usw spiegelblanke Hobeleisen erzeuge......
da treffen eben Diletanten und jahrzehntelange Berufserfahrung aufeinander.
Aber eines haben wir gemeinsam, die liebe zum Beruf und zum Werkstoff Holz!
Gruß Volker
Re: Apropos Ziehklinge
[In Antwort auf #100568]
Hallo zusammen
Ich möchte euch einmal beschreiben wie ich gelernt habe eine Zieklinge zu schärfen.
Als erstes spanne ich die Z.K in die Hobelbank ein.Dann nehne ich eine ganz normale Eisenflachfeile und gehe mit ihr längs über die kante der Z.K bis ein Grat entstanden ist.Dann nehme ich dieZ.K und stelle sie mit der gerade gefeilten Kante senkrecht auf meinen Abziehstein und ziehe sie ein paar mal hin und her.Dann lege ich die Z.K flach auf die Seite und ziehe diese nun ein paar mal über den Abziehstein.Dasselbe dann mit der anderen Seite.Diesen Vorgang auf dem Abziestein wiederhole ich bis der Grat weg ist.Dann lege ich die Z.K so auf die Hobelbank das die bearbeitete kante etwas übersteht und drücke sie mit der linken Hand fest auf.Dann nehme ich ein breites Stecheisen in die rechte Hand so das der rücken zu mir zeigt und setze es in der nähe der schneide an.Dabei halte ich das Stecheisen etwas schräg und fange nun an mit kraft das eisen an der Z.K zu mir zu ziehen.Dabei mache ich mit dem Handgelenck eine art vierteldrehung und schiebe das stecheisen richtug heft.Diesen Vorgang(ich kann ihn nicht besser beschreiben)wiederhole ich auf der anderen Seite.
Zum abziehen von altem Lack oder Farbe nehme ich eine Glasscherbe. Aber man kann damit auch hervoragene Ergebnisse erziehlen die in nichts einer Ziehklinge nachstehen.Beim bearbeiten von Rundstäben oder rundungen zerbreche ich ein altes Gurckengglas oder ähnliches.Geht hervoragend.
Mit freundlichen grüßen Claus
Hallo zusammen
Ich möchte euch einmal beschreiben wie ich gelernt habe eine Zieklinge zu schärfen.
Als erstes spanne ich die Z.K in die Hobelbank ein.Dann nehne ich eine ganz normale Eisenflachfeile und gehe mit ihr längs über die kante der Z.K bis ein Grat entstanden ist.Dann nehme ich dieZ.K und stelle sie mit der gerade gefeilten Kante senkrecht auf meinen Abziehstein und ziehe sie ein paar mal hin und her.Dann lege ich die Z.K flach auf die Seite und ziehe diese nun ein paar mal über den Abziehstein.Dasselbe dann mit der anderen Seite.Diesen Vorgang auf dem Abziestein wiederhole ich bis der Grat weg ist.Dann lege ich die Z.K so auf die Hobelbank das die bearbeitete kante etwas übersteht und drücke sie mit der linken Hand fest auf.Dann nehme ich ein breites Stecheisen in die rechte Hand so das der rücken zu mir zeigt und setze es in der nähe der schneide an.Dabei halte ich das Stecheisen etwas schräg und fange nun an mit kraft das eisen an der Z.K zu mir zu ziehen.Dabei mache ich mit dem Handgelenck eine art vierteldrehung und schiebe das stecheisen richtug heft.Diesen Vorgang(ich kann ihn nicht besser beschreiben)wiederhole ich auf der anderen Seite.
Zum abziehen von altem Lack oder Farbe nehme ich eine Glasscherbe. Aber man kann damit auch hervoragene Ergebnisse erziehlen die in nichts einer Ziehklinge nachstehen.Beim bearbeiten von Rundstäben oder rundungen zerbreche ich ein altes Gurckengglas oder ähnliches.Geht hervoragend.
Mit freundlichen grüßen Claus
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- Beiträge: 425
- Registriert: Mo 21. Apr 2014, 18:40
Re: "Ziehklinge" - aber mit Bravour !
Guten Tag Claus und alle Andern,
Kompliment, Claus !
Das ist die Musik, die ich gemeint habe, und die wir hier am liebsten hören. Das ist jetzt wirklich ein guter, konstruktiver Beitrag. Da ist alles drin was uns anspricht : Erfahrung, Wissen, Können, und nicht zuletzt eine schätzenswerte Toleranz, andern Standpunkten und Meinungen gegenüber ! So macht das jetzt richtig Spass.
Hab Dank für diesen Beitrag !
Übrigens ; Dieses Lob ist mir genauso wichtig wie vorher die Kritik !
Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat
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- Beiträge: 357
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Re: Apropos Ziehklinge
Hallo Claus,
darf ich mal fragen, wie alt Du bist, ich schaetze mal, daß Du bald auf die 60 zugehst. Warum meine Frage ? Ein alter Schreinermeister, noch jeden Tag in seiner Werkstatt stehend, und vor 2 Wochen 73 geworden, schaerft seine Ziehklingen genauso, wie Du es machst. Manchmal tut es mir weh, wenn ich es sehe und wie er mit seinen Kirschen Stecheisen an die Ziehklingen rangeht, derweil ein Ulmia Gratzieher unnuetz in der Ecke rumliegt. Die jungen Schreiner werden von diesem alten Fachwissen leider Gottes nichts mehr mitbekommen. In diesem Sinne bist Du ein Reichtum fuer dieses Forum. Gib noch mehr von Deinem Wissen preis, die anderen werden es Dir danken.
Frohes Wissen-preisgeben
Steff
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- Beiträge: 425
- Registriert: Mo 21. Apr 2014, 18:40
Re: "Ziehklinge" - aber mit Bravour !
[In Antwort auf #100581]
Guten Tag Claus und alle Andern,
Kompliment, Claus !
Das ist die Musik, die ich gemeint habe, und die wir hier am liebsten hören. Das ist jetzt wirklich ein guter, konstruktiver Beitrag. Da ist alles drin was uns anspricht : Erfahrung, Wissen, Können, und nicht zuletzt eine schätzenswerte Toleranz, andern Standpunkten und Meinungen gegenüber ! So macht das jetzt richtig Spass.
Hab Dank für diesen Beitrag !
Übrigens ; Dieses Lob ist mir genauso wichtig wie vorher die Kritik !
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Beat
Guten Tag Claus und alle Andern,
Kompliment, Claus !
Das ist die Musik, die ich gemeint habe, und die wir hier am liebsten hören. Das ist jetzt wirklich ein guter, konstruktiver Beitrag. Da ist alles drin was uns anspricht : Erfahrung, Wissen, Können, und nicht zuletzt eine schätzenswerte Toleranz, andern Standpunkten und Meinungen gegenüber ! So macht das jetzt richtig Spass.
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Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat