ausreisende Fichte
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ausreisende Fichte
Hallo
Nachdem meine Anfrage im Nachbarforum falsch plaziert war, frage ich nun hier:
Ich habe mehrfach Fichte gehobelt. Auch wenn ich die Hobelrichtung gleich nach den ersten Anzeichen des Ausreisen gewechselt habe, reisst die Fichte immer kleine Stückchen beim hobeln mit raus, auch wenn ich das Messer sehr fein einstelle. Der Faserverlauf ist so 45 Grad, also schräg.
Neigt europ. Fichte - Hochlandfichte aus Ö., fast astrein - allgemein zum ausreisen? Denn als ich kanad. Fichte -Spruce- gehobelt hatte, war das Ausreisen deutlich geringer.
Wer kann dazu was sagen?
Ich nutze den Stanley Einhandhobel.
Gruß Steffen
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Re: ausreisende Fichte
Hallo Steffen,
schon mal versucht mit der Faser zu hobeln? Aber ehrlich gesagt, wenn ich Fichte hoble, dass Messer scharf ist und die Spanabnahme fein eingestellt dann ist die Faserrichtung im allgemeinen glatt egal. Ich kenne Fichte nur als sehr gutmütiges Holz was das Ausreissen angeht.
Meine Vermutung wäre, dass das Eisen nicht scharf genug ist.
Viele Grüße
Marcus
Re: ausreißende Fichte
Hallo Steffen,
ich gehöre ja nicht zu den erfahrenen Hoblern, aber bislang habe ich mit Fichte keine Probleme gehabt, es sei denn ich habe über einen Ast gehobelt. Ausrisse sollte es nur dort geben, wo Du gegen den Strich hobelst.
Wieso hobelst Du im 45°Winkel zur Faser? Oder meinst Du, dass du Hirnholz hobelst?
Liebe Grüße
Pedder
P.S.: Steffen, Du postest hier ja schon einen ganze Weile: Wenn Du Dir ein Profil anlegst, kannst Du schneller reagieren und bist nicht darauf angewiesen, dass gerade ein Moderator Luft hat, Deinen Beitrag freizugeben. Und Die Moderatoren haben weniger zu tun.
Re: ausreißende Fichte
[In Antwort auf #120071]
Hallo Steffen,
ich vermute mal, dass es sich bei Deinem Holz nicht um Fichte, sondern um Tanne handelt. Tanne ist sehr langfaserig und kann beim Hobeln durchaus Probleme bereiten.
Ich habe darüber schon einmal berichtet:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/29074
Weitere Informationen:
http://www.holz-technik.de/holz/html/body_tanne.html
http://www.forstverein.it/16d721.html
Gruß, Bernhard
Hallo Steffen,
ich vermute mal, dass es sich bei Deinem Holz nicht um Fichte, sondern um Tanne handelt. Tanne ist sehr langfaserig und kann beim Hobeln durchaus Probleme bereiten.
Ich habe darüber schon einmal berichtet:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/29074
Weitere Informationen:
http://www.holz-technik.de/holz/html/body_tanne.html
http://www.forstverein.it/16d721.html
Gruß, Bernhard
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Re: ausreißende Fichte
Hi,
Ja ich versuche nicht gegen die Faser / gegen den Strich zu hobeln. Aber das genau zu erkennen ist für mich als Laien nicht so einfach. Je nach dem wie gut der Stanley auf dem Holz liegt, versuche ich mit ein paar Grad versetzt das Holz zu bearbeiten. Das stand auch irgendwo im D***- Katalog.
Das Holz wurde mir vom Fachhändler als ( Hochland) Fichte aus Ö. verkauft, sie soll auf über 1000m Höhe gewachsen sein. Aber besonders feinjährig ist sie nicht im direkten Vergleich zu der Spruce (Fichte) aus Kanada. Aber ist fast astfrei bzw. astrein ( gibt es da einen Unterschied?). Da das Holz sehr leicht ist, denke ich schon das es wirklich Fichte ist.
Vielleicht war auch das Hobeleisen nicht richtig scharf. Das habe ich erst 2-3 mal mit den jap. Steinen gemacht und so gerundet habe ich es auch nicht hinbekommen, damit am Hobeleisenrand keine kleinen Riffen entstehen.
Kurzum ich bin noch am ausprobieren und testen.
Da ich noch einige andere Fragen habe, habe ich mittlerweile auch ein Benutzerprofil angelegt, Pedder.
Schönen Gruß Steffen
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Re: ausreißende Fichte
Hallo Steffen,
du bist eigentlich genau auf dem richtigen Weg, nälich beim experimentieren und ausprobieren. Zu diesem Zeitpunkt kanndas unbefriedigende Hobelergebnis noch an einer Menge Faktoren liegen. Es hilft, wenn du versuchst bestimmte Störfaktoren auszuschließen. Wie sieht denn dein Hobelergebnis aus, wenn du die Kante des Brettes hobelst? Wenn das Holz schmaler ist als das Eisen fallen schonmal einige Störfaktoren weg. Auch ist es einfacher zu beurteilen, ob du mit oder gegen die Faster hobelst. Schau dir das Brett von der Seite an. Stell dir vor die dunklen Streifen sind die Haare eines Tierfelles. Wie mußt du mit dem Hobel fahren, damit du das Fell glatt streichst und nicht etwa aufstellst?
VieleHrüße, Christof.
Re: ausreisende Fichte
[In Antwort auf #120071]
Hallo Steffen
Falls es an der Schärfe des Hobeleisens liegt und Du noch nicht über die Anleitung von Friedrich gestolpert bist, schau mal hier nach:
http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/schaerf2.html
Tschüß Jürgen
Hallo Steffen
Falls es an der Schärfe des Hobeleisens liegt und Du noch nicht über die Anleitung von Friedrich gestolpert bist, schau mal hier nach:
http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/schaerf2.html
Tschüß Jürgen
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- Beiträge: 34
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Re: ausreisende Fichte
Hi
@Bernhard: mir wurde das Holz als Hochlandfichte aus Ö. verkauft. In über 1000 m Höhe gewachsen, nahezu astrein. Die Maserung ist aber nur wenig feiner, als das übliche Holz aus dem Flachland.
@Jürgen: Klar kenne ich schon die Schärfanleitung von Friedrich. Aber Übung macht den Meister, wenn man ab und zu mal einen hätte, der einem richtig zeigt, wäre es noch besser.
Gruß Steffen
Hobel - Vorreißen verringern, mit Bildern
Hallo Steffen,
Du schreibst von einem Stanley. Um was für ein Modell handelt es sich?
Mit welchen Spanstärken hast Du gehobelt?
Besitzt Du noch andere Hobel? Wenn ja, hast Du auch mit denen versucht, dieses Holz zu hobeln?
Einfluss darauf, das Vorreißen zu minimieren oder zu eliminieren, hast Du nur,
1.) über eine steilere Eisenstellung, resp. steileren Schnittwinkel
2.) durch Engerstellen des Hobelmauls
3.) optimale Einstellung der Spanbrecherklappe (falls vorhanden)
4.) durch möglichst feine Zustellung des Eisens
Zu Punkt 1:
Bei allen "normalen" Hobeln ist dieser Schnittwinkel vorgegeben. Er beträgt bei Schlicht- und Doppelhobel sowie Rauhbank 45°; beim Putzhobel liegt dieser Winkel bei 49°, beim Reform-Putzhobel bei 50°.
Bei einem Flachwinkelhobel (z.B. Veritas Low Angle Jack Plane) kann man durch Verändern des Keilwinkels (Zuschärfungswinkel) des Eisens Einfluss nehmen.
Beispiel: Der Veritas LAJP hat einen Bettungswinkel des Eisens von 12° - an diesem ist nichts zu ändern. Wird nun ein Eisen mit einem Keilwinkel von 25° eingelegt (Fase nach oben!) kommt man auf einen Schnittwinkel von 37° - ideal für's Hobeln von Hirnholz und für Hölzer mit problemlosem Faserverlauf. Durch Anschleifen des Keilwinkels auf 33° kommt man auf den Allround-Schnittwinkel von 45°. Schleift man auf 38° an, hat man damit den gleichen Schnittwinkel wie bei einem Reform-Putzhobel - nämlich 50°. Statt die Eisen umzuschleifen, ist es sinnvoller sich mehrere Eisen mit verschiedenen Keilwinkeln zuzulegen und diese bei Bedarf zu wechseln (wer das mag).
Das Bild zeigt vorne den Veritas LAJP und hinten den Stanley No.6:

zu Punkt 2:
Bei Metallhobel lässt sich in der Regel das Hobelmaul enger oder weiter stellen, ebenso beim Reform-Putzhobel. Bei Hobel die über keine Verstellung verfügen, kann man das Hobelmaul verengen, indem man Papier oder dünne Pappe unter das Hobeleisen legt. Wenn Du einen Stanley-Hobel hast, der nach dem Bailey-System funktioniert, kannst Du das Hobelmaul in der von Friedrich Kollenrott beschriebenen Weise verstellen:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/12076
Am besten einmal den ganzen Hobel zerlegen und Du wirst Die Zusammenhänge verstehen!
Flachwinkelhobel haben keine Spanbrecherklappe, weil bei ihren Hobeleisen die Fase nach oben zu liegen kommt. Um trotzdem einwandfreie Oberflächen zu erhalten (auch bei schwierigen Hölzern),wird bei ihnen das Hobelmaul oft so eng gestellt, dass der Span gerade noch durchpasst
Zu Punkt 3:
Ist eine Hobeleisenklappe (Spanbrecher) vorhanden, muß diese richtig eingestellt sein, um ihre Aufgabe zu erfüllen - also Abstand zur Schneide ca. 0,5-1 mm. Die Klappe sollte dicht (wenn man von seitlich-hinten zwischen Hobeleisen und Klappe reinschaut, sollte kein Licht durchkommen) aufliegen und in den meisten Fällen sollte sie nicht scharf zugeschliffen sein, sondern sogar etwas abgestumpft werden. Das alles muß man ausprobieren und ist auch von Hobel zu Hobel verschieden - so funktioniert der Spanbrecher bei meinem ECE-Reform Putzhobel nicht, wenn ich ihn abstumpfe - dann stopft der Hobel nämlich nur noch.
weitere Informationen findest Du hier:
http://www.holzwerken.de/techniken/schaerfen.phtml
Ob ein Spanbrecher wirkt, erkennt man daran, wie der Span rauskommt. Hier ist der Spanbrecher aktiv - der Span gerade gestreckt oder leicht gekräuselt:

Hier ist der Spanbrecher mit Absicht deaktiviert (geringerer Kraftaufwand) - der Span rollt sich auf.

Zu Punkt 4:
Wenn an Deinem Hobel alles stimmt (vor allem die Planheit der Hobelsohle), sollten Spanstärken von 3-4/100 möglich sein.
Gruß, Bernhard
PDF *MIT BILD*
Hallo Bernhard,
das wäre jetzt so ein Beitrag, um eine PDF draus zu machen und sie an
Heinz Rösch zu schicken, damit er dauerhaft leicht gefunden werden kann.
Zum Thema, Vermeiden von Ausrissen:
Allgemein anerkannt ist, dass ein größerer Schnittwinkel (Terminologie siehe
Grafik) geeignet ist, Ausrisse zu verringern. Aber auch das Schrägstellen des
Hobel soll helfen, obwohl dabei der Spannwinkel effektiv verkleinert wird 1.
Das hatten wir schon mal diskutiert. Die Wirkung beruht wohl darauf, dass man
die Faser nicht stumpf abtrennt, sondern wie eine Scheibe Brot abschneidet.
In seinem Zweitblog hat Christopher Schwarz eine siebenteilige Serie zum Vermeiden
von Ausrissen ins Netz gestellt.
In Teil 7 hat er ein Experiment zum Schrägstellen (engl.: skewing) gemacht.
Das Ergebnis: Mit 30° schräg gestelltem Hobel hat er deutlich mehr Ausrisse, als mit 0°.
Was folgt daraus für mich? Beides probieren!
Und wenn das alles nicht hilft, muss man seine 1. Methode verwende,
Ausrisse zu vermeiden. Fütter Deinen Ofen....
Liebe Grüße
Pedder
1 Dazu habe ich jetzt keine Grafik.
Am leichtesten kann ich mir das vorstellen, wenn ich an daran denke,
einen Berg in Serpentinen rauf zugehen.
