Hotzenplotz 2

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Christof
Beiträge: 222
Registriert: Mo 29. Apr 2013, 23:37

Hotzenplotz 2

Beitrag von Christof »


Hallo Freunde,
hier habe ich mal die Kurbel des alten Schleifsteins liegen. Die gute Nachricht: Rostlösespray scheint so gut wie alle Schrauben zu lösen. Die schlechte Nachricht: Diesen langen Eisenstift kann ich nicht lösen.



Ich nehme an, daß der Stift mit einem losen Holzgriff ummantelt war und den würde ich der Kurbel gerne wieder geben.
Was glaubt ihr, wie der Stift befestigt ist: mit einem Gewinde oder irgendwie festgequetscht?

Soll ich überhaupt versuchen ihn zu lösen, oder dran lassen, vorsichtig richten. Die kleine Kappe könnte man absägen und wieder einen Holzgriff überschieben, der allerdings irgendwie wieder gegen wegrutschen gesichert werden muß.

Viele Dank für alle Hilfe im voraus,
Christof


Uwe Linke
Beiträge: 487
Registriert: Mo 31. Mai 2021, 18:42

Re: Hotzenplotz 2

Beitrag von Uwe Linke »


Christof,

sichern gegen Wegrutschen könntest Du vielleicht mit einem passenden Sprengring.

Feed the 'Rat

Uwe


Thomas Jacobi
Beiträge: 327
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Hotzenplotz 2

Beitrag von Thomas Jacobi »


Oder Du fertigst den Holzgriff an, schlitzt ihn auf und verleimst ihn dann vor Ort (mit fester Schnur umwickeln bis zum Abbinden. Duerfte kaum sichtbar sein hinterher. Scheint mir die einfachste Version anstatt Dich mit dem Zerfall der Materie unnoetig auseinanderzusetzen, will sagen muss ja nicht wie neu aussehen und Du musst den Hotzenplotz ja auch nicht alle Tage auseinandernehmen.

Gruesse,
Thomas

Wolfgang Jordan
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Re: Hotzenplotz 2

Beitrag von Wolfgang Jordan »


Das scheint mir die richtige Lösung zu sein. Ich glaube, daß die mittleren Griffe von Bohrwinden so befestigt wurden. Dafür spricht, daß diese Griffe oft an der (vermutlich ursprünglichen) Nahtstelle aufgehen und mehr oder weniger kunstvoll repariert werden. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, daß die Nägel zur Verstärkung dieses Risses vom Hersteller selbst stammen.

Auf jeden Fall würde ich den Griff nicht aufsägen, sondern mit einem großen Beitel spalten (dafür das Rundholz zuerst etwas länger lassen, damit man die Ansatzstelle für das Spaltwerkzeug wegsägen kann). So bekommt man eine saubere Bruchstelle, die nach dem Verleimen praktisch nicht zu sehen ist.

Gruß, Wolfgang

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3190
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Hotzenplotz 2

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #102140]
Hallo Christof,

der Du offenbar vor nichts zurückschreckst-
Der Bolzen für den Griff ist vermutlich eingepresst oder -genietet, den kriegst Du nicht ohne Zerstörung ab.

Die Scheibe, die den alten Holzgriff gehalten hat, ist wohl durch Umnieten eines dünneren Zapfens am Ende des Bolzens befestigt, jedenfalls ist das die übliche Methode.

Vorschlag: Scheibe abtrennen oder -sägen. In die Stirnseite des Bolzens ein Loch bohren und ein Gewinde schneiden. Neuen Griff mit Scheibe und Schraube halten.

Friedrich

Stefan Hintzen
Beiträge: 357
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Hotzenplotz Kurbel

Beitrag von Stefan Hintzen »


Hallo Christof,

noch eine andere Moeglichkeit: Die Scheibe nicht abflexen, sondern direkt am Kurbelarm mit einem passenden Bohrer, der annaeherungsweise den gleichen Durchmesser hat wie den Bolzen, denselbigen ausbohren. Dann den Bolzen spaeter wieder, mit einem schoenen Holzgriff aus einem Stueck versehen, durch die entstandene Bohrung im Kurbelarm pressen, evt mit einigen Koernerpunkten vernieten. Preßpassung nennt sich so etwas, glaube ich.

Vorteil: Holzgriff aus einem Stueck und spaetestens dann, wenn der Griff wieder faellig ist, kennt man die Prozedur des Auspressens.

Nachteil: Braucht man schon Bohrer mit 10tel-Abstufung

Kann es sein, daß Bolzen und Kurbelarm nur an der Stirnseite miteinander verschweißt worden sind ? Wuerde die Stirnseite mal etwas freischmirgeln mit einem Schleifmopteller, vielleicht sieht man dann etwas ?

Frohes Bohren und Drechseln und Vernieten

Steff

Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Hotzenplotz 2

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Christof und Stefan,

daran habe ich zuerst auch gedacht, aber das ist, glaube ich, nur die zweitbeste Lösung, weil der Bolzen nur einen geringen Durchmesser hat und ein zentrisches Loch bohren nicht sehr einfach ist. Deswegen mit dem Schneideisen ein Außengewinde auf den Bolzen schneiden und mit Scheibe, Mutter und evtl Kontermutter sichern.

Die vornehme Art: den Bolzen aus der Kurbel ausbohren, Gewinde reinschneiden und einen richtigen Normgriff (google-Suche: Normteile) einschrauben.

Andreas N.
Beiträge: 652
Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13

Re: Hotzenplotz 2

Beitrag von Andreas N. »


Hallo.
Ich währ für das Spalten und wieder verleimen.Wenn unbedingt nen Normteil dan sowas wie - Drehbare Ballengriffe,DIN 98 (10.62) Form D (Zapfen) oder Form E (mir M Gewinde). Nach der gekürzten Tabelle die ich hier hab ab 7mm Zapfen Durchmesser dann aber nur 49mm Griflänge.Bei m12 oder 13mm Zapfen sinds95mm Grifflänge usw..Es gibt auch Handkurbeln DIN 468,DIN469 , Gekröpft und gerade mit Vierkantloch.Villeicht sind die Nummern nützlich.
Schöne Grüße Andreas

Christof
Beiträge: 222
Registriert: Mo 29. Apr 2013, 23:37

Re: Dank und Frage zur Elektrolyse

Beitrag von Christof »

[In Antwort auf #102140]
Hallo liebe Freunde,
vielen Dank für die wimmer kenntnisreichen Antworten. ich werde versuchen tatsächlich einen Buchenklotz zu bohren, zu drechseln und zu spalten. Dies erscheint mir die Methode, die zunächst am wenigstenen Schaden anrichtet.

Nochmal zur Elektrolyse: Ich habe jetzt die Kurbel in Zitronensäure, danach testeshalber in Soda liegen gehabt. das schien mir allein schon sehr gut rostlösend gewesen zu sein. Nach der Bearbeitung mit einer Messingbürste ist das Eisen jetzt grau. Reicht das, oder komme ich mit der Elektrolyse noch weiter? Ein bißchen fürchte ich mich nämlich vor dem Strom der da fließt. Ist das nicht gefährlich oder habe ihr andere Erfahrungen und wenn ja wie sichert ihr den Bottich vor Kindern, etc.?

Viele Grüße, Christof.

Berthold Cremer
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Registriert: Mo 28. Mär 2016, 13:19
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Re: Dank und Frage zur Elektrolyse

Beitrag von Berthold Cremer »


Hallo Christof

Weder die Spannung (in Volt) noch der Strom (in Ampere) sagt allein aus ob es für Menschen gefährlich ist.
Gemäß dem Gesetz von Herrn Ohm, muss eine entsprechend hohe Spannung anliegen, mit bei einem hohen Widerstand auch ein hoher Strom fließen kann - Strom I (in A) = Spannung U (in Volt) durch Widerstand R (in Ohm).

Das Wasser mit Salzen versetzt hat einen vergleichsweisen geringen Widerstand, so dass zum Beispiel bei 12 Volt schon ein Strom von vielleicht 2 Ampere fließen kann. Der menschliche Körper hat aber einen wesentlich höheren Widerstand, so dass man schon eine deutlich höhere Spannung anschließen muss, damit ein gefährlicher Strom (in der Größenordnung von einigen Milliampere) fließen kann. Anderes ausgedrückt: Wenn du nur die 12 Volt aus einem Batterieladegerät anschließt, kann es für den Menschen nicht gefährlich werden, weil der Körperwiderstand zu hoch ist.
Ich hoffe, dass ich mich verständlich ausgedrückt habe. Dennoch: alle Angaben ohne Gewähr und Versuche bitte auf eigenes Risiko.

Viel Erfolg
Berthold


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