5. Die erste Hirnholzkante:
Falls ihr beim Absägen des Brettes von der Bohle sorgfältig vorgegangen und eine Längskante einigermaßen rechtwinklig zu dieser Hirnholzkante ausgerichtet habt, braucht ihr die erste Hirnholzkante nur gerade zu hobeln. Wer so eine Stoßlade wie Conger sein eigen nennt, dem sei sie für das Richten der Hirnholzkanten empfohlen. Wer keine hat, wie ich, wird auch so glücklich. Voraussetzung und das gilt sicher auch für die Stoßlade, ist ein frisch geschärftes Hobeleisen. Fein gestellt sollte der Hobel einen scharfen, schneidenden Ton von sich geben, der nicht ans Schaben erinnert. Auch Nadelhirnholz sollte in kleine Späne geschnitten werden, bloß Staub spricht für ein nicht genügend scharfes Eisen. So sieht es bei mir aus:

Es geht eigentlich mit jedem Bankhobel mit geradem Eisen. Ein verstellbares enges Hobelmaul hat aber den Vorzug, daß man Ausbruch an den Kanten minimieren kann.
So sieht die Sache aus, wenn der rechte Winkel von unserer geraden Längskante aus gemessen wird:

Leider habe ich die Fotos abends gemacht, der Lichtdurchfall ist nicht mehr gut zu sehen. Trotzdem sieht man, das links eine ganze Ecke weg muß.
Von der rechten Seite her sieht der Winkel vorn so aus:

Gar nicht so schlecht, links muß hier was weg.
und hinten:

Ziemlich rechtwinklig. Das Vorgehen um frei Hand Rechtwinkligkeit zu erzielen ist jetzt immer dasselbe: Zuerst die Hochpunkte wegnehmen: Also hier, bewußt die hintere Seite anhobeln und die linke Kante. Dann wieder überprüfen und erneut korrigieren.