Eschenholzstamm aufsägen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Julian Behr
Beiträge: 16
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Eschenholzstamm aufsägen

Beitrag von Julian Behr »


Hallo.

Im Garten meiner Eltern wurde eine 15 m hohe Esche gefällt mit Stammdurchmesser ca. 80 cm. Das meiste Holz war vom Pilz befallen, aber die unteren 3 m stehen noch und scheinen gesund; der braune Kern ist, glaube ich, bei älteren Bäumen normal, oder?
Nun habe ich die "Holzfäller" gebeten, den verbleibenden Stamm nicht in Scheiben zu fällen, sondern komplett. Die scheuen sich aber, da der komplette Stamm sehr schwer wird und am Hang steht, also auch zu einer Gefahr werden könnte.
Nun habe ich zwei Fragen:
1. gibt es irgendeine Absicherungsmöglichkeit, so daß der Stamm doch noch am Stück bleiben kann?
2. falls ich den Stamm komplett fällen kann, wie kann ich ihn auftrennen? Es ist für einen Normalauto-Besitzer schwierig, solch ein Gewicht zum Sägewerk zu bringen, und die Anschaffung eines Längsschnitt-Gerätes mit großer Motorsäge lohnt wohl nicht. (kann man so etwas ausleihen?)

Es wäre dankbar für einen Rat
Julian

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Eschenholzstamm aufsägen

Beitrag von Dietrich »


Hallo Julian,

einen Keil von der Seite hineingeschnitten wo er hinfallen soll, von der Gegenseite auf gleicher Höhe hineinschneiden, dabei mit Seilen und mehreren Personen in die vorgesehene Fallrichtung ziehen.
Einen Landwirt aus der Umgebung fragen, der einen Traktor mit Frontlader hat, ob er ihn auf eine seiner Rollen nimmt und zum Sägewerk fährt.
Eine andere Möglichkeit bei einem Gewicht von knapp 1,4 Tonnen kann ich mir nicht vorstellen, hoffe aber ein wenig geholfen zu haben.

Gruß Dietrich


Christian Otto
Beiträge: 236
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Eschenholzstamm aufsägen

Beitrag von Christian Otto »


Hallo!

Eine Alternative zum Bauern von Dietrich: Andere Menschen verfügen auch über große Anhänger: Zimmerleute, andere Handwerker, auch werden Hänger gegen Gebühr verliehen, oft an Tankstellen und dergleichen. Zum Fällen: Sollte es wirklich gefährlich sein aufgrund der Hanglage, den Baum zu fällen, solltest Du dies einen Fachmann machen lassen. Wo ist denn der Baum? Vielleicht gibt es ja sogar hier im Forum jemanden, der Dir helfen kann!? Vielleicht gegen eine Entschädigung von einem aufgesägten Brett oder dergleichen?

Einen Einwand habe ich noch zu Dietrichs Beitrag: Der Sägeschnitt sollte immer einige (5-10) cm über den Keilschnitt gemacht werden, es vermeidet ein klemmen des Säge. Anbinden des Stammes sollte eigentlich kein Problem sein, wenn noch andere Bäume in der Nähe stehen, die dies verkraften können.

Christian Otto



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Eschenholzstamm aufsägen

Beitrag von Dietrich »


Hallo Christian,

in Ordnung, der Schnitt sollte in der von Dir beschriebenen Weise angesetzt werden.

Aber 3m Stammlänge mit 80cm Durchmesser, auf einen Hänger, was habt ihr für Zimmerleute?

Überschlagen komme ich auf weit über eine Tonne!
Meiner Ansicht ist ohne Hubvorrichtung nichts zu machen

Gruß Dietrich

Dieter Macher

Re: Eschenholzstamm aufsägen

Beitrag von Dieter Macher »

[In Antwort auf #97524]
Hallo Julian,
zunächst einmal meinen Glückwunsch zu diesen Stamm.Ich an deiner Stelle würde mich in deiner Region zunächst nach einen Fachmann für das Fällen umsehen, und wenn der Stamm liegt, anschließend ein mobiles Sägewerk ausfindig machen. Das sind große, transportable Blockbandsägen welche z.B. mit großen Jeeps problemslos gezogen werden können. Solche "mobilen Sägewerke" sind relativ weit verbreitet und sägen vor Ort nach Wunsch zu einem fairen Preis - oftmals ist sogar noch handeln möglich. Ich greife öfters auf diese Methode zurück, wenn ich einen ganzen und großen Stamm günstig oder umsonst bekomme. Ist der Stamm erst aufgeschnitten, ist auch der Transport der Bretter/ Bohlen mit einem normalen Pkw und einen kleineren Anhänger machbar. Die Kosten für das Fällen lassen und das Aufschneiden von einem "mobilen Sägewerk" lohnt sich bei einer Braunkern-Esche - vorrausgesetzt sie ist wirklich noch gesund - meistens.
Mein Tipp: eine ganze Bohle auf mind. 10 cm Stärke aufschneiden lassen, und später als zugerichtete Blockware Hobby - Drechslern anbieten. So kommt ein Teil der Kosten wieder rein. Allerdings scheuen sich viele solcher Sägewerks-Betreiber gerne vor dem Aufschneiden sogenannter Gartenbäume wegen eingewachsener Nägel ( Wäscheleinenbefestigungen usw. ) dies würde eine Vor-Absprache erfordern.
( Auch über die eventuellen Kosten für ein kaputtes Blockbandsägeblattes )

Gruss Dieter M.



Julian Behr
Beiträge: 16
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Eschenholzstamm aufsägen

Beitrag von Julian Behr »


Lieber Dietrich, Christian und Dieter,

vielen Dank für die Ideen. Zunächst werde ich wohl nach einem mobilen Sägewerk schauen. Und vielleicht können die auch gleich beim Fällen zur Hand gehen. Ich denke auch, daß man die Fallrichtung des Stammes gut lenken kann, zumal der Hang nicht steil ist und in Verbindung mit den Tips zum Einsägen der Keile sollte das gehen.

Herzlich
Julian

Klaus P.

Re: Eschenholzstamm aufsägen

Beitrag von Klaus P. »


Hallo Julian!

Umfassende Information zum Arbeiten mit Kettensägen findest Du unter http://www.husqvarna.de/node235.asp. Leicht verständlich und informativ und wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann am Stand der Technik.
Wird auch in der Weiterbildung von Landwirten verwendet.

lG
Klaus



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