Fertige Schalen nochmals aufspannen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Dieter Macher

Fertige Schalen nochmals aufspannen

Beitrag von Dieter Macher »


Ich habe aus meiner Anfangsdrechselzeit einige - zum Teil mosaik-verleimte Holzschalen, welche ich mochmals überdrehen möchte. Gespannt hatte ich diese Schalen damals mit mehreren Zwischenlagen auf einer Planscheibe
( vorgearbeiteten Rohling aufgeleimt ). Nach dem "Fertigstellen" habe ich die Schalen dann abgestochen - und den kleinen, verbliebenen Restansatz am Boden verschliffen. Soweit - so gut. Habe jetzt die Möglichkeit mit Spreitzbackenfutter zu arbeiten und folgendes Problem: Wie finde ich auf dem Inneren Schalenboden den exakten Mittelpunkt, um dort einen "Trägerbolzen" - D= ca. 45 mm - für das Schraubenfutter einzuzleimen. Dies wäre die Voraussetzung für das Eindrehen eines Schwalbenschwanz-Rezeßes auf der Boden-Außenseite, um dann die Schale mit dem Spreitzbackenfutter zum erneuten Überdrehen zu spannen.
Ein großes Außenspanfutter ( mit Vierbacken-Segmenten wie z.B. Vicmarc - usw.)
habe ich nicht - passt nicht auf meine Holzdrehbank.
Die Schalenränder dieser Erstlingswerke liegen in einer Stärke vom 10-15 mm,
so das der " Neue " Mittelpunkt ziemlich exakt sein müßte - um größrere Unwuchten beim Nachdrehen zu vermeiden - sonst bleibt mir vom Rand nichts mehr übrig - alles schon dagewesen.

Danke für Eure Tipps

Gruß DM

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Fertige Schalen nochmals aufspannen

Beitrag von reinhold »


hallo,
das Beste für diesen Fall ist ein Longworth-Futter. Es wurde von einem australischen Drechsler erfunden und kann aus Sperrholz selbst gebaut werden. Im Internet sind unter "Longworth chuck" mehrere Bauanleitungen zu finden (google).

Damit kann jede Schale am oberen Rand zentrisch gespannt werden und am Boden ein Rezess eingedreht werden für das weitere Abdrehen. Gedacht ist das Futter natürlich dazu, um an fertigen Schalen die Aufspannspuren am Boden wegzudrechseln.

schöne Grüsse
reinhold

Dieter Macher

Re: Fertige Schalen nochmals aufspannen

Beitrag von Dieter Macher »


Guten Tag, Reinhold,

Besten Dank für den Tipp mit dem Longworth-Futter - Habe mir die Bauanleitung im net angesehen - sieht vernünftig aus. Das Festspannen der Schalen erfolgt offensichtlich durch das Gegeneinander Verdrehen der beiden Scheiben. Oder irre ich mich ?
Arbeitest du mit einem Futter dieser Bauart?
Es stellt sich mir nämlich bei der Eigenkonstruktion die Frage, wer mir bzw. wie man die kurvenförmigen Nuten exakt in das Holz fräst?!
Frei Hand auf der Tischfräse dürfte dies wohl kaum möglich sein. Denn so wie´s aussieht, müssen die vier Nuten exakt zum Mittelpunkt der Scheiben und auch parralel zueinander ausgerichtet sein, damit sich die Spanner geleichmäßig zueinander bewegen. Bleibt also nur der Gang zum P
Profischreiner mit CNC-Fräse - oder täusche ich mich?

Gruss Dieter M.

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Fertige Schalen nochmals aufspannen

Beitrag von reinhold »


hallo Dieter,

ich bin gerade dabei, so ein Futter zu bauen. Die Bögen lassen sich sehr gut mit einer Oberfräse und einer Zentrierstange fräsen. Ich benutze die Anleitung des Fine Woodworking Magazins. Scheint mir vernünftig zu sein. Die erforderliche Genauigkeit liegt meines Erachtens im Millimeter-Bereich, es ist also kein CNC erforderlich. Ich nehme keine Spanplatte, sondern Mehrschichtsperrholz.
Ich melde mich, sobald ich Erfahrungen mit dem Futter habe.

mit freundlichem Gruss
reinhold

Dieter Macher

Re: Fertige Schalen nochmals aufspannen

Beitrag von Dieter Macher »


Guten Abend Reinhold,
Habe mir ebenfalls eeine Baubeschreibung aus dem Net geholt -
werde also in nicht allzu ferner Zukunft ebenfalls versuchen, solch
eine Spannvorrichtung zu konstruieren.
Arbeite derzeit noch mit dem Spreizbackenfutter Craft PCC 2000.

Gruß Dieter M.


Dieter Macher

Re: Fertige Schalen nochmals aufspannen

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Reinhold,

möchte meinen Beitrag von 17.57 noch ergänzen:

Als " Face-Plate" für mein zukünftiges Longworth-Futter werde
ich den Orginal- " Mitnehmer" von Scheppach verwenden:
Spindelgewinde M33 DIN 800 - Durchmesser 85 mm inkl. drei Bohrungen
für zusätzliche Schrauben.Eine Zentrumschraube hat der Mitnehmer schon.
Ist aus Aluminium - denke das ist eine gute Alternative zur Eigenherstellung eines metallenen " Anschlusstückes ".

Gruss Dieter M.


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