Details beim Hobeln *MIT BILD*
Verfasst: So 27. Mär 2016, 21:26
Das schlechte Wetter veranlasste mich, am PC mich mit CAD zu beschäftigen, auf der Suche nach einem Thema kam ich auf das Thema Hobeln, das Thema, das vor einigen Tagen in einem Beitrag behandelt wurde.
Ich kann mich erinnern, es dauerte bei mir einige Jahre bis ich einigermaßen so richtig den Durchblick hatte, so dachte ich mir, könnte ich ja einige Details in Bilder fassen.
Ich fange mit dem Einstellen der Messer an, als erstes der Idealzustand, das Messer ist auf gleiche Höhe wie der hintere Abnahmetisch.
Die neue Hobelfläche stimmt mit der Höhe des Abnahmetisches überein.
Bild 1

Wird das Messer zu tief eingestellt, stellt sich der Misserfolg schnell ein, das Werkstück stößt an den Abnahmetisch und da muss unbedingt nachgearbeitet werden.
Der weit aus komplizierte Fall ist, das Messer steht zu hoch, zwischen Abnahmetisch und neuer Hobelfläche entsteht Spiel, dieser Fall ist nicht zwingend zu bemerken, belässt man es aber bei der Fehlstellung, wird man mit seiner Arbeit nicht froh, es dürfte unmöglich sein, bei solcher Konstellation ein gerades Brett zu hobeln.
Nun zu der nicht einfachen Aufgabe, wie ermittle ich die korrekte Höhe, da gibt es die Uraltregel, ein glatt gehobeltes Stück Hartholz soll sich beim Turchtauchen des Messers 3mm bewegen, ich hab mich lange mit dieser Methode rumgeschlagen, der Erfolg war oft nicht zufriedenstellend, erst als ich mit einer Messuhr den Messerstand kontrollierte wurde es besser, lange versuchte ich mit einem Überstand von 3 bis 5 Hundertstel mm auszukommen, das brachte schon gute Ergebnisse.
Irgendwann legte ich mir dann eine spezielle Brille zu (nicht nur zur Messereinstellung), die ganz nah eingestellt ist, auf etwa 15 bis 20cm, als ich damit den Messerstand mir ansah, war die 3mm Regel endgültig vergessen, man sieht wie der Abnahmetisch übernimmt, ob Spiel vorhanden ist oder ein Anstoßen droht, die Messuhr benutze ich auf jeden Fall, mit ihr kontrolliere ich die Zustellung, oder besser gesagt das Zurückstellen.
Hatte ich z.B. das Messer auf plus 5 Hundertstel eingestellt, das Auge sah aber noch Spiel, so reduzierte ich noch etwas den Überstand.
Bild 2

Das Bild zeigt den Fall, wenn das Messer zu hoch steht.
Ein weiteres Symptom beim Messerhochstand ist die Marke am Ende des Brettes, sie entsteht wenn man mit dem Brett ganz über den Tisch fährt, zwischen Neuer Hobelfläche und Abnahmetisch entsteht ja ein Luftspalt, der bleibt aber nur so lange bestehen, bis das Brett den Zustelltisch verlässt, dann fällt das Brett um den Spalt nach unten, was zur Folge hat, das Messer hobelt ein Marke ins Brett, die so hoch ist wie der vorherige Luftspalt und reicht bis ans Ende des Brettes.
Ich schreibe bewusst fällt nach unten, hat man neue Messer eingebaut, bemerkt dieses Fallen auf jeden Fall.
Auf dem nächsten Bild habe ich diese Situation nachgestellt.
Bild 3

Ein weiteres, wie ich finde, schwieriges Unterfangen ist, beim Messer eine Krümmung der Schneide zu verhindern.
Dieses Problem stellt sich bei mir immer wieder ein, ich möchte auch nicht auf die Ursachen eingehen, sie können auch von der Maschine her rühren, habe ich nun mal das Problem, an beiden Rändern des Tisches ist die Höhe gut eingestellt, so können sich in der Mitte zwei abweichende Stellungen ergeben, einmal höher oder einmal tiefer als am Rand, da hab ich inzwischen auch gelernt zum mindest etwas nachzubessern.
Steht das Messer z.B. in der Mitte zu hoch, klemme ich vorsichtig an beiden Seiten an, mit etwas weniger Kraft in der Mitte, nehme dann ein Stück Hartholz (etwa 25x25mm, 120mm lang), schräge es leicht an beiden Seiten an, setze dieses Holz mittig auf das Messer (voll auf die Schneide) und klopfe mit einem kleinen Hammer unter Kontrolle der Uhr das Messer um den gewünschten Betrag nach unten(es handelt sich ja immer nur um Hundertstel) , beim ersten Male wollte es nicht so recht, aber nach einigen Versuchen war schon ein Erfolg zu verzeichnen.
Wichtig ist dabei, dass die Stellung an den Enden des Messers sich nicht verändert, beim ersten Misserfolg nicht verzagen, es kommt auf die Klemmung an, sie muss eine Korrektur zulassen.
Ist der tiefste Punkt umgekehrt in der Mitte, wird es schwieriger, ich muss dann ich der Mitte fest klemmen und versuchen an beiden Enden das Messer tiefer zu bekommen, gelingt aber auch.
Nun zu dem Problem, das letzte Woche Thema war, bei der Dickte entstehen Marken am Anfang und am Ende, dies hat mit der Messerstellung nicht zu tun, es ist abhängig von der Länge des Brettes und dessen Gewicht, ich habe eine Situation nachempfunden, verlässt das Brett die erste Andruckrolle halbiert sich der Anpressdruck auf dem Brett( die Rollen sind mit Federn vorgespannt und heben sich gegen die Federkraft beim Einfahren des Brettes an).
Es ist doch wohl schon vielen von uns passiert, dass bei Unachtsamkeit ein schweres Brett beim verlassen der ersten Rolle richtig nach unten fällt und es entsteht eine tiefe Marke mit Radius der Messerwelle auf dem Brett.
Ich hab mir schon seit langem angewöhnt, sowohl beim Einschieben als auch beim Verlassen das Brett kräftig noch oben zu ziehen.
Auf dem Bild hab ich einen roten Pfeil dargestellt, er soll die vorhandene Kraft darstellen, die durch Gewicht und Länge versucht das Brett nach unten zu drücken, dieser Kraft sollte man entgegen wirken.
Bild 4

So, nun haben einige die Osterlektüre, das Wetter hat sich auch gebessert, morgen wird es vielleicht auch besser.
Gruß Franz