Dumme Frage(n) zu Bohrmaschinen
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Dumme Frage(n) zu Bohrmaschinen
Meine gute, alte (30-35 Jahre!) Bosch CSB 680 - eigentlich noch eine Scintilla-Maschine - leidet inzwischen merklich an Altersschwäche, sprich mangelndem Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen.
Als wir - meine Lady und ich - am Sonntag mit einem 2 1/8'' Forstner eine Vertiefung in Buche bohren wollten ging sie in die Knie, man musste eine für diesen Bohrerduchmesser (knapp 54 mm) hohe Drehzahl einstellen um Erfolg zu haben.
Da steht also ein "Weihnachtsgeschenk" ins Haus und hier hebe ich ein Problem mit technischen Daten:
Wenn ich eine Maschine haben möchte, die >50mm in Holz bohren kann, dann wird das offensichtlich sehr teuer. Bei Bosch blau sind für 50mm über 650 aufgerufen, die Maschinen sind schwer (4,8 kg). Normale Holzbohrer kommen bei uns eigentlich nur bis 20mm zu Einsatz - daneben aber die dickeren Forstner. Muss man deren Durchmesser genauso sehen wie die von Spiralbohrern oder gibts da eine andere Grenze?
Bin für weiterführende Information sehr dankbar.
Gruss
Rolf
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Re: Dumme Frage(n) zu Bohrmaschinen
Hallo Rolf,
kauf Dir eine Metabo mit 1.000 W, wenn's teuer sein kann ohne Schlagwerk, wenn's günstig sein soll mit Schlagwerk. Wenn Du das Schlagwerk nicht benutzt hält sich auch der "Freilauf" sehr in Grenzen. Ich hatte die ohne Schlagwerk in der Hand und hab dann doch die billige genommen. Mit der kannst Du im Gegensatz zu vielen anderen Bohrmaschinen auch Gewinde bohren weil die schon unten rum Kraft hat. Die kleineren von Metabo haben kaum weniger Gewicht und der Preisunterschied ist auch nur marginal.
Bei mir laufen diese Maschinen seit 30 Jahren zu meiner vollsten Zufriedenheit.
Gruß
Heinz
Re: Dumme Frage(n) zu Bohrmaschinen
Als wir - meine Lady und ich - am Sonntag mit einem 2 1/8'' Forstner eine Vertiefung in Buche bohren wollten ging sie in die Knie, man musste eine für diesen Bohrerduchmesser (knapp 54 mm) hohe Drehzahl einstellen um Erfolg zu haben.
Hmm, ich kenne es eigentlich so, dass mit steigendem Bohrerdurchmesser die Drehzahl sinken sollte. Ist der Bohrer evtl. nicht mehr ganz scharf? Wobei 2 1/8" schon eine ziemliche Hausnummer für eine 650W-Handbohrmaschine ist. Das geht auch meine 1000W-Metabo mit neuem Famag-Bohrer nicht wie Butter durch...
Normale Holzbohrer kommen bei uns eigentlich nur bis 20mm zu Einsatz - daneben aber die dickeren Forstner. Muss man deren Durchmesser genauso sehen wie die von Spiralbohrern oder gibts da eine andere Grenze?
Meiner (bisher allerdings nicht sehr intensiven) Erfahrung nach könnte man die möglichen Durchmesser vielleicht etwas höher ansetzen, aber nur etwas.
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Re:Bankmaschine
Guuden,
außer für viele große Bohrungen in kurzer Zeit
verwenden wir Maschinen wie die
Bosch die GBM 10 RE Professional oder die GBM 6 RE.
Leicht, ergonomisch und auch sehr gut zum Schrauben verwendbar.
Der Trick bei uns ist es, bei stärkeren Bohrungen mit Kunstbohrern, zuerst
mit dem EndØ ca. 5 mm tief zu bohren. Dann mit 15 oder 20 mm bis auf Endtiefe,
danach mit dem Endmaß fertig aufbohren.
So hat der große Bohrer eine Führung, muss sich aber nicht mit dem Material
in der Mitte plagen.
Mit den Schnellspannfuttern und Rechts-Linkslauf sind die Bohrer ratz-fatz gewechselt.
So hat auch mit großen Durchmessern eine handliche Maschine ein leichtes Spiel
und man schlägt sich im restlichen Betrieb nicht mit unnötig schwerem Gerät rum.
Häufig stelle ich bei Ungeübten fest, dass mit geringer Drehzahl und zaghaftem
Druck gebohrt wird.
Wenn der Bohrer gut angesetzt ist, ordentlich Drehzahl und dem Bohrer Futter geben.
Langsames Rumgejuckel schadet der Maschine, da deren
Kühlung drehzahlabhängig ist und dem Bohrer, der vor allem auf der Stelle reibt.
Gut Holz! J.
Re: Dumme Frage(n) zu Bohrmaschinen
[In Antwort auf #82439]
Hallo Rolf,
große Durchmesser erfordern Drehmoment und damit geringere Drehzahl am Futter, "rumgejaule" mit hohen Drehzahlen ist unwürdig:-)
Es gibt mehrere Möglichkeiten dies zu erreichen, mit der Vollwellenelektronik, bei Metabo VTC, beißen sich die Maschinen der 1000-1300 Watt Klasse im 1. Gang
ohne merklichen Drehzahlabfall durchs Holz, legendär sind die SBE/BE 1000 später "1010 und 1020" Maschinen, sehr lange im Angebot.
Die aktuellen Modelle mit 1100 und 1300 Watt legen noch einmal nach.
Aber: Es bleiben Allrounder, mit einem großen Einsatzspektrum sie sind nicht konstruiert für ausschließlich schwere Einsätze und Einsätze im Überlastbereich.
Maschinen ohne VTC zeigen bei hoher Belastung durchaus einen Drehzahlabfall, macht denen aber bei entsprechender Auslegung und Konstruktion nichts aus.
Hier wäre die Empfehlung Metabo BE 75-16 oder BE 75-Quick (mit Möglichkeit der schnellen Bohrfutterabnahme und Adaption von Winkelgetriebe oder Drehmomentwandler zum Schrauben).
Seit einigen Jahren nutze ich die BE 75-16, eine 1-Gang Bohrmaschine mit großen Drehmomentreserven, sie wird angegeben mit 65mm Bohrdurchmesser für Topfbohrer und 50mm für Schlangenbohrer.
Ich selbst habe in Nürtingen mit einem 1000mm langen 50mm Schlangenbohrer (8kg Eigenmasse) mit der BE 75... in einen Stapel Leimbinder bohren dürfen, bei einem Test bei mir in der Werkstatt hat sie eine 12x220mm Holzschraube mit Sechskantkopf trotz unterlegter Karossieriescheibe, Schraube samt Scheibe tief ins Nadelholz gezogen, bis zum Stillstand.
Gruß Dietrich
Hallo Rolf,
große Durchmesser erfordern Drehmoment und damit geringere Drehzahl am Futter, "rumgejaule" mit hohen Drehzahlen ist unwürdig:-)
Es gibt mehrere Möglichkeiten dies zu erreichen, mit der Vollwellenelektronik, bei Metabo VTC, beißen sich die Maschinen der 1000-1300 Watt Klasse im 1. Gang
ohne merklichen Drehzahlabfall durchs Holz, legendär sind die SBE/BE 1000 später "1010 und 1020" Maschinen, sehr lange im Angebot.
Die aktuellen Modelle mit 1100 und 1300 Watt legen noch einmal nach.
Aber: Es bleiben Allrounder, mit einem großen Einsatzspektrum sie sind nicht konstruiert für ausschließlich schwere Einsätze und Einsätze im Überlastbereich.
Maschinen ohne VTC zeigen bei hoher Belastung durchaus einen Drehzahlabfall, macht denen aber bei entsprechender Auslegung und Konstruktion nichts aus.
Hier wäre die Empfehlung Metabo BE 75-16 oder BE 75-Quick (mit Möglichkeit der schnellen Bohrfutterabnahme und Adaption von Winkelgetriebe oder Drehmomentwandler zum Schrauben).
Seit einigen Jahren nutze ich die BE 75-16, eine 1-Gang Bohrmaschine mit großen Drehmomentreserven, sie wird angegeben mit 65mm Bohrdurchmesser für Topfbohrer und 50mm für Schlangenbohrer.
Ich selbst habe in Nürtingen mit einem 1000mm langen 50mm Schlangenbohrer (8kg Eigenmasse) mit der BE 75... in einen Stapel Leimbinder bohren dürfen, bei einem Test bei mir in der Werkstatt hat sie eine 12x220mm Holzschraube mit Sechskantkopf trotz unterlegter Karossieriescheibe, Schraube samt Scheibe tief ins Nadelholz gezogen, bis zum Stillstand.
Gruß Dietrich
Vorbohren
Hei!
Ich mache es bei großen Löchern mit dem Forstnerbohrer so, wie Justus es beschreibt. Das ist zwar manchmal etwas fummelig, schont aber Forstnerbohrer und Maschine.
Bei 54 mm-Löchern kannst Du nach dem Vorbohren mit dem Forstner doch sogar freihändig (mit mobilem Bohrständer mit Tiefenstopp) mehrere 20 mm-Löcher nebeneinander bohren, ehe Du mit dem Forstnerbohrer fertig bohrst. Oder mit einem breiten Flachfräsbohrer ausräumen.
Den Forstnerbohrer gut zu schärfen wirkt gerade bei den großen Durchmessern Wunder.
Gruß, Philipp
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Re: Dumme Frage(n) zu Bohrmaschinen
Hallo Rolf,
für so große Durchmesser verwende ich eine Eingang-BM, die 6013 B von Makita. Hat nur 550W, aber durch das Getriebe recht ordentlich Drehmoment, man kann das Futter von Hand kaum drehen. Und da sie einen EuroHals hat,
ist sie bei mir im Bohrständer im Einsatz, wird nur manchmal für schwere Bohrarbeiten oder zum Rühren von zähem Material ausgebaut. Sicher kann man nicht für jede Anwendung eine separate Maschine bereithalten,
aber bisher hat sie ihre Sache auch mit nur einem Gang klaglos erledigt. Gerade auch die 26 stck 35mm Scharniertöpfe in Eiche waren eine Aufgabe
Ich glaub, dieses Teil mit dem Spatengriff hinten und T-Griff + Handgriff schraubbar gegenüber wird von einigen Baumärkten als Kopie in gelb angeboten. Was die dann taugt, kann ich natürlich nicht sagen.
Insofern gerne das Original, kann ich nur empfehlen.
Gruß Uli
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Re: Dumme Frage(n) zu Bohrmaschinen
Guuden,
Die zum Bohren in Holz technologisch benötigte Schnittgeschwindigkeit
bringt keine der handelsüblichen Maschinen selbst bei großen Øn zu Stande.
Also, sobald die Führung sichergestellt ist Vollgas und ordentlich Vorschub!
Gut Golz! J.
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Re: Danke für die vielen Antworten!
[In Antwort auf #82439]
Hallo alle miteinander!
Danke für all die Kommentare,
Die Idee von Justus mit dem Vorbohren hat was - muss ich mir merken!
Ginge aber nicht im aktuellen Fall, denn die 54er Bohrung dient nur dazu, dass meine Frau einen Schalenrohling auf das Spannfutter ihrer "neuen Gebrauchten" Drechselbank aufspannen kann. Die Bohrung ist dann nur so ca. 5-6mm tief. Das muss man wohl mit dem Forstner gleich am Stück bohren. Nur so nebenbei - der Bohrer ist scharf, da gibts kein Problem.
Ich konnte heute mal mit ein paar Maschinen spielen. Da waren 30-35 Jahre Fortentwicklung deutlich zu spüren! Vollwellenelektronik ist wohl das Zauberwort.
Was ist es geworden? Was ganz kleines, eine Bosch GSB 13 RE professional. Deren 600W sind mehr wert als die 680 der Vorgängermaschine, Vollmetallgehäuse, 13 mm Schnellspannfutter, 1,8 kg leicht, R/L-Lauf, die langsamste Drehzahl startet bei nahezu Null, ginge zum Schraubendrehen, aber dafür gibts Akkuschrauber. Schlagbohren kann sie auch, muss man ja nicht benutzen.
Mal sehen, ob die auch so lange hält?
Gruss
Rolf
Hallo alle miteinander!
Danke für all die Kommentare,
Die Idee von Justus mit dem Vorbohren hat was - muss ich mir merken!
Ginge aber nicht im aktuellen Fall, denn die 54er Bohrung dient nur dazu, dass meine Frau einen Schalenrohling auf das Spannfutter ihrer "neuen Gebrauchten" Drechselbank aufspannen kann. Die Bohrung ist dann nur so ca. 5-6mm tief. Das muss man wohl mit dem Forstner gleich am Stück bohren. Nur so nebenbei - der Bohrer ist scharf, da gibts kein Problem.
Ich konnte heute mal mit ein paar Maschinen spielen. Da waren 30-35 Jahre Fortentwicklung deutlich zu spüren! Vollwellenelektronik ist wohl das Zauberwort.
Was ist es geworden? Was ganz kleines, eine Bosch GSB 13 RE professional. Deren 600W sind mehr wert als die 680 der Vorgängermaschine, Vollmetallgehäuse, 13 mm Schnellspannfutter, 1,8 kg leicht, R/L-Lauf, die langsamste Drehzahl startet bei nahezu Null, ginge zum Schraubendrehen, aber dafür gibts Akkuschrauber. Schlagbohren kann sie auch, muss man ja nicht benutzen.
Mal sehen, ob die auch so lange hält?
Gruss
Rolf