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kleine und leise Tischbohrmaschine

Verfasst: Sa 28. Nov 2015, 18:32
von Andreas Pfister

Hallo,
wie angekündigt hier die nächste Frage. Eine Ulmia 1610 ist gefunden und abgeholt, toller Zustand incl. Schiebetisch und Langloch!

Die nächste Anschaffung, die mich im Moment umtreibt ist eine Tischbohrmaschine. Erste Idee war DUSS KB43 Ständer plus Fein Handbohrmaschine. Der Ständer macht einen hervorragenden Eindruck - was mich allerdings doch geschockt hat, war der Geräuschpegel der Handbohrmaschine. Ich war die letzte Zeit verwöhnt mit einer großen Ständerbohrmaschine die (relativ) leise ihren Dienst verrichtet hat.
Daher meine Frage: gibt es eine Handbohrmaschine, deren Geräuschpegel dem einer Ständerbohrmaschine entspricht? (ich vermute mal nein)
Was mir an der Lösung gefallen würde, wäre der geringe Platzbedarf.

Oder: gibt es eine gute Tischbohrmaschine, die kein Monster ist, trotzdem aber eine gewisse Ausladung hat?
Ich bin über die WMW BT6 gestolpert, kann dazu jemand vielleicht was sagen? Spannfutter geht nur bis 6mm, aber das sollte sich ja tauschen lassen oder?
Sonst Flott tb10 ST ?

DIe Maschine wird hauptsächlich für Dübellöcher verwendet werden, sowie für feine Bohrungen in Messing zum Herstellen von "Knife-Hinges", keine Ahnung wie da das deutsche Wort ist-Zapfenband?
Falls sich das im Moment übertrieben anhört: ich bin ein Fan von einmal kaufen - und mir dann nie wieder Gedanken drum machen und mich vor allem nicht drüber ärgern müssen.

Soweit mal,
ich freue mich auf Antworten!



Re: kleine und leise Tischbohrmaschine

Verfasst: So 29. Nov 2015, 10:48
von Volker Hennemann

Hallo Andreas,

also wenn Du tatsächlich auch mit der Flott - Variante liebäugelst (wofür ich absolutes Verständnis habe!),
dann schau dir doch auch mal die Maschinen von Alzmetall an.

http://www.alzmetall.de/alzmetall/index.php?id=alztronic

Das wäre im Augenblick meine Wahl.

Viele Grüße
Volker



Re: kleine und leise Tischbohrmaschine

Verfasst: So 29. Nov 2015, 11:06
von Horst Entenmann

Hallo Andreas,

Ich habe eine Bosch PBD40 und bin da ganz zufrieden.
Der Preis hat mich längere Zeit abgeschreckt und letztendlich habe ich sie nur mit einem ordentlichen Rabatt genommen als der Praktiker im Nachbarort zu gemacht hat. Im Einsatz hat sie allerdings meine Erwartungen übertroffen.

Das Design ist anfangs ungewohnt aber durchdacht. Es gibt eine Beleuchtung (hilfreich), eine Laser-Visierhilfe (brauche ich weniger) und die Möglichkeit das Display das normalerweise die Drehzahl anzeigt auf Bohrtiefenmessung umzuschalten.
Der Drehzahlbereich ist recht groß, auch wenn die ganz niedrigen Drehzahlen wie ich sie von Säulenbohrmaschinen kenne, nicht erreicht werden. Der Motor ist ordentlich Durchzugsstark aber leider auch nicht wirklich leise, mir fehlt da der Vergleich zu deiner Fein-Bohrmaschine.
Für schwerere Metallarbeiten würde ich die nicht empfehlen, für Holz sehe ich aber gar keine Probleme.
Mit einer Flott oder Alzmetall kann man die Bosch wohl nicht wirklich vergleichen, für mich war aber auch wichtig daß die Bosch nicht so furchtbar schwer ist und ich die bei Bedarf gut tragen kann.

Gruß Horst




Re: kleine und leise Tischbohrmaschine *MIT BILD*

Verfasst: Mo 30. Nov 2015, 10:48
von Claus Keller
[In Antwort auf #82242]
Servus Andreas,

zur kompetenten Beantwortung Deiner Frage kann ich Dir sehr dieses Forum ans Herz legen: http://forum.zerspanungsbude.net/portal.php

Da weiß garantiert einer fundiert Bescheid.

Freundlich grüßt aus dem Neandertal

Claus Keller

der ganz stille Standbohrmaschinen betreibt, z.B. diese:






Re: kleine und leise Tischbohrmaschine

Verfasst: Mo 30. Nov 2015, 11:42
von andreas pfister

Wow Claus,
das ist ja eine wunderschöne Maschine!! Darf man fragen, was so etwas kostet? Scheint mir eine ernste Alternative zu sein. Hast du einen Tiefenanschlag? Das Senken des Bohrers funktioniert über das Handrad oben oder?
Sonst tendiere ich im Moment zu einer gebrauchten Flott. Die Alzmetall sind schön und sicher über jeden Zweifel erhaben, allerdings auch nochmal ne Ecke teurer.
Ich denke das ist die zuverlässigste und langlebigste Investition.


Re: kleine und leise Tischbohrmaschine *MIT BILD*

Verfasst: Mo 30. Nov 2015, 14:53
von Claus Keller

Schön, dass Dir die Maschine gefällt, Andreas, Es ist eine englische Union A1, die man in GB so um 30 GBP plus Transport nach D ersteigern/kaufen kann. Wie meine aussah und restauriert wurde, kannst Du hier sehen: http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/md/read/id/64417/sbj/union-a1-pillar-drill-altes-eisen-wiederbelebt/

Ja, sie hat einen Tiefenstopp, und zwar die gerändelte Mutter zwischen Handrad und Zahnscheibe (leider ist das Bild unscharf):



Eine kleinere Bohrmaschine mit anderem Konzept habe ich auch (und noch ein paar mehr -- nein, ich bin nicht abhängig, könnte jederzeit aufhören!):



Falls es doch was Elektrisches sein soll: Zur Flott, Alzmetall und Konsorten habe ich Dir hier mal ein paar Links zur empfohlenen Seite, die Suchfunktion dort produziert noch viel mehr:

http://forum.zerspanungsbude.net/viewtopic.php?f=19&t=19225&hilit=flott+bohrmaschine&start=0

http://forum.zerspanungsbude.net/viewtopic.php?f=19&t=18112&hilit=flott+bohrmaschine

Freundlich grüßt

Claus Keller




Re: kleine und leise Tischbohrmaschine

Verfasst: Mo 30. Nov 2015, 17:57
von Dietrich

Hallo Claus, hallo Andreas,

auch im Woodworking-Maschinenforum gibt es bez. Tischbohrmaschinen ein gewisses Maß an Kompetenz, nicht zu vergleichen mit Zerspanungs-Spezi-Foren, aber doch diskussionswürdig:-)

Mit einer Flott Tischbohrmaschine (TBM) ist man eigentlich nie falsch beraten, das gilt natürlich auch für Alzmetall, Maxion, Gillardon, Arboga u.v.m.

Die Frage ist immer, was soll gebohrt werden, mit welchem Durchmesser, welche Werkstückgrößen gilt es zu bewältigen?
Warum dies so wichtig ist, ein Beispiel: Mit einer Tischbohrmaschine lässt sich nur schwer ein mittig angeordnetes Loch in eine 100x100cm Platte bohren, mit einem Bohrständer, verdreht mit Gewichtsauflage schon, und nicht mal so teuer, TBM´s die das leisten kosten das zigfache der Bohrständer/El-Handbohrmaschine-Kombination.
Sind wir immer noch bei der TBM, vermutl. ja?!

Dann ist die nächste Frage, Zwischentisch ja oder nein, der Metalller bevorzugt den Zwischentisch, der Holzwerker und oft auch der Elektriker bevorzugt vielfach keinen Zwischentisch.
Ohne Zwischentisch sind die entsprechenden Maschinen mit höhenverstellbarem Bohrkopf ausgerüstet, man nähert die Bohrerspitze dem Werkstück durch Höhenveränderung des Bohrkopfes und nicht mit dem hoch oder runterkurbeln des Zwischentisches.
Vorteil des höhenverstellbaren Bohrkopfes, man kann den relativ kleinen Bohrtisch in eine größere Tischplatte/Maschinentischplatte einlassen und hat eine große Auflage für größere Werkstücke, diese große Auflage lässt sich dann mit einigen Kniffen und ein paar Meter Aluprofil mit T-Nuten zu einem Anschlagsystem ausbauen, auf dem wiederholgenau an gleichgroßen Werkstücken Bohrungen an gleicher Stelle angebracht werden müssen.
Nachteil dieser Bauart mit höhenverstellbarem Bohrkopf, bis auf wenige Ausnahmen sind das sog. Elektronik-Bohrmaschinen, die Drehzahländerung, für verschiedene Bohrdurchmesser ist es von Vorteil die Drehzahl anzupassen, geschieht nicht mittels Getriebe, also mechanisch, sondern elektronisch, d.h. die ganz niedrigen Drehzahlen, die der Metaller braucht um große Durchmesser in Stahl zu bohren oder gar Gewinde zu bohren über M10, schafft die Elektronik-TBM nicht, denn würde man den Motor zu weit herunterregeln verlöre es zuviel von seinem Drehmoment und genau das ist bei großen Metallarbeiten gefordert.

Eine rel. bekannte Serie Elektronik-TBM´s gab es von Flott (gab weil es seit 2 Jahren eine neue Serie gibt), TB 10 und 13, von Metabo gab es in leicht abgeänderter Form ebenfalls die Modelle TBE 4512 und TBE 5014. Weniger bekannt waren die Modelle von Kräku, früher Flottjet, die auch vergleichbar waren, aber mit 240mm deutlich mehr Ausladung boten, Flott hatte 185, Metabo 205 mm.

Das war es von meiner Seite.

Gruß Dietrich


Re: kleine und leise Tischbohrmaschine

Verfasst: Di 1. Dez 2015, 11:37
von andreas pfister

Wow, danke für den guten Überblick!
Und auch für die Links, bei den Zerspanern scheinen ja auch fitte Leute unterwegs zu sein.
Gebort werden soll Messing, in relativ kleinen Durchmessern (bis vielleicht 5mm, dafür exakt) und Holz. Auch dabei allerdings hauptsächlich kleine Werkstücke, für die eine Ausladung von ca 16cm ausreichen sollte. Rechtwinkligkeit, und (Lauf) ruhe sind wichtiger. Einen Zwischentisch hätte ich gerne, macht es einfacher Werkstücke oder Anschläge festzuklemmen.
Was für ein Drehzahlbereich wäre denn angemessen? Ich habe im Moment eine alte Genko im Auge, Drehzahlbereich 900 - 4500 U/min
Schönen Tag,
Andi


Re: kleine und leise Tischbohrmaschine *MIT BILD*

Verfasst: Di 1. Dez 2015, 21:28
von Dietrich

Hallo Andreas,

das was Du nennst ist schon das Einsatzspektrum was eine Elektronik-TBM abdeckt.
Die beginnen vielfach bei 400 U/min und je nach Modell gehts bis 4000 oder etwas mehr.
Lediglich die Platinen-TBM´s die lediglich 6mm Bohrleistung bieten, reichen bis 20000 U/min.

900 U/min sind als Eingangsdrehzahl schon sehr hoch, da bekommt man bei großen Topfbohrern
schon Probleme.
Sicher das die Genko keine weitere Drehzahlstufe hat?
Welches Modell ist es denn?

Mit der Metabo TBE 5014 habe ich trotz 50mm breitem Anschlagprofil 155mm "Rest"-Ausladung, das reicht für 95% aller Bohrungen bei mir:

Gruß Dietrich


Re: kleine und leise Tischbohrmaschine

Verfasst: Di 1. Dez 2015, 22:46
von Johannes M

Hallo Dietrich,

lässt sich Deine Maschine um das Stützrohr drehen, wenn man die Höhe verstellt? Das nervt mich nämlich bei den Tischbohrmaschinen mit Mitteltisch, das ich beim Verstellen der Höhe , die Bohrposition verliere.

Es grüßt Johannes