Seite 1 von 3
Man kann manchmal leider nicht NEIN sagen *MIT BILD*
Verfasst: Fr 6. Nov 2015, 22:31
von Elmar
Hallo zusammen,
es gibt Situationen, in denen man leider nicht nein sagen kann, auch wenn man dies gerne möchte. Eine solche Situation
hat mich diese Woche eingeholt, als ich die Anfrage eines Bekannten erhielt, ob ich nicht an einem alten Schrank
Mir schwante schon Übles!
Nach einer Besichtigung vor Ort ergab sich folgende Situation: Ein Spaltschrank aus Kiefer in wirklich üblem Gesamtzustand
und mit allerlei Zierwerk verunstaltet, das die schlimmsten Mängel überdecken sollte.
Mein erneuter Versuch mich dieser Nummer entziehen zu können scheiterte leider endgültig, jedoch konnte ich das Ganze auf
ein grobes Aufhübschen der beiden Türen einschränken und war froh, dass die Erwartungshaltung meines Gegenüber bzgl.
eines möglichen Ergebnisses wenigstens realistisch war.
Und so sah die rechte Schranktür inkl. Schmuckwerk aus (analog ebenfalls auch die linke Tür):

Nach dem Entfernen der nachträglich aufgebrachten Holzteile und Spachtelmassen ergab sich folgendes Bild:

Die zum Fotografieren aufgelegte Holzleiste soll verdeutlichen, was vom ehemaligen Querfries
noch übrig war:

Hier noch ein paar Bilder der Zwischenetappen der Grobsanierung.


Weitere Überraschungen beim Entfernen der Füllungsleisten blieben nicht aus:

Nach ca. 7,5 Stunden Sanierungsarbeit war dann das Etappenziel erreicht und ich konnte dem Eigentümer die Türen wieder zurückbringen.

Ich muss aber auch gestehen, dass es teilweise schon Freude bereitet hat, nach sehr vielen Jahren wieder einmal
mit Handhobel, Ziehklingen etc. zu arbeiten.
Grüße
Elmar
Re: Man kann manchmal leider nicht NEIN sagen
Verfasst: Sa 7. Nov 2015, 06:10
von Hermann.
Hallo Elmar,
könntest Du bitte noch eine Nahaufnahme des Türausschnitts mit den neu eingefügten Teilen einstellen? Verrätst Du auch, wie Du die Übergänge vom Altholz zum Neuen unsichtbar gemacht hast? Ebenso würde mich interessieren, wie Du die "Überraschungen beim Entfernen der Füllungsleisten beseitigt hast.
Die Sanierung ist Dir perfekt gelungen. Wenn meine Frau die Bilder sieht kann ich mich nicht mehr auf "Geht nicht" hinausreden. Es kommen also Aufträge auf mich zu.
Re: Man kann manchmal leider nicht NEIN sagen
Verfasst: Sa 7. Nov 2015, 06:44
von Elmar
Hallo Hermann,
habe die Türen schon zurück gebracht, d.h. ich kann nicht mit neuen Fotos dienen.
"Unsichtbar" kann man das neue Holz nicht machen:-).
Ich habe es - so gut das eben möglich ist - mit Beize an den vorhandenen Farbton angeglichen.
Die neu eingefügten Holzteile (ich habe ein paar vorhandene Reststücke verarbeitet) nehmen die Beize
unterschiedlich auf und ergeben deshalb auch leicht abweichende Farbtöne untereinander. Günstigerweise
wäre also Holz aus einem Brett zu verwenden.
Als günstig hat sich bei mir (wieder einmal) der Farbton "Eiche mittel" erwiesen (Borma Spiritusbeize).
Der "ausgefranste" Querfries wurde einfach mit Wachskitt (Baowachs) ausgebessert.
Zum Abschluss habe ich die Türen mit Antikwachs (Rydenor) überarbeitet und leicht poliert.
Das gleicht Farbunterschiede nochmals an und ergibt einen sehr angenehmen, seidenmatten Glanz.
Grüße
Elmar
Re: Man kann manchmal leider nicht NEIN sagen
Verfasst: Sa 7. Nov 2015, 06:51
von Pedder
[
In Antwort auf #82042]
Hallo Elmar,
mir ging es auch so, dass ich die Reparatur auf den ersten bis dritten Blick im letzten Bild nicht wieder gefunden habe.
Erst mit Hilfer der Leiste konnte ich mich orientieren. Toll gemacht.
Und diesmal hat es mit den Bildern einfach so geklappt. Vielleicht weil es weniger waren?
Liebe Grüße
Pedder
Re: Man kann manchmal leider nicht NEIN sagen
Verfasst: Sa 7. Nov 2015, 07:01
von Elmar
Hallo Pedder,
ich habe keine Ahnung, warum es dieses Mal mit den Bildern geklappt hat,
war aber auf das übliche Prozedere mental vorbereitet.
Als ich nach dem Hochladen des Beitrages alle Bilder an der richtigen Stelle fand,
war ich natürlich sehr angenehm überrascht!
Grüße
Elmar
Re: Man kann manchmal leider nicht NEIN sagen
Verfasst: Sa 7. Nov 2015, 07:53
von Pedder
Hallo Elamr, vielleicht, weil Du allein warst. Also niemand hat einen anderen Beitrag hocheladen, während Du eschrieben und geladen hast?
Liebe Grüße
Pedder
Dazu kann man JA sagen...
Verfasst: Sa 7. Nov 2015, 08:32
von Horst Entenmann
[
In Antwort auf #82042]
Hallo Elmar,
Tolle Sache!
Ich habe nach den ersten Bildern gedachte daß neu anfertigen in diesem Fall einfacher ist als eine Reparatur.
Wenn dein Bekannter wirklich realistisch war in seinen Erwartungen, dann solltest du die deutlich übertroffen haben.
Ich habe so etwas noch nie gemacht und hätte auch nicht erwartet daß das überhaupt geht.
Gruß Horst
Re: Dazu kann man JA sagen...
Verfasst: Sa 7. Nov 2015, 08:52
von Peter.Leinen
Hallo Elmar,
super gemacht und wenn am Ende dann die Herausforderung auch noch ein wenig Freude bereitet hat.
Dir sollte jetzt aber schon klar sein, dass (wie Hermann schon schrieb) das "geht nicht" zur Vergangenheit gehört, geht mir aber inzwischen auch so. Wenn ich Freitag nach Hause komme, bin ich schon immer ganz fürchterlich neugierig, welche(s) Teil(e) vor der Werkstatttür auf Besserung hoffen. :-)
Viele Grüße
Peter
Re: Man kann manchmal leider nicht NEIN sagen
Verfasst: Sa 7. Nov 2015, 10:33
von Elmar
[
In Antwort auf #82048]
Hallo Pedder,
das wäre möglich. Ich kann das nicht beurteilen.
Im Gegensatz zu den gescheiterten Versuchen habe ich nur je ein Bild hochgeladen,
die Quellenangabe kopiert und an der gewünschten Textstelle eingefügt und dann die
am Ende des Textes befindliche Quellenangabe des Bildes sofort wieder gelöscht.
Erst dann habe ich das nächste Bild ausgewählt und hochgeladen, Prozedere wie zuvor usw..
Grüße
Elmar
Re: Dazu kann man JA sagen...
Verfasst: Sa 7. Nov 2015, 10:44
von Elmar
[
In Antwort auf #82050]
Hallo Horst,
mein Bekannter hatte einen Neubau der Türen auch im Blick, aber das wäre
in meinen Augen Perlen vor die Säue geworfen gewesen. Auf solch eine Arbeit
hatte ich wahrlich keine Lust, da der Rest des Schrankes der "Güte" der zuerst
abgebildeten Tür entspricht.
Ich hatte ihm nur gesagt, dass ich einmal schaue, was sich machen lässt und dass
er nicht allzu viel erwarten darf. Damit war er schon zufrieden. Bei überzogenen
Erwartungen hätte ich die Arbeit nicht ausgeführt!
Grüße
Elmar