Fertigparkett dickten
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Fertigparkett dickten
Guude,
Mir ist eine Frage zugelaufen, die auch für andere Foristen von Interesse sein könnte.
Ich habe selber damit keine Erfahrung, und kann nur mutmaßen und hoffe, dass wir mittels
Schwarmintelligenz eine Lösung finden.
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"Hallo Justus,
Folgendes treibt mich um:
Eiche 3Schichtparkett in der Küche, wegen Vielgebrauchsstellen an einer Wand
sollte an einer Seite eine Art Scheuerschutzstreifen des gleichen Materials an die Wand.
Soweit so gut, nur sind mir da die 15 mm zu dick. Nun würde ich gern von dem 180mm breiten Streifen
von der Dicke so viel wegnehmen, dass nur die Nutzschicht plus vielleicht 4 mm übrig bleiben (also 7).
Die Schwierigkeit, die ich jetzt sehe, ist die, dass ich bei längs, quer, längs- Holz unweigerlich
im Querholz mit der Dickte arbeiten würde und ziemlich arge Ausreißer befürchte.
Gibt es da einen Trick, das zu vermeiden? Meine Dickte ist leider nur 31 breit, so dass ein
schräg durchschieben nicht so richtig funktioniert....
Eventuell alle 3 cm längs einschneiden, um die Portionen zu verkleinern? Ich hab keine Idee.....".
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Ich denke, dass zuerst die Messer heftig leiden. Als nächstes wird sich das Längsholz gut dickten lassen,
die dann entstehenden langen Späne des Querholzes werden die Absaugung verstopfen und das Material
wird heftig ausreißen. Also das Querholz mit geringer Zustellung durchlassen.
Das Endresultat wird m.E. aus einer sehr krummen und stark verkratzten Oberfläche bestehen, sowie aus einem
stumpfen Zahnmessersatz.
Wenn es schon sein muss, würde ich eine Bereitbandschleifmaschine verwenden und bis auf die reine
Nutzschicht die gesamte Rückseite entfernen. Allerdings ist damit ein nicht hohl werden immer noch nicht
auszuschließen.
Wie wäre es mit einem Stück furniertem Sperrholz?
Gut Holz! J.
Re: Fertigparkett dickten
Hallo Justus,
mein Vorschlag wäre, keine Dickte zu verwenden, sondern die Bandsäge. Mit der die Hölzer auf Höhe der gewünschten Fussleiste zugeschnitten werden und dann mit der benötigten Stärke weiter nochmals über die Bandsäge. Dafür ein breites und scharfes Bandsägeblatt und einen stabilen Anschlag verwenden. Die Nutzschicht an dem Anschlag anliegend vorbeiführen.
Herzlichen Gruß
Uwe
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Re: Fertigparkett dickten
Hallo Justus,
Fertigparkett hat normalerweise einen mehrschichtigen Aufbau, und diese Schichten sperren gegen ein Verziehen. Wenn man auf der Unterseite eine oder mehrere Schichten entfernt, wird sich das Brett verziehen. Das würde ich auf keinen Fall machen. Für die erwähnte Leiste würde ich einfach Massivholz der gleichen Art wie das Deckfurnier nehmen - ist auch normal für Fussleisten, Scheuerleisten usw.
LG
Michael
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Re: Fertigparkett dickten
Ei guude Michael,
ich glaube, dass ich genau auf die von Dir genannten Details in meiner Antwort eingegangen bin.
Gut Holz! J.
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Re: Fertigparkett dickten
[In Antwort auf #81726]
Hallo,
Ich gebe noch zu bedenken, dass das Ergebnis sehr labil wird. Wenn man nur die Nutzschicht und ein paar mm vom Trägerholz übrig läßt wird die Nutzschicht an den Kontaktstellen zwischen den Längs- und Querhölzern brechen. Als ich mein Parkett verlegt habe, habe ich an einigen Stellen Parkettbretter umgebaut. Das funktionierte bei meinem Parkett nur mit kurzen Enden.
Wenn ich das Problem richtig verstanden habe, handelt es sich um etwas ähnliches wie Fußleisten. Die würde ich auch aus Massivholz machen, wenn das Parkett nicht zu ausgefallen ist. Meiner Meinung nach sieht das auch besser aus, wenn die Maserung der Fußleiste nur waagerecht verläuft. Das grenzt den Boden von der Wand ab. Außerdem muß man sich nicht um die Schnittkante kümmern.
Jürgen
Hallo,
Ich gebe noch zu bedenken, dass das Ergebnis sehr labil wird. Wenn man nur die Nutzschicht und ein paar mm vom Trägerholz übrig läßt wird die Nutzschicht an den Kontaktstellen zwischen den Längs- und Querhölzern brechen. Als ich mein Parkett verlegt habe, habe ich an einigen Stellen Parkettbretter umgebaut. Das funktionierte bei meinem Parkett nur mit kurzen Enden.
Wenn ich das Problem richtig verstanden habe, handelt es sich um etwas ähnliches wie Fußleisten. Die würde ich auch aus Massivholz machen, wenn das Parkett nicht zu ausgefallen ist. Meiner Meinung nach sieht das auch besser aus, wenn die Maserung der Fußleiste nur waagerecht verläuft. Das grenzt den Boden von der Wand ab. Außerdem muß man sich nicht um die Schnittkante kümmern.
Jürgen
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Re: Fertigparkett dickten
Hallo Justus,
war mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden hatte, wenn das schon klar war, dann war mein Kommentar überflüssig
LG
Michael
Re: Fertigparkett dickten
[In Antwort auf #81726]
Hallo Justus,
Querholz zu hobeln klappt meiner Erfahrung nach nicht schlecht, sofern man den letzten Gang mit moderater Spanabnahme erledigt und die Messer scharf sind. Mangels Breitbandschleifmaschine (wer hat das schon im Keller?) kann man so auch größere Stückzahlen von z.B. kleinen Schubladen/Kästchen, Schneidbretter mit Hirnholzleisten und weiteres ziemlich zügig und sauber parallel verputzen.
Rein von der maschinellen Bearbeitung her sehe ich da ehrlich gesagt kein Problem, gegen Kratzer könnte man z.B. einfach eine Rolle Küchenpapier zwischen Tisch und Werkstück mit durchlaufen lassen. Je nach Material und Leim können natürlich Messer leiden, aber die abgehobelte Seite ist hinterher ja sowieso an der Wand, da könnte man also auch ruhig schon etwas geschundene verwenden. Die Sorgen bzgl. des Verzugs teile ich, aber je nach Art der Befestigung an der Wand könnte aber auch das tolerabel sein.
Ich würde es wohl einfach mal probieren...
Gruß
Max
Hallo Justus,
Querholz zu hobeln klappt meiner Erfahrung nach nicht schlecht, sofern man den letzten Gang mit moderater Spanabnahme erledigt und die Messer scharf sind. Mangels Breitbandschleifmaschine (wer hat das schon im Keller?) kann man so auch größere Stückzahlen von z.B. kleinen Schubladen/Kästchen, Schneidbretter mit Hirnholzleisten und weiteres ziemlich zügig und sauber parallel verputzen.
Rein von der maschinellen Bearbeitung her sehe ich da ehrlich gesagt kein Problem, gegen Kratzer könnte man z.B. einfach eine Rolle Küchenpapier zwischen Tisch und Werkstück mit durchlaufen lassen. Je nach Material und Leim können natürlich Messer leiden, aber die abgehobelte Seite ist hinterher ja sowieso an der Wand, da könnte man also auch ruhig schon etwas geschundene verwenden. Die Sorgen bzgl. des Verzugs teile ich, aber je nach Art der Befestigung an der Wand könnte aber auch das tolerabel sein.
Ich würde es wohl einfach mal probieren...
Gruß
Max
Re: Fertigparkett dickten
Hallo,
2 Ideen hätte ich. Zum einen könnte man das Parkett auf einem Brett durch die Dickte laufen lassen, gegen verkratzen halt. Ein Versuch würde ich wagen.
Die andere Variante wäre das Parkett mit Teppichklebeband auf z.B. Spanplatte kleben und mit der Blockbandsäge runtersägen. Ist klar das nicht überall so eine Maschine steht. Vielleicht gehts mit dem aufkleben auch an der normalen Bandsäge. Wenn du mir nen Stück schickst kann ich das versuchen.
Ich denke ob das ganze Sinn macht kannst du selber beurteilen.
Gruss
Ben
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- Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16
Re: Fertigparkett dickten
[In Antwort auf #81726]
Hallo Justus,
Ja, das ist das Problem. Das Ausgangsmaterial ist ja dreischichtig, weil das ja gegenüber Vollholz eine verzugsarme Lösung ist. Wenn die untere Lage weg und das Blindholz nur noch dünn ist, dann ist die Absperrfunktion kaum noch gegeben. Aber wem erzähl ich das? Das weisst Du doch alles (besser als ich). ;-)
Ich will keine Eulen nach Athen tragen, aber das scheint mir eine praktikable Lösung, wenn man denn damit leben kann, dass der Schichtaufbau des Sperrholzes an den Oberkanten sichtbar ist. Wenn einem das Streifenmuster der Kanten nicht gefällt, kann man natürlich mit einem Anleimer arbeiten. Alle diese Anpassungen bedeuten aber eine ganze Menge Arbeit, die ich persönlich mir nicht antun würde. Ich stehe nämlich eher auf klassische Fußleisten (Hamburger Profil o.ä.), die dürfen sich gerne vom Bodenbelag abheben. Und wenn der Wischschutz im Vordergrund steht, wäre meine Wahl eine ca. 10 cm hohe Fliesenkante.
Grüße
Wolfgang
Hallo Justus,
Bereitbandschleifmaschine verwenden und bis auf die reine
Nutzschicht die gesamte Rückseite entfernen. Allerdings ist damit ein nicht hohl werden immer noch nicht
auszuschließen.
Ja, das ist das Problem. Das Ausgangsmaterial ist ja dreischichtig, weil das ja gegenüber Vollholz eine verzugsarme Lösung ist. Wenn die untere Lage weg und das Blindholz nur noch dünn ist, dann ist die Absperrfunktion kaum noch gegeben. Aber wem erzähl ich das? Das weisst Du doch alles (besser als ich). ;-)
Wie wäre es mit einem Stück furniertem Sperrholz?
Ich will keine Eulen nach Athen tragen, aber das scheint mir eine praktikable Lösung, wenn man denn damit leben kann, dass der Schichtaufbau des Sperrholzes an den Oberkanten sichtbar ist. Wenn einem das Streifenmuster der Kanten nicht gefällt, kann man natürlich mit einem Anleimer arbeiten. Alle diese Anpassungen bedeuten aber eine ganze Menge Arbeit, die ich persönlich mir nicht antun würde. Ich stehe nämlich eher auf klassische Fußleisten (Hamburger Profil o.ä.), die dürfen sich gerne vom Bodenbelag abheben. Und wenn der Wischschutz im Vordergrund steht, wäre meine Wahl eine ca. 10 cm hohe Fliesenkante.
Grüße
Wolfgang
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Re: Fertigparkett dickten
[In Antwort auf #81726]
Guude,
ich verstehe den Frager so, dass er die 180mm Breite erhalten will.
Dann wäre die Lösung, einen Brocken Massivholz mit der Bandsäge
zu trennen und dann auszuhobeln, auch noch eine Möglichkeit.
Mit dem Fertigparkett wird es, glaube ich wie die Meisten hier, nichts.
Gut Holz! J.
Guude,
ich verstehe den Frager so, dass er die 180mm Breite erhalten will.
Dann wäre die Lösung, einen Brocken Massivholz mit der Bandsäge
zu trennen und dann auszuhobeln, auch noch eine Möglichkeit.
Mit dem Fertigparkett wird es, glaube ich wie die Meisten hier, nichts.
Gut Holz! J.