Messerhalter (Fotos) *MIT BILD*
Verfasst: Sa 25. Jan 2014, 17:23
Hallo allerseits!
Nach längerer Abwesenheit möchte ich heute ein kleines Projekt vorstellen. Es begann damit, daß ich mir wegen ständiger Beschwerden über unscharfe Küchenmesser zu Weihnachten ein paar Japanmesser wünschte mit dem Hintergedanken, sie selbst regelmäßig zu schärfen (was ja bei den meisten anderen Küchenmessern wegen Riffelung, zu harten Stahls usw. nicht möglich ist), damit beim Kochen Frieden einkehren kann. Ein paar Messer bekam ich, die restlichen kaufte ich dann dazu, und so stellte sich das Problem, wie die Messer möglichst klingenschonend untergebracht werden sollten.
Der Bau eines Messerständers stand also an. Eigentlich finde ich ja die Sorte sehr elegant, die aus einem Behälter bestehen, den man mit Schaschlikspießen aus Holz füllt. Dabei hat kein Messer einen festen Platz, sondern man schiebt sie irgendwo ein. Davon bin ich aber wieder abgekommen, weil ich glaube, daß die empfindlichen Klingen dann schneller stumpf werden. Mir schwebte ein Art Halterung vor, mit der die Messerschneiden gar nicht erst in Berührung kommen sollten.
Herausgekommen ist eine sehr klassische Lösung: eine Art Messerblock, allerdings nicht mit Schlitzen, weil dabei ja die Schneide auch an Holz stößt. Hier erst einmal ein Foto:

Auf dem Papier links sollte man sehen (ist aber zu dünn gezeichnet), wie die Messer im Block stecken sollen: mit dem Rücken nach unten, 10 Grad geneigt, eins über dem anderen. Die beiden kleinsten Messer haben dabei noch ein Stück des Griffs im Block, weil sie sonst aufgrund ihres Schwerpunktes trotz der Neigung herausfallen würden. Rechts daneben ist bereits ein grob in die Form gesägtes Seitenbrett zu sehen (ich hatte für die Seitenbretter ein genau passendes Stück Nussbaum übrig); die Nuten für die Brettchen, auf denen die Messerrücken zu liegen kommen, sind schon gefräst. Der Innenhohlraum für die Messer sollte von Kiefer eingerahmt werden (rechts daneben, noch "unausgehöhlt"). Von der Kiefer bleibt sozusagen nur der Rand übrig; ich werde den Bleistiftlinien entlangsägen, um das Mittelstück des Messerblocks zu erhalten. Damit die Teile beim Verleimen ihre Position behalten, habe ich eine Serie Löcher für Dübel gebohrt, die die Kiefer durchqueren und sich jeweils einen halben Zentimeter in den Nußbaum schieben.

Hier das Gleiche in der Praxis. Der Hausherr hat übrigens sehr schöne Japan-Küchenmesser, wenn auch nicht genau diese hier.

Jetzt wird schon verleimt. Damit die weiche Kiefer dem Druck standhält, habe ich die herausgesägte Mitte etwas abgeschliffen und vor dem Verleimen wieder eingesetzt.

Das Verleimen ist fertig die Restkeifer aber sitzt fest und ist nicht herauszubekommen, obwohl sie nicht festgeleimt ist. Ich mußte zwei Bretter daranschrauben, mich darauf stellen und kräftig ziehen, um sie herauszubekommen.

Hier der fertig verleimte Messerblock mit dem widerspenstigen Kernstück daneben, das ich übrigens zur Herstellung der Brettchen weiterverwende:

Die Idee dieser Brettchen ist, daß auf ihnen die Messerrücken liegen, wobei die senkrechte Stellung durch zwei Führungen gewährleistet ist. Damit die Führungen beim Verleimen den richtigen Abstand wahren, habe ich den Käsefonduespieß in die Mitte geschoben.

So sehen die Brettchen aus...

... und so mit den Messern darauf.

Das ist der Messerblock von unten, nachdem einiges daran gesägt, gefeilt und geschliffen wurde...

... und das von vorn. Schließlich noch ein Foto nach einer öligen Oberflächenbehandlung, komplett mit Messern:

Was meint Ihr?
Grüße von DIrk