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ein Ast bricht ab *MIT BILD*

Verfasst: So 28. Jul 2013, 23:41
von Franz Kessler

Hallo

Gestern Morgen beim ersten Blick in den Garten stellte ich fest, dass an einem älteren Apfelbaum ein starker Ast abgebrochen war, mein Sohn und ich gingen dann während der Mittagshitze daran den Ast klein zu schneiden und die Spuren zu beseitigen.
Am Abriss konnte man Spuren eines Pilzes erkennen, so gebe ich dem Rest des Baumes keine großen Chancen, was sehr schade wäre, dieser Baum war ein treuer Apfellieferant, in der ganzen Nachbarschaft ist der Apfel als guter Kuchenbelag geschätzt.
Natürlich versuchte ich wieder die Äste so auf zu schneiden, dass einige brauchbare Stücke für mein Holzlager übrig bleiben.
Was mich an Äpfel schon öfters überraschte, jeder hat ein anderes Aussehen, dieser hier der Splint ganz hell, der Kern eher kräftig rötlich.
Was das ganze unangenehm machte, waren die vielen Äpfel, ich denke es waren bestimmt zwei Zentner, alle etwa gleich dick, wenn man da unkonzentriert darauf trat, ging es auf dem leicht abschüssigen Boden weg wie auf Kugellagern.
Einige Bilder:





Als wir mit der Arbeit fertig waren, kam mir die Idee, etwas in Grünholz zu machen, ich nahm mir ein Stück eines Astbogens (auf dem zweiten Bild links, das obere der drei Teile) , schnitt mir ein etwa 70 mm dickes Stück heraus und fing an es auszuhölen, nach dem die Höhlung fertig war fräste ich den äußeren Bereich so, dass die Wandstärke so bei 4-5 mm sich einstellte, 4 Füße lies ich auch noch stehen, dann stellte ich das Teil auf die Kellertreppe, es soll nicht so schnell trocknen.
Für diesen Bericht holte ich das Teil hoch um ein Foto zu machen, das Holz riecht sehr stark, der ganze Raum ist ausgefüllt mit diesem Geruch, es fühlt sich schon wesentlich trockener an, gestern beim bearbeiten spritze der Saft an manchen Stellen richtig kräftig.
Nun bin ich gespannt wie es weiter geht, die Hoffnung ist ja, durch dünne Wandstärken erst gar nicht die Kräfte auftreten zu lassen, die ein Holz beim trocknen reißen lässt.

Ein Foto von dem Teil, der obere Rand täuscht eine dickere Wand vor, aber nur im Randbereich hab ich so viel stehen lassen.



Ob ich das Teil, sollten keine Risse auftreten, weiter bearbeite, ist noch fraglich, ich hab etwas zu schnell angefangen, später beim bearbeiten kam mir eine andere Idee wie ich es hätte machen können und ich die Zweifarbigkeit besser hätte darstellen können.
Was auffällt, die kräftige Farbe ist heute fast nicht mehr zu sehen, ich bin mir aber sicher, spätestens beim Ölen kommt sie wieder zurück.

Gruß Franz



das Teil ist schon leichter

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 10:23
von Franz Kessler

Hallo

Das Teile steht immer noch auf dem Schreibtisch, schade, ich hätte es wiegen sollen, ich hab das Gefühl, es ist schon deutlich leichter geworden, durch das Aushölen sind viele Hirnholzbereiche entstanden, die die Feuchtigkeit gut nach außen führen.

Risse kann ich bis jetzt keine erkennen.

Gruß Franz


Re: das Teil ist schon leichter

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 11:08
von Helle

Hallo Franz,

Zu erst, auf jeden Fall erst mal mit Baumwachs den Baum schützen - eventuell noch mit Dachpappe Schadstelle leicht abdecken. Dann ganz wichtig dauerhaft abstützen. Der Baum hat dann die Möglichkeit sich zu erholen. Ich habe so in der Nachbarschaft einen sehr großen BOSKOOP zu seinem zweiten Leben erweckt. Ihm brach der Haupttrieb ab, aber ein richtig großer Seitenast ist ihm geblieben. Durch Unterbauen mit Sprieß und dem Entfernen zwei Jahre später des Seitenastes konnte ich ihn retten. Er sah sehr zerupft aus, und meine Lieblingsgesprächpartner, die "Besserwisser" aus dem Ort, meinten alle es wäre besser gewesen ihn um zu machen. Er hat wunderschöne große schorffreie Äpfel, sieht wieder aus wie ein klassischer Baum und ist meine Antwort an die "Allwissenden" ...

Zu deiner Schale - nimm Holzleim stark verdünnt mit Wasser und streiche sie komplett ein. Keine Sonne und Zugluft. Am besten wäre zusätzlich ein Einpacken Drechselspäne / Hobelspäne in einem großen Karton. Dann wird die Feuchtigkeit dem Holz nicht so schnell entzogen.

Viele Grüße aus der Kurpfalz, Helle


Re: ein Ast bricht ab

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 17:45
von Dietrich
[In Antwort auf #73608]
Hallo Franz,

zunächst einmal schade für den Apfelbaum, vllt. lässt er sich dennoch retten!

Das Stück Apfelholz was ich habe bekam mit zunehmender Trocknung einen fast Teak-braunen Kern.

Ein Lob zur Ausrüstung, die KT 1440, eigentlich eine Solo 614er, verrichtet auch bei mir seit vielen Jahren solche Arbeiten:-)

Gruß Dietrich


Re: ein Ast bricht ab

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 20:56
von Franz Kessler

Hallo Helle

Auch wenn ich die Wunde versorge, was geschieht mit dem Pilz, der ist doch im Holz und sicher schon weiter verbreitet, ich denke das sind die Folgen alter Sünden, mein Vater hatte unter anderem das Hobby junge Bäume zu ziehen und zu veredeln, als er 1952 starb, war unser Garten die reinste Baumschule, ich damals 11 Jahre alt, brauchte über 15 Jahre, bis ich überhaupt die Notwendigkeit erkannte, dass ich was tun müsste, so kam es, dass viele Bäume im Garten in jungen Jahren nicht richtig gepflegt wurde und so kam auch der krumme Stamm dieses Baumes zustande, ähnliche Gestalten gab es noch mehrere.
Dein Vorschlag zu stützen macht Sinn, denn im Moment ist der Baum total aus dem Gleichgewicht und so der nächste Bruch möglich.

Hallo Dietrich

Die Schale aus Grünholz steht neben mir auf dem Schreibtisch, sie hat nun schon wieder die Farbe gewechselt, der Kern hat nun wieder eine kräftigere Farbe, der Geruch ist immer noch sehr intensiv, heute stellte ich bei meiner täglichen Radtour fest, das ein ein riesiger Stapel Holz im Wald ähnlich riecht, nach dem es auf das Holz geregnet hatte.
Die Kettensäge habe ich schon lange im Gebrauch, bin erstaunt, dass die immer noch so gut durchhält, sie musste schon einiges über sich ergehen lassen.

Gruß Franz


Kein Wachs!

Verfasst: Di 30. Jul 2013, 12:48
von Jockel

Hallo Franz,
der aktuelle Wissensstand bei Baumpflegern verbietet jegliche Art der Wundverschließung.
Also einfach offen lassen, evtl. den Rest des Baumes stützen, ansonsten schonmal einen neuen Pflanzen.

Gruß Jockel




Re: ein Ast bricht ab

Verfasst: Di 30. Jul 2013, 19:10
von Dominik Köhler
[In Antwort auf #73614]
Hallo Franz, hallo Dietrich,

was für eine Kette verwendet ihr bei solchen Arbeiten?
Mit meiner Benzin Kettensäge und fast doppelt so viel PS
habe ich in Längsholz keine Chance.


Re: ein Ast bricht ab

Verfasst: Di 30. Jul 2013, 21:18
von Franz Kessler

Hallo Jockel

Mit unseren Bäumen hab ich so meine liebe Last, ich bekam schon oft gesagt, davon würde ich nicht viel verstehen und ich denke die Aussage hat was, ein Nachbar von mir sagt mir als, wie ich richtig zurück schneide, dann denke ich nun hast du es kapiert, im nächsten Jahr geht die Zauderei von vorne los.
Was ist der Grund, die Wunde nach Abriss nicht abzudecken?

Hallo Dominik

Genau welche Kette ich auf meiner Elektrokettensäge benutze kann ich Dir nicht genau sagen, aber ich hab schon einiges, auch an Längsholz damit geschnitten, als ich vor einigen Wochen unser Holzlagerplatz abräumte, hab ich einige Meter Längsholz geschnitten und das in ältere Eiche, dagegen schneitet sich das grüne Apfelholz recht gut.
Schärfen tue ich immer per Feile auf dem Schwert.

Gruß Franz


Re: ein Ast bricht ab

Verfasst: Mi 31. Jul 2013, 13:20
von Jockel

Hallo Franz,
Wachs bildet eine Folie die absolut dicht ist und darunter entsteht ein feuchtwarmes Klima in dem Pilze sehr gut gedeihen.
U.a. gibt es hier Infos:
http://www.baumpfleger.at/wundverschluss.html

Gruß Jockel


Re: ein Ast bricht ab

Verfasst: Fr 2. Aug 2013, 12:40
von Alex S.
[In Antwort auf #73620]
Hallo Dominik!

War jetzt zwar nicht direkt angesprochen, aber inspiriert durch Franz' Berichte habe ich mich zuletzt mit meiner Benzinkettensäge an Esche versucht. Das ging wunderbar, unabhängig von Kette und Leistung der Säge. Eine war ne neue Husqvarna Standardforstkette und die andere war von meinen Forstarbeitern schon arg zugerichtet und "verfeilt". Es ging mit beiden Ketten ganz gut - die verfeilte zog wie zu erwarten einfach zur Seite. Habs mit Sägen mit 2kW und 4kW versucht - die Aufgabe ist mit beiden problemlos zu meistern.
Wie immer gilt: Werkzeug scharf halten. Dann gibts schön lange Sägespäne und die Säge selbst lässt sich auch nicht wirklich beeindrucken.

Liebe Grüße, Alex