Leimholzherstellung - Sägemarken glätten

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Guido Hüttemann
Beiträge: 17
Registriert: Mi 22. Mai 2013, 15:48

Leimholzherstellung - Sägemarken glätten

Beitrag von Guido Hüttemann »


Hallo zusammen,

während meines ersten Ausflug in die Welt des Arbeitens mit "richtigem Holz" (d.h. keine Plattenware), habe ich nun auch erste Erfahrungen mit der Herstellung von Leimholzplatten gemacht.

Nachdem ich die Lamellen abgerichtet habe, eine Seite gefügt habe und auf Dicke gehobelt habe, habe ich die verbleibende Brettkante auf der Tischkreissäge parallel gesägt. Danach waren leider einige Sägeblattspuren zu sehen. Wie bekomme ich die am sinnvollsten weg, ob dabei die Parallelität der Kanten zu zerstören. Ein Versuch erneut über die Abrichte zu gehen war bei langen Lamellen nur bedingt erfolgreich. Die Leimfugen scheinen zwar dicht zu sein, jedoch erst nach dem Einsatz von starken Klemmen. Nebeneinander liegend und ohne den Einsatz von Spannelementen lagen die Lamellen nicht alle dicht an dicht. An Handhobeln steht mir nur ein kleiner Einhandhobel zur Verfügung. Mit diesem sehe ich mich nicht in der Lage eine gleich dicke Lage der Sägerauen Kante abzutragen.

Wie geht ihr vor?

FlorianH
Beiträge: 55
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Kanten fügen

Beitrag von FlorianH »


Hi, also das Mittel der Wahl wäre hier tatsächlich der Handhobel. Damit die Fugen paarweise fügen dann macht eine Winkelabweichung auch nichts aus..

Ansonsten scharfes Sägeblatt Heiko Rech hat das mal schön gezeigt, dass er mit ich glaube einem Panther Sägeblatt von Festool schon eine verleimfähige Fuge hinbekommen hat.

Alternative wäre noch die Bohlen aufrecht durch die Dickte zu schieben dann hast du auch deine Parallelität gewährleistet.

Guido
Beiträge: 121
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kanten fügen

Beitrag von Guido »


Ich werde heute Abend noch einmal ein Experiment starten. Das 60z Blatt von Gestern war wohle in wenig ungeeignet;) - jaja, die Faulheit. Sägeblattwechsel bei der Tk 1688 ist aber auch relativ fummelig.

Aufrecht durch die Maschine ist natürlich eine Möglichkeit, jedoch habe ich teilweise Lamellen, welche zu breit dafür sind.

Handhobel: #5 mit Fügeanschlag?

Johannes M
Beiträge: 1591
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: Leimholzherstellung - Sägemarken glätten

Beitrag von Johannes M »

[In Antwort auf #73162]
Hallo Guido,

wenn Du beim Abrichten der Bretter die Kanten fügst, sollten die gefügten Kanten dicht zusammenpassen. Sonst mußt Du die Maschine neu einstellen. Wenn die gefügten Kanten dicht zusammen passen, kannst Du einfach beide Kanten der Bretter fügen. Parallel müssen die Kanten nicht sein. Die Ungleichmäßigkeiten in der Breite stören nicht und birngen nach dem Formatieren keinen Nachteil.

Es grüßt Johannes

FlorianH
Beiträge: 55
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

RE: Kanten fügen

Beitrag von FlorianH »


Beim Sägeblattwechsel gebe ich dir recht, hab auch die 1688..
So ein Nr5 ,auch ohne Fügeanschlag, wäre imho das mittel der Wahl ;)

Michael K.
Beiträge: 393
Registriert: So 3. Mär 2013, 22:19

Re: Leimholzherstellung - Sägemarken glätten

Beitrag von Michael K. »

[In Antwort auf #73162]
Hallo Guido,

eine Möglichkeit wäre, dass Dein Anschlag an der Abrichte nicht genau auf 90 Grad eingestellt ist. Um auch ganz minimale Winkelfehler zu vermeiden, die zu verleimenden Bretter so abrichten, dass sich dieser Winkelfehler beim Zusammenlegen der Bretter ausgleicht (Also Bretter markieren, macht man ja sowieso und jeweils entsprechend gedreht abrichten). Ob's passt sieht man wenn man die Bretter aneinanderlegt, ohne Zwingen, da darf keine sichtbare Fuge sein. Die Bretter durch die Dickte schieben ergibt auch nur dann den 90 Grad winkel wenn die gegenüberliegende Schmalseite genau auf 90 Grad abgerichtet ist.
Fügen mit dem Handhobel mag ich nicht einsehen wenn man schon eine Abrichte besitzt.

Gruss,

Michael K.

Guido Hüttemann
Beiträge: 17
Registriert: Mi 22. Mai 2013, 15:48

Re: Leimholzherstellung - Sägemarken glätten

Beitrag von Guido Hüttemann »


Vielen Dank für die verschiedenen Rückmeldungen.

-Die Parallelität ist in der Tat nicht wirklich entscheidend. Wichtiger ist natürlich, dass die Kante an sich gerade ist.
-Eine Abweichung von den 90° am Anschlag will ich nicht ausschließen, jedoch ist diese wenn dann extrem klein. Meine Winkel zeigen sowohl auf der Maschine, als auch am Werkstück gute 90° Winkel.
-Meine Problembeschreibung ist allerdings wohl auch nicht ausreichend präzise gewesen. Es handelt sich keineswegs um Spalte über die gesamte Länge, sondern eher um Bereiche am Ende oder in der Mitte der Fuge. Ein Effekt also, welcher auftritt, wenn die Fügeflächen nicht ganz gerade sind. Ich werde beim nächsten Mal zunächst versuchen besser zu sägen, um dann diese Kanten zu testen. Ggf. habe ich mich am Parallelanschlag auch leicht versägt und so eine Welle ich das Brett bekommen und anschließend nicht geduldig genug an der Maschine gefügt.

Üben, üben, üben;).

Tom B.
Beiträge: 413
Registriert: Mi 20. Mär 2019, 14:18

Re: Leimholzherstellung - Sägemarken glätten

Beitrag von Tom B. »

[In Antwort auf #73162]
Hallo Guido,

das ist ja schon die "hohe Kunst".

Schau mal hier - wirklich beeindruckend, wie die Kollegen vom "überm Teich" mit dem Handwerkzeug umgehen. Dort zeigt er auch, wie - er - 2 Bretter fügt (nämlich zusammengeklemmt und dann mit dem Hobel über die zu fügende Kante; dann macht's auch nichts, wenn es nicht zu 100 % 90 Grad werden, weil sich das dann aufhebt).

Viel Spaß beim Schauen - ich bin vor deren Videos schon Stunden staunend gesessen....

http://www.youtube.com/watch?v=ikP54YdS3Ls

Herzliche Grüße

Tom

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