Guten Abend zusammen,
mich treibt schon lange der Wunsch nach einer Hobelmaschine umher. Ich möchte in Zukunft meinen Schwerpunkt auf die Verarbeitung von Massivholz legen und dafür ist eine Hobelmaschine einfach unverzichtbar, sofern man nicht stundenlang von Hand die Bretter abrichten, fügen und auf Dicke hobeln möchte.
Vor einiger Zeit habe ich angefangen mich in das Chaos von Herstellern und unterschiedlichen Maschinentypen zu stürzen. Für meine Platzverhältnisse kommen nur Maschinen in der Kompaktklasse in Frage. Die Recherche lieferte reine Dickenhobelmaschinen für den Montageeinsatz und halbstationäre Abricht-Dickenhobelmaschinen. Auf Nachfragen bei Händlern und beim Service der Hersteller wurde mir, sofern ich den Platz für eine größere Maschine habe, von den reinen Dickenhobelmaschinen abgeraten (Makita 2012nb, Metabo DH330, Dewalt DW733). Diese Maschinen sind sehr leicht gebaut, vergleichsweise schwach motorisiert, haben nur einen kleinen Messerwellendurchmesser und die Messerwechsel sind fummelig, usw.
Nachdem mich der Neumaschinenmarkt für kombinierte Maschinen auch nicht so recht überzeugen konnte (Metabo HC260, Dewalt DW27300, etc), habe ich mich auf die Suche nach Gebrauchtmaschinen begeben. Die Klassiker aus den Foren sind die alten Elektra Beckums HC260, alte Scheppach Maschinen und die Magnumreihe von Metabo. Am Rande tauchen auch mal Mafell- (AD/ADH 280) oder Boschhobel (SHO 280) auf. Für Letztgenannte ist allerdings inzwischen die Ersatzteilversorgung ziemlich dürftig. Die Maschinen sind im Schnitt zwischen 20 und 30 Jahren alt und werden schon lange nicht mehr produziert.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich für die sehr umfangreichen Emails bedanken, die ich von Nutzern oben genannter Maschinen zu meinen Fragen bekommen habe! Ich habe nicht einmal mit halb so vielen Informationen gerechnet. Im Besonderen möchte ich Christopher und Christoph danken, die romangleiche Emails verfasst haben. Außerdem Dominic für die praktische Hilfe bei der Überprüfung und Einstellung der Hobelmaschine!
Bei meiner Suche in den Kleinanzeigen bin ich auf eine alte und bewährte Baureihe von Dewalt gestoßen, die häufiger in Groß-Britannien und Amerika in den Foren zu finden ist: Die DW50 und später die DW1150/1153/1163. Hier zu Lande lassen sich die Suchtreffer in den Foren an einer Hand abzählen. Die Maschine besticht durch Grauguß-Dicktentisch, Graugußfuß und -motoraufhängung, Stahlmesserwelle und aufklappbare Abrichttische aus massivem 4mm Alu-Druckguß (Die neue Chinanachfolgerin von Dewalt hat nur noch 2mm). Die Preise, die von den wenigen Verkäufern aufgerufen werden, sind aber keineswegs für das Alter der Maschinen (25+ Jahre) angemessen. Durch die Recherche in englischen Foren bin ich auf die Nachfolgerin, die DW733S aufmerksam geworden. Im Rahmen der Modellpflege wurden hier einige Sachen geändert, zum Beispiel wurden manche Ritzel nicht mehr aus Kunststoff gefertigt, sondern aus Metall, da diese regelmäßig verschlissen oder gebrochen waren. Außerdem wurde eine baugleiche Maschine bis ins Jahr 2000 von Elu gefertigt. Ersatzteile sind durch den fast ungeänderten Bau für über 30 Jahre auf dem englischen und amerikanischen Markt massig vorhanden.
Lange Rede - kurzer Sinn, ich habe bei einem Gebrauchtmaschinenhändler, eine ELU EPT 1163 Baujahr 1997 erworben, die nur als Vorführmaschine gedient hat und vom Verkäufer generalüberholt wurde. Alle Verschleißteile sind ersetzt worden (Riemen, Ritzel für den Vorschub und den Dicktentisch, Einzugswalzen, etc.). Außerdem erlaubt die simple Konstruktion einfache Reparaturen oder Wechsel von Verschleißteilen, falls dies nötig sein sollte.
Selbstverständlich halte ich euch auf dem Laufenden, wie sie sich bei den ersten Hobelversuchen schlägt.
An dieser Stelle möchte ich euch herzlich dazu einladen, meinen Blog zu besuchen. Dort finden sich neben weiteren Bildern der Maschine auch alle meine bisherigen Projekte, die ich dort zusammen gestellt habe.
http://holzjournal.blogspot.de/2013/06/hobelmaschine.html
Natürlich werde ich auch in Zukunft meine Projekte hier vorstellen, aber die Langfassung wird es ausschließlich in meinem Blog geben. Nicht, weil ich scharf auf die Klicks bin, sondern weil das Verfassen und vor allem die Bearbeitung/Korrektur der Beiträge dort wesentlich komfortabler ist. Mal davon abgesehen, dass dort die Projektdokumentation nicht innerhalb von Tagen hinter Maschinendiskussionen im Hintergrund verschwindet.
Viele Grüße und bis zum nächsten Mal
Tobi

