Frage Restauration Floffjet ADH *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Stefan Picker
Beiträge: 394
Registriert: Di 13. Sep 2016, 09:54

Frage Restauration Floffjet ADH *MIT BILD*

Beitrag von Stefan Picker »


Hallo zusammen!
Durch einen glücklichen Umstand konnte ich einen Flottjet Abricht- und Dicktenhobel erstehen. Natürlich schon älteres Baujahr.
Der Hobel läuft einwandfrei, hat jedoch erheblich Rost angesetzt.
Ich möchte ihn nun wieder fertig machen.
Nun meine Fragen:
Die Wellen haben erheblich Rost angesetzt. Wie kann ich diesen am besten entfernen?
Die Tische sind auch nicht mehr sonderlich schön, aber zumindest gerade. Wie kann ich die Oberfläche erneuern?

Wenn ich fertig bin, will ich das Gerät mal mit meiner Bosch SHO280 vergleichen. Ein Gerät werde ich dann abgeben.
Herzlichen Dank!
Gruß,
Stefan

Stefan Picker
Beiträge: 394
Registriert: Di 13. Sep 2016, 09:54

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Beitrag von Stefan Picker »




Axel S
Beiträge: 219
Registriert: Mi 3. Apr 2013, 12:58

Re: Frage Restauration Floffjet ADH

Beitrag von Axel S »


Servus,
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Elektrolyse (homemade - 24V Ladegerät und Lauge) gemacht.

Wandelt den Rost in stabile Eisenverbindungen um die sich großteils sanft entfern lassen.
Kein Materialabtrag wie beim Schleifen usw.. Wird auch gerne von Uhrmachern angewendet.

Gruß AXEL

Manuel
Beiträge: 166
Registriert: Di 24. Dez 2019, 13:41

Re: Frage Restauration Floffjet ADH

Beitrag von Manuel »

[In Antwort auf #72440]
Hi,

also die sieht schon übel mitgenommen aus... die arme Maschine!
Jetzt ein paar Tipps vom Restaurator von Vorkriegs PKW: Ausbauen und sandstrahlen lasse. Das kostet fast nix und ist wirklich das einzige, was den Rost restlos wegbekommt. Ich mag aber bezweifeln, dass du mit der Welle noch glücklich wirst, hoffe die Schraublöcher und Flanken sind noch einigermaßen maßhaltig und plan, ansonsten wirds eng.
Mit Rostlöser (Hammerite, Fertan usw.) brauchst du nicht spielen, vergiss es, der bringt nur ganz wenig von dem Rost weg.
Das mit dem elektrolytischen Entrosten ist auch eine nette Sache, gleiches funktioniert mit guter Salzsäure, noch besser Phosphorsäure, dann hast du auch vor dem Nachrosten Ruhe. Phosphatieren tut man auch Karosseriebleche, wenn sie rosten, ein einigermaßen langdauernder Schutz vor der braunen Pest.

Du kanns theoretisch auch mit rotierenden Stahlbürsten arbeiten, ist aber eine langwierige Sache und in die Ecken kommt man kaum hinein.
Viel Erfolg und viel Spaß, wenn sie wieder läuft.
Gruß
Manuel

Heinz Kremers
Beiträge: 2802
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

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Beitrag von Heinz Kremers »

[In Antwort auf #72441]
Hallo Stefan,

die Tische würde ich mit Stahlwolle bearbeiten, von grob nach fein. Wichtig: nicht quer zur Vorschubrichtung arbeiten! Also immer in Gleitrichtung des Holzes hin und her. Alles, was stark abtragend wirkt wie z.B. Schleifpapier wird eher dazu führen, daß die Tische nicht mehr gerade sind.
Vertiefungen im Tisch durch Rost sind zwar nicht schön, beeinträchtigen die Arbeit aber kaum, zumindest bis zu einer gewissen Grenze.

Bei der Messerwelle kannst Du eigentlich machen, was Du willst, denn die kommt mit dem Holz ja nicht in Berührung.

Gruß

Heinz

Michael Abraham
Beiträge: 263
Registriert: So 6. Jan 2019, 11:57

Re: Frage Restauration Floffjet ADH

Beitrag von Michael Abraham »

[In Antwort auf #72440]
Hallo Stefan,

zwei Tipps zur Restaurierung deiner Maschiene: Zum entrosten benutze ich, falls die Teile klein genug oder das Gefäß groß genug, Zitronensäure. Gibt es im Drogeriemarkt als Pulver, ist das Günstigste. Über Nacht einlagern und der Rost ist weg. Habe dies oft bei Motorradkleinteilen sowie alten Stecheisen, Hobelklingen und anderen Werkzeugen benutzt. Funktioniert einfach Klasse. An deiner Maschiene habe ich auf Bild 2 die Antriebskette gesehen, würde ich auch erneuern. Ist mit Sicherheit eine Fashrradkette. Bei meiner Robland war es so, nullachtfuffzehn, Hollandfahrrad wie vonne Omma. Der Fahradhändler hatte die Firma auf der Kette als Fahradkettenhersteller identifiziert.

Gruß Michi der Schreiner, Hobelmaschienen sind feiner

Claus Keller
Beiträge: 346
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 14:08

Re: Frage Restauration Floffjet ADH

Beitrag von Claus Keller »

[In Antwort auf #72440]
Stefan,

ich entroste solche Fälle stets in einem Zitronensäurebad. Zitronensäure in Pulverform ist leicht erhältlich, billig, umweltfreundlich und problemlos und ungefährlich anzuwenden. Einfach ein, zwei Hände voll mit Wasser ansetzen und die rostigen Gegenstände rein. Dann warten (mehrere Stunden), bis sich der Rost in einen grauen Belag verwandelt hat. Diesen gut abbürsten und abspülen, dann gleich mit Fett/Öl/Wachs behandeln.

Such mal hier im Forum unter Rostentfernung, das Thema kommt öfter zur Sprache!

Freundliche Grüße aus dem Neandertal

Claus Keller

Stefan Picker
Beiträge: 394
Registriert: Di 13. Sep 2016, 09:54

aktueller Stand

Beitrag von Stefan Picker »


Hallo!
Herzlichen Dank für die zahlreichen Antworten! Super!
Ich habe die Tische fein abgeschliffen und anschließend gereinigt (u.a. mit Autopolitur). Die sehen schon mal wieder richtig gut aus.
Glücklicherweise konnten sich alle Schrauben der Messerwelle problemlos lösen lassen. Dadurch konnte ich wie Welle auch etwas vom Rost befreien.
Schwieriger ist es momentan mit der Mechanik für den Dicktentisch. Die Zahnräder und die Kette müssen gereinigt und geölt werden. Ist aber alles etwas fummelig.
Die Antriebkette sieht fast wieder neu aus. War lediglich total verdreckt. Läuft auch wieder.
Bei Kräku habe ich wegen zwei neuen Antriebbändern nachgefragt. Sehr freundlich und hilfsbereit! Aber preislich eher Richtung Apotheke!
Ein Band kostet ca. 45,- das andere 40,- € plus Mehrwertsteuer!!! Da muss ich noch mal suchen.
Zumindest läuft die Maschine zur Zeit problemlos. Also Motor und Wellen drehen alle.
Es gaht also nach vorne.

Zum Vergleich mit der Bosch:
Die Einstellungen bei der Flottjet sind erheblich aufwändiger. Die Tische sind zwar stabiler, haben aber auch nur eine Breite von 250mm (Bosch: 280mm).
Da beide Maschinen auf 220 V laufen, dürfte die Leistung auch nicht sehr unterschiedlich sein.
Vorteil der Flottjet: Sie bringt eindeutig mehr Gewicht mit und steht daher sauber.
So wie es aber momentan aussieht, werde ich die Flottjet abgeben und den Bosch behalten.
Mehr zum Vergleich später mal.
Gruß,
Stefan

Manuel
Beiträge: 166
Registriert: Di 24. Dez 2019, 13:41

Re: aktueller Stand

Beitrag von Manuel »


Hallo Stefan,

freut mich, wenn sie wieder läuft. Wenn die Welle in Ordnung ist, dann hast du dir was gespart.
Zum Schmieren der offenen Stellen würde ich kein Fett verwenden, lieber Silikonfette oder Silikonspray, da haftet der Holzstaub nicht so elendig.
Hab ich mich versehen oder ist die Einzugswalze glatt?

Gruß
Manuel

Stefan Picker
Beiträge: 394
Registriert: Di 13. Sep 2016, 09:54

Re: aktueller Stand

Beitrag von Stefan Picker »


Hallo Manuel!
Nein, auf dem Foto ist die Auszugswalze zu sehen. Die Einzugswalze ist geriffelt.
Werde mal Bilder einstellen, wenn ich fertig bin. Ein bischen Arbeit habe ich ja noch.
Schönes Wochenende an alle!
Stefan

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