Hallo
Letzten Montag ging ich daran meine Werkzeuge zu schärfen, das es eine ganze Woche werden sollte, hatte ich eigentlich nicht vor, als ich dann anfing wurde mir schnell bewust, was da auf mich zu kommt.
Meine Schnitzwerkzeuge (Marke Pfeil) habe ich nun schon weit über 30 Jahre, lange, sehr lange hielten sie ihre gute Schärfe, als ich dann irgend wann anfing zu schärfen, stellte ich fest, bei geraden Eisen geht es gut, bei Hohleisen alledings hatte ich nie so richtig Erfolg, so wollte ich es noch mal versuchen, ansonsten hatte ich schon entschieden kaufe ich mir neue.
Die Renovierung des Hauses hatte auch noch Spuren hinterlassen, da nimmt man schnell mal ein Hohleisen, um im Bodenbelag ein rundes Loch für den Durchgang eines Heizungsrohres zu schneiden.
Ich fing also mit den Hohleisen an, bei einigen war die Schneide nicht mehr auf einer Ebene, sie verlief gekrümmt, das war auch ein Anspruch, den ich mir dieses Mal gestellt hatte.
Auch stellte ich fest dass bei meinem 1,5 mm breiten 11er Eisen fast die halbe Schneide weggebrochen war, mit dem fing ich an, kratzte zuerst mit der Schneide über einen groben Stein, bis die Scharte weg war (etwa 1 mm), dann fing ich an die Schneide wieder anzuschleifen, so dass bei gleichem Winkel sich die Schneide wieder bildete, es gelang mir erst beim vierten Mal, fast den ganzen Montag verbrachte ich nur mit dem 11er Eisen, danach hatte ich meine Lektion fast gelernt, es ging mit den anderen dann doch besser.
Meine Utensilien, eigentlich benutzte ich zum Vorschleifen den in der Mitte liegenden Stein, er hatte den besten Abrieb, am Ender der Woche war er aber fertig, er ist vielleicht noch 2 mm dick, zum Feinschliff dann den gelben Stein, zum Finish den belgíschen Brocken.
Ein Stück Lederriemen benutzte ich auch, mit ihm kann man manchmal einen vermuteten Grat entfernen.
Bild 1

Alle meine Eisen und Stechbeitel, nach dem ich mit Hohleisen fertig war, fand ich es recht einfach die geraden Eisen zu schärfen, an meinem linken Handrücken hab ich fast keine Haare mehr, ich wunderte mich, wie lange es dauerte bis überhaupt die ersten Haare fielen.

Bild 2
Dann ging es an die Ziehklingen, die hatten durch die Schalenfertigung auch gelitten, bevor ich mit der Feile anfing stellte ich die Breite fest, ich wollte sicherstellen, das ich den angedrückten Bereich vollkommen entfernte, 0,5mm sollten dafür reichen.
Nach dem Feilen ging es ans Abziehen der Kanten, da machte ich wieder die Erfahrung, löst sich ein Grat an der Kante hat man das Ziehl balt erreicht.
Auf dem Foto kann man den sich lösenden Grat gut erkennen.

Bild 3
Dann kamen auch die beiden Klingen, die ich mir von Dieter besorgt hatte, beim ersten Feilstrich gab ich schon auf, zum Feilen waren die nicht, viel zu hart, ich hätte mir nur die Feile beschätigt, also an den Schleifstein, danach war ich gespannt, ob sich an den beiden Klingen überhaupt ein Grat anziehen lässt, der erste Versuch bescherte mir eine schön gerundete Kante, von schneiden nicht die geringste Spur, der nächste Versuch war schon etwas besser, zum Schluss fing ich beim Gratziehen mit gerader Stellung, also rechtwinklig zur Klinge, an, um dann mit jedem Strich den Winkel etwas mehr anzustellen.
Da diese Klingen nur 0,35 oder 0,4 mm dick sind, ist das Vorgehen ein ganz anderes.

Bild 4
Mein Abzieher, für neue Mitglieder, ich hab einen 8mm Vollhartmetallfräser in ein Stück Eichenholz plaziert, der Härteunterschied ist größtmöglich.
Ich hab im Internet gelesen, man kann auch zuerst die Klinge flach an die Tischkannte legen, um dann zuerst einen Grat von der flachen Seite her zu ziehen, das geht mit meinem Anzieher schlecht, ich hab diese Möglichkeit mit einem anderen Vollhartmetallfräser probiert, ich konnte keine Verbesserung feststellen.

Bild 5
Hier einige Späne, erzeugt mit den neu geschäften Klingen.

Bild 6
Auch die beiden Kleinen schneiden zufriedenstellend.

Bild 7
Gruß Franz