Frästisch: Einlegeplatte aus Alu *mit Bildern*
Verfasst: Di 18. Sep 2012, 12:15
Hallo zusammen,
nachdem es momentan hier ja verstärkt um Frästisch und Tischfräsen geht, möchte ich das wichtigste Teil meines Frästisches vorstellen. Nachdem ich schon einen eher unglücklichen Versuch mit 15mm Multiplex hinter mir habe (Die Platte war leicht gewölbt). Dachte ich mir, wenn ich sowieso noch einmal fräsen muss, kann ich auch gleich mit Aluminium arbeiten.
In den Weiten des Internets wird man ja auch schnell fündig für Metallzuschnitte nach Wunschmaß und so habe ich mir eine 12mm starke Aluplatte bestellt. Die Frage, warum sie so dick sein muss lässt sich eigentlich damit beantworten, dass sie das nicht muss, aber der Preis war nicht viel höher, als für eine 8er, bzw. 10er.
Die Trend T11, die für meinen Tisch genutzt werden soll, hat eh keinen großen Spannzangenüberstand über die Grundplatte, sodass ich wahrscheinlich sowieso eine Schaftverlängerung einbauen werde und damit fällt die dicke Aluplatte dann auch nicht mehr ins Gewicht.
Blieb noch das Fräsen von Aluminium. Wenn man lang genug liest, findet man ja viele abweichende Meinungen, wie das richtig funktionieren kann. Nur meistens von Leuten, die das noch nie gemacht haben. Jedenfalls habe ich mich da gar nicht lange dran aufgehalten. Der Plan sah vor, erst einmal in kleinen Zustellungen trocken zu fräsen. Ansonsten hätte ich mir ein Kühlmittel besorgt, aber ich wollte die Schweinerei erst einmal umgehen.
Ich muss sagen, das Fräsen hat super geklappt. Die Drehzahl wurde reguliert, dann einfach mit geringer Vorschubgeschwindigkeit und max. 1mm Spanabnahme auf 5mm Fräserdurchmesser langsam in der Nut nach unten gearbeitet. Man merkt ziemlich schnell an den Vibrationen, ob man zu schnell ist.
Somit habe ich gestern innerhalb eines halben Tages meine Frästischeinlegeplatte fertig gestellt. Zuerst war ich bei Jockel mit seiner schönen großen Säulenbohrmaschine (nochmals ein riesiges Danke für die prompte Hilfe!), um die Löcher für die Befestigung, sowie die Höhenverstellung zu bohren und zu senken. Anschließend zuhause noch die beiden überschneidenden Nuten gefräst, wodurch das Mittelstück sich selbst auslöste und fertig war die Platte. Jetzt geht sie noch zum Eloxieren, damit die Oberfläche gehärtet und versiegelt ist und dann kann der Frässpaß endlich beginnen :).
Entwurf und Anordnung der Fräse auf der Platte:

Die erste Nut sitzt:

Kurz vor dem "Durchbruch":

Fertig; die Schnittfläche überzeugt:

Fehlt nur noch die Eloxierung:

Ich hoffe der Beitrag gefällt und zeigt, dass man auch aus Alu eine Einlegeplatte mit Reduzierringen selber und ohne größeren Aufwand herstellen kann.
Viele Grüße
Tobi