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Sparren/Fetten-Verbindung

Verfasst: Mo 11. Jan 2010, 09:41
von Ulrich W

Tach zusammen.
Als Schnellschuss sind zwei Sparren/Fettenverbindungen gezeichnet.

Bei meiner Terassenüberachung habe ich bisher, wie im Bild Rechts, die Sparren ausgeklinkt und aufgelegt.



Eine bündige Alternative ist im Bild Links gezeigt.
Wie jedoch dimensionieren??

mfg. Ulrich

P.s.
Gängige Verbindungssysteme für einen Nebenträgeranschluß scheiden aus, da der Sparren mit Gefälle angesetzt wird.(??)




Re: Sparren/Fetten-Verbindung

Verfasst: Mo 11. Jan 2010, 09:49
von Christian Otto

Hallo Ulrich!

Das Bild rechts ist schon korrekt. Du solltest dabei bleiben. Beim linken Bild musst Du die Querschnittsschwächung berücksichtigen und zwar im Haupt- und Nebenträger. Es gibt aber durchaus viele Verbindungssysteme, die auch schräg montiert werden können. Die Schwalbenschwanzverbindungen von BMF oder Würth z.b. können an der Pfette und am Stirnholz des Sparrens montiert werden, beide stehen dann senkrecht (und OK bündig).

Gruß,

Chris



Re: Sparren/Fetten-Verbindung

Verfasst: Mo 11. Jan 2010, 10:21
von alexb

Hallo,

ich bin zwar kein Zimmermann, kann mir aber vorstellen, dass die neue Alternative den Fetten einen Freiheitsgrad zum Arbeiten in Längsrichtung nimmt. Ich persönlich würde also auch die ältere Variante bevorzugen, zumal das Eigengewicht des Daches dafür sorgt, dass die Sparren sicher aufliegen.

Gruß,
Alex




Re: Sparren/Fetten-Verbindung

Verfasst: Mo 11. Jan 2010, 10:31
von Dominic Stuermer
[In Antwort auf #55865]
Hallo Ulrich,

Üblicherweise wird die Version 2 angewandt, der Grund hierfür ist, dass bei der ersten Version die Sparre zu sehr geschwächt wird.
Die Klaue wird 3 cm oder 1/6 der Sparrenhöhe in der Senkrechten tief ausgeschnitten.
Wenn die Sparre ausgerichtet ist, wird sie mit entsprechenden Nägeln festgenagelt. Bei normalen (ungeriffelten) Nägeln rechnet man 1/3 in der Sparre 2/3 in der Pfette.
Leider sind diese Nägel bauaufsichtlich nicht mehr zugelassen, wie man die neuen Kammnägel dimensioniert kann vielleicht ein Zimmerer beitragen.
Falls du das ganze bündig machen willst, würde ich vorschlagen die Sparren normal anzusetzen und dann den Zwischenraum über der Pfette mit Brettern oder Balkenstücken zu verschließen. So hast du zumindest keine Probleme mit der Statik.

Viele Grüße,
Dominic



Re: Sparren/Fetten-Verbindung

Verfasst: Mo 11. Jan 2010, 12:21
von Helle
[In Antwort auf #55866]
Hallo Ulrich,

die BMF-Verbinder siehst du in einem älteren Bericht über meine Zimmerdecke.

http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/read/39436

Es gibt ähnliche Verbinder auch bei www.pitzl.de

Und wenn du alles aus Holz haben willst - schau dir mal das Arunda-System an

www.arunda.ch

Gruß aus der verschneiten Kurpfalz, Helle




Re: Sparren/Fetten-Verbindung

Verfasst: Mo 11. Jan 2010, 12:24
von justus

guude,

klassisch werden für die pfettenauflager "Sattelkerve" einfach keilförmig in die sparren geschnitten und dann durch die durchgebohrten sparren in die pfetten vernagelt.
nur bei probemen mit der konstruktiven höhe wurde eingeplattet oder ähnliches, da so zu sehr den wirksame holzquerschnitt schwächt wird und zu größeren querschnitten zwingt.

gut holz! justus.



Re: Sparren/Fetten-Verbindung

Verfasst: Mo 11. Jan 2010, 13:19
von Jochen
[In Antwort auf #55870]
Hallo,

@Domonic
Du schreibst: "Bei normalen (ungeriffelten) Nägeln rechnet man 1/3 in der Sparre 2/3 in der Pfette."

Rechnen ist ja gut und schön. Angenommen Du hast einen Sparren mit 20cm Höhe und 3cm Kerventiefe, dann müßte ein Nagel nach Deiner Formel eine Länge von 51 cm haben. Im Umkehrschluß könnten, wenn ich es richtig im Kopf habe, mit erhältlichen Nägeln von 32cm, Sparren von einer maximalem Höhe von (32/3)+3, also rund 14 cm Höhe genagelt werden.

Schöne Rechnerei, aber leider unbrauchbar.

Gruß
Jochen




Re: Sparren/Fetten-Verbindung

Verfasst: Mo 11. Jan 2010, 13:31
von Dominic Stuermer

Servus Jochen,

Das mit der 1/3 2/3 Regel ist natürlich nur eine Überschlagsformel.
Wenn ich mich richtig erinnere sind 14 er Sprarren meistens mit 270 er Nägeln genagelt worden. Du siehst also, sogar bei diesen kleinen Querschnitten weicht man schon weit vom errechneten Maß ab.
Was mich aber mal wirklich interessieren würde ist was ein Statiker dazu sagt, von wegen Auszugsmoment und so.

Tscheu
Dominic



Re: Sparren/Fetten-Verbindung

Verfasst: Mo 11. Jan 2010, 14:38
von Ulrich W
[In Antwort auf #55872]
Hallo Helle,

deine Bilder habe ich schon mal gesehen, war aber der Meinung, das man die Simpson´s nur bei 90° nutzen kann.

Das Arunda-System zeigt eine tolle Verbindung.
Einfacher realisieren lässt sich das Ganze evtl. ohne Schwalbe, Dann muss man Verbindung durch eine aufgenagelte Lasche sichern.
Sowas ähnliches habe ich bei einem "Profi" schon mal gesehen.
Bleibt natürlich der Statiknachweis offen.

mfg. Ulrich




Anzugsmoment

Verfasst: Mo 11. Jan 2010, 18:36
von Jockel

Guude

Anzugsmoment beim Nageln ?
Habe ich in Mechanik nicht aufgepasst, oder wurden in der Zwischenzeit neue Nägel erfunden?

Gruß Jockel