Eintauchfräsen in Buche

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Michael R.
Beiträge: 11
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Eintauchfräsen in Buche

Beitrag von Michael R. »


Hallo,

die Weihnachtszeit steht (fast) vor der Tür und ich möchte meinem Sohn eine Freude mit einer Kugelbahn machen. Da mir der Bausatz eines renomierten Spielzeugherstellers (fängt mit HA an und hört mit BA auf) sehr gut gefällt, habe ich mich entschieden diesen nachzubauen. Alles kein Problem,perkefte Klötzchen, super schräge Bahnen, Buche massiv - einfach gut.

So jetzt aber mein Problem diese 40x40x40 Würfel zum umlenken der Kugel kosten meinen letzten Nerv. Egal ob ich mit dem Forstner vorbohre oder nicht, beim Absenken meiner Fräse (zum Abrunden der Bohrung) reißt und ruckelt die gesamte Werkstatt und ab und zu fliegt mir so ein Klötzchen auch um die Ohren. Das kann doch nicht sein. Was gibt es hier zu beachten?

Kurz: wie kann ich mit einem Halbrundfräser (D=25,4mm) ordentlich in Buche eintauchen?

Danke schon mal für Eure Tipps.

Frohe Weihnachten - OK vielleicht ein bisschen früh ;-)

Michael


Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: Eintauchfräsen in Buche

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Michael, so ganz schlau werde ich aus deiner Beschreibung nicht. Du möchtest in ein Buche-Klötzchen von 40x40x40 mm eine Vertiefung fräsen? Und hierbei ruckelt die Werkstatt?!! Wenn du keinen Bohr- und Fräsständer hast, bei dem das Werkstück mit einem Maschinenschraubstock sicher gespannt wird, so kannst du doch das Klötzchen in einer Zange deiner Hobelbank spannen und dann mit der (eventuell fixierten) Oberfräse die Fräsung vornehmen. Da sollte nichts passieren. Vielleicht verstehe ich dich aber auch falsch. Ein Foto eines bearbeitete Klötzchens würde eventuell weiter helfen. Viele Grüsse Klaus



Helmut
Beiträge: 174
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Eintauchfräsen in Buche

Beitrag von Helmut »


Hallo Michael,

für die "original Umlenkwürfel" braucht man einen passend großen Fräser. Weil der mir zu teuer war, hab ich die Würfel aus passenden Brettchen zusammen geleimt. War ne Menge Arbeits, aber für den Preis so eines Fräsers für einen guten Stundenlohn.

:-) Helmut


Pedder
Beiträge: 5797
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Re: Eintauchfräsen in Buche

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #53845]
Hallo Michael,

Kann es sein, dass Dein Fräser nicht dafür ausgelegt ist, in Buche Hirnholz einzutauchen? Auch normale Bohrer tuen sich mit Hirnholz schwerer, als mit Langholz.

Liebe Grüße
Pedder


Michael R.
Beiträge: 11
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Eintauchfräsen in Buche *MIT BILD*

Beitrag von Michael R. »

[In Antwort auf #53850]
Danke schon mal für Eure Antworten.

Ich versuche mal mein Vorgehen besser zu beschreiben:

Ich bohre das Klötzchen (40x40x40) auf zwei Seiten mit einem 25mm Forstnerbohrer bis zur Werkstückmitte vor. Die entstehende Stufe (an der sich die beiden Bohrungen treffen) soll nun mit dem Halbrundfräser (D=25,4mm Hersteller Bosch) abgerundet werden.
Hierzu spanne ich meine Bosch POF in meinen Bohrständer ein und fixiere das Klötzchen im Maschinenschraubstock.

Jetzt das Problem:
Sobald die Fräse das Holz berührt, reißt und ruckelt der gesamte Aufbau, dass es keine schöne Oberfläche gibt und in manchen Fällen wir das Klötzchen aus dem Schraubstock gerissen.

Ich habe auch schon versucht ohne Vorbohren einzutauchen, jeodch mit dem gleichen Problem. Egal ob Lang- oder Hirnholz. Es geht einfach nicht.

Kann es an mangelder Kraft der POF liegen? Ich habe es auch schon mit einer 1400W Oberfräse (jedoch anders fixiert) versucht, ebenfalls erfolglos.

Gibt es einen Tipp? Mich ärgert weniger, dass ich die Klötzchen nicht hinbekomme (die kann ich für 3Euro fix-und-fertig kaufen), sondern dass ich die Technik nicht behersche.

Das Bild zeigt unter anderen Bausteinen auch die Kurvensteine (die mit den Kugeln drin).

Grüße
Michael



Martin Essrich
Beiträge: 259
Registriert: Sa 21. Dez 2013, 13:34

Re: Eintauchfräsen in Buche

Beitrag von Martin Essrich »

[In Antwort auf #53845]
Hallo Michael.

Du meinst einen Hohlkehlfräser? Sehe ich das richtig?

Diese Fräser sind dafür gedacht, Kehlen zu fräsen. Der Fräser liegt also auf jeder Seite an. Tauchst du mit dem Fräser in ein Loch ein, welches auf einer Seite (die andere Bohrung) offen ist, dann hat der Fräser auf dieser Seite plötzlich nichtsmehr zu tun, die Kräfte konzentrieren sich also auf eine Seite am Boden der Bohrung, die geräumt werden muss. Mal abgesehen davon haben diese Fräser in einer Bohrung sicherlich einen Problem mit dem Abraum. An dieser Stelle gibt es dann wahrscheinlich einen kräftigen Rückschlag.

Vielleicht kannst du das Problem entschärfen, wenn Du die eine Bohrung mit einem Rundstab bis zur anderen Bohrung temporär wieder verschließt, so dass der Fräser an der kritischen Stelle auf beiden Seiten etwas zu tun bekommt.

Die sauberste Lösung mit dem bestimmt besten Ergebnis wäre es, die Klötchen aufzutrennen, mit einer Schablone 2 Kehlen zu fräsen und die 2 Hälften wieder zu verleimen. Und die ungefährlichste Methode ist es sicherlich auch !

Gruß aus Offenbach

Martin



Ralf
Beiträge: 302
Registriert: Sa 24. Okt 2020, 20:23

Re: Eintauchfräsen in Buche

Beitrag von Ralf »

[In Antwort auf #53845]
Hallo Michael,

wenn ich das richtig verstehe sollen in die Würfel an zwei benachbarte Seiten Bohrungen eingebracht werden, die sich am Bohrungsgrund treffen. Der Übergang soll verrundet sein, daher der Halbrundfräser.
Hätte ich ehrlich gesagt auch im Bohrständer versucht, mit im Schraubstock gespanntem Würfel. Ist der Fräser den Du verwendest zum eintauchen geeignet, sprich schneidet er über Mitte?

Alternativ fiele mir noch ein, auf die Verrundung zu verzichten, und wie folgt vorzugehen:
Bohrung durchgehend fertigen, unter 45° zur Mittelachse teilen, eine Hälfte um 180° drehen und auf Gehrung verleimen. So treffen die Löcher mit einer Gehrungsfuge aufeinander. Bliebe zu testen ob die Kugel dann schlechter hindurchrollt.

Halte uns auf dem laufenden, wie du weitermachst!

Gutes Gelingen,

Ralf



Olli Trappe
Beiträge: 412
Registriert: Sa 10. Mär 2018, 18:39

Re: Eintauchfräsen in Buche *MIT BILD*

Beitrag von Olli Trappe »


Hallo Michael,

für mich hört sich Deine Problembeschreibung nach einen stumpfen Fräser an, der nicht schneidet sondern eben reisst und ruft.

Besorg Dir ein wirklich guten Hartmetall Fräser mit zwei Schneiden und ausreichender Schaftlänge! Du musst ja fast 33mm tief ins Bauklötzchen rein. Allerdings kostet der Fräser schon ein paar Klötzchen. ;-)

Beim Fräsen die Drehzahl reduzieren und nicht zu langsam absenken, damit es keine Brandspuren gibt. Aber den Erstkontakt zum Werkstück sehr feinfühlig herstellen, um Rückschläge zum verhindern.

Ich wünsche Dir gutes und vor allen Dingen unfallfreies Gelingen.

Viele Grüße

Olli



Michael R.
Beiträge: 11
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Eintauchfräsen in Buche

Beitrag von Michael R. »

[In Antwort auf #53859]
@Olli: Der Fräser ist neu - nagelneu! Originaler Bosch Fräser. Mit dem Preis hast Du Recht ;-)

Gruß
Michael


Martin Essrich
Beiträge: 259
Registriert: Sa 21. Dez 2013, 13:34

Re: Eintauchfräsen in Buche

Beitrag von Martin Essrich »


Hallo Olli.
Und wie soll der Hohlkehlfräser die Späne so schnell abtransportieren?
So ein Fräser ist doch nicht dafür gebaut, tiefe Löcher zu bohren !
Das gibt die Schneidgeometrie der Fräser garnicht her.

Dein Vorschlag klingt insofern richtig gefährlich. Allerspätestens aber beim 2. Loch, wenn der Fräser auf einer Seite nichts mehr zu tun hat, fliegt Dir das Klötzchen wieder um die Ohren !

Ich würde 2 Kreise als Hohlkehle fräsen, diese zusammenkleben und daraus 4 Klötzchen schneiden. Schont den Fräser und die eigene Gesundheit !

Entweder macht es der Hersteller des Spielzeugs genauso oder er hat Sonderwerkzeuge, die dafür gebaut sind......

Gruß aus Offenbach
Martin



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